Mo 25.09.2006
Heute geht es nach San Francisco!
Auch heute haben wir es nicht eilig. Ich hole noch den Bericht von gestern nach, Uli liest sich in San Francisco ein.
Um 10.30 Uhr fahren wir über die 140 nach Merced.
Nach einem Tankstop geht es über die 99 nordwestlich, die 205 und 580 westlich nonstop nach San Francisco.
Wir kommen nach 4h über die Bay Bridge rein, und wunderbar, die Golden Gate liegt in der Sonne ohne Wolken vor uns.
Über die Van Ness biegen wir in die Lombart Street ein. Hier liegen sehr viele "günstige" Motels dicht an dicht beisammen. Wir fangen direkt nach dem Abbiegen auf die Lombart mit der Suche an. Mit mehreren Couponheften bewaffnet laufen wir diverse Motels ab. Keines der Motels will zu den günstigen Tarifen ein passendes Zimmer haben. Die Travellodge will statt $65 stolze $129, das Best Inn $99 und ein anderes Motel $88 haben. Wir fahren einen Block weiter, und ich starte meine Fragerunde erneut. Im Redwood Inn ist die Dame gerade beschäftigt, ich warte und drehe mich neugierig und suchend um und denke ich sehe nicht richtig: „Die kenn’ ich doch!“
Tilo und Miriam, mit denen wir in Page einen Tag verbracht hatten, fahren gerade mit dem Auto vom Parkplatz. Ich springe mit einem Satz raus, zum Glück müssen sie an der Ausfahrt warten, und klopfe an die Scheibe. Miriam guckt so ungläubig wie ich noch wenige Sekunden zuvor.
Wieviele Motels gibt es in San Francisco? Hunderte? Das ist Schicksal, oder?
Sie haben vor einer Stunde für 3 Nächte hier eingecheckt. Da die Suche nach einem günstigeren Zimmer offensichtlich schwierig würde, bleiben wir auch hier und bekommen ein Zimmer ganz in ihrer Nähe.
Wir verabreden uns für 19.00 Uhr zum Abendessen.
Wir fahren ohne Auspacken zum Fisherman’s Wharf und wollen Tickets für die Alcatraz-Tour kaufen. Wir parken eine Querstraße vor der berühmten Krabbe und laufen zum mir von damals bekannten Verkaufsschalter. Es steht außen auch noch Alcatraz-Tour dran, aber die sichtlich genervte Dame schickt uns zu Pier xy (Nummer vergessen, 45 glaube ich), weil seit heute (!) eine andere Gesellschaft die Touren veranstaltet. Na prima!
Uli geht zum Auto zurück, weil die Parkuhr abläuft, ich weiter zum Ticketkaufen. Zum Glück gibt es nur für heute keine Karten mehr. Ich kaufe 2 Tickets für die 2.Tour morgen um 10.15 Uhr. Perfekt, denn Tilo und Miriam fahren nur eine 3/4h vorher los.
Jetzt aber zur Golden Gate, das sehr gute Wetter ausnutzen. Unser erster Ausblickspunkt ist Crissy Field, nähe Ford Point, eine „Recreation Area“ mit Strand und viel mehr Einheimischen als Touristen. Herrlich, endlich da, am Wasser, super Wetter und die Brücke zum Greifen nahe. Wir gehen Hand in Hand am Strand entlang und atmen gierig die salzhaltige Luft ein.
Da die Sonne von schräg vorne scheint, ist dieser Ausblick aus fototechnischer Sicht nur semigut. Deshalb fahren wir über die
Brücke zum gegenüberliegenden Vista Point. Hier ist es sehr rummelig. Man sieht die Golden Gate von schräg hinten und sogar ganz längs, quasi durch die Hosenträger, äähh ich meine Stahlträger.
Uli und ich beobachten 3 Deutsche wie sie ihren wahrscheinlich für einen Tag gemieteten gelben Hummer fotogen vor die Brücke stellen und die beiden Jungs aufs Dach klettern und sich in Positur ablichten lassen. Wir selber laufen auf die Brücke rauf. Ich fühle mich auf Brücken nicht so wohl, besonders wenn 2m neben mir ständig Autos vorbei rauschen. Ich bleibe am ersten Pfeiler stehen, Uli läuft weiter bis zur Mitte.
Nun wollen
wir auf die andere Seite des Highways. Man muß nur für wenige Meter zurück auf den Highway, sofort an der Ausfahrt Alexander Ave raus, unten links unterm Highway durch und nicht wieder auffahren, sondern rechts den Berg rauf.
Es ist ca. 17.30 Uhr. Es geht die Serpentinen rauf, unten sind die Parkplätze noch voller, weiter oben wird es schön leer. Wir bleiben einen Haltepunkt unterhalb des höchsten Aussichtspunktes stehen. Hier hat man extra für uns eine Bank aufgestellt. (Eigentlich stehen da 2 Bänke, aber da die andere Bank besetzt ist, muß die 2te Bank unsere sein) Das andere Pärchen macht sich bald auf den Weg, jetzt sind wir ganz alleine hier oben.
Dies ist einer dieser Momente an den wir uns noch in vielen Jahren erinnern werden. Alles ist quasi perfekt!
Wetter,
Sicht, Zeitpunkt und Stimmung.
Man könnte meinen, es fehle nur der Sekt, aber da ich keinen Sekt mag, bin ich mit einer Coke in der einen Hand und meiner Uli an der anderen Hand absolut zufrieden. (Uli hat auch von der Coke getrunken und den fehlenden Sekt nicht weiter moniert. Danke Uli)
Jetzt sind wir schon 3 Wochen in den USA, die Zeit verfliegt mal wieder wie im Fluge.
Doch besser konnte die letzte Woche nicht beginnen.
Irgendwann endet auch die schönste Zweisamkeit. Eine 4er Gruppe aus Bayern kommt mit Motorrädern den Berg hinauf. Allerdings sind sie etwas zu spät dran, das beste Licht ist gerade vorbei. Ich mache für sie noch 2 Fotos von der Gruppe inklusive Brücke.
Wir zwei beide machen uns auf den Rückweg zum Motel, der Weg ist nicht weit, und schleppen unsere 4 Reisetaschen rauf ins Motelzimmer. Bei 3 Übernachtungen lohnt es sich mal für Ordnung zu sorgen.
Um 19.00 Uhr treffen wir uns mit Miriam und Tilo und gehen die Lombart Street und eine Parallelstraße runter. Wir landen im Mel’s Drive Inn, die Inneneinrichtung im Stile der 50er Jahre.
Es gibt viel zu erzählen. Obwohl wir ungefähr die gleiche Wegstrecke hatten, haben wir so viele unterschiedliche Dinge erlebt und gesehen.
Das Essen schmeckt uns allen sehr gut.
Ein toller Tag neigt sich dem Ende entgegen, aber nein, wir gehen noch zu den beiden aufs Zimmer und schauen uns am Laptop von Tilo Bilder von unseren beiden Touren an. Ich gebe Tilo noch einen DVD-Rohling und unsere Speicherkarten und dann verabschieden wir uns gegen halb zwölf auf unser Zimmer.
Fahrstrecke 186mi
Toll Bay Bridge $3
Toll Golden Gate $5
Motel: Redwood Inn $102,60