Mo 18.09.2006
Heute steht ein Highlight auf dem Programm: Angel’s Landing
Nach einem kleinen Frühstück mit Flakes, Toast mit Nußpli und einer Art Waffel
geht es die 25mi zurück zum Zion. Am Parkplatz merkt man gleich, das Wochenende ist vorbei, es ist viel weniger los, sehr schön. Dadurch bekommen wir noch gut einen Parkplatz. Wir fahren mit dem Shuttle bis zu The Grotto. Hier beginnt der Trail zu Angel’s Landing.
Auch heute morgen, die Uhr schlägt etwa viertel vor 9, ist es noch sehr kalt und windig. Wir ziehen Sweatshirt- und Windjacke an. Meine ¾-Hose ist gerade so grenzwertig, zum Glück bin ich an den Beinen nicht so empfindlich. Aber nicht umsonst heißt dieser Ort auch Refrigerator Canyon.
Der Trail ist asphaltiert, teilweise steil, aber sehr gut zu gehen. Immer wieder genießen wir die tolle Aussicht. Und wieder kann ich meinen Spruch bei Uli loswerden: „Der Weg ist das Ziel“. Tut mir ja auch leid, immer die gleiche Platte, aber wenn’s doch stimmt.
Ich bewundere und bedanke mich still bei den Menschen, die diese Wege angelegt haben, denn ohne sie könnten wir nicht hier sein.
Wir erklimmen die steilen Serpentinen „Walter’s Wiggles“ und erreichen nach 1h Scouts Lookout, von dort haben wir einen phantastischen Blick hinunter ins Tal.
Kurz nach dem Scout Lookout hat eine junge Amerikanerin ziemliche Schwierigkeiten die schräge Felswand rauf zu kommen. Sie gerät mittendrin ein bisschen in Panik, schafft es dann doch. Aber sie lässt sich von ihrem Freund nicht zum weitergehen überreden. Er muss sie wieder ein Stück nach unten bringen.
Nach dieser Schräge steht man wieder auf einem kleinen Plateau. Von hier kann man jetzt gut den weiteren Verlauf des schwieriger werdenden Trails einsehen.
Uli war vor der Tour nicht ganz sicher, ob sie das letzte schmale Wegstück gehen will. Jetzt ist sie sich sicher, sie will nichts riskieren und wartet lieber auf diesem Plateau auf mich. Zeitgleich mit dem amerikanischen „Strohwitwer“ starte ich das letzte und interessanteste Stück des Trails. Die Sonne steht genau über den Felsen in Kletterrichtung und erschwert die Orientierung. Das ist sehr unangenehm, eigentlich die einzige größere Schwierigkeit auf diesem Felsgrad. Es geht steil hinauf, aber wir haben es ja nicht eilig.
Wir wechseln uns in der „Führungsarbeit“ ab, genießen abwechselnd die Aussicht, nach 25min sind wir oben.
Auf dem abschließenden Plateau machen wir gemeinsam eine Pause, unterhalten uns, er kommt aus Alaska, und machen gegenseitig von uns Fotos.
Ich bekomme noch Besuch von einer kleinen Echse/Salamander auf dem Oberarm und breche mir fast einen dabei ab meine Kamera mit einer Hand aus der Tasche zu holen, richtig zu greifen und ein Foto zu machen.
Das hat dem Amerikaner wohl zu lange gedauert, oh je, stimmt schon, es ist auch ziemlich viel Zeit vergangen.
Der Rückweg ist bestimmt für viele Menschen der schwierigere Weg. Man guckt nun immer hinunter und sieht den Abgrund links und rechts. Außerdem muss man sich besser an den Stahlseilen festhalten und trittsicher die großen Stufen schaffen.
Damit hatte ich keine Probleme und so war ich recht schnell wieder bei Uli.
Nun haben wir aber beide großen Hunger und machen ein Picknick bei herrlicher Aussicht.
Auf dem Rückweg kommen uns noch sehr viele Menschen entgegen. Wir sind froh bei den stark gestiegenen Temperaturen nur noch nach unten laufen zu müssen.
Die Tour hat insgesamt 4h gedauert. Wir haben uns jede Menge Zeit gelassen, ohne beim Auf- oder Abstieg zu trödeln. Es war absolut klasse und für uns ein „must see“.
Wir fahren mit dem Shuttle zurück zum Auto und füllen unsere Wasservorräte auf. Im Museum schauen wir uns den Dia- und Filmbeitrag über den Zion an. Er ist besser gemacht als der im Bryce Canyon (finden wir).
Frisch gestärkt und bepackt, fahren wir die anderen Shuttlestops ab. Wir steigen am Weeping Rock aus und gehen den kurzen Weg dorthin. Es sind überhängende Felsen von denen es herabtropft.
Auf dem Rückweg kommen uns 3 Busgruppen entgegen, uups Glück gehabt, soviel Platz ist da gar nicht für so viele Menschen.
Am Endpunkt Tempel of Sinawava laufen wir den asphaltierten Riverside Walk.
Am Ende des Weges kommen viele Menschen von ihren kurzen oder langen Wanderungen entlang des Virgin Rivers zurück. Die Leute sind sehr unterschiedlich ausgerüstet, manche mit einfachen Turnschuhen, viele haben aber doch die Neoprenschuhe zum Schutz gegen das kalte Wasser an. Eine Wanderung zu den Narrows wäre ein schöner Programmpunkt für einen späteren Südwest-Urlaub.
Dazu bedarf es aber einer ausführlichen Planung und natürlich eines Permits.
Ich schaue ein bisschen wehmütig den Fluss entlang.
Man kann nicht alles machen…
Da heute noch Wäschewaschen auf dem Programm steht, geht es zurück zu Fuß, mit dem Shuttle, und dann dem Auto zum ehemaligen Imax-Kino. Jetzt heißt es Grant Screen Theater und wir schauen uns um 18.00 Uhr den Dokumentarfilm „Shakeltons Antarctica Adventure“ an. Tolle Bilder und eine beeindruckende Story! Absolut lohnenswert!
Zurück in Hurricane finden wir eine Laundry. Uli befüllt die Waschmaschinen und ich hole bei Domino’s Pizza eine große „Large Handleton Crust Hawaii“.
Die Double Load-Waschmaschine läuft mit 9 Quartern ca. 25min auf „Hot Wash“. Das Waschmittel kostet 75c. Der Trockner läuft für 1 Quarter 8min. Wir starten das Trocknen mit 3x8min auf „Hot Temp“, nehmen einiges danach raus und lassen den Rest weitere 8min laufen. Natürlich laufen gleichzeitig 2 Waschmaschinen und hinterher 4 Trockner.
Fahrstrecke 50mi
Grant Screen Theater $16,00 für 2
Laundry: ca $8,00
Motel: Days Inn $37,09