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Autor Thema: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006  (Gelesen 65403 mal)

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Stefan M.

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #45 am: 08.03.2007, 22:13 Uhr »
Ich oute mich jetzt auch mal als Mitfahrer - die Strecke weist ja starke Ähnlichkeiten mit unserer 2004er Tour auf, nur halt in umgekehrter Richtung...  8)

Bisher schön geschrieben und auch tolle Fotos!
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #46 am: 08.03.2007, 22:14 Uhr »
So 10.09.2006  

Heute bin ich schon früh wach, und sitze um 6.30 Uhr am PC gegenüber der Rezeption.
Schalke spielt im DFB-Pokal in Rostock und ich verfolge es per Lifeticker im Internet.
Ansonsten lassen wir es gemütlich angehen. Wir optimieren das kärgliche Frühstück des Motels mit Joghurt, Früchten und meinem Brotaufstrich Nußpli, der in keinem meiner Urlaube fehlen sollte.
Um 10.00 Uhr treffen wir uns mit Miriam und Tilo auf einen Kaffee.
Die beiden erzählen uns, daß es nachts so doll geregnet hat, aber wir haben beide nichts davon mitbekommen. Wir fahren wieder gemeinsam zum Lower Antelope Canyon. Von der Straße hat man einen ersten Blick auf die Baracke am Einlass und wir wundern uns schon, warum so wenig los ist. Die traurige Wahrheit ist, daß der Canyon hüfthoch voll Wasser ist und damit keine Führungen möglich sind.
Am Upper Antelope Canyon ist dadurch alles voll, die lange Wartezeit ist für unsere Begleiter nicht mehr zu machen. Sie haben heute noch das Monument Valley als Ziel.

„Auf Wiedersehen ihr Beiden, es war schön mit Euch!“ … aber in San Francisco passen unsere Touren wieder, so daß wir uns für einen bestimmten Tag abends an der Krabbe am Fisherman’s Wharf verabreden.

Wir selber fahren noch einmal zum Horseshoebend, da jetzt die Sonne von hinten scheint.



Mein neuer Weitwinkel-Konverter für die Sony H5 kommt zum Einsatz, ich lege mich flach auf den Bauch an die Felskante, aber trotz ca. 25er Weitwinkel wird’s ganz schön knapp mit der Flussschleife.









So ganz wollen wir den Antelope Canyon nicht aufgeben, und wir starten einen zweiten Versuch. Der untere Canyon ist aber weiterhin gesperrt. Gegenüber am Upper A.C. haben wir Glück. Die nächste Tour startet in 5min um 13.00 Uhr. $42 wechseln den Besitzer, und schon sitzen wir auf einem dieser Jeeps. Wir fahren mit 2 Jeeps à 10 Leuten zum Eingang.





Der jugendliche Indianer erzählt in der ersten „Höhle“ (denn so kommt es uns eher vor) etwas zum Canyon. Danach zeigt er uns ein paar Punkte von denen man besonders gute Bilder machen können soll.



Wir gehen einmal durch die engen Gänge und als wir hinten wieder rauskommen setzt er sich hin und spielt auf seiner Flöte.



Nun haben wir noch eine halbe Stunde bis zur Abfahrt der Jeeps. Einige aus unserer Gruppe gehen den Weg draußen weiter (??), aber wir sagen mal lieber nix und gehen wieder in den Slot Canyon, um so weniger Leute laufen einem vor der Kamera rum. Das Fotografieren stellt sich als äußerst schwierig heraus (wie befürchtet) und am schlimmsten trifft es Uli, deren Kamera (Canon Ixus 800IS) nach 2 Bildern streikt. Akku leer, das darf echt nicht sein. Zu blöd, die ersten Aufnahmen waren vielversprechend und besser als bei meiner Kamera.





Der Upper Antelope Canyon ist im unteren Bereich sehr dunkel, das Farbspiel in diversen Gelb-Rot-Tönen ist nur im oberen Drittel bis Viertel zu sehen. Wenn man sich von den vielen Profi-Bildern, die man im Internet sieht, lösen kann, ist der Canyon ein echter Sehgenuss.



Auf halber Höhe kann man die Sträucher und Äste sehen, die bei früheren Wassereinbrüchen hereingeschwemmt wurden.



10min vor Schluss kommt schon die nächste große Gruppe herein. Von den vielen Menschen lassen wir uns aber nicht verrückt machen und genießen jeden Moment bis zur Abfahrt. Wir wissen gar nicht genau, ob wir froh :rotierend2: sein sollen wenigstens den Upper gesehen zu haben oder etwas traurig :heulend: sein sollen, weil der Lower A.C. noch schöner sein soll.
Über Walmart und Motelzimmer geht’s zur Wahweap Marina zum Grillen am Lake Powell.



Jetzt am Sonntagnachmittag ist an den Grillplätzen nichts los. Wir suchen uns einen Platz mit wenigen Ameisen. Schon beim Entladen frischt der Wind auf. Zum Anfachen der Grillkohle sicherlich gut, aber zum grillen selber eher hinderlich. Irgendwie krieg ich die Steaks gegrillt, wir genießen das Essen  :essen: und den Sonnenuntergang.
Kurz vor halb acht sind wir wieder im Motel und schauen uns am Motel-PC die von Tilo auf CD gebrannten Bilder an. Im Fernsehen läuft eine Folge von Desperates Housewifes, die bei uns erst im neuen Jahr zu sehen sein wird. (letzte Woche, Ende Februar, Anmerk.d.Redaktion)

Fahrstrecke 47mi
Upper Antelope Canyon  $42
Hotel wie gestern: Super 8  $67,50


Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #47 am: 10.03.2007, 07:47 Uhr »

Mo 11.09.2006   

Heute fahren wir zum Monument Valley. Der weitere Tagesverlauf ist offen.
An diesem 5.Jahrestag der schlimmen Attentate vom 9/11 wird die Stimmung der Bevölkerung sicherlich merklich bedrückt sein. Wir sind uns der Bedeutung dieses Jahrestages für die USA voll bewusst.


Wir haben ein bisschen verschlafen.
Beim Frühstück unterhalten wir uns mit unseren Tischnachbarn aus Missouri über die Fernsehberichte des Trauertages.
Da in Moab ein Musikfestival ist, buchen wir ein Super 8 für Di Abend vor.

Auf der 98 und dann der 160 Ri. Kayenta kommt das Navajo National Monument. Hier sehen wir uns die ehemaligen Felswohnungen, die Betatakin Ruins an. Sie dienen uns als Ersatz für Mesa Verde, denn dort werden wir nicht vorbeikommen.









Schon bald erreichen wir das Monument Valley.



Ein toller Ausblick auf die Felsen.



Wir fahren den Scenic Drive ein wenig rein. Aber wir sind uns bald einig, die holprige Strecke dauert uns zu lange, die vielen Autos wirbeln zu viel Staub auf, es ist ungemütlich, wir fahren lieber weiter.

Ein letzter Blick zurück…





Wir kommen am Mexican Hat Rock vorbei, wechseln auf die 261 und fahren auf die Felswand zu. Da ich ja schon wusste, daß man die Straße die hinaufführt erst im letzten Moment erkennt, kann ich ganz in Ruhe sehen wie Uli anfängt sich zu wundern, wie wir da rauf kommen sollen.



Am Ende ist der Moki Dugway überhaupt nicht schwer zu befahren.
Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht, u.a. auf das Valley of the Gods.







Über die Hochebene gelangen wir zum Natural Bridges National Monument. Hier kann man über einen Rundweg 3 Felsbrücken anfahren. Zur letzten Brücke, Owachomo Bridge gehen wir den Trail hinunter. Er führt unter der Brücke durch an einen kleinen Bach. Der Trail ist nur ca. 400m lang, aber 55 Höhenmeter sind zu bewältigen. Ich glaube wir haben uns die richtige Brücke ausgesucht, und die Einsamkeit spricht sowieso für sich.











Aus dem Park fahren wir über Blanding nach Monticello. Außer dem Motel National 9 Inn und einem Subway kriegen wir von diesem Ort nichts mit, und das wird auch so OK gewesen sein.
Auf dem Zimmer schauen wir noch ein bisschen fern. Vom Trauertag haben wir außer morgens beim Frühstück und jetzt vor dem Schlafengehen nichts mitbekommen.

Fahrstrecke 286mi
Monument Valley Eintritt je $5,-
Motel: National 9 Inn  $ 39,78 günstig, aber OK


Biggi

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #48 am: 10.03.2007, 12:40 Uhr »
Tolle Fotos und schön geschrieben, ich freue mich schon auf die Weiterfahrt! :D

Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #49 am: 10.03.2007, 23:09 Uhr »

Di 12.09.2006   

Heute geht es nach Moab. Ein Zimmer hatten wir schon in Page vorgebucht.

Langsam klappt es mit dem „längeren“ Schlafen. Um 7.15 Uhr stehe ich auf. Nach einem selbst zusammen gestellten Frühstück auf dem Zimmer geht’s um halb neun los. Aber so richtig wach waren wir wohl noch nicht. Während der Fahrt fällt uns so langsam ein, was wir eigentlich heute Morgen machen wollten. Zum ersten hätten wir tanken sollen, da im Needles District keine Tanke ist, am Flughafen nach Flügen über den Canyonlands NP fragen und ab Monticello eine kürzere Route zum Park fahren wollen. Und so drehen wir irgendwann um, damit wir uns nicht noch länger über uns selbst ärgern müssen. Am Flughafen ist allerdings nichts und niemand, nicht mal ein Zettel, ob jemand solche Flüge durchführt. Wir tanken und fahren über die Abajo Mountains durch die Ausläufer des Manti-La-Sal National Forest.

Erste Anlaufstelle ist der Newspaper Rock. Frühzeitliche Felsmalereien mit neuzeitlichen „Zusatzinformationen“ wie „unfortunately we do not know if the figures represent story telling, doodling, hunting magic, clan symbols or something else.“
Nichts Genaues weiß man nicht.





Die Ausblicke aus dem Auto lassen unsere Herzen wieder höher schlagen…





Nach dem Besuch des Visitor Centers fahren wir diverse Overlooks mit kurzen Wegen an. Zuerst sehen wir den Wooden Shoe Arch …



… dann bis zum Ende der Straße zum Big Spring Canyon Overlook.





Weiter geht es die unpaved-road zum Trailhead der zum Elephant Hill führt. Diesen Trail laufen wir ein gutes Stück rein.



Heute Vormittag sind wir noch ein bisschen lauffaul, oder die Gegend ist nicht so verlockend oder beides und so kehren wir irgendwann um.



Kurz nach drei checken wir im vorgebuchten Super 8-Motel ein. Ein kurzer Blick ins Zimmer, dann schauen wir uns 3 Campingplätze für den/die nächsten 1-2 Tage an. Wenn das Wetter gut ist, kann man ja auch zelten und den Geldbeutel schonen.

Wir entscheiden uns heute ständig um, zum Schluß fällt uns ein, dass der Delicate Arch zum Sunset genau das richtige für heute wäre, und fahren zum Arches NP.
Am Visitor Center fragen wir nach dem parkeigenen Campingplatz. Wir müssten am nächsten Morgen um 7.30 Uhr hier sein, um einen Platz für den Abend zu bekommen.
Beim Nachfragen stellen wir fest, dass wir unsere Uhren nicht umgestellt haben, und so bekommen wir noch eine Stunde „geschenkt“. Wir haben also mehr Zeit diverse Aussichtspunkte anzusteuern, recht so.
Wir umlaufen den Balanced Rock, machen jede Menge Fotos, dabei haben wir vorher und nachher diverse andere balanced rocks gesehen, aber dieser hier ist ja auch sehr fotogen.



Da wir ja noch genug Zeit haben, schauen wir uns noch den Delicate von weitem an.





Mit dem starken 400er Tele lassen sich die Menschen unter dem Arch genau erkennen.

Um viertel vor 6 starten wir die Wanderung zum Delicate Arch.



Auf der Tafel am Parkplatz werden 60min genannt. Mein liebster Spruch bei Wanderungen ist: „Der Weg ist das Ziel.“ Aber heute sehe ich nicht viel am Wegesrand und wir sind in 35min oben.
Der Delicate begrüßt uns schon in tollem orange-gelb. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und machen erst mal ein kleines Picknick. Anschließend laufe ich herum und mache von allen Seiten Fotos, auch von den immer mehr werdenden Menschen.



Zum Schluß zähle ich 140 Personen, die sich aber lobenswerterweise erstaunlich ruhig verhalten. Ich mache jede Menge Bilder vom Arch, Digitaltechnik sei Dank, zum gleichen Preis.





Schon deutlich vor der offiziellen Sunsettime (19.35Uhr) hört das Leuchten auf. Das Fotoshooting ist beendet.



Da Uli nur ihre Sonnenbrille mit hat, müssen wir uns nun sputen. Um vor der Dunkelheit unten zu sein, machen wir ein bisschen Tempo. Selbst Uli hat es jetzt eilig. Auf den letzten Drücker kommen wir nach 25min unten an, wenige Minuten später noch beim ausziehen der Wanderschuhe ist es stockfinster.
Zurück in Moab füllen wir im Supermarkt unsere Vorräte auf, und gehen (welch ein Wunder), weil ich entscheiden darf, bei Pizza Hut essen.
Wir, hauptsächlich natürlich Uli, haben im Supermarkt wohl etwas lange gestöbert, wir treffen erst um 21.30 Uhr auf und stören wohl schon. Macht nix, da die Öffnungszeit bis 22.30 Uhr geht, lassen wir es gemütlich angehen. Irgendwann stört das Rumräumen dann doch, wir wollen noch einen free refill mitnehmen, aber der Jungspund hinterm Tresen ist auf diesem Ohr taub. Einen free refill gibt es hier nicht, sagt er und ein Kollege nickt ihm zu. Hallo!?? Erst nach dem ich ihm den Aufsteller „Why go thirsty home, take a free refill“ zeige und frage ob der Manager dieses Schild auch kennt, versteht er mich besser. „Oh, a free refill, yes ok.
Na, geht doch.
Im Motel machen wir noch die Tourplanung für morgen, entscheiden uns gegen den CG im Arches NP und schauen uns die Fotoausbeute vom Delicate an.

Irgendwann nach Mitternacht geht das Licht aus.


Fahrstrecke 226mi
Motel: Super 8  $75,65


americanhero

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #50 am: 10.03.2007, 23:16 Uhr »
Tolle Bilder vom Delicate Arch. Ich war letztes Jahr Anfang Juni mal gegen Abend dort, da war ich ganz alleine. Ich dachte eigentlich auch, es wimmelt dort von Hunderten von Leuten, aber ich war dann natürlich angenehm überrascht.
Ein toller Tag, ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.


Greetz,

Yvonne

Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #51 am: 11.03.2007, 21:07 Uhr »

Mi 13.09.2006   

Heute fahren wir in den Canyonlands NP. Über den Shafer Trail wollen wir dann wieder zurück nach Moab und einen Zeltplatz suchen.

Das SuperStartBreakfast hat hier seinen Namen nicht verdient. Zu wenige Sitzplätze, keine Flakes, kein Saft, keine Früchte und alles ziemlich uselig/unsauber.

Wir fahren um kurz vor 9 Uhr zum Canyonlands NP und informieren uns über den ungefähren Zeitbedarf für den Shafer Trail/Potash Road und die Hauptausblicke im Park. Der Ranger veranschlagt je 3 – 3 1/2h, also zusammen eher 8h. Gut, das passt ja für einen Tag.
Zu allererst werfen wir einen Blick auf den Shafer Trail. Der Anblick der Serpentinen verspricht schon einiges.



Der Sonne wegen fangen wir in Richtung Upheavel Dome an.
Der Green River Overlook lässt unsere Herzen schneller schlagen. Fantastisch!



Wir werden uns noch einige Male losreißen müssen, sonst bleiben wir an jedem Overlook stundenlang stehen.
Am Upheavel Dome gehen wir den Trail zu beiden Viewpoints. Da der erste Lookout (10min) ziemlich voll ist, gehen wir direkt zum Zweiten (weitere 20min). An diesem Lookout sind wir nur noch zu dritt… schön.
Ein toller Blick in den Krater. Verwunderlich das sich die Experten nicht sicher sind, wie der Krater entstanden ist…?!





Am ersten Overlook machen wir auch noch Halt. Wer nicht so viel Zeit hat, kann sich den zweiten Ausblick sparen. Wir mögen allerdings die Ruhe und Einsamkeit und laufen dafür auch mal ein bisschen weiter.
Wir fahren nach Süden Richtung Grand View Point Overlook. Wir halten am Candlestick Tower O. und am scheinbar neuen Murphy-Overlook (war noch nicht auf der offiziellen NP-Karte verzeichnet).







Nach dem Grand View Point Overlook machen wir es uns in der picnic-area gemütlich. Im Schatten gelegen, mit Blick zum Canyon schmeckts gleich doppelt gut. Wir bekommen Besuch. Ein blauer Vogel, ein kleines A, B oder C-Hörnchen und zu guter letzt eine Rabenkrähe (oder so) interessieren sich für unser Essen. Wir geben nix ab, aber irgendwelche Krumen werden wohl noch (ungewollt) abfallen.





Aber wir haben noch eine interessante Tour vor uns, so schön es hier auch ist, wir müssen aufbrechen.

Vorher wollen wir aber noch den Mesa Arch ansehen. Ich habe in den Reiseberichten des Forums viele Bilder bei Sonnenaufgang gesehen. Da wir aber kaum zu solch früher Stunde aufstehen, begnügen wir uns mit der Nachmittagssonne. Als wir ankommen ist es noch recht leer. Doch nach wenigen Minuten wird eine asiatische Busladung abgesetzt, wir suchen nun schnell das Weite. Wie so oft, wenn von einer Nationalität viele auf einem Haufen sind, wird es laut.







Der Shafer Trail ruft, und wir folgen ihm. Um kurz nach 15.00 Uhr starten wir die Abfahrt. Die ersten paar 100m geht’s noch flach daher, aber dann geht’s in vielen Serpentinen steil bergab. Jetzt wird klar warum man 4WD, High Clearance und viel Zeit haben muss. Der Weg ist ziemlich rau, felsig, und es schaukelt uns nur so hin und her. Uli ist gar nicht wohl in ihrer Haut. Ihre Höhenangst macht sich auch hier im „sicheren“ Auto bemerkbar, speziell wenn sie zum Abhang hin sitzt. Ich fahre aber auch vorsichtig genug. Die tollen Ausblicke können sie nur kurzfristig ablenken. Eigentlich wird es nur an einer Stelle richtig kritisch, kurz vor Ende der Serpentinen muss Uli aussteigen und dirigieren. Aber so recht kann sie auch nicht sagen, ob besser rechts oder links herum. Nun, hilft ja alles nix, also los. Es rumst ein bisschen, aber dann bin ich rüber. Scheint nichts kaputt zu sein. Glück muss man können, denke ich mir so.
Unten angekommen teilt sich der Weg, links nach Moab, geradeaus fahren wir den White Rim Trail.



Wir laufen den kurzen Weg zum Gooseneck Overlook.





Nächster Halt ist der Musselman Arch. An diesen kann ich mich von meiner 92er Tour noch gut erinnern. Damals liefen mehrere aus der Gruppe über den Arch. Heute ist die Überquerung verboten, recht so.





Jetzt müssen wir aber doch den Rückweg antreten, bei der holprigen Strecke wird das einige Zeit in Anspruch nehmen. Um ca 17.00 Uhr sind wir am Abzweig nach Moab.
Dieser Tag war wieder richtig klasse. Wir haben die roten Steine noch lange nicht satt. So kanns noch lange weitergehen.





Wir kommen an einer Salzgewinnungsanlage vorbei.



Nach 1,5h Fahrzeit erreichen wir Moab.
Im Portal RV Park ergattern wir den letzten Zeltplatz.
Zelt aufgebaut, geduscht, und ab nach Moab Downtown. Erst werden die Pflichten abgearbeitet, tanken und einkaufen im Supermarkt. (Supermarkt, Einkaufen = Pflicht ?; ja, weil ich drängle und heute keine Lust auf eine ausgedehnte Supermarktinspektion habe)
Die Stimmung kommt kurz in Schieflage, aber beim Lokal fürs Abendessen sind wir uns schon wieder einig. Wir landen im Slickrock Cafe. Das Essen ist lecker und reichlich. Uli probiert ein dunkles Bier (Sorte ist mit entfallen), aber es schmeckt nicht wirklich gut. Die Bedienung vergisst uns einige Male, aber dafür dürfen wir auch anschließend kostenlos ins Internet. Leider kriegen wir zu Arcor keine Verbindung, so können wir nicht sehen, ob sich Miriam und Tilo schon gemeldet haben.

Es geht zurück zum Zeltplatz und um 22.20 Uhr heißt es „Licht aus“.

Fahrstrecke 119mi
Portal RV Park  $15,70


americanhero

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #52 am: 12.03.2007, 00:58 Uhr »
Ein toller Tag, ganz nach meinem Geschmack. Und die Bilder machen Lust auf mehr.
Bei der Busladung Japaner wäer ich dann wohl auch geflüchtet :P


Greetz,

Yvonne

Palo

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #53 am: 12.03.2007, 01:18 Uhr »
Toller Tag und prima Photos :) :D
Gruß

Palo

Zati

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #54 am: 12.03.2007, 05:52 Uhr »
Hallo,

tolle Berichte und Fotos aus dem Arches und Canyonlands NP's. Unsere Vorfreude auf unsere Reise in 5 1/2 Wochen steigt immer mehr!!!!

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #55 am: 12.03.2007, 19:42 Uhr »

Do 14.09.2006   

Uuups, wir wachen auf, es ist schon 7.15 Uhr und bedeckter Himmel. Das hatten wir eigentlich nicht mitgebucht. Kleines Frühstück am Zeltplatz und auf geht’s zum zweiten Teil Arches NP.



Wir fahren direkt durch zum Devils Garden Trailhead. Gegen 9.15 Uhr laufen wir los, schon die ersten Meter machen Lust auf mehr. Die dünnen schichtartigen Felsformationen sehen einfach toll aus.



Erster Haltepunkt ist der weite Bogen des Landscape Arch. Beim letzten Besuch konnte man noch unter ihm durch laufen, aber nach dem Abbruch eines großen Randstücks, wird man heute sicherheitshalber auf etwas Abstand gehalten.





Wie definiert man eigentlich einen Arch und eine Bridge? Dieser hier ist so lang, er ginge auch als Brücke durch (siehe Natural Bridges NM).

Weiter geht’s zum Double O Arch. Mein liebster Ausspruch hat hier wieder Gültigkeit: „Der Weg ist das Ziel!“ Der Trail ist einfach klasse.







Wir wandern, klettern, staunen und fotografieren uns bis zum Double O Arch durch. Das zweite O ist auf den ersten, flüchtigen Blick gar nicht zu sehen.





Nach einem Picknick klettern wir noch auf die andere Seite, von hier aus sieht er fast noch besser aus.



Auf dem Rückweg nehmen wir noch alle anderen Arches mit: Navajo und Partition Arch, Tunnel und Pine Tree Arch folgen fast am Ende des Trails.
Nach 3,5h sind wir wieder am Parkplatz. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Es sah ständig nach Regen aus, da wir kleidungstechnisch vorgesorgt hatten, hat es dann nicht geregnet. Dadurch war der Trail natürlich auch nicht so anstrengend.
Wir sind restlos zufrieden und können verschmerzen nicht noch North und South Window zu sehen. Wir verlassen den Park und fahren nordwärts zur I-70.
Hatte es im Arches nur nach Regen ausgesehen, jetzt bekommen wir es doppelt und dreifach ab. Ein heftiges Gewitter lässt uns beinahe anhalten, kaum Sicht, heftige Blitze ganz in der Nähe, Uli flucht am Steuer. Doch auch das geht vorbei, als wir südwestlich auf die 24 abfahren hört der Regen auf.
Ziel ist das Goblin Valley. Vorher fahren wir noch zum Little White Horse Canyon, über eine gute Schotterstraße (an 3 wash’s benötigt man aber genügend Bodenfreiheit) geht es 5,5mi bis zum Trailhead.
Wir sind mal wieder ganz alleine, wir laufen den schmaler werdenden Slotcanyon entlang. Uns gefallen die Farben und Formen, die vom Wasser erzeugten Wellen im Stein.













Irgendwann müssen wir aus Zeitgründen umkehren.

Das Goblin Valley ist ausgeschildert, am verlassenen Eingang legen wir $6 in einen Umschlag.
Hier wurde in letzter Zeit einiges neu angelegt, eine Picknickterrasse mit Blick auf das Hauptvalley lässt erahnen, dass hier demnächst mit deutlich mehr Besuchern zu rechnen ist. Zur Zeit sind aber nur 2 weitere Autos da.



Wir schauen uns um und wissen nicht so recht, ob man da überhaupt runter darf. Keine richtigen Wege, aber auch keine Verbotsschilder. Kurz und gut, wir gehen einen flachen Abhang runter und streifen neugierig durch die vielen lustigen Formationen.







Am folgenden Bild kann man die Erosion besonders gut sehen.



Auch hier müssen wir uns irgendwann losreißen, wir benötigen noch eine Unterkunft.
Wir denken an Hanksville. Vor Ort: 3 Tankstellen, 1 Restaurant mit Campingplatz und genau 1 Motel. Die alte Dame will $69+tax haben, das ist uns für diese einsame Gegend und speziell dieses Zimmer zu viel. Da riskieren wir lieber die Weiterfahrt nach Torrey. Allerdings geht es Ri. Westen, der untergehenden Sonne entgegen, sehr unangenehm zu fahren, man sieht wegen der blendenden Sonne, ich sag mal, wenig…
Die Schönheit des Capitol Reef NP lässt sich im Dämmerlicht nur erahnen, man kann halt nicht alles haben.
Im Reiseführer wird das Wonderland Inn lobend erwähnt, und als es im Stockfinstern als erstes in Torrey auftaucht, nehmen wir es als ersten Reservierungsversuch dankend an. Mit $64+tax ist es zwar nicht viel billiger, aber sauberer allemal. Wir haben einen Bärenhunger und gehen sofort im angeschlossenen Restaurant essen. Uli bekommt das Essen nicht so gut, der Magen grummelt, behält aber alles drin. Das Zimmer sieht gut aus, ist aber sehr hellhörig. Unsere Nachbarn und ihr Fernseher sind gut zu verstehen. Draußen geht schon bald die Welt wieder unter, der Wind heult und schlägt gegen die 3 Außenwände (Eckzimmer im Obergeschoss).
Wir sind aber müde genug und schlafen schnell ein.

Fahrstrecke 229mi
Goblin Valley $6,00
Motel: Wonderland Inn $69,76


Elmo

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #56 am: 12.03.2007, 19:55 Uhr »
Das ist ärgerlich. Ich will mir den Reisebericht angucken, aber mit dem Internet Explorer lädt er die Bilder nicht (das Problem hab ich schon länger), mit dem Firefox sehe ich zwar die Bilder, aber ich sehe dort nur die Hälfte der Postings! :evil:

Schalker

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #57 am: 14.03.2007, 07:56 Uhr »

Fr 15.09.2006   

Wir beginnen den Tag spät und gemütlich mit einem großen Frühstück.
Zum ersten Mal gibt es in diesem Urlaub bacon and scrambled eggs zum Frühstück. (viele weitere Male sollten noch folgen)

Es geht auf die 12 Ri. Süden. Das Wetter ist grau in grau und die Temperaturen ziemlich frisch. Das Auto und wir haben kein Thermometer, so schätzen wir etwa 8-10°C. Wir fahren in die Wolken rein, dicke Suppe, nur wenige Meter Sicht.



Die im Reiseführer beschriebene schöne Landschaft und Aussicht sehen wir nicht. Aus den Bergen kommend in Boulder ist die Sicht wieder klar. Wir nehmen den asphaltierten Burr-Trail f.ca. 18mi ostwärts. Die Abfahrt zum und der Long Canyon selber gefallen uns sehr gut, aus Zeitgründen müssen wir die Strecke begrenzen und kehren um.










Zurück auf der 12 geht’s schon nach 19mi wieder ab auf die Hole-in-the-Rock-Road unpaved bis zum Devil’s Garden. Zeitgleich mit einem anderen Pärchen laufen wir durch die Steinskulpturen.



Weiter hinten im Tal sind 2 flache Felshügel, die uns in ihrer Art an den Ayers Rock erinnern.



Allerdings diese hier dürfen wohl bestiegen werden, auf einem laufen wir wieder zurück. Hier finden wir Steine, wie die im Forum als Moki Marbles bezeichneten Steine. Ich bin mir erst nicht ganz sicher, aber anhand einiger zerbrochener Steine lässt sich ein Irrtum ausschließen.



Auf dem Hinweg war ich wohl mit Blindheit geschlagen, auf jedenfall finden wir den filigranen Metate-Arch erst auf dem Rückweg, keine 150m von der Registrierungsbox entfernt.





Wir fahren die Hole-in-the-Rock-Road wieder zurück, auf der 12 bis Tropic und suchen ein Motelzimmer. Es ist Freitagabend und so müssen wir ein bisschen suchen. Cabins für $80 und $75 sind uns zu teuer, wir haben Glück und finden noch ein Zimmer für $59+tax im Bybee’s Steppingstone Motel. Wir bezahlen und fahren noch zum Kodachrome Basin State Park. Ein sehr kleiner Park, in 4min ist man bereits durchgefahren. Am Ende gehen wir den Eagle View Trail, wo man natürlich keine Adler sieht, sondern nur einen Adlerblick genießen kann.



Wir versuchen noch den Angels Palace Trail. Aber auch dieser kann uns heute nicht begeistern, und dann ist der roundtrip noch so schlecht bis gar nicht ausgeschildert, dass wir erst nicht recht hochkommen und der Weg oben an den Klippen unvermittelt aufhört.
Wir sind ein bisschen genervt und sehen zu, dass wir etwas in den Magen kriegen. Im Clark’s Restaurant essen wir jeder einen großen Burger und sind wieder zufrieden.
Auf dem Zimmer planen wir noch den nächsten Tag und hoffen vielleicht noch eine Nacht verlängern zu können.

Fahrstrecke 212mi
Kodachrome Basin State Park  $6,00
Motel: Bybee’s Steppingstone Motel  $65,49


mrh400

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #58 am: 14.03.2007, 18:26 Uhr »
Hallo,
Wie definiert man eigentlich einen Arch und eine Bridge? Dieser hier ist so lang, er ginge auch als Brücke durch (siehe Natural Bridges NM).
Soviel  ich weiß, werden die durch Wassereinwirkung entstandenen Bögen Bridge und die durch Wind und Abbrüche entstandenen Bögen Arch genannt.

Auf dem Hinweg war ich wohl mit Blindheit geschlagen, auf jedenfall finden wir den filigranen Metate-Arch erst auf dem Rückweg, keine 150m von der Registrierungsbox entfernt.
Das beruhigt mich jetzt doch, daß es nicht nur uns so ging.
Gruß
mrh400

Zati

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Re: 4 Wochen klassische Südwest-Tour in 9-2006
« Antwort #59 am: 14.03.2007, 18:54 Uhr »
Hallo Schalker,

der Nebel war ja wirklich ziemlich heftig!!!!

Der Metate Arch ist wirklich wunderschön, der hätte mich auch beeindruckt!

Gruß

Efty  :wink:

Gruß aus Alamogordo

Efty ;)