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Autor Thema: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen  (Gelesen 47790 mal)

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paula2

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #60 am: 07.05.2014, 16:17 Uhr »
Leider war im September als wir in Cody waren das Rodeo schon vorbei. Danke für die Schilderung, das würde ich wirklich auch gern mal sehen!

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #61 am: 07.05.2014, 20:44 Uhr »
23. August: Zu heiß zum Baden

Über Nacht stürmt es wieder kräftig, das Womo wackelt, so dass Dieter aufsteht und nachsieht, ob wir im Begriff sind abzuheben. Aber am Morgen ist alles vorbei, ein heißer Tag beginnt, die Sonne strahlt wieder vom blauen Himmel. Wir treffen uns beim „Best Pancake Breakfast of the West“, das der KOA kostenlos anbietet. Na ja, die pancakes mit Sirup oder Butter sind kostenlos. Kaffee, Cereals, Saft und Jogurt kosten kleines Geld. Wir werden 12 Dollar für sieben Personen los und lassen 5 Dollar Tipp da. Um 10.30 Uhr ist auch die letzte Wäsche aus dem Trockner genommen und in die Schränke verstaut. Heute wollen wir nicht so lang im Auto sitzen: Nur 136 Kilometer bis Thermopolis sind angesagt, wir machen dabei einen Schlenker durch Montana.

Exkurs: Ordnung

Auch wenn sich jeder Mühe gibt – das Chaos erobert Schritt für Schritt und Tag für Tag unser Womo. Gepäck für sieben, dazu mitunter zwei selbst zubereitete Mahlzeiten für alle pro Tag – das ist einfach viel für ein 28-Feet-RV. Da müssen Handtücher getrocknet werden und voluminöses Bettzeug verlangt tagsüber nach einem Lagerplatz. Irene hat ein System entwickelt, wo was liegt, scheitert aber an der Handtuch-Logistik. Denn wir haben von Roadbear sieben dunkelblaue Duschtücher bekommen - „jeder kümmert sich um sein Handtuch und merkt sich den Ablageplatz“  funktioniert nach Abschaffung der Prügelstrafe mehr schlecht als recht, zumal es die sieben Orte zum Trocknen eines Duschtuchs nach dem Baden im Pool im und am Womo gar nicht gibt. Da bleibt nichts anderes, als alle paar Tage sämtliche Handtücher in der Laundry zu waschen und neu zu verteilen.


Natürlich haben wir vergessen, die Handtuch-Problematik für den Reisebericht fotografisch zu dokumentieren. Wer denkt schon an alles? Das obige Bild ist zur Illustration des Berichts im Filmpark Babelsberg nachgestellt worden.

Wir nehmen den Chief Joseph Scenic Byway und durchqueren eine Bilderbuch-Prärielandschaft.


Ein Schnappschuss aus dem Van auf dem Weg nach Thermopolis.

Am frühen Nachmittag kommen wir auf dem Eagle RV-Park an und stärken uns erst einmal mit Gemüse und Obst. Wir wollen unbedingt in den Thermalquellen baden, obwohl schon die Luft über 30 Grad heiß ist. Im Hot Springs State Park (wieder in Wyoming) kann man in einem der heißen Pools kostenlos baden, allerdings nur 20 Minuten lang (aus gesundheitlichen Gründen). Wir entscheiden uns für das benachbarte kommerzielle Bad – 12 Dollar Eintritt pro Person finden wir ziemlich viel, zumal das Bad seine guten Tage längst hinter sich hat.

Die Hot Springs sind überdacht, es riecht übel und ist stickig. Dieter steckt die Zehen ins Wasser und hüpft schnell wieder raus, in die heiße Brühe hineinsteigen will niemand.


Dafür baden wir im großen Becken, das fast Badewannentemperatur hat. Hier werden die heißen Quellen mit kühlem Wasser gemischt. Es gibt mehrere Rutschen, leider macht die große um 17 Uhr dicht. Alles in allem: keine Empfehlung für die Badeanstalt. Das zweite kommerzielle Bad sehen wir uns von außen an – auch nicht besser und mit 17 Dollar Eintritt sogar noch teurer.

Exkurs: Geld

Das Schwimmbad in Thermopolis akzeptiert nur cash oder check. Wir haben glücklicherweise noch einiges an Bargeld mit. Insgesamt hat sich unser Geldkonzept bewährt. Es steht auf drei Säulen: Kreditkarten  haben alle außer Julian, zum Teil auch mehrere, Visa und Mastercard. 1000 Dollar hatten wir bar dabei – zu einem unverschämten Wechselkurs bei unserer Hausbank geordert. Der Kurs lag 10 Cent unter dem Referenzkurs. Dass wir Gebühren bezahlen müssen, ist uns ja klar, aber das war dann doch ein bisschen happig, haben wir der Bank auch mitgeteilt.

Die dritte Säule sind Travelers Cheques, die wir über den ADAC zu einem Superkurs und gebührenfrei bestellt haben. Nach langem Überlegen und Diskussionen im Forum sind 1300 Dollars in Cheques mit an Bord. Die Meinungen über ihre Praktikabilität gehen ja auseinander. Aus New York haben wir gehört, dass die Akzeptanz der Cheques inzwischen sehr schlecht sein soll, das wurde auch im Forum verschiedentlich berichtet. Wir machen andere Erfahrungen: Fast überall werden wir unsere Travelers Cheques los (Nationalparks, Restaurants, Campgrounds, Tankstellen etc.). Der große Vorteil: Man schreibt einen 50- oder 100-Dollar-Scheck aus und bekommt den Change in bar, füllt also die Bargeldreserven immer wieder auf.


Nach dem Baden kehren wir hungrig im Stones Throw Restaurant ein, das etwas oberhalb von Thermopolis gleich an einem Golfplatz liegt. Wir speisen Steaks und Nudeln, gönnen uns eine Flasche Rotwein (185 Dollar, 35 Dollar Tip) und entspannen uns dann auf dem Campground. E-Mails checken, Internetsurfen, Quirkle und Mau-Mau spielen. Später weiht Jonas seinen Bruder Jakob in die Geheimnisse des Skatspiels ein. Auch Irene spitzt die Ohren, ihre letzte Skatpartie ist schon ewig her. Da werden wohl noch ein paar Mal in diesem Urlaub die Karten gedroschen werden.

mrh400

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #62 am: 07.05.2014, 21:08 Uhr »
Hallo,

Ein Schnappschuss aus dem Van auf dem Weg nach Thermopolis.

die Scheune steht offenbar unter Denkmalschutz und wird als Wahrzeichen gepflegt - Aufnahme von 2006:


Standort: StreetView
Gruß
mrh400

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #63 am: 07.05.2014, 21:57 Uhr »
Witzig! Was wohl in der Scheune sein mag :dankeschoen:?

Anna KS

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #64 am: 08.05.2014, 08:38 Uhr »
Bei den Bildern krieg ich schon wieder Fernweh, leide geht es bei uns erst nächstes Jahr in die USA  :(

LG Anna
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #65 am: 08.05.2014, 08:53 Uhr »
Hallo Anna,
bei uns auch, aber schon im Februar. :sun:

paula2

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #66 am: 08.05.2014, 18:33 Uhr »
gut zu wissen dass Thermopolis kein must see ist, das habe ich für die nächste Tour in der Ecke nämlich streichen müssen, weil es einfach zu viel Kilometer wären. Ich habe aber noch zwei andere Orte mit heißen Quellen drin, mal sehen wie die dann sind.  :D

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #67 am: 08.05.2014, 20:19 Uhr »
Thermopolis war tatsächlich die einzige Enttäuschung auf der Reise. Dabei könnte man mehr draus machen, wenn man denn nicht nur Dollars einnehmen, sondern auch ein paar investieren würde. Beim ersten campground, den wir angefahren haben und der keine cabins hatte, wurden wir bei der Frage nach einem Zeltplatz vor einem fürchterlichen Gewitter gewarnt (das nicht kam) und damit praktisch ausgeladen. Irgendwie haben wir wohl die Vorbereitung auf den Feierabend gestört. In dem in Irenes Bericht genannten Bad verlangte man von uns neben der schriftlichen Erklärung, dass wir im Falle unseres Todes (durch Überhitzung oder Unfall) keine Regressansprüche stellen, zwar selbst am späten Nachmittag noch den vollen Preis von sieben Leuten, machte dann aber die attraktivste Rutsche vor unserer Nase dicht. Kurzum: Das Ganze war den  Abstecher nicht wert.
LG Dieter

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #68 am: 09.05.2014, 19:26 Uhr »
24. August: Ein Abend mit Scarlet

Wir brechen auf nach Buffalo. Die Straße führt quer über die Bighorn-Mountains, es geht in alpine Höhen mit sehenswerten Felsformationen. Leider sehen wir zwar eine große Schafherde, aber kein einziges Bighorn-Schaf. Auf der Strecke fängt sich unser Van einen zweiten Steinschlag in der Windschutzscheibe ein. Den ersten haben wir vermutlich schon bei der Übernahme übersehen.

Auf dem Indian Campground in Buffalo treffen wir es gut: Breite Sites unter hohen Bäumen, die Sitzecke auf Gras, die Cabin direkt gegenüber dem Womo. Der Pool gehört uns fast allein, lediglich Scarlet von der Nachbarsite heftet sich an unsere Fersen. Sie ist sieben, will Tierärztin werden und hat offenkundig Langeweile. Anscheinend lebt sie mit ihrer Familie (Mutter und drei großen Brüdern) auf dem Campingplatz.

Nach einer Lasagne-Mahlzeit machen wir uns auf den Weg nach Buffalo. Zwölf historische Gebäude sollen an der Main Street erhalten sein. Unter „historisch“ versteht man hier die 1880er-Jahre.



In der Tat besichtigen wir ein ganz hübsches Ensemble mit dem traditionsreichen Occidental Hotel. Der kleine Stadtpark heißt „Crazy Woman Square“, sehr sympathisch.


Auch wenn Irene mit Scheidung droht: Dieses Foto kommt in den Reisebericht, basta!

Die meisten Geschäfte sind am späten Samstagnachmittag geschlossen, aber in einem gepflegten Kunstgewerbeladen – die Inhaberin verkauft ihre eigenen Töpfereien und ausgewählte Möbel sowie Schmuck – ersteht Irene einen emaillierten Silberring. Dann suchen wir die Kinder – und werden im Busy Bee Café fündig. Dort sitzen sie bei Milchshakes. Wir gesellen uns dazu und bestellen ebenfalls Skakes – 1A-Qualität und ein originelles Surrounding, denn das Café gehört zum Occidental Hotel.





Ein historischer Herd, eine uralte Registrierkasse und der Büffelkopf an der Wand – her gibt’s allerhand zu sehen. Die Jugend ist allerdings komplett fasziniert von den Typen, die immer wieder aus den hinteren Gemächern kommen. Sind sie alle in der Küche beschäftigt? Kaum anzunehmen, dafür sind es zu viele. Oder ist das Café die Tarnung für illegale Geschäfte? Die Phantasie schießt ins Kraut. Aber lecker war es (34 Dollar, 7 Dollar Tip).


In Buffalo gibt es mehrere dieser bronzenen Wild-West-Motive.

Abends wird es auf der Campsite gesellig. Wir sitzen draußen und spielen Kniffel und Karten. Schon nach kurzer Zeit kommt Scarlet angehüpft, sie hat bei einer Aufführung von „Beauty und the Beast“ mitgemacht. Sie und ihr Bruder verbringen den Abend bei uns, lassen sich die deutschen Spiele erklären, erklären uns im Gegenzug amerikanische und versuchen, unser Englisch zu verstehen. Meist klappt das ganz gut, auch wenn wir manche Vokabeln nur umschreiben können. Wie übersetzt man „Kniffel“ oder „Pik“?

Anna KS

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #69 am: 10.05.2014, 06:26 Uhr »
Im Buffalo planen wir für nächstes Jahr eine Übernachtung  :D
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #70 am: 10.05.2014, 10:06 Uhr »
Schöne Grüße an Scarlet!  :lol:

paula2

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #71 am: 10.05.2014, 11:55 Uhr »
Im Buffalo planen wir für nächstes Jahr eine Übernachtung  :D

In Buffalo hatten wir letztes Jahr auch zunächst eine Übernachtung geplant, weil ich die Route noch mal geändert habe fiel es als Übernachtungsort raus. Wir sind dann über den Highway 16 durch Buffalo gefahren, haben dort Mittagspause gemacht. Das Occidental Hotel ist wirklich schön und wenn du dort übernachtest ist das bestimmt toll (Mir war das zu teuer) Fast alle anderen Hotels liegen am Highway16 und das war der lauteste und am stärksten befahrene Highway im ganzen Urlaub. Wir haben da geparkt und sind die Straße entlang gelaufen auf der Suche nach einem Café und kamen an ein paar Motels vorbei die ich hatte buchen wollen. Was waren wir froh, dass wir da nicht gelandet waren. Ich fand es einfach furchtbar! Die Campgrounds liegen wahrscheinlich nicht so nah am HW16, also wenn du auch mit dem Camper unterwegs bist ist vielleicht ganz schön. Ansonsten würde ich einen anderen Ort zur Übernachtung suchen.

Denver

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #72 am: 10.05.2014, 14:30 Uhr »
Im Buffalo planen wir für nächstes Jahr eine Übernachtung  :D

Ich kann dir das Hampton Inn empfehlen. Es ist ein schönes und gut geführtes Hotel mit ausgezeichnetem Frühstück. Es liegt sehr ruhig. Hinten raus gibt es eine Terrasse mit Blick auf eine Flusslandschaft und einen kleinen Park. Es wird auch gerne für Hochzeiten genutzt.

Super gegessen haben wir im Winchester Steak House.

Buffalo, Wyoming ist eigentlich ein richtiges Kaff und wenn es geht, übernachten wir lieber in Sheridan.

sil1969

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #73 am: 10.05.2014, 14:51 Uhr »
Hallo Irene,

ich bin übrigens auch dabei. Wir sind seit Mittwoch aus den USA zurück und jetzt am PC kann ich auch mal antworten. (Vom Tablet aus mach ich das nicht gerne - hab aber immer mitgelesen)

Toller Bericht, vor allem mit so vielen "Leuten" so eine Tour zu machen.

In Buffalo waren wir vor 4 Jahren. Im Occidental Hotel haben wir zwar nicht übernachtet, aber dort zu Abend gegessen. Wir wurden auch dazu eingeladen, uns ein paar der Zimmer anzusehen. War wirklich sehr originell - wie im Film.
LG Silvia

ireula

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Re: Auf neun Rädern durch den Wilden Westen
« Antwort #74 am: 10.05.2014, 19:43 Uhr »
25. August: Rund um den Devils Tower

Unser Ziel ist Deadwood, rund 200 Kilometer entfernt. Wir machen aber einen Schlenker zum Devils Tower, der die Etappe um rund 100 Kilometer verlängert. Der Devils Tower steht vor allem auf Irenes To-see-Liste. Und der Eineinhalb-Meilen-Walk rund um den Felsbrocken, der tatsächlich der Kern bzw. die Aufstiegskammer eines erloschenen Vulkans ist, eröffnet immer wieder sehr schöne Ansichten.



Zugegeben: Es ist brütend heiß, aber wenigstens verläuft der asphaltierte Trail weitgehend im Schatten – sehr schön! Hier sehen wir bewusst die ersten native Americans, also Indianer, für die der Devils Tower ein heiliger Ort ist. Vor allem Jasmin ist beeindruckt. Eine filmische Nebenrolle spielt der Berg übrigens in Steven Spielbergs „Begegnung der dritten Art“, wo er als UFO-Landeplatz diente.


Päuschen mit Pläuschchen: Jasmin und Julian

Viel spannender aber ist eine indianische Legende um den Teufelsturm:

Sieben indianische Mädchen werden in der Prärie von Bären verfolgt und retten sich auf  einen Felsbrocken, der ihr Flehen erhört und unter ihren Tränen in die Höhe wächst. Die Bären aber geben nicht auf, sondern versuchen mit ihren mächtigen Tatzen immer und immer wieder, die Kuppe zu erklimmen. Die Kratzspuren formen schließlich das besondere Muster, das den Devils Tower bis heute prägt. Die Bären erreichen die Mädchen trotz aller Anstrengungen nicht. Andererseits ist den Mädchen aber auch der Weg nach unten versperrt. Und so steigen sie auf in den Himmel und bilden am Firmament fortan das Siebengestirn. Wow und Howgh!



Auch heute noch sind die Kratzspuren der Bären deutlich zu erkennen und auch die Gesichter im Felsmassiv, auf die uns eine Indianerin aufmerksam macht.

Für einen Teil der Reisegruppe ist vermutlich die Wiese an der Straße kurz hinter dem Tower interessanter. Hier wohnen die Präriehunde, putzige Gesellen, die keine Scheu vor den fotografierenden Touristen zeigen. Die ganze Wiese ist übersät von Eingängen zu ihren Bauten, und immer wieder wagen sie sich hervor.





Am Nachmittag landen wir im KOA von Deadwood. Er ist recht schön am Hang gelegen, die Campsite ist allerdings relativ eng. Dafür haben Jonas und Lisa eine sehr schöne Cabin mit großer Terrasse. Nach dem Bad im Pool beschließen wir zu grillen. Alles wird vom Wohnmobil zur Cabin getragen, denn nur dort befindet sich ein Grill. Im Wohnmobil braten Irene und Jasmin Bratkartoffeln, Jonas steht am Grill. Es dauert eine ganze Weile, aber irgendwann ist die erste Runde Fleisch fertig, und wir haben dazu ein richtiges kleines Buffet. Dieter spielt Gitarre, und auch Julian greift in die Saiten. Ob er doch noch ein Instrument lernen will? Alle werden satt, auch wenn sich die Mädels mit dem rustikalen Pork Rib nicht so wirklich anfreunden. Sie ziehen Geflügelfleisch vor.

Nach dem Essen zieht die Jugend noch einmal los. Per Van geht es ins sieben Meilen entfernte Walmart Supercenter zum Shoppen. Julian liebäugelt schon von Beginn der Reise an mit einem Nintendo, der hier nur 99 Dollar kostet. Aber in den letzten Walmarts war er immer ausverkauft. An diesem Sonntagabend (der Laden ist bis 10 pm offen) hat er Glück. Und Jakob kauft gleich auch noch einen.

Irene und Dieter genießen derweil einen ruhigen Abend auf der Veranda der Cabin, sitzen auf der Holzschaukel mit Blick auf die geschichtsträchtigen Anhöhen einer ehemaligen Goldgräber-Siedlung und planen den kommenden Tag. Das Wetter hält sich, die severe thunderstorms, von denen wir im Fernsehen im Campstore erfahren haben, kommen in Deadwood nicht an. Apropos Fernsehen: Hatten wir wieder an Bord und diesmal neben der ausfahrbaren SAT-Antenne sogar das passende Antennenkabel. Benutzt haben wir den Fernseher trotzdem nicht.