25. August: Rund um den Devils TowerUnser Ziel ist Deadwood, rund 200 Kilometer entfernt. Wir machen aber einen Schlenker zum Devils Tower, der die Etappe um rund 100 Kilometer verlängert. Der Devils Tower steht vor allem auf Irenes To-see-Liste. Und der Eineinhalb-Meilen-Walk rund um den Felsbrocken, der tatsächlich der Kern bzw. die Aufstiegskammer eines erloschenen Vulkans ist, eröffnet immer wieder sehr schöne Ansichten.
Zugegeben: Es ist brütend heiß, aber wenigstens verläuft der asphaltierte Trail weitgehend im Schatten – sehr schön! Hier sehen wir bewusst die ersten native Americans, also Indianer, für die der Devils Tower ein heiliger Ort ist. Vor allem Jasmin ist beeindruckt. Eine filmische Nebenrolle spielt der Berg übrigens in Steven Spielbergs „Begegnung der dritten Art“, wo er als UFO-Landeplatz diente.
Päuschen mit Pläuschchen: Jasmin und Julian
Viel spannender aber ist eine indianische Legende um den Teufelsturm:
Sieben indianische Mädchen werden in der Prärie von Bären verfolgt und retten sich auf einen Felsbrocken, der ihr Flehen erhört und unter ihren Tränen in die Höhe wächst. Die Bären aber geben nicht auf, sondern versuchen mit ihren mächtigen Tatzen immer und immer wieder, die Kuppe zu erklimmen. Die Kratzspuren formen schließlich das besondere Muster, das den Devils Tower bis heute prägt. Die Bären erreichen die Mädchen trotz aller Anstrengungen nicht. Andererseits ist den Mädchen aber auch der Weg nach unten versperrt. Und so steigen sie auf in den Himmel und bilden am Firmament fortan das Siebengestirn. Wow und Howgh!
Auch heute noch sind die Kratzspuren der Bären deutlich zu erkennen und auch die Gesichter im Felsmassiv, auf die uns eine Indianerin aufmerksam macht.
Für einen Teil der Reisegruppe ist vermutlich die Wiese an der Straße kurz hinter dem Tower interessanter. Hier wohnen die Präriehunde, putzige Gesellen, die keine Scheu vor den fotografierenden Touristen zeigen. Die ganze Wiese ist übersät von Eingängen zu ihren Bauten, und immer wieder wagen sie sich hervor.
Am Nachmittag landen wir im KOA von Deadwood. Er ist recht schön am Hang gelegen, die Campsite ist allerdings relativ eng. Dafür haben Jonas und Lisa eine sehr schöne Cabin mit großer Terrasse. Nach dem Bad im Pool beschließen wir zu grillen. Alles wird vom Wohnmobil zur Cabin getragen, denn nur dort befindet sich ein Grill. Im Wohnmobil braten Irene und Jasmin Bratkartoffeln, Jonas steht am Grill. Es dauert eine ganze Weile, aber irgendwann ist die erste Runde Fleisch fertig, und wir haben dazu ein richtiges kleines Buffet. Dieter spielt Gitarre, und auch Julian greift in die Saiten. Ob er doch noch ein Instrument lernen will? Alle werden satt, auch wenn sich die Mädels mit dem rustikalen Pork Rib nicht so wirklich anfreunden. Sie ziehen Geflügelfleisch vor.
Nach dem Essen zieht die Jugend noch einmal los. Per Van geht es ins sieben Meilen entfernte Walmart Supercenter zum Shoppen. Julian liebäugelt schon von Beginn der Reise an mit einem Nintendo, der hier nur 99 Dollar kostet. Aber in den letzten Walmarts war er immer ausverkauft. An diesem Sonntagabend (der Laden ist bis 10 pm offen) hat er Glück. Und Jakob kauft gleich auch noch einen.
Irene und Dieter genießen derweil einen ruhigen Abend auf der Veranda der Cabin, sitzen auf der Holzschaukel mit Blick auf die geschichtsträchtigen Anhöhen einer ehemaligen Goldgräber-Siedlung und planen den kommenden Tag. Das Wetter hält sich, die severe thunderstorms, von denen wir im Fernsehen im Campstore erfahren haben, kommen in Deadwood nicht an. Apropos Fernsehen: Hatten wir wieder an Bord und diesmal neben der ausfahrbaren SAT-Antenne sogar das passende Antennenkabel. Benutzt haben wir den Fernseher trotzdem nicht.