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Autor Thema: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005  (Gelesen 21624 mal)

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KlausK

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #30 am: 15.09.2005, 15:21 Uhr »
Hi Anette, hab gerade alles gelesen. Ist wieder echt super und ich freue mich schon auf  das Weitere.

Gruß

Klaus

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #31 am: 15.09.2005, 17:51 Uhr »
Donnerstag, 11. August 2005

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Jameson Inn, sogar mit Gelegenheit zum Waffeln backen, nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Das Ziel war Tallahassee in nur 145 Meilen Entfernung. Leider haben wir sehr viel Zeit zum Fahren gebraucht, denn die Nummern der Straßen und Highways stimmten mit denen auf meiner Landkarte nicht überein. Auch ein Stopp an einer Tankstelle brachte kein Licht in die verwirrende Streckensituation. Letztendlich haben wir ca. 1.5 Stunden mit unnötigem Fahren verbracht, bis wir endlich am St. Marks National Wildlife Refuge angekommen sind. Im Visitor Center fragte ich nach, wo der Tate´s Hell Swamp, das Brutgebiet der Wassermokassin-Schlangen ist. Das St. Marks National Wildlife Refuge ist in verschiedene units eingeteilt. Tate´s Hell Swamp ist in der Nähe der Stadt Carrabelle. Da bis dorthin mit einer weiteren Stunde Fahrzeit zu rechnen war, beschlossen wir, hier in der Wakulla Unit zu bleiben. Im Visitor Center nahm ich einen Plan über die verschiedenen trails in dieser Gegend mit. Die Wanderungen auf den verschiedenen Deichen haben uns nicht besonders gefallen. Es war wenig zu sehen, keinerlei Schatten und wir wurden oft von Moskitos gestochen. Off nutzte nichts, genau wie das Insektrepellent welches wir im Okefenokee gekauft haben.
Am St. Marks Lighthouse gab es in einem der kleinen Seen Alligatoren und verschiedene Wasservögel zu sehen. Auf der Rückfahrt liefen wir noch einen kurzen Trail. Bereits nach wenigen Metern gingen wir zurück zum Auto und haben unsere Moskitonetze aufgesetzt. Es summte in allen Ecken und Winkeln. Auch diesen Weg hätten wir uns sparen können. Der trail endete an einem Brackwassertümpel. Weder die Landschaft noch der „See“ waren sehr schön und wildlife gab es nicht zu sehen.
Als wir die Straße 363 Richtung Wakulla gefahren sind, sahen wir noch in dieser unit eine Schlange am Rande der Straße liegen. Identifizieren konnten wir sie leider nicht. So hat sich der Besuch dieses kleinen Parkes dennoch gelohnt.
In Wakulla Springs angekommen, hatten wir bis zum Start der nächsten Bootstour noch 45 Minuten Zeit. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob die Tour wegen des heranziehenden Gewitters überhaupt stattfinden kann. Wir beschlossen, an keiner Bootstour teilzunehmen, sondern den Sally Ward und den Hammock Trail zu laufen. Für beide Wege brauchten wir insgesamt 2 Stunden. Wir haben uns einige Zeit an der Sally Ward Spring aufgehalten. Ganz versteckt am Ufer lag ein Babygator. Der schlief tief und fest und bemerkte uns nicht. Im Wasser tummelten sich die älteren Brüder und Schwestern. Die sahen uns und nach einigen Fieptönen ihrerseits tauchte Mutter Gator auf und schaute nach dem Rechten. Sie erkannte schnell, dass von uns beiden keinerlei Gefahr für ihre Familie ausging und blieb mit ihren Kids in der Mitte des Quellwassersees.
Gerade rechtzeitig vor dem großen Regen kamen wir am Auto an. Auf der Fahrt nach Tallahassee regnete und gewitterte es sehr stark, ein richtiger Wolkenbruch.
Unser Hotel in Tallahassee war die Cabot Lodge in der Raymond Diehl Road. Diese Straße lag einem ziemlichen Verkehrsknäuel bzw. Auf- und Abfahrten zur Interstate. Zielsicher sind wir rechts und damit natürlich falsch abgebogen, das Hotel lag von der Hauptstrasse aus gesehen im linken Teil der Diehl Road. Geradeaus über die Hauptstrasse zu fahren war nicht möglich und zum zweiten Mal an diesem Tag sind wir planlos umhergefahren. Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir wieder auf dem richtigen Kurs waren und unsere Bleibe für die Nacht gefunden hatten.
Die Cabot Lodge war ein recht ansprechendes Hotel. Von der Lage her sehr gut, abends gab es einen Manager-Cocktailempfang, die Angestellten an der Rezeption waren sehr hilfsbereit, es gab einen Rechner mit Internetzugang in der Lobby und eine Gelegenheit zum Sitzen im Freien.
Von dem Starkregen am späten Nachmittag war innerhalb einer Stunde nichts mehr zu sehen. Zum Abendessen sind wir zu Ted´s Montana Grill. Dass das auch eine „Kette“ ist, haben wir erst einige Tage später in Nashville festgestellt. Es war sehr voll und wir mussten 20 Minuten auf einen freien Tisch warten. Das Essen dort war gut und anstelle der üblichen Vorspeise aus Brot/Brötchen und Butter gab es pikant eingelegte Gurken.

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #32 am: 19.09.2005, 18:24 Uhr »
Freitag, 12. August 2005

Das im Übernachtungspreis enthaltene Frühstück in der Cabot Lodge war sehr reichhaltig. Noch schnell ein Wort zu der Anzahl der Fernsehsender die man im Zimmer empfangen konnte. Es gab die Auswahl zwischen 98 verschiedenen Kanälen. Vom Discovery Health Channel bis zum Wal Mart Channel war alles vertreten.
Als erstes an diesem Tag wollten wir den Bradley Country Store besuchen. Dieser Laden steht im National Register of Historic Places. Wir mussten ein Stück die Centerville Road Richtung Norden fahren. Die Centerville Road ist eine der vielen canopy roads in Tallahassee und die Fahrt über eine solche Strasse ist schon eindrucksvoll. Bei der Fahrt nach Tallahassee am Vortag sind wir auch eine solche Strasse gefahren, wegen des Starkregens sahen wir nichts davon. Der Country Store war geschlossen und sah von außen nicht besonders toll aus.
Auf dem Weg nach Biloxi war unser erster Stopp der Falling Waters State Park. Im State Park findet man den höchsten Wasserfall in Florida mit immerhin 73 ft. Die Höhe des Wasserfalls ergibt sich dadurch, dass das Wasser in ein sinkhole stürzt. Sinkholes entstehen durch leicht saures Regenwasser, welches in den Kalkstein eindringt und das Gestein dabei langsam anlöst. Ist diese Kalksteinschicht die Decke einer Höhle, wird diese irgendwann einbrechen und es entstehen die sinkholes. In diesem kleinen Park gab es sehr viele sinkholes in allen verschiedenen Größen.
Um 1900 wurde hier im Park nach Öl gesucht. Man bohrte bis auf 5000 ft. Allerdings hatte das geförderte Öl nicht die gewünschte Qualität und im Jahr 1921 wurden die Förderungen eingestellt.
Wir sind einige der trails im Park gelaufen, haben uns den Wasserfall und die teilweise doch sehr tiefen Einstürzlöcher angeschaut. Bemerkenswert war weiterhin der große Bestand an Gummibäumen.
Eine weitere Pause legten wir auf der Weiterfahrt in Mobile ein. Dort haben wir im Rahmen einer self-guided-tour die USS Alabama besichtigt. Dieses Schiff ist seit 1965 der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Tagesziel war Biloxi. Gewohnt haben wir im Imperial Palace, welches dem in Las Vegas doch sehr ähnlich ist. Selbst die kleine Autoausstellung in der Lobby fehlte nicht.
Zum Abendessen waren wir im Beau Rivage, welches der MGM/Mirage Kette angehört. Das Beau Rivage hätte durchaus nach Las Vegas gepasst und würde bestimmt nicht schlechter abschneiden als das Mirage.

Und nun kommt, was kommen muss: einer meiner geliebten Büffetreviews :D  :essen:

Freitags abends war das King Crab and Prime Rib Buffet angesagt. Es war ziemlich voll und wir standen 30 Minuten in der Warteschlange. Aber dieses Anstehen hat sich gelohnt. Das Büffet kostete $ 20 pro Person. In diesem Preis waren Wein und verschiedene Sorten Bier enthalten. Außerdem konnte man sich als Aperitif einen Kir Royal holen und schmecken lassen. Die Essensauswahl kann mit den Gourmet Büffets in Las Vegas voll mithalten. Von Speisen, die an keinem Büffet fehlen, über Sushi, Crab Legs, Pizza bis hin zu einer sehr großen Auswahl aus der Südstaatenküche, gab es nichts, was man vermisst hätte. Beim Nachtisch konnte ich natürlich auf den geliebten Bananas Foster nicht verzichten. Als süßen Höhepunkt gab es eine Chocolate Fountain, wo man sein Obst direkt in die geschmolzene Schokolade eintauchen konnte.
In den Casinos im Süden ist mir aufgefallen, dass es überall Automaten gab, wo man sich Softdrinks kostenlos holen konnte. Natürlich liefen in den Casinos Cocktailwaitresses umher, wenn man eher die „old fashioned“ Art bevorzugt. An den Bars musste man nicht unbedingt spielen, wenn man ein Bier haben wollte. Die Leute sind einfach hingegangen, bestellten sich ein Bier und gaben dem Barkeeper Trinkgeld.
Abgesehen von den Casinos hat uns die Stadt Biloxi nicht besonders gut gefallen.

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #33 am: 20.09.2005, 18:17 Uhr »
Samstag, 13. August 2005

Über Gulfport sind wir von Biloxi nach New Orleans gefahren. Der Preis für Benzin lag mittlerweile im Schnitt bei $2.50. Unser Hotel lag nur einen Block vom French Quarter in der University Street entfernt. Da wir morgens nicht gefrühstückt hatten, legten wir zunächst eine Lunch-Pause ein, bevor auf Entdeckungstour in New Orleans gingen. Während unseres 2-tägigen Aufenthaltes haben wir nur das French Quarter angeschaut. Für all die anderen Stadteile wie Warehouse, Garden District und Mid City hatten wir keine Zeit.
In der Royal Street befanden sich einige sehr schöne alte Gebäude wie z.B. die ehemalige Apotheke von Antoine Peychaud, das Gebäude der Louisiana State Bank und das La Branche Building. Natürlich durfte die Ecke Bourbon/Orleans Avenue nicht fehlen. Bekannt wurde sie durch die Szene des „Jazztrauerzuges“ im Bond Film Live and Let Die.
Anschließend besuchten wir in das Voodoo Museum in der Durmaine Street. Erschreckt hat mich keine sonderbare Gestalt, sondern zunächst der hohe Eintrittspreis von $7 pro Person. Das Museum bestand aus zwei Räumen, einem allgemeinen Ausstellungsraum und dem Altarraum. Mit dem Thema Voodoo hatte ich mich vorher nicht beschäftigt, wusste nur, dass dieser Kult aus der Karibik kommt. Es war schon sehr erstaunlich, was man in den beiden Museumsräumen vorfand. Viele Voodoo Puppen, Infos über Gris-Gris (das sind die Beutelchen mit allerlei Inhalt für die verschiedensten Wünsche), einen Altar mit Opfergaben (welche das im Einzelnen waren, weiß ich nicht bzw. ich will es auch gar nicht wissen). Weiterhin wurde sehr genau erklärt was ein Zombie ist, ein Blowfish den man für diese Zeremonie  braucht, hing über der Eingangstür. Im Altarraum stand das Gehäuse von Jollie Blonde, einer Albino Schlange die im Juli 2004 gestorben ist. Der Nachruf war natürlich auch ausgestellt. Als wir gehen wollten, machte mein Mann noch eine Entdeckung. Im Ausstellungsraum war eine tote Katze (es waren nur noch die Haut, die Knochen und die Zähne vorhanden) an die Wand genagelt. Einfach unvorstellbar. Dass das Thema Voodoo noch übertroffen wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Danach sind wir am Jackson Square ins Mardi Gras Museum. Dort lernten wir, dass die Fastnachtsgruppen in dieser Gegend Krewes heißen und der Fastnachtsruf Ki Yi Yi ist. Dieses Museum war schön, es gab außer den Exponaten verschiedene sehr interessante kurze Filmvorführungen.
Im French Quarter wurde es an diesem Nachmittag immer voller, denn es fand der Red Dress Run statt. War ganz witzig anzusehen, all die Teilnehmer in ihrem roten outfit. Welchen Hintergrund dieser Lauf hatte, weiß ich nicht.
Samstag abends sind wir durch die Kneipen des French Quarters in New Orleans gezogen. Zuerst wollten wir zu Pat O´Brian, dort gab es allerdings kein Durchkommen, total überfüllt. Wir sind dann in die Musikkneipe „The Rock“. Dort spielte eine Band mit verschiedenen Sängern. Obwohl Jazz nicht unbedingt meine Lieblingsmusik ist, gefiel es mir sehr gut. Es kostete keinen Eintritt, die Getränkepreise waren allerdings ziemlich hoch. Für zwei Miller light bezahlten wir $14. Den Abschlussdrink des Abends nahmen wir in der Napoleon Bar in der Chartres Street ein. Die Hausspezialität ist der Pimm´s Cup. Die Napoleon Bar ist eine Institution in der Stadt und eine sehr gemütliche Bar mit einer tollen Atmosphäre. Diese Bar unterschied sich allerdings im Aussehen nicht sehr von den anderen: Ziegelsteinbau mit abgeblättertem Putz.

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #34 am: 21.09.2005, 17:57 Uhr »
Sonntag, 14. August 2005

Dieser Tag war während der gesamten 4 Wochen unseres Urlaubes der heißeste und feuchteste.

Was unternimmt man an einem Sonntag in N´awlins? Der Tagesablauf unterscheidet sich kaum von einem Sonntag zu Hause: ein kurzes Frühstück, Besuch des Friedhofes, der Predigt zuhören und danach zum Brunch gehen.
In allen Reiseführern über New Orleans stand, dass man auf die Friedhöfe nicht alleine gehen soll. Die Gebiete, in denen die Friedhöfe liegen, seien gefährlich. Also buchten wir eine walking tour. Sonntags nachmittags sind die Friedhöfe geschlossen, deshalb ging diese Tour schon um halb zehn los, also recht früh
Wir haben uns am Treffpunkt, dem Cafe Beignet in der Royal Street, zunächst einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Essen geholt. Das Heißgetränk und die Kaffee-stückchen schmeckten sehr lecker.
Die Tour führte uns auf den St. Louis Cemetery # 1.
Es fällt sofort auf, dass die Gräber Kamine haben. Warum? Einfach deshalb, damit die entstehenden Faulgase das Grab nicht sprengen. Hier auf dem Friedhof befindet sich auch das am zweithäufigste besuchte Grab der USA. An erster Stelle liegt nicht das von J.F. Kennedy, sondern natürlich das von Elvis. Auf Rang 2 das von Marie Laveau, der Voodoo Queen. Erst an dritter Stelle liegt das Grab von Kennedy. Auf dem Friedhof waren noch viele weitere Tourgruppen und warum man nicht alleine dorthin gehen soll, habe ich nicht recht verstanden. Natürlich ist eine Tour sinnvoller, all die Hintergrundinfos hätten wir sonst nie erhalten.
Findet heutzutage eine „Jazzbeerdigung“ statt, wird dieses nicht mehr publik gemacht. Es waren in der letzten Zeit zu viele Schaulustige dabei. Unser Tourguide erzählte, sie habe vor einiger Zeit an einer solchen teilgenommen. Ein stadtbekannter Mann, der sehr engagiert im Mardi Gras war und vor einigen Jahren Karnevalsprinz, war gestorben.
Früher wurde übrigens den Pferden, die bei einem Trauerzug dabei waren, Zwiebelsaft unter die Augen gerieben. Der Zweck bestand darin, dass somit auch die Vierbeiner heulten.
Anschließend sind wir über den Armstrong Park in die N. Rampart Road. Im Park befindet sich eine Statue von Louis Armstrong. Der Name Satchmo kommt von seinem großen Mund, dem satchelbag mouth. Daraus wurde Satchmo. Der Park war in früheren Zeiten Sonntags der Treffpunkt von Sklaven. Der Tourguide erklärte, dass die Sklaven Sonntags frei hatten und „ausgehen“ durften. Montags mussten sie wieder ihren Dienst antreten.
In der Rampart Strasse befindet sich ein aktiver Voodoo Tempel. Zunächst war da ein ganz „normales“ Geschäft. Als unsere Gruppe im Laden war, sagt der Mann an der Kasse zu uns, die Priestess Miriam sei noch in einem „reading“. Er gebe ihr Bescheid, dass wir da sind. Wir schauten uns im Laden um, ein kurzes Video an und gingen dann in den Hof. Dort waren Stühle und Bänke aufgestellt, wo wir uns niedergelassen haben. Im Laufe der nächsten Minuten kamen weitere Tourgruppen. Der Verkäufer oder wer immer das war, machte uns nochmals drauf aufmerksam, dass Priestess Miriam gleich komme.
Endlich tauchte sie auf und hielt eine Predigt. Warum sie zwischendurch immer gelacht hat, habe ich gar nicht verstanden. Und was sie sprach, interessierte von den Anwesenden eh niemand. Von Blitzen, die sie am vorigen Tag zwischen den Häusern beobachten konnte und ihr ein Zeichen gaben etc. Nach ca. 20 Minuten wurde sie von einem Tourguide abgewürgt. Und nun konnten wir endlich in die Besucherräume des Tempels. Das Bild war das gleiche wie im Voodoo Museum, zwei Räume mit allerlei Tand. An der Wand hing ein Bild von der Queen, eins vom Papst, überall standen Gläser mit Pülverchen herum, die Opfergaben waren Geld, Zigaretten und Rumflaschen.Ein Mangel an Voodoo Püppchen war nicht zu verzeichnen. Gekrönt wurde die „Ausstellung“ durch eine große Schüssel in der sich vier vertrocknete Fische befanden. Einfach unbeschreiblich.........
Ein paar Zeilen zur Priestess Miriam Williams. Sie ist in Pochohantus, MS, geboren. Nach der Schule ging sie für 4 Jahre nach New York und anschließend nach Chicago. Dort arbeitete sie 20 Jahre als Krankenschwester. 1973 trat sie einer spirituellen Kirche in Chicago bei und begann mit der Missionsarbeit. 1977 wechselte sie in die Angel, Angel All Nations Spiritual Church über. 1990 kam sie mit ihrem Mann, Priest Oswan nach New Orleans..Dort arbeiteten beide zunächst für das Voodoo Museum. Nur wenigen Monaten nach ihrem Umzug eröffneten sie einen Tempel. 1995 starb Oswan und Miriam führt das Lebenswerk der beiden alleine fort.

Wir hielten uns eine Weile im Tempel auf, hielten ein Schwätzchen mit zwei deutschen Touristen und knipsten was das Zeug hielt. Gegen 13 Uhr sind wir gegangen. Nun hatten wir richtig großen Hunger und sind zum Essen ins Wyndham Hotel. Dort findet jeden Sonntag ein Jazzbrunch statt. Und das machte den Tag zum perfekten Urlaubstag. Hervorragend gutes Essen, gute Musik, der Service perfekt und ganz nebenbei durch die große Glasfront einen tollen Blick auf den mighty Mississippi.
Als wir nach dem Essen zurück ins Hotel gehen wollen, zog ein Gewitter über die Stadt. Es schüttet wie aus Kübeln und wir mussten uns einige Zeit gedulden bis wir den Rückweg antreten konnten. Dieser Regen brachte allerdings überhaupt keine Milderung, es war nur noch schwüler und heißer geworden.

Abends nahmen wir an einem ghost-walk teil. Dieser gehörte nicht zu den allerbesten. Der guide sprach sehr leise, die Geschichten waren viel zu lang, der Umgebungslärm zu hoch und das Klima war wie in den Tropen.
Da es uns in der Napoleon Bar gestern gut gefallen hatte, wollten wir an diesem Abend wieder dorthin gehen. Leider war geschlossen und wir sind die Sazerac Bar gegangen.
.........Sazerac........ In New Orleans wurde angeblich der „Cocktail“ erfunden, als die Apothekerin Peychaud in einen Brandy ein paar Kräuter mischte.
Der Sazerac, dessen Hauptbestandteil Rye Whiskey ist, wurde im Fairmont Hotel New Orleans geboren. Erst danach wurde die Bar so genannt. Viele andere Drinks haben ihren Ursprung in New Orleans, z.B. Grasshopper und der Ramos Gin Fizz. In vielen Bars wird eine Spezialität des Südens, der Mint Julep, serviert.

Westernlady

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #35 am: 21.09.2005, 18:28 Uhr »
Zitat von: Anette

Früher wurde übrigens den Pferden, die bei einem Trauerzug dabei waren, Zwiebelsaft unter die Augen gerieben. Der Zweck bestand darin, dass somit auch die Vierbeiner heulten.


Die Armen  :heulend:

Anette, wieder ein toller Tagesbericht  :D  Danke  :D

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #36 am: 22.09.2005, 17:59 Uhr »
Montag 15. August 2005

Nach dem Auschecken sind wir nach Slidell zum Honey Swamp gefahren. Bei Cajun Encounters hatten wir eine Tour gebucht. Zunächst sah es aus, als würde nur eine kleine Gruppe von Personen an der Bootstour teilnehmen. Kurz vor der Abfahrt kam der Shuttle Bus aus New Orleans. Die Leute wurden auf zwei Boote verteilt. Pro Boot waren ca. 20 Passagiere an Bord, eine durchaus akzeptable Gruppengröße.
Der einheimische Tourguide kannte sich sehr gut aus. Zunächst erklärte er, dass Sumpfwasser nicht still steht, sondern ganz langsam fließt. Beeinflusst durch Ebbe und Flut. Marsh ist eine Wiese im Wasser, Swamp ein Wald im Wasser. Szenen für einen James Bond Film wurden hier gedreht, nämlich Live and Let Die (Movie Locations Teil 2).
Unter all den vielen gepanzerten Echsen war dem Tourguide Big Al sehr ans Herz gewachsen. Als er auftauchte, gab es die Lieblingsspeise der Gators, nämlich Marshmellows. 1950 waren die Alligatoren nahe ausgerottet. Heute leben in Louisiana wieder 2 Millionen. Sehr viel zur Aufstockung des Bestandes taten die Alligator Farmen. Sie plünderten die Nester und haben fast alle Kleinen aus dem Nest aufgezogen. Was nicht auf der Farm „gebraucht“ wurde, kam zurück ins Wasser. Auf den Farmen überleben von 15 – 60 geschlüpften gators fast alle, in der Natur nur eins bis zwei. Bei einer Bruttemperatur von < 87°F schlüpfen Mädels, bei > 90°F Jungs. Und was ist bei der Zwischentemperatur? Da sind die Kleinen gemischt. Das kommt nur äußert selten vor. Ist die Wassertemperatur < 70°F essen Alligatoren nichts. Sie können 2 Jahre ohne Essen auskommen. Verdaut wird alles, selbst Knochen und Schildkrötenpanzer. Im Jahr 2005 durften zur Fleischgewinnung 37000 mit einer Erlaubnis gejagt werden. Jagen durften nur die Landbesitzer bzw. die Leute die das Land gemietet hatten.
Im Honey Swamp gibt es viele Bisamratten, eigentlich zu viele. Die Tiere kamen hier ursprünglich nicht vor, sie wurden aus Südamerika in das Gebiet eingeschleppt.
Die zweistündige Tour gefiel uns sehr gut, sie war sehr informativ und vor allen Dingen stechmückenfrei.
Unser nächstes Ziel war die Plantage Oak Alley. Oak Alley liegt wie viele andere Plantagen an der Great Mississippi River Road. Dieses Gebiet ist 70 Meilen lang und erstreckt sich auf beiden Seiten des Flusses zwischen New Orleans und Baton Rouge. Die meisten Plantagen wurden im griechischen Stil zwischen 1830 und 1850 gebaut. Angepflanzt wurde hier im Süden Zuckerrohr, erst weiter nördlich Baumwolle.
Zwei der Häuser sind in der letzten Zeit ausgebrannt, nämlich Tezcuco und Laura.
AAAhhhhhhhh, endlich, Oak Alley war für mich nun endlich die Südstaatenplantage, es fehlten nur Scarlett und Rhett. Noch heute wird auf dem Gelände Zuckerrohr angepflanzt. Bis 1972 war das Haus bewohnt. Dann starb die Besitzerin im Alter von 83 Jahren. Heute gehört das Anwesen einer Stiftung. Die wahren Besitzer der Eichenallee sind allerdings die zahlreichen Squirrels, die hier ein wunderschönes Zuhause gefunden haben. Noch ein Wort zu einem Film: Interview mit einem Vampir wurde hier gedreht.
Wir hätten gerne nach dem Besuch dieser Plantage noch Nottoway besucht, aber es war mittlerweile früher Nachmittag und es blieb mal wieder keine Zeit mehr.
Unser guide bei der Cemetery Tour in New Orleans hatte es schon erwähnt und jetzt konnten wir es sehen: Der Mississippi liegt hier etwas höher als das ihn umgebende Land. Links und rechts des Flusses befanden sich große Erdwälle.
Einen Stopp vor Baton Rouge legten wir in Gonzales in einem Outlet Center ein. Wenige Minuten später gewitterte es mächtig und auf einmal war in der gesamten Mall der Strom weg. Als wir weggefahren sind, war immer noch kein Strom da. Nicht nur in der Mall, sondern auch das Städtchen Gonzales war stromlos.
Gewohnt haben wir im Baymont Inn und Suites in Baton Rouge. Abends stand Wäsche waschen auf dem Programm. Das war dieses Mal nicht ganz einfach, denn bezahlt werden, musste mit einer EZ Karte. Für den „Einmalnutzer“ dieser Wäscherei ein ziemlicher Umstand.
Heute Abend sind wir endlich dazu gekommen, ein Restaurant der Kette Olive Garden auszutesten. Das Restaurant war sehr gemütlich eingerichtet und das Essen sehr lecker. Als Vorspeisen bestellte ich mir Fonduta (es war eine Portion Käsefondue). Nach der Vorspeise war ich schon fast satt. Von meinem Caesars Salat mit Huhn konnte ich kaum noch was essen.

Heiner

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #37 am: 22.09.2005, 18:16 Uhr »
Hallo Anette!

Vielen Dank für deinen Reisebericht, fahre im Geiste immer mit und sehe die Gegend wieder wo wir auch schon mal waren.
Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Utah

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #38 am: 22.09.2005, 22:09 Uhr »
Hallo Anette!

Danke für deine tollen Hintergrundberichte, sehr interessant!  :D
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #39 am: 26.09.2005, 18:10 Uhr »
Dienstag 16. August 2005

In Baton Rouge besuchten wir den Bluebonnet Swamp im N. Oaks Hill Parkway. Der Park war nicht einfach zu finden. In dem kleinen Visitor Center konnten wir endlich in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Schlange in der St. Marks Lighthouse Unit um eine black mask racer gehandelt hat. Weiterhin fanden wir heraus, dass die vielen kräftigen und klebrigen Spinnweben, die über den Wegen hingen, die Gespinste der golden silk spider sind. Westernlady, übrigens ist das eine der giftigen Spinnenarten in diesem Teil der USA. Der Biss ist genau so schmerzhaft wie ein Wespenstich. Im Visitor Center lebte in einem Terrarium ein junger gator. Als wir vorbeigingen, schnaubte er zweimal sehr laut. Was ihm oder ihr nicht gepasst hat, wissen wir nicht. Es hat sich aber total witzig angehört. Vielleicht plagte den gator ein Schnupfen?
Nach dem ausgiebigen Besuch des Visitor Centers sind wir zwei trails gelaufen. Tiermäßig war außer kleinen Schildkröten im See und unzähligen Spinnweben mit den Bewohnern drinnen nichts bemerkenswertes zu sehen.
Anschließend besuchten wir die nächste und für uns letzte Plantage. Es war Greenwood in St. Francisville. Diese Plantage hat uns am besten gefallen. Im Film „Fackeln im Sturm“ war Greenwood „Resolute“, der Besitz von Justine LaMotte. Sich Madeleine auf der weißen Schaukel, die an einem Baum vor dem kleinen Teich befestigt war, vorzustellen, fiel einem sehr leicht. Wir waren die einzigen Besucher und hatten unsere ganz persönliche Führung durch das Haus. Im Haus durfte man im Gegensatz zu all den anderen Plantagen, die wir besucht hatten, fotografieren. In früheren Zeiten hatte das Gelände eine Fläche von 13000 acres und wurde von 700 Sklaven bewirtschaftet. Auf dem Dach des Hauses hatte der Besitzer ein Zimmer. In jeder Wand ist ein Fenster und er konnte jederzeit die Arbeiter beobachten. Heute hat Greenwood noch 300 acres Land, welches an Farmer verpachtet ist.
1960 löste ein Blitzeinschlag einen Brand aus. Das Haus brannte bis auf die 28 äußeren Säulen ab. Die Besitzer wollten das Haus genau wieder so aufbauen, wie es vor dem Brand aussah und baten die Besucher, ihnen Fotos von ihrem Aufenthalt in Greenwood zu schicken. Es wurden 300 Fotos eingesandt und der identische Aufbau war durch das umfangreiche Bildmaterial kein Problem. Die Angestellte zeigte uns Bilder vor, während und nach des Brandes und während der Aufbauarbeiten. Der Brand ist der Grund, warum im Haus fotografiert werden darf. Wenn nochmals ein Feuer ausbrechen sollte, ist für den anschließenden Wiederaufbau genügend Material vorhanden. Die Besucherzahlen von Greenwood waren stark rückläufig. Erst nach „North and South“ gewann es wieder an Popularität. Weiter Filme die hier gedreht wurden (Movie Locations Teil 3): Drango (1957), Louisiana (1982) und Sister, Sister (1988).
Für den Film Louisiana wurden von der Filmfirma die Gardinen und die Tapete für einige Räume gestiftet. Die Filmcrew von Sister, Sister fand die Vorhänge für einen Thriller zu freundlich. Es wurden diesmal keine neuen gestiftet, sondern man machte kurzen Prozess: Die Gardinen wurden abgehängt, in den Hof gelegt, einfach mit dunkler Dosenfarbe besprüht und fertig waren die düsteren Stoffbahnen.
Nach der offiziellen Führung konnte man frei im Haus umhergehen und sich die Zimmer genau anschauen. Damit das Essgeschirr im Winter nicht zu kalt war, ist um den Kamin ein Regal angebracht, auf dem die Teller und Tassen angewärmt werden konnten. All die von uns besuchten Plantagen hatten zwei Eingangstüren, eine vorne, eine hinten. Der Zweck bestand einmal in der Durchlüftung des Hauses und zum anderen darin, dass Besucher nicht durch die Hintertür eintreten mussten. Die Bewohner nutzten oft die Hintertür als Eingangstür, da sie in den Garten führte.
Greenwood bietet übrigens zum Übernachten Zimmer an. Ist bestimmt ganz gut, dort zu wohnen.
Wir haben uns recht lange aufgehalten, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.

Fortsetzung vom Dienstag folgt...

Westernlady

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #40 am: 26.09.2005, 20:04 Uhr »
Zitat von: Anette

Weiterhin fanden wir heraus, dass die vielen kräftigen und klebrigen Spinnweben, die über den Wegen hingen, die Gespinste der golden silk spider sind. Westernlady, übrigens ist das eine der giftigen Spinnenarten in diesem Teil der USA. Der Biss ist genau so schmerzhaft wie ein Wespenstich.


Anette, danke für die Info. Obwohl ich mir vorstellen kann, wie schön es evtl. aussieht, wenn sich das Sonnenlicht in den Spinnenweben bricht (in denen dann vielleicht auch noch dekorative Tautropfen hängen) - auf die Erzeuger bin ich nicht scharf  :flennen2:
Sind das lange schlanke oder dicke flauschige?  :bibber:
Ich hätte da nichtmal Bammel vor dem Schmerz, wenn mich doch mal eine erwischen sollte, sondern allein die Vorstellung, dass so ein Biest mir so nahe gekommen ist  :evil:  :flennen2:  :heulend:  

Dann lieber doch ein Treffen mit Justine LaMotte :evil:  :evil:  :evil:

Oder noch viel, viel lieber erkältete Gators gesund pflegen  :D

Bitte schnell weiterschreiben. Ich bin voll im Lese-Fieber  :D

Matze

  • Schiri
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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #41 am: 26.09.2005, 20:31 Uhr »
Zitat von: Anette
In dem kleinen Visitor Center konnten wir endlich in Erfahrung bringen, dass es sich bei der Schlange in der St. Marks Lighthouse Unit um eine black mask racer gehandelt hat.


Kannst Du zu der Schlange noch etwas genaueres sagen? Giftig oder nicht, usw.
Interessiert mich, wie alles über Schlangen!

Ansonsten, schön dass ich mitfahren kann!! Die "Ecke" kenne ich ja noch überhaupt nicht! (Wie so vieles in :usa: :cry: )

Zitat von: Westernlady
Anette, stopp - ich muß erst meine Reifröcke suchen....  :D

Das würde ich allerdings auch gern sehen!!! :lol:  :lolsign:
Gruß Matze




San Francisco!!

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #42 am: 29.09.2005, 17:51 Uhr »
Matze, über die Schlange weiß ich nicht viel mehr als den Namen und dass sie ungiftig ist. Leider kann ich nicht mit genaueren Infos dienen.
Wir waren sehr dran interessiert, eine Wassermokassin zu finden. Das hat aber nicht funktioniert. Vielleicht muß ich meinen Satz: Bears are where they find you umfunktionieren  :wink:

Westernlady, aber Justin war doch noch viel giftiger und unangenehmer als die kleinen Spinnen. Ach übrigens: The rarely ever bite people. Frau Spinne ist an die 5 cm groß, Herr Spinne ist viel, viel kleiner, wenn ich mich recht erinnere, wird er nur 1 cm groß. Die sehen nicht wollig aus sondern wirklich sehr schön, echt!!!!  :think:

Anette

Anette

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Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #43 am: 29.09.2005, 17:53 Uhr »
Und die Fortsetzung vom Dienstag (dauert im Moment etwas länger, ich habe nicht allzuviel Zeit)  :oops:

Kurz vor Natchez haben wir in Mammy´s Cupboard zu Mittag gegessen. Ein Bild von diesem Restaurant fehlt in keinem Südstaatenreiseführer. Der Rock von „Mammy“ ist ein roter Backsteinbau in dem sich die Gaststätte befindet. Bestimmt gehört dieses Restaurant zu den klassischen Touristenfallen. Uns gefiel es und die Sandwiches schmeckten gut.
In Natchez hielten wir uns nicht auf, was wir etwas bedauerten. Das Städtchen ist sehr schön. Eine Unterkunft für den nächsten Besuch entdeckte ich schon, nämlich Dunleith Plantation. Sah von außen umwerfend aus. Um die Plantagenreihe aus „Fackeln im Sturm“ zu vervollständigen: Die Innenaufnahmen für Mont Royal wurden auf Stanton Hall gedreht (Movie Locations Teil 4).
In Natchez gibt es außer Stanton Hall jede Menge weitere Plantagen zu besichtigen und Downtown gefiel uns im Vorbeifahren gut. In den wenigen Urlaubstagen ist leider nicht alles machbar.
Unser heutiges Ziel war Vicksburg. Wir fuhren nördlich von Natchez auf den Natchez Trail Parkway. Der erste Stopp waren die Emerald Indian Mounds. Diese Tempelhügel sind die zweitgrößten der USA: Die Beschreibung im Reiseführer klang vielversprechend: Eine alte Indianersieldung mit dem Nachbau eines Hauses der Natchezindianer und drei Zeremonienräume, alles in den Hügeln verborgen. Die Tarnung war perfekt, wir sahen lediglich die Grashügel. Auch den Aufstieg hätten wir uns sparen können, es gab nichts zu sehen.
Nächster Haltepunkt sollte Loess Bluff sein. Die gelbe Erde, die wir vom Auto aus an der Abbruchkante sahen, erweckte nicht unbedingt unser Interesse und wir fuhren weiter. Der Natchez Parkway gleicht auf diesem südlichen Stück eher einer Parklandschaft und ist unspektakulär. Wir fuhren noch zwei weitere Aussichtspunkte an, Bullen Creek mit dem Nature Trail und Sunken Trace. Hier kann man ein kurzes Stück auf dem ursprünglichen Natchez Trail gehen.
Im Reiseführer stand weiterhin, auf diesem Abschnitt sollen sehr viele Kudzu- Pflanzen die Bäume überwuchert haben. Wir sahen auf unserer weiteren Reise viele dieser Kletterpflanzen, aber nicht im Gebiet des südlichen Parkways.
Nach dem Haltepunkt Sunken Trace fuhren wir nicht auf dem Parkway, sondern über den Highway 61 nach Vicksburg.
Auf dem Weg liegt Port Gibson. Der Ort wurde von der Unions-Armee im Civil War verschont. General Grant fand dieses Städtchen zum Niederbrennen zu schön.
In Vicksburg hatten wir ein Zimmer im Horizon Casino gebucht. Die Stadt Vicksburg gefiel uns im Gegensatz zu Natchez nicht. Wir fuhren ins Ameristar Casino und dinierten im Waterfront Grill. An diesem Abend probierte ich ein Gericht aus der Südstaatenküche: einen Crab Cake. Hmm, hat der lecker geschmeckt.

Westernlady

  • Gast
Re: Der Osten und Deep South - 4 Wochen - August 2005
« Antwort #44 am: 29.09.2005, 18:42 Uhr »
Zitat von: Anette
Westernlady, aber Justin war doch noch viel giftiger und unangenehmer als die kleinen Spinnen


Aber Justin konnte man wenigstens nicht übersehen... und wenn Madeleine so doof war das zu checken bzw. sich nicht gegen ihren Papa aufgelehnt hat...  da ist mir Scarlett O´Hara mit ihrem trotzigen Dickkopf und ihrer Unverforenheit schon lieber.

Hmmmmm - für mich gibt es keinen schönen Spinnen...

Anette, ich glaube Touristenfallen gehören manchmal einfach dazu. Und auch da muss man die Spreu vom Weizen trennen.

Anette, hast Du nicht auch ein paar Bilder von Eurer Tour?