Samstag, 20.8.2005
Um 8.45 Uhr startete in Mammoth Cave die Frozen Niagara Tour. Mit dem Bus fuhren wir zum Frozen Niagara Entrance. Dieser Eingang wurde 1919 entdeckt. Über 200 Treppenstufen gelangt man in die Höhle. Das Bauen einer Stufe kostete $3000 und wurde von einer Firma ausgeführt, die U-Boote mit Treppen ausstattet. Im Laufe dieser Tour kamen wir an einigen Stalagmiten und Stalagtiten vorbei. Mammoth Cave hat nur wenige dieser Formationen. Das war für uns ein neues Höhlenerlebnis, denn bisher hatten wir nur Höhlen besucht, in denen es viele davon gab.
Beruhigend zu wissen, dass man hier unten bei Erdbeben ziemlich sicher ist. Selbst bei einem Beben der Stärke 4.5 ist in der Höhle nichts zu spüren.
Früher wurde der historische Eingang vergrößert. Als es 1990 eine lange Frostperiode gab, gelangte überdurchschnittlich viel kalte Luft in die Höhle. Es setzte sich Feuchtigkeit ab, das Wasser drang in die Ritzen und Spalten des Gesteins, fror und in Folge dessen, brachen sind 32 t Gestein, größtenteils von der Decke, ab.
Im Gegensatz zu den Höhlen in Carlsbad gibt es hier nur wenige Fledermäuse, wovon wir eine in der Nähe des Ausgangs schlafend an der Decke hängen sahen.
Die Bats haben früher vor dem Ruß und Qualm der Kerzen und Laternen die Flucht ergriffen. Mittlerweile empfinden sie die Luft in der Höhle wohl wieder als gut, denn einige sind zurückgekehrt.
Im Frozen Niagara Teil der Höhle findet man an einigen Stalagmiten und Stalagtiten einen grün-blauen Belag. Hierbei handelt es sich um Pilz-Sporen, die von Besuchern eingeschleppt wurden. Mit einem speziellen Licht probiert man nun, diese zu entfernen.
Diese Tour war sehr gut, wenn ihr auch das gewisse Etwas der Star Chamber Tour fehlte. Wir wurden mit dem Bus zurück in das Visitor Center gefahren und nach einem Besuch im Gift Shop setzten wir unsere Fahrt fort.
Ursprünglich wollten wir hier den gesamten Tag verbringen und nach der Tour noch den einen oder anderen Scenic Drive (Flint Ridge, Green River Ferry, Houchins Ferry, Ugly Creek Roads) fahren, eine Bootstour auf dem Green River machen bzw. einen der zahlreichen trails laufen. Gegen Abend war die Fahrt nach Chattanooga geplant. Kurz vor unserem Urlaub erzählten wir einem Bekannten, wohin uns unsere Reise führt. Als wir den Bundesstaat Kentucky erwähnten, fiel ihm als Pferdefreund die Bluegrass Region ein. In der Gegend um Lexington, Paris und Frankfort gibt es sehr viele Gestüte. Weiterhin befindet sich In Lexington die Rennbahn Keeneland, auf der das Kentucky Derby ausgetragen wird. Bei all diesen Vorschlägen wurde unsere Neugierde geweckt und wir strichen Chattanooga und fuhren nach Lexington.
Aber zuerst gabs Lunch beim Cracker Barrel. Der gegrillte Catfish schmeckte wie alles andere sehr gut.
So direkt von Mammoth Cave nach Lexington fahren, ist ja langweilig. Bei der Planung dieser Strecke entdeckte ich ca. 98 Attraktionen
die einen Besuch gelohnt hätten, aber die Zeit am Nachmittag reichte nur für zwei.
3 Meilen südlich von Hodgenville, Kentucky, liegt die Abraham Lincoln National Historic Site. 1808 kauften sich die Eltern von Abraham, Thomas und Nancy Lincoln hier die Sinking Spring Farm. Am 12. Februar 1809 wurde Abraham Lincoln als zweites Kind der Familie geboren. In dem kleinen Park wurde an der Stelle, an der damals das Farmhaus stand, ein Monument errichtet.
Im Monument befindet sich ein Nachbau des Farmhauses. Zum Monument führen 56 Treppenstufen, eine Stufe für jedes Lebensjahr von Abraham Lincoln. Am Monument selbst sind 16 Rosetten angebracht - Lincoln war der 16. Präsident der USA.
Im Park kann man den 0.7 Meilen langen Big Sink Trail laufen, der um das Gelände der damaligen Farm führt. Man kann das Monument besichtigen und eine Blick auf die Quelle werden. Der Zeitbedarf zum Besichtigen dieses Parks beträgt ca. 1 Stunde.
1811 zog die Familie Lincoln auf eine Farm am Knob Creek, wo die Erde fruchtbarer war. Abraham Lincolns Boyhood Home, welches ein Teil dieser National Historic Site ist, liegt am Highway 31 E, 10 mi nordöstlich von Hodgenville.
Wir verbrachten unseren Urlaub schon sehr oft in den USA und fuhren einiges an Meilen durch die verschiedensten Gebiete. Allerdings hatte ich hier in der Gegend zum ersten Mal den Eindruck, dass ich mich „auf dem Lande“ befinde. Kleine, nette, gepflegte Örtchen, enge Strassen, so richtig ländlich.
Genug der trockenen Erzählungen.......
Auf dem Weg nach Lexington wollten wir noch eine der zahlreichen Whiskeybrennereien, die sich in diesem Teil von Kentucky befinden, besuchen. Leider hatten samstags nur wenige geöffnet. Aus dem Plan, Makers Mark zu besuchen, wurde nichts, denn Samstag ist um halb vier Ende der Besuchrzeit. Also suchten wir eine Brennerei, die länger geöffnet hat und daher fuhen wir nach Claremont zu Jim Beam. Als wir aus dem Auto stiegen, wussten wir sofort, wo wir waren, der Whiskey-Geruch war unverkennbar. Eine Führung gab es nicht (ob es wegen der späten Stunde am Samstag war oder ob generell keine angeboten werden, weiß ich nicht). Im Gift Shop mit dem kleinen Museum und dem Kino haben wir uns zunächst einen Film über die Firma Jim Beam angesehen. Vorher wurde natürlich eine Probe Knob Creek ausgeschenkt.
Nach dem Film haben wir uns die riesigen Lagerhäuser, voll mit Whiskeyfässern, angeschaut.
Das ehemalige Wohnhaus war leider am Samstagmittag nicht mehr zur Besichtigung offen.
Jim Beam wird heute von der Familie Noe geleitet. Außer dem „normalen“ Jim Beam werden hier noch die „Small Batches“ hergestellt. Dazu gehört Knob Creek, Basil Hayden, Brokers, Bakers und zwei „Masterpieces“. Booker wurde nach Booker Noe Jr., dem Enkel von Jim Beam benannt, Basil Hayden nach einem ehemaligen Brennmeister.
Da die Fässer, in denen der Whiskey gelagert wird, nur einmal verwendet werden, kann man sich diese im Gift Shop kaufen. Die haben uns gut gefallen, wir nahmen jedoch Abstand vom Kauf, denn das hätte den Rahmen unseres zulässigen Gepäckes beim Rückflug gesprengt.
Gerne hätten wir in Bardstown noch das Museum of Whiskey besucht, allerdings war es viel zu spät dafür.
In Lexington wohnten wir im Hyatt Regency. Allerdings war ich von diesem Hyatt enttäuscht. Es gab zwar richtige Bettdecken, das war auch das einzige Bemerkenswerte, ansonsten war das Zimmer standardmäßig eingerichtet. Außerdem wurde uns noch das Frühstück extra berechnet, obwohl es bereits lt. Internetbuchung im Zimmerpreis enthalten sein sollte.
In der Stadt fand an diesem Abend ein Citylauf statt. Deshalb waren viele Straßen gesperrt und die Restaurants dementsprechend voll. Wir sind etwas nach außerhalb zum Olive Garden Restaurant gefahren. Dort habe ich mir zwei Vorspeisen, eine Tomatensuppe und das Fonduta bestellt.
Bisher war es doch insgesamt ein sehr straffes Urlaubsprogramm. Für uns war alles neu, wir nahmen an einigen geführten Touren teil und bekamen Unmengen an Infos. Ein gewisser „Overflow“ machte sich bemerkbar. Ich vergaß viele Dinge sofort wieder und wusste manchmal nicht mehr, wo wir am Tage vorher waren bzw. in welchem Hotel wir wohnten. Ich war ganz froh, dass nur noch am Sonntag ein großes Programm anstand und wir dann erst mal zwei Tage im Great Smoky Mountain National geistig relaxen konnten.