Tag 11: 10.10.Der bereits schon elfte Tag unserer Reise (die Zeit vergeht aber auch viel zu schnell) begann mit einem doch erstaunlich leckeren Frühstück welches bereits im Zimmerpreis mit inbegriffen war. Es gab neben den obligatorischen süßen Teilchen auch noch Cornflakes, Oatmeal, Pancakes, Eier, Speck... Dazu gab's Kaffee, Tee, Kakao, Säfte... Und alles sehr lecker. Das haben wir auch noch ganz anders erlebt auf der Reise.
Voll gestopft ging es dann also auf zur Erkundung der Sehenswürdigkeiten rund um Page. In Page hatten wir - für unsere Verhältnisse - relativ viel Zeit, da wir, als die Hotels gebucht wurden, noch The Wave mit auf dem Plan hatten. Leider hat es mit der Permit aber nicht geklappt und so hatten wir etwas mehr Zeit und mussten nicht ganz so sehr von einem Ort zum nächsten hetzen. Also haben wir uns gedacht, ok, wir haben Zeit, fahren wir zum Alstrom Point. Den hatte ich hier im Forum gefunden auf der Suche nach einem guten Lake Powell Aussichtspunkt und als "maybe" mit in den Fahrplan aufgenommen. Eigentlich war meine Mom nicht so dafür - vor allem nach dem missglückten backroad-Versuch am Tag zuvor, aber nun ja, sie wurde überstimmt.
Also auf zum Alstrom Point!
Puh, leichter gesagt als getan... Ursprünglich war ja geplant gleich nach der Landung in San Francisco beim nächst besten Walmart ein Navi zu kaufen. Also habe ich mir die GPS-Daten vom Alstrom Point notiert und nur vorsichtshalber die im Internet kursierende, handgezeichnete Karte mit dazu getan. Aber es kam natürlich anders, weil wir uns so gut zum ersten Hotel gefunden haben - mithilfe der Google Maps Wegbeschreibungen - hat mein Vater gemeint, papperlapapp, Navi brauchen wir keins, das kriegen wir so hin! Also hatten wir nur diese Karte um uns zu finden... Die ersten Schwierigkeiten gab es schon in Big Water die richtige Abzweigung zu finden. Allzu viele Straßen gibt es da ja nicht, aber Schilder sind eher spärlich verteilt und so sind wir doch erstmal eine Weile umher geirrt (was die Laune meiner Mom nicht verbesserte und ich habe auch schon längst die Navigatorposition auf dem Beifahrersitz einnehmen müssen - shotgun!) bis wir dann doch über die richtige Straße gestolpert sind. An einer Ecke, und auch nur von einer Richtung kommend, ist nämlich tatsächlich mal die UT-12 ausgeschildert. Moment, die UT-12? Kommt mir irgendwie bekannt vor... Waren wir da nicht gestern und haben (unwissendlich) versucht über genau diese backroad vor uns nach Page zu kommen? Hm, es scheint also doch zu gehen - wer hätte das gedacht? Zumindest das Anfang- und Endstück gibt es, über das Mittelstück kann ich ja nichts sagen...
Jetzt aber weiter im Text, es gilt schließlich den Alstrom Point zu finden. Über die die County Road/Smokey Mountain Road/Recreation Road 230/BLM 300 - wie viele Bezeichnungen braucht eine Straße eigentlich??? - geht es nun Richtung Nord/Ost, vorbei an ein paar Hinweisschildern die alle nicht auf den Alstrom Point hinweisen. Aber Dank der kleinen Karte, den Infotafeln die ab und zu rum stehen und der Wegweiser haben wir es doch noch bis zur letzten Kreuzung geschafft, an der dann tatsächlich steht: Alstrom Point 5 Miles - my goodness. Eine ziemlich staubige Fahrt bis dahin war's ja schon, aber ansonsten war die Straße in einem recht guten Zustand. Und die Gegend sieht ja eigentlich auch ganz interessant aus.
Vom Hinweisschild geht es dann über einen Sandweg von dem aus man auch endlich schon mal einen Blick auf den See werfen kann...
...zu den ominösen Felsplatten. Über die hatte ich ja schon viel gelesen: Kommen wir da hoch? Finden wir den Weg? Wer weiß, wer weiß. Als dann die ersten Felsplatten in Sicht kamen dachte ich schon, wie, das ist alles? Aber nein! Natürlich nicht. Nachdem wir diese recht problemlos überquert hatten, haben wir dann die eigentlichen Felsplatten gesehen. Beim Anblick (der so schlimm eigentlich auch nicht ist) hat meine Mom gestreikt, also haben wir unser Auto davor geparkt und machten Anstalten den Rest des Weges zu laufen.
Allerdings war es ziemlich warm, kein Schatten weit und breit, keiner hatte wirklich Lust zu laufen und wir wussten auch nicht wie weit es eigentlich noch ist. Also sind wir nach ein paar Schritten wieder umgekehrt, ins Auto gehüpft und weiter gefahren. Im Schleichtempo und mit jemandem der aussteigt und guckt - meine Mom hat sich freiwillig gemeldet - war das eigentlich auch ganz gut zu schaffen. Am schwierigsten war es den kleinen, aber dafür steilen Minihügel hinauf zu kommen, aber auch das hat gut geklappt. Den Weg konnte man durch Steintürmchen ganz gut erkennen. Also Mama wieder eingesammelt und weiter geht's. Es war dann auch doch noch ein ziemliches Stück, so weit wäre mein Vater bestimmt nicht gelaufen. Naja, und ich auch nicht. Aber wir haben es ja dann doch noch geschafft! Weit und breit keine Menschenseele in Sicht (wie uns überhaupt nur ein einziges Auto ganz am Anfang entgegengekommen ist) und eine wirklich tolle Aussicht auf Lake Powell.
Insgesamt haben wir fast zwei Stunden für die Fahrt von Big Water zum Alstrom Point gebraucht, die Rückfahrt war dann etwas schneller (trotz kleiner Schwierigkeiten den oben erwähnten Minihügel wieder hinunter zu kommen - aber nichts was nicht mit ein wenig Steine verschieben lösbar gewesen wäre
).
Aber insgesamt war es doch ein recht zeitintensiver Ausflug, vor allem wenn man bedenkt, dass es von Big Water zum Alstrom Point ja nur ca. 40km sind... Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Auf dem Rückweg nach Page haben wir einen kurzen Stopp bei der Wahweap Marina eingelegt, aber so richtig gefallen hat es uns nicht, das Restaurant im Hotel war auch geschlossen (naja gut, Mittagszeit war eigentlich auch vorbei) und so sind wir gleich wieder abgezogen. Ein paar Fotos am Glen Canyon Staudamm:
Und dann zurück nach Page: Hunger!
Aber irgendwie fanden wir es doof, dass wir gar nicht an das Wasser ran gekommen sind welches wir uns so mühsam von oben angesehen haben. Also sind wir nach dem (Nach-) Mittagessen noch mal die 89 gen Norden gefahren und sind dann zum Lone Rock abgebogen.
Yay, wir sind am Wasser! Naja, so richtig schön ist es aber nicht - das Wasser meine ich.
So langsam wurde es auch schon dunkel, aber halt, wir wollen noch zum Horseshoe Bend! Den hätten wir ja um ein Haar vergessen... Also schnell wieder die 25km zurück - was für ein hin und her gegurke heute - damit wir auch noch was sehen wenn wir ankommen. Der Weg vom Parkplatz zum Felsenrand durch den Sand im Halbsprint war dann auch ganz schön anstrengend. Mein Vater kommt hinterher geschlichen während ich schon die ersten Fotoversuche unternehme. Versuche deshalb, weil es gar nicht einfach ist nah genug an den Rand zukommen ohne dass mich meine Mom zurück pfeift... Schien aber ein weit verbreitetes Phänomen zu sein.
Der Mond, mal wieder...
Na da haben wir doch den Tag ganz gut ausgenutzt. Ganz ungewohnt geht es diese Nacht wieder ins gleiche Hotel, schnell noch die Fotos auf dem Laptop gesichert, etwas im Internet gesurft und dann ab in die Heia!
- to be continued soonish -