Falls überhaupt noch jemand mitliest:
Es geht weiter.
20. Tag, Fahrt nach Gallup, NMSchön gepennt bis 8:00 Uhr, und um 10:30 fuhren wir von Santa Fe los in Richtung Albuquerque. Heute hatten wir übrigens wieder strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, dabei wehte kontinuierlich ein kühler Wind.
Erste Station sollte nach 70 Meilen das Petroglyph National Monument sein. Nach einigem Suchen fanden wir das Visitor Center, wo uns eine freundliche Rangerin den Weg wies. Wir wollten den Boca Negra Canyon Trail gehen, dazu mussten wir noch ein Stück mit dem Auto fahren. Nachdem wir einen Dollar gelöhnt und einen Parkplatz gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg. Es ging einen kleinen Hügel hinauf, der aus Lava-Gestein bestand. Um es kurz zu machen: Es war enttäuschend. Die Felsbemalung war kaum zu erkennen, die Erklärungstafeln dazu mehr als dürftig. Das Ganze machte auf uns überhaupt keinen Eindruck.
Nun sollte es weitergehen in den 130 Meilen entfernten Ort Gallup. Teilweise konnten wir wieder schön die alte 66 fahren, und wir machten Fotos von untergegangenen Motels und Tankstellen.
Rio Puerco Bridge: Erbaut 1933, 250 Fuß lang. Rechts verläuft die Interstate, die Brücke ist nicht mehr befahrbar.
In San Fidel
Ehemaliges Café in San Fidel
Eine ehemalige Bar in Grants
Sands Motel in Grants, noch in Betrieb.
Erinnernswert ist sicherlich auch der Kaffee-Kauf in einer Pizza-Hut-Filiale in Grants: Ohrenbetäubende Musik, und eine überforderte Bedienung, die uns zwei Becher Kaffee verkaufte, die nach Spülwasser schmeckten. Den ersten Kaffee gossen wir noch auf dem Parkplatz von Pizza-Hut weg, den zweiten entsorgten wir später.
Kurz bevor wir das El Morro NM erreichten, machten wir eine Mittagspause. Über den angesteuerten Piknikplatz pfiff zwar ein kalter Wind, aber wir aßen mit gutem Appetit die mitgebrachten Bananen, Joghurts, Früchtebecher, Knäckebrot mit Käse und Salami. Zum Glück diesmal nicht McD.
Kurze Zeit später erreichten wir das El Morro National Monument.
Die Frau im Visitor Center gab mir sehr ausführliche Erklärungen und eine informative Mappe mit auf den Weg, in der einzelne Punkte des Rundwegs sehr gut beschrieben waren. Kein Vergleich zu den dürftigen Infos am Petroglyph NM.
Dieses Monument zeichnet sich dadurch aus, dass es hier die einzige Wasserstelle im Umkreis von 30 Meilen gibt. An dieser Wasserstelle haben sich quasi als frühzeitliche Graffiti-Ritzer Spanier und Engländer verewigt. Man kann ihre Inschriften zum Teil noch sehr gut lesen. Diese Inschriften reichen vom einfachen Namen mit Datum bis hin zu politischen Proklamationen, so vom spanischen Gouverneur, der detailliert beschrieb, wie er die Indianer 1692 befriedet hatte.
Die letzten 50 Meilen nach Gallup waren sehr friedlich. Wir fanden das an erster Stelle favorisierte Motel nicht, gingen dafür ins zweite und bereuten es überhaupt nicht. In diesem Hotel mit Namen El Rancho hatten schon sehr viele berühmte Filmstars während der Dreharbeiten in der Nähe gewohnt: John Wayne, Burt Lancaster, James Stewart, Lee Marvin, Humphrey Bogart, Ronald Reagan, um nur einige zu nennen. Wir schliefen im Zimmer „Rita Hayworth“. In der imposanten Eingangshalle im Western Stil hingen zahlreiche Portraits mit Widmungen der berühmten Gäste.
Am Abend gab es im hoteleigenen Restaurant das unvermeidliche Steak bzw. den unvermeidlichen Burger. Im Restaurant befanden sich als Gäste überwiegend Indianer, genau wie auf den Straßen und in den Geschäften. G. musste im örtlichen Liquor-Shop wieder seinen Ausweis vorzeigen.
El Rancho Hotel Gallup
Tolles Ambiente, die Eingangshalle ist sehenswert, auch wenn man hier nicht übernachtet. Das Haus ist nicht auf dem letzten Stand der Technik (Fahrstuhl, sanitäre Anlagen), schönes großes Zimmer, sehr kleines Badezimmer, alles sauber. Fazit: Sehr originell, deshalb empfehlenswert.