In welchem Irish Pub wart ihr denn: im Waxy's?
Ehrlich gesagt: Keine Ahnung
24.2.10 Fernsicht und Freiheitskampf(Ich weiß, langsam werden die Alliterationen etwas gezwungen. Mal schauen, wie lange ich noch durchhalte
).
Um 9::00h gab es ein hervorragendes Frühstück, bei dem ich mich sehr gut mit dem einzigen anderen Gast, einem Australier aus der Nähe von Brisbane, und Lily, der mexikanische Managerin, unterhalten habe.
Deutlich später als geplant habe ich mich gegen 11:00h zu Fuß auf den Weg in die Stadt gemacht.
Mein erstes Ziel war der 225m hohe
Tower of the Americas, von dessen Aussichtsplattform man eine wunderbare
Fernsicht und einen tollen Blick über die ganze Stadt hat.
Nachdem ich mich von dort oben orientiert hatte, bin ich vorbei an der "Freedom Torch" oder "Friendship Torch" (habe beide Namen gelesen) direkt in die texanische Geschichte eingestiegen.
Natürlich war das legendäre "The Alamo" mein Ziel. Eigentlich nur eine von mehreren Missionen entlang des San Antonio River ist The Alamo ein Symbol für den texanischen
Freiheitskampf geworden. 1744 als Mission gegründet (Vorläufer 1718) erlangte es einige Berühmtheit, weil sich hier 1836 200 Texaner unter dem Befehl von Colonel Davis den Truppen von General Santa Anna mit etwa 7.000 Mann entgegen stellten und allesamt getötet wurden (darunter berühmte Männer wie Davie Crockett und Jim Bowie). Legendär sind das "Motto" dieser Auseunadnersetzung "Victory or Death" und der Schlachtruf der texanischen Truppen in den weiteren Schlachten, die schließlich zur Unabhängigkeit Texas von Mexiko führten: "Remember The Alamo!"
Ein Grund für das streben nach Unabhängigkeit war im übrigen wohl neben dem Kampf gegen die Diktatur Santa. Annas, dass Texas nach mexikanischem Recht die Sklaverei nicht einführen durfte.
Heute ist es eine der meist besuchten historischen Stätten in den gesamten USA mit über 4 Millionen Besuchern/Jahr. Erhalten sind die Kapelle (heute ein "National Shrine, in dem nicht fotografiert werden darf) und einige Baracken, in denen eine ganz interessante Ausstellung zu sehen ist.
Und natürlich ein heroisches Denkmal auf dem Platz davor.
Der Eintritt ist frei, nur für den Audio Guide zahlt man ein paar Dollar. Ich habe ihn mir gegönnt. Ist wie immer bei solchen Ausstellungen absolut professionell, interessant gemacht und sein Geld wert, wenn man über die zum Teil seeeeeehr patriotischen Töne hinweg hört.
Auch die gesamte Anlage ist mit einigen Rasenflächen und Brunnen sehr hübsch.
Hier die "Six Flags of Texas"
Wer von Euch kann sie aufzählen (ohne Wiki oder Google zu fragen)? Ich bin nur auf 5 gekommen.
So viel Geschichte macht Durst! Also habe ich mich zum Riverwalk vor "gearbeitet" und irgendwo in der Sonne ein kaltes Bier genossen, bevor ich große Teile davon abgelaufen bin (vom Riverwalk, nicht vom Bier).
Fand ich ihn gestern bei grauem Himmel und kühlem Wetter schon sehr nett, war ich heute bei strahlendem Sonnenschein noch deutlich mehr angetan. Hat wirklich eine mediterrane Atmosphäre, für amerikanische Großstädte eigentlich ganz untypisch, vor allem weil es hier unten zwar Boote aber kein einziges Auto gibt
Ich gebe zu, ich war sehr stark versucht, mich einfach irgendwo niederzulassen und hier im schönsten Sonnenschein mit ein paar Bierchen oder Weinchen zu versacken. Aber ich war standhaft und habe mir noch ein wenig mehr von San Antonio angeschaut.
Die San Fernando Cathedral fand ich schon von außen durchaus interessant, vor allem weil sie tatsächlich recht alt ist (erbaut 1738 von Einwanderern von den kanarischen Inseln).
Drinnen war ich erst genervt, weil gerade eine High School Klasse durch die Kirche gescheucht wurde, angeführt von einer Lehrerin mit durchdringender Stimme und großem Sendungsbewusstsein. Irgendwann habe ich angefangen, ihr zuzuhören und festgestellt, dass sie wusste, wovon sie sprach. Wahrscheinlich habe ich im Endeffekt mehr von ihrem Vortrag mitgenommen als ihre Schüler
Von dort ging es vorbei am (nicht besonders eindrucksvollen) spanischen Gouverneurspalast weiter zum Market Square. Früher war es hier sicher pittoresker als noch Gemüse, Obst und Fleisch verkauft wurden aber auch heute noch ist es zumindest hübsch bunt in den Markthallen.
Und wo sonst kann man in den USA schon "echt mittelaterliche" Ritterrüstungen kaufen?
Außerhalb der Markthalle habe ich immerhin einen Kumpel getroffen, der mit mir eine geraucht hat.
So langsam taten jetzt die Füßchen weh, so dass ich zumindest mal in die grobe Richtung meines B&B gelaufen bin.
Wieder ging es am Fluss entlang, der hier weniger kulinarische Attraktionen bietet aber trotzdem nett anzuschauen ist.
Da mir Lilly (die B&B-Managerin) einen Rundgang durch den King William District dringend ans Herz gelegt und mir extra einen kleinen Führer über die einzelnen Häuser mitgegeben hatte (und er sowieso auf meinem Weg lag), habe ich mir auf den letzten Metern zum Hotel zumindest noch einige der historischen Villen angesehen. Fazit: Hier könnte ,am es durchaus aushalten!
Das eine oder andere nette "Behelfsheim" war dabei.
Als ich endlich wieder in meinem Zimmer angekommen war, hatte ich keinerlei Gefühl mehr in meinen armen Füßen. Dafür stiegen hübsche Rauchwölkchen auf
Leider kam das Gefühl (schmerzhaft) zurück
Ein halbes Stündchen in Outdoor-Whirlpool tat Wunder und wenig später fühlte ich mich gestärkt genug, um noch einmal zum Riverwalk zu latschen. Dort habe ich an irgendeiner Bar mit zwei Bikern aus Tenessee ein paar Bierchen gezischt und war dann im "Little Rhine Steakhose" essen. Keine Ahnung, was der gute alte Rhein damit zu tun hat aber das Steak war lecker.
Zurück wäre ich gerne mit einem Taxi gefahren aber es kam keins. Irgendwie habe ich die 11/2 bis 2 km aber auch noch hinter mich gebracht und bin nach einer letzten Zigarette auf der Veranda trotz (oder wegen?) laufendem Fernseher sanft eingeschlummert.
Das war der letzte Städtetag. Ab jetzt kommt Natur pur (und ein paar Fahrtage).
San Antonio hat mit von den von mir besuchten texanischen Großstädten mit Abstand am besten gefallen. Her würde ich tatsächlich gerne noch mal hinkommen. So etwas wie den River Walk habe ich sonst in den USA noch nirgends gefunden. Mehr Venedig als das Venetian
.