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Autor Thema: Jenseits von Miami: Florida mit dem Wohnmobil im Februar/März 2015  (Gelesen 73808 mal)

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kuschelwuschel

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Ich finden das Areal vom Ringling hat viel zu bieten, wie schon von Wilder Löwe gesagt - die Museumsausstellung ist super. Das Gelände ist riesig mit Spielplatz, schönen Bäume, einem kleinem Kaffee, auch das Wohnhaus lohnt sich kurz anzuschauen - die Leute werden Schubweise reingelassen. Man kann auch Fragen wann der nächste Besichtigungstermin ist und dann rechtzeitig wieder hingehen. Auch auf der Rückseite kann man schön am Wasser sitzen.

ireula

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Zitat
Schade, dass Ihr im Ringling-Museum nicht auch das Zirkusmuseum angeschaut habt, es ist sehr interessant und auch sehr liebevoll gestaltet

Zitat
auch das Wohnhaus lohnt sich kurz anzuschauen - die Leute werden Schubweise reingelassen. Man kann auch Fragen wann der nächste Besichtigungstermin ist und dann rechtzeitig wieder hingehen. Auch auf der Rückseite kann man schön am Wasser sitzen.

Ja, wir haben wohl einiges verpasst am Ringling Museum. Aber die Schlange am Wohnhaus war elend lang, und es ging uns in erster Linie um die Kunst. Am Wasser aber war es sehr schön zu sitzen!

ireula

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Donnerstag, 26. Februar

Kontrastprogramm zu „Sun and Fun“: der Myakka River State Park ist unser Ziel. Die Reservierung auf dem staatlichen Campground hat nicht geklappt, man kann nicht für den gleichen Tag telefonisch buchen. Es gilt „First come, first serve“. Deshalb wollen wir möglichst früh da sein. Auf dem Weg aber machen wir Station bei Marie Selby Botanical Gardens. Eine wirklich schöne Anlage, auch wenn sie um diese Jahreszeit nicht in voller Blüte steht. Im Gewächshaus aber gibt es prächtige Orchideen zu sehen. Schmetterlinge, die sonst hier flattern sollen, sehen wir leider nicht, es ist auch eher frisch und regnerisch.


Reichlich flower power: Marie Selby Botanical Gardens.



Es sind eben auch die kleinen Dinge, die faszinieren.




Impressionen von Marie Selbys Außenanlage.





Mittags kommen wir auf dem Campground im Myakka River State Park an und ergattern wahrhaftig die letzte verfügbare Campsite.  So ein Glück! Unsere Site  ist wunderschön gelegen und groß. Es ist vollkommen ruhig um uns herum, obwohl der Platz voll ist. Wir satteln auf und radeln rund 4 Meilen zum Parkende, wo ein Giftshop und ein Restaurant (eher: Imbiss) locken. Die Parkstraße führt mitten durch urwaldartige Palmen- und Oaktree-Haine, Mangroven und Spanish Moss überall. Dazwischen kommen mit dichtem Gras bewachsene Prärieabschnitte. Wir sehen und hören eine Menge Vögel und die allgegenwärtigen Squirrels.

Der Myakka River State Park vermittelt uns einen ersten Eindruck vom ursprünglichen Florida. Später relativierten Moskitos den paradiesischen Eindruck.





Wir essen mit Blick auf den Myakka River Gator Stew und Gator Bites mit Chips. Beides lecker. Alligartorfleisch ist  zart und hell wie Hühnchen. Zurück zur Campsite machen wir noch einen Schlenker auf eine dirt road durch den Urwald, aber dann sind wir froh, unser gemütliches Womo wieder erreicht zu haben. Kniee und Hinterteile brauchen eine Pause.


Besser wir essen Alligator als umgekehrt.





Im Myakka River State Park deutet sich bereits an, was wir auf der weiteren Reise durchweg bestätigt finden und so nicht erwartet hatten: Nirgends in den USA haben wir bislang so gepflegte State-Park-Campgrounds vorgefunden wie in Florida, und die State-Parks sind ungewöhnlich zahlreich, 160 an der Zahl. Die staatlichen Campground-Plätze, die wir „ergattern“  konnten, waren preiswert, sie befanden sich in bester Lage und verfügten über super-gepflegte sanitären Anlagen, die selbst hochkarätige kommerzielle Plätze nicht bieten.  Auf der anderen Seite: Die Plätze waren natürlich heißbegehrt, mehrfach hatten wir kein Glück. Aber davon später mehr.

paula2

  • Paula
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Im Myakka River SP waren wir auch  :D im November hatte es dort keinerlei Mücken ( wir waren aber nur Tagsüber da vielleicht kommen sie abends?) aber dafür Unmengen an Aligatoren. Wirklich klasse da!

Wilder Löwe

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Myakka River SP ist ein Muss für uns in Florida, wir fahren eigentlich fast jedes Jahr dort hin. Moskitos hatten wir dort noch nie, aber wir waren immer am späten Vormittag dort.

Hoffentlich seid Ihr bei dem Restaurant noch links durch das Wäldchen gegangen. Dahinter ist ein kleiner Damm, an dem immer ein Dutzend Alligatoren liegen
 
Viele Grüße
Katrin

ireula

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Myakka River SP ist ein Muss für uns in Florida, wir fahren eigentlich fast jedes Jahr dort hin. Moskitos hatten wir dort noch nie, aber wir waren immer am späten Vormittag dort.

Zitat
Im Myakka River SP waren wir auch, im November hatte es dort keinerlei Mücken ( wir waren aber nur Tagsüber da vielleicht kommen sie abends?)

Stimmt, dort waren die Stechbiester kein Problem. Das entwickelte sich erst, als wir uns den Sümpfen näherten. Dann aber richtig!


ireula

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Freitag, 27. Februar

Gleich nach dem Aufstehen wollen wir noch einen Hike in diesem urtümlichen Statepark machen. Wir fahren mit den Rädern zum Einstieg ungefähr eine Meile. Hier beginnt an der Parkstraße der Nature Trail und die Canopy Road. Wir machen zuerst den Nature Trail, lässige 40 Minuten, wie es auf dem Schild steht. Kein Alligator und keine Schnappschildkröte lässt sich blicken, aber der Weg durch den Wald ist am Morgen wunderschön.


Eine eher kurze, aber abwechslungsreiche Tour: der Natural Trail.
.


Dann der Canopy Walk. Zuerst geht es einen Holzturm ungefähr 10 Meter hinauf. Dann über eine schwankende Hängebrücke hinüber zu einem zweiten, mehr als doppelt so hohen Turm. Auf der Brücke bewegt man sich sozusagen im ersten Stock der Baumlandschaft. Und dann steigt man dem Urwald aufs Dach und blickt auf die Palmen und Banyan-Bäume herunter. Fast jede Planke des stabilen Turms trägt ein Namensschild – von Spendern, die den Bau des Canopy Walk ermöglicht haben.


Hoch hinaus führt der Canopy Walk.



Gegen 10.30 Uhr verlassen wir den Myakka River State Park. Wir wollen uns nach Süden vorarbeiten, um in den Everglades Nationalpark vorzustoßen. In Flamingo haben wir am Hochzeitstag (2. März) eine Reservierung, also noch drei Tage Zeit. Auf der Liste steht als nächstes eigentlich Sanibel Island, aber der einzige Campground hat nichts mehr frei, erfahren wir telefonisch. Im Reiseführer lesen wir von der Koreshan Historical Site südlich von Fort Myers. Eine etwas abstruse Gemeinschaft hat sich hier vor über 100 Jahren niedergelassen, um das Neue Jerusalem zu bauen und das Christentum abzulösen. Die Koreshans sind ausgestorben, aber ihr Gelände ist zu einem State Park geworden – mit einem Campground. Den steuern wir an, um unser Glück zu versuchen. Das Schild am Parkeingang verheißt nichts Gutes: „Sorry we're full“. Trotzdem geht Irene hinein und fragt. Und siehe da; „You're lucky!“ Gerade ist ein Camper herausgefahren, wir checken ein. Hier wie in Myakka rund 30 Dollar die Nacht. Und wieder ein herrlicher Platz zwischen Palmen. Mit Wasser und Strom, aber ohne Abwasser. Macht nichts, wir sind ja autark. Der Weg zum Restroom ist unser privater Dschungelpad. Zu jeder Campsite führt so ein eigener sandiger Trampelpfad zwischen dichten Palmen. Auf dem Weg wachsen runde braune Pilze, ab und zu kommt ein Rabbit daher.

Jetzt wollen wir sehen, was von den Koreshans übrig geblieben ist. Und das ist eine ganze Menge. Die Siedlung mit den Häusern und Werkstätten ist weitgehend erhalten. Rund 250 Menschen hat der Gründer Cyrus Teed hier um sich versammelt. Er glaubte, dass die Erde ein Hohlraum ist und wir im Inneren dieses Hohlraums leben. Ein verrücktes Gedankengebäude, aber eine fleißige Community, die nach den Grundsätzen des Urchristentums lebte und Kultur und Bildung in Südflorida pflegte.


Das Weltbild der Koreshans: das Universum im Inneren der Erde.


Auch heute noch können Gesellschaften im Salon der Koreshans dinieren.

In etliche Häuser kann man hinein, Volunteers stehen für Erklärungen und Fragen bereit. Die letzte der Gemeinschaft, die Deutsche Hedwig Michel, starb 1982 und übereignete das Land dem Staat Florida mit der Auflage, die Anlage zu erhalten. Hedwig Michel sagte übrigens auf die Frage, ob sie tatsächlich geglaubt habe, im Inneren der Erde zu leben: „Ja, bis zu dem Tag, als Menschen auf dem Mond landeten. Da wusste ich, dass wir uns geirrt hatten.“

ireula

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Samstag, 28. Februar

Wir machen uns nach dem Frühstück auf einen Hike auf dem Nature Trail. Er führt am Fluss entlang durch den subtropischen Wald zwischen Palmen, Mangroven und Bambus. Der Pfad endet im Koreshan-Dorf. Parallel zu uns paddeln Leute in Kanus, aber dazu sind wir mit Blick auf unsere lädierten Schultern ein bisschen zu ängstlich. Und wer sagt denn, dass Alligatoren nicht gelegentlich Spaß daran haben, Kanus umzukippen?


Der Nature Trail ist eher ein Morgenpaziergängchen, aber nett.



Einfach nett.


Zum Verstecken aber nur bedingt geeignet.


So langsam haben wir ein Problem. In jedem Laden haben wir bisher nach der Toilettenchemie Ausschau gehalten, die man braucht, wenn man nicht ans Abwasser angeschlossen ist. Unsere Erstausstattung von zwei Tabs haben wir verbraucht. Das heißt: die Toilette ist nicht benutzbar, wenn wir keinen Full Hook up haben. Im Walmart, im Publix – überall Fehlanzeige. Auf den Campgrounds, auf denen wir das Zeug bei unseren anderen USA-Reisen immer gekauft haben, gab es bisher keine Stores. Und unsere Mitcamper brauchen die Chemie nicht, denn sie stehen ja großenteils fest angedockt. Wir halten also weiter Ausschau, vorerst vergeblich.

Da der Campground auf Sanibel Island besetzt war, steuern wir Naples an und landen auf einem kommerziellen Campground mit Pool. Es ist drückend heiß, als wir ankommen, deshalb genießen wir gleich ein erfrischendes Bad. Aber die Wolken werden dichter. Eine Frau erzählt, dass man im Wetterbericht von severe thunderstorms gesprochen hat. Die anderen lachen: „Perhaps in Fort Myers, but not in Naples!“ Wir verziehen uns ins Wohnmobil, als die Sonne verschwindet, und zehn Minuten später beginnt der Regen. Den kompletten Nachmittag und Abend über schüttet es wie aus Eimern – Naples im Regen. Wir kochen uns was, lesen, spielen Boggle.


ireula

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Sonntag, 1. März

Heute wechseln wir die Küste. Es geht von Naples über den Tamiami Trail nach Osten, am Nordrand des Everglades Nationalparks entlang. Unser Ziel ist Homestead. Unterwegs halten wir in Everglades City an und machen eine Bootstour mit Namen „Ten thousand islands“. Eineinhalb Stunden schippern wir durch die Insellandschaft der Florida Bay. Vögel sehen wir, auch junge Adler im Nest (wir lernen, dass sie in Florida Osprey und nicht etwa Fishhawk oder Seahawk heißen), große Pelikane, und als Höhepunkt mehrere Delfine, die um das Boot herumschwimmen. Eine hübsche Tour, die dank Seebrise und Fahrtwind trotz der Hitze gut erträglich ist.


Unterwegs stoßen wir auf ein Löffler-Pärchen mit leicht rosafarbenem Gefieder.


Die Bootstour war unterhaltsam, bot einen guten Einblick in Flora und Fauna der Küste
und einen Ausblick in Richtung Kuba.






Unser erstes Adlernest. Aber nicht unser letztes.


Kormorane gibt es bei uns zu Hause reichlich, aber Florida-Kormorane sind eben etwas Besonderes.
Man muss nur daran glauben.


Keine Ahnung, was der Kollege hier im Wasser macht. Er wurde kurze Zeit später mit einem kleinem Boot abgeholt.

Weiter auf dem Tamiami Trail nach Osten. Wir verpassen wegen leicht überhöhter Geschwindigkeit den Fotostopp am kleinsten Postamt der USA, aber der Rückspiegel zeigt uns ohnehin nur eine Holzhütte, die uns keine Vollbremsung wert erscheint.

Auch der Campground in Homestead hat zwar einen netten Pool, kann uns aber mit der dringend gewordenen Toilettenchemie nicht helfen. Noch sind wir angedockt, aber wir wissen nicht, wie es auf dem Platz in Flamingo tief in den Everglades aussieht. Also machen wir ernst und suchen per Google nach Camping Supplies. Und finden Alec in Süd-Miami, eine knappe halbe Stunde von unserem Campground entfernt. Morgen werden wir ihn ansteuern. Ob uns Alec helfen kann?

sil1969

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Der Mann im Wasser sieht ja lustig aus... :)
LG Silvia

ireula

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Montag, 2. März

Der Hochzeitstag beginnt mit dem Trip Richtung Miami zur gänzlich unromantischen Toilettenchemie. Bei Alec werden wir endlich fündig. Wir nehmen gleich zwei Packungen für mehr als 40 Dollar. Jetzt sind wir startklar für die Everglades. Bevor wir die Parkgrenze erreichen, verleitet „Robert“ uns zu einem Stopp. Hier gibt es frische Früchte und Gemüse und Exotisches, das wir noch nie gesehen haben. Wir kaufen eine köstliche Mango, eine „ugli fruit“, die zwar hässlich aussieht, aber lecker schmecken soll, und noch ein paar andere Leckereien.

Im Ernest F. Coe Visitor Center informieren wir uns über Tiere und Pflanzen – wie üblich sehr interessant aufbereitet. Dann entrichten wir 10 Dollar Eintritt (gilt für eine Woche) und fahren auf der einzigen Straße Richtung Südwesten. Der absolute Höhepunkt des Everglades Nationalparks liegt gleich am Anfang. Der Anhinga Trail ist nur 800 Meter lang, aber er raubt einem den Atem. Gleich hinter den Restrooms döst der erste Alligator im Teich. Irene ist begeistert und lässt das Tele fokussieren. Wenn wir gewusst hätten, was uns noch erwartet, wären wir schneller weitergegangen. Denn vom hölzernen Boardwalk aus sehen wir Dutzende von Alligatoren. Manche dösen am Ufer, manche schwimmen langsam durchs Wasser, einer liegt sogar am Wegesrand, und Dieter traut sich auf zwei Meter an ihn heran. Neben den Alligatoren sehen wir so viele Vögel aus nächster Nähe. Sie scheinen regelrecht zu posieren, spreizen ihre Federn und drehen sich im Wind. Die Kamera bekommt ordentlich zu tun. Sogar einer großen Schildkröte dürfen wir beim Sonnenbaden zuschauen. Dieser Trail ist einfach sagenhaft, sicher einer der spektakulärsten auf der Welt.


Kurz, aber ein beeindruckendes Naturerlebnis: der Anhinga Trail.
Dieser Schlangenhalsvogel trocknet nach der Jagd sein Gefieder.






Der kleine Alligator lässt sich gemächlich zu Wasser. Auch diese Szene
lässt sich hautnah vom Holzweg beobachten.







Nach dem Anhinga Trail biegen wir gleich in den Gumbo Limbo Trail ein. Kontrastprogramm. Wir laufen durch einen Urwald, der allerdings noch sehr niedrig ist, denn Hurrikan Andrew hat 1997 alles flachgelegt. Die Bäume sind inzwischen vielleicht wieder zehn Meter hoch.



Auf der Fahrt durch den Park – eine sehr abwechslungsreiche Landschaft übrigens mit Prärie, Wald und dem berühmten „Fluss aus Gras“ (Übersetzung für Everglades) und ganz unterschiedlichen Baumarten – machen wir noch Station beim Mahagony Trail und sehen stattliche Mahagoni-Bäume.





Dann ist Flamingo erreicht, ungefähr 45 Meilen von der Parkgrenze entfernt. Ein Dorf ist es nicht, nur eine Marina und ein Campground. Hier haben wir gebucht: wunderschön liegt unsere Site mit viel Gras rundherum und in himmlischer Ruhe. Es gibt einen Stromanschluss, aber das war's. Weder Frischwasser noch Abwasser an der Site. Wie gut, dass wir unsere Toilettenchemie haben! Die Restrooms bieten zwar auch Duschen, aber nur kaltes Wasser. Irene zieht die warme Dusche im Womo vor, während der harte Bursche sich unters kalte Wasser begibt.

Wir packen die Fahrräder vom Träger und machen einen kleinen Ride zur Marina. Dort bummeln wir ein bisschen, schauen Boote und essen ein Eis. Abends werfen wir den Grill an, der zur Campsite gehört. Zwei Steaks brutzeln, dazu gibt es kleine Kartoffeln und frische Champignons und ein bisschen Rohkost mit Dip. Ein leckeres Hochzeitstagsmenü, begleitet von einer Flasche Moet et Chandon, allerdings aus Kalifornien. Kann aber mit der Schwester aus der Champagne durchaus mithalten. Zum Nachtisch naschen wir süße Erdbeeren, Trauben, dann gibt es ein kleines Präsent und Gitarrenmusik.


ireula

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Dienstag, 3. März

Der Everglades Nationalpark zeigt uns heute Morgen eine weniger angenehme Seite, denn der ins Auge gefasste Snake Bight Trail erweist sich als Moskitofalle erster Ordnung. Nach 200 Metern werden die Biester immer dreister. Dann  kommen zwei Männer, die kurz vor uns losgegangen sind, wieder zurück und warnen uns vor einem Bienen- oder Wespenschwarm. Vielleicht könne man hindurchrennen, meinen sie, aber es sei riskant, denn die Tiere schienen aggressiv. Wir gehen noch ein Stück, aber immer erbarmungsloser werden wir zerstochen, sodass wir umkehren.


Freude bereitet uns hingegen ein Nest mit zwei Jungadlern, die gerade die ersten Flugversuche unternehmen. Wir verweilen eine Zeit und hoffen auf einen Start, aber leider erweist sich das Geschwisterpaar trotz lautstarker Aufforderung der Altvögel als Nesthocker. Ohne Start und Landung gesehen zu haben, nehmen wir Kurs auf Key Largo, wo wir im Point of View Campground unsere nächste Campsite gebucht haben – mit über 140 Dollar für eine Nacht die teuerste auf dieser Reise.


Unsere beiden Nesthocker.



Die Campsite ist ihr Geld wert. Wir stehen praktisch direkt an der Bay, unter Palmen liegt ein herrlicher Pool. Beim Check-in buchen wir spontan eine Site für den Tag nach Key West, denn hier lässt es sich einen zweiten Tag aushalten. Endlich ist auch Waschtag. In der Laundry treffen wir einen netten Camper, der uns mit Tipps für good restaurants versorgt. Wir folgen ihnen zwar nicht, aber quatschen eine Weile.


Der Point of View Campground.


Nachdem die Wäsche sauber (3 Dollar) und trocken (1 Dollar) ist, machen wir uns per Rad auf, um ein Restaurant zu finden. Entlang der US 1 sind Radwege vorhanden – für uns sehr angenehm. Wir gratulieren uns wieder zu der Entscheidung, die Räder gekauft zu haben. Das gibt uns doch eine Menge Unabhängigkeit, und wir können ohne Umstände und ohne Parkprobleme die Umgebung erkunden. Heute landen wir im Key Largo Conch House und bekommen ein leckeres Dinner mit Fisch, Muscheln und einem Key lime Pie zum Dessert. 82 Dollar kostet der Spaß.

Gerade rechtzeitig zum Sunset sind wir zurück auf dem Campground. Zwar hängen ein paar Wolken über dem Horizont, aber trotzdem versinkt die Sonne sehr stimmungsvoll. Die private beach des Campingplatzes ist bestückt mit Holzstühlen, und wir lassen uns nieder, um die hereinbrechende Nacht zu genießen. Immer noch ist es lauschig warm.







Gegen 10 geht ein einminütiger Schauer nieder. Wir verziehen uns ins Bett, aber trotz geschlossener Fenster und Dachluken werden wir massiv zerstochen. Unser Moskitospray hilft offenbar nur dem Hersteller.


paula2

  • Paula
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der Campingplatz ist ja super, was für ein toller Pool, da würde es mir auch gefallen. Und ich sehe schon ich muss bald wieder nach Florida, Im Everglades NP war ich noch nicht und der ist ja wohl ein must see...

sil1969

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Das mit den Moskitos ist ja doof. Wir waren letztes Jahr Ende April in den Everglades und hatten gar keine Probleme. Wir hatten uns da auf anderes eingestellt...
LG Silvia

ireula

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Im Everglades NP war ich noch nicht und der ist ja wohl ein must see...

Ja, unbedingt! Ich ärgere mich heute noch, dass wir bei der Rückfahrt von Flamingo nicht noch einmal den Anhinga Trail gegangen sind. Davon kann man gar nicht genug kriegen!

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Das mit den Moskitos ist ja doof. Wir waren letztes Jahr Ende April in den Everglades und hatten gar keine Probleme. Wir hatten uns da auf anderes eingestellt...

Keine Probleme? Neid! Wir haben einmal - Beschreibung kommt glaub ich noch - innerhalb von einer halben Stunde beim Wandern mehr als 50 Stiche abbekommen, pro Person!