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Autor Thema: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären  (Gelesen 24080 mal)

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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #45 am: 26.08.2014, 13:12 Uhr »
Mittwoch, 09.07.2014 - Space Needle und Stadt unsicher machen

Wenn man schon mal in Seattle ist, der Heimat von Starbucks (Starbucks wurde in Seattle gegründet und der allerallererste Starbucks Laden steht beim Pike Street Market in der Nähe), dann muss man den Tag auch mit einem schönen Kaffee beginnen. Ganz pfiffig ist man dann, wenn man das gerade nicht bei Starbucks macht sondern in einem der vielen vielen anderen (unabhängigen) Kaffeeläden. Zu diesem Zweck hatte man mir nahe vom Hotel das „Uptown Espresso“ hingebaut. Netter kleiner Laden mit nettem Personal. Kaffee und Schokocroissant schmeckten sehr gut.

So gut gestärkt bin ich dann wieder zur Space Needle gegangen. Für heute hatte ich Tickets für rauf. Auf dem Weg kommt man am „Uptown Cinema“ vorbei. Ein kleines Programmkino mit Uraltfilmen. Gerade lief als Hauptattraktion der Beatles Film A hard days night. Klasse das es sowas noch gibt. Alleine der Nostalgie wegen und um solche Minikinos mit Kultprogramm zu unterstützen hätte ich mir ja eine Karte kaufen sollen.

   

Bei der Needle musste ich dann erst mal ein wenig Zeit totschlagen. Die Tickets für nach oben sind in Zeitslots eingeteilt. Und wenn man 12 Uhr auf seiner Karte stehen hat, dann darf man auch erst mit der 11 Uhr 30 Anstell-Meute rein. In den Glasgarten hätte ich noch reingehen können. Als ich aber gelesen habe das die da noch richtig Eintritt haben wollten hab ichs sein lassen und kostengünstig ein paar Bilder von draußen über den Zaun geschossen.

Den original Blockföten-Fußgängerzonen-Peruanern habe ich noch zu gehört (ich sag nur El Condor Pasa) und ner Darth Vader und Sturmtruppenfigur zugeguckt. Dann durfte ich mich auch endlich anstellen.

 

Tjo. Dann fährt man hoch, ist oben und hat Aussicht. Da kann man fast garnicht mehr zu sagen. Also Aussicht auf die Stadt, auf Downtown war schon nett. Man kann raus und relativ barrierefrei durch die Gitter knipsen. Es gibt draußen keine Scheiben die einen behindern würden.

Im Turm drin kann man sich die Zeit noch sehr gut vertreiben in dem man an den unzähligen Multimediatouchscreens die ganzen historischen Fakten und Kuriositäten rund um den Turm sich anschaut. Der Turm wird regelmäßig für alle möglichen Aktionen (Werbung, Promotion, Feierlichkeiten ….) „missbraucht“. Für den Launch von Angry Birds wurde eine riesige Schleuder inkl. roten Angry Bird an den Turm gebaut und beim Sieg der Seattler im Superbowl gabs auf die Sekunde genau beim Abpfiff Feuerwerk auf dem Turm in den Vereinsfarben.

 Diese Multimedia-Touchscreen-Scroll-und-Slide – Installation da oben ist selbst auch recht kurios. Jeder konnte zum Beispiel seinem Nebenmann das was der gerade gelesen hat wegziehen und was anderes hinwischen und sowas. Nette Spielerei.

 

Anschließend bin ich dann ins EMP Museum gegangen. Hier gabs keine gezeiteten Tickets, hier konnte man kommen wann man wollte. Zuerst war das Zurechtfinden nicht so ganz einfach. Die Sonderausstellungen sind teilweise nur über Aufzüge nach unten zu erreichen. Es gab eine Ausstellung mit Science Fiction Film Requisiten. Helme aus Stargate, Modell aus 2001, Uniformen von Uhura und den Chefsessel von Kirk. 

Dann gabs noch ne Ausstellung mit Horrorfilmrequisiten. Wieder nach oben auf 0-Level gabs in nem kleinen Seitenteil noch ne Lego Ausstellung wo berühmte Türme (der Turm aus Dubai und Empire State Building ….) aus Lego gebaut waren. Hm. Ja. Das war jetzt auch nicht so der Brüller. Dachte das wäre mehr und größer.

Der Rest vom Museum ist im Wesentlichen dann eine Ausstellung über Jimi Hendrix und dann eine über Kurt Kobain. Das war die erste Platte, das war der erste Auftritt, diese Gitarre hat Kurt gehört ….

 


So richtig umgehauen hat mich das alles irgendwie nicht. Entsprechend schnell war ich auch wieder draußen. Also von mir aus gibt’s jetzt keine unbedingte Geheimtippempfehlung für dieses EMP Museum.

Mit der Monorail gings dann wieder nach Downtown und zu Fuß weiter zum Pike Place Market. Den Markt bin ich dann von seinem linken Ende bis zum anderen Ende einmal abmarschiert. Unglaublich viele Leute, unglaublich viel Fisch und Krabben und Shrimp-Zeugs, zwischendurch noch Obst und Blumen. Ein Markt halt. Warum da jetzt so ein Aufhebens drum gemacht wird konnte ich nicht wirklich erkennen.

 

 

Irgendwo auf der Hälfte der Hallen kann man in eine kleine Gasse abzweigen. Ich bin da eigentlich nur zufällig rein, weil das das einzige war, wo man sich weiter runter zum Wasser hin begeben konnte. Auf jeden Fall kommt man in dieser kleinen Gasse an einer recht eigenartigen Seattler Attraktion vorbei. Der Gum Wall. Eine Hausfront dick zugeklebt mit Kaugummis aller Art. Es war zur selben Zeit interessant kurios und ekelig zugleich. Jeder der hier vorbei kommt ist aufgerufen seinen Gummi hier anzukleben. Augenscheinlich war die Schicht auf der Mauer schon ziemlich dick. Jetzt so im Nachgang drüber nachgedacht wars dann aber doch eher mehr ekelig als kurios.

Auf verschlungenem Wege über ein paar Treppen und Hinterhofparkplätze kommt man von hier auch runter ans Wasser. Diese Hochstraße die da rumsteht stört irgendwie. Aber da gibt es Pläne für ein umfangreiches „Remodeling Program“ das diesen "Alaskan Way Viaduct" komplett in die Erde verlegen will.

 

Hier an der Waterfront war auch wieder gut was los. Viele Geschäfte, (Seafood)Restaurants. Sehr viele Andenken-Klimbim-Nippes-Läden.  Ich bin die Waterfront entlang am Riesenrad und den ganzen Piers bis runter zum Fährterminal gegangen. Da habe ich mal reingeschaut und ausgekundschaftet wie das mit den Fähren funktioniert. Ich hatte geplant morgen mal einen Abstecher aus der Stadt raus zu machen und der Plan sagte mir das die Fähren ziemlich oft (stündlich) unterwegs sind und auch mit der Orca Card zahlbar sind.

Auf dem Weg zurück bin ich am Riesenrad ein Stück weiter gegangen und ins Aquarium rein. Die Broschüre machte einen schönen Eindruck. Eintritt 22 Dollar, stolzer Preis. Nun ja. Direkt hinter der Kasse ist ein riesiges Becken mit riesiger Scheibe vom Boden bis zur hohen Decke wo recht viele Fische unterwegs sind. Das ist jetzt auch eigentlich das einzige erwähnenswerte. Der Rest des Aquariums hat mich dann doch sehr enttäuscht. Es ist klein und die Becken sind nicht wirklich spektakulär. Man konzentriert sich auf die Welt im Pudget Sound und somit sind Tiere die ich im Aquarium sehen will wie Haie und Rochen und vielleicht noch bunte Korallenriff-Fische hier schonmal ausgeschlossen.

Das Aquarium macht Werbung für den großen Riesenoctopus. Dieser hatte sich zu einem kleinem Schwabbelhaufen in die Ecke des Beckens zusammengekauert. Pech gehabt. Die Außenanlagen waren auch nicht wirklich toll. Zwei Robben und ein paar Otter. Die Otter waren zumindest lustig.

 

 

Im Prinzip bin ich im Schnelldurchgang einmal rundgelaufen und war nach erschreckend kurzer Zeit wieder draußen und habe mich über die >20 Dollar geärgert.

Nach einer Stärkung bei der Pike Brewing Company hab ich mich mal in den Stadtteil Capitol Hill vertieft. Zu diesem Zweck bin ich die Pine Street wieder hoch und diesmal weiter am Paramount Theatre vorbei und über den I5-Expressway drüber den Berg hoch bis zum Broadway gegangen. Im Reiserführer stand zwar auch für diese Strecke wieder drin, das hier viele Lokale und Kuriositäten entlang der Straße zu finden wären. Ich kanns aber nicht wirklich bestätigen.

 

Am Broadway angekommen trifft man relativ direkt auf die Jimi Hendrix Statue. Der/die/das Broadway selbst war jetzt auch nicht oberspektakulär. Geschäfte, Lädchen, Fastfood, Banken, Häuser, Verwaltungen. Was man eben so in einer Stadt ein paar Meter vom Downtownhype entfernt so antrifft.

 Jetzt wars auch irgendwann egal. Ich bin einfach weiter marschiert und irgendwann dann am Volunteer Park angekommen. Jetzt qualmten aber endgültig die Socken und ich habe mich am Rand des großen Wasserreservoirs mit Blick auf die Needle zu einer längeren Rast niedergelassen.

Der hohe Wasserturm steht noch ganz nett ins Grüne eingebaut zwischen hohen Bäumen. Allerdings konnte ich mich nicht mehr aufraffen die Stufen zu erklimmen. Ein Blick von Außen musste für jetzt und hier genügen. Das einzige was ich noch gerade so geschafft habe war noch das „Conservatory“ anzuschauen (schönes altes Gewächshaus) und einen Blick über den Lake View Cemetery zu werfen. Zum Grab von Bruce Lee hab ichs dann aber auch nicht mehr geschafft.

 

 

Nach nochmal ner langen Rast musste es jetzt wohl oder übel zu Fuß wieder zurückgehen. Später habe ich noch den „Deluxe Bar & Grill“ geentert um noch eine Rast und ein Bier zu genießen (und hier habe ich auch mal gerade mit >8 Dollar das teuerste Bier von Seattle getrunken). Jetzt hatte ich gedacht, das ich von hier mit dem Bus weiterfahren könnte. Tja. Die Haltestelle habe ich gefunden aber den Bus nicht. Ich habe ca. 15 Minuten gewartet und es kam nix. Da habe ichs aufgegeben und bin weitergegangen.

Nahe der Bushaltestelle lag ein Obdachloser quer über den Bürgersteig und regte sich nicht. Nach ein paar Minuten kam mit lauten Radau ein Rettungswagen gefahren. Die beiden Leuts steigen aus und kümmern sich um den Mann. Es werden ein paar Worte gewechselt und der Mann wird fein säuberlich an die Wand der Haltestelle gesetzt, kriegt die Schuhe wieder angezogen und die Jacke glattgestrichen. Jetzt steigen beide wieder ins Auto ein, schalten die Sirene aus und machen sich aus dem Staub. Ca. eine Minute später kippt der zuvor hingesetzte Mann wieder um und liegt dann wieder quer aufm Bürgersteig.

 Warum haben die den eben nicht mitgenommen ? Das fragte ich mich noch als ich schon wieder auf meinem Weg war. Keine 5 Minuten später rauscht der nächste Rettungswagen (andere Firma) an mir vorbei in Richtung wo ich herkam. Hatte wohl der nächste die Ambulanz alarmiert. Ob die den Mann auch wieder schön hinsetzen und sich dann absetzen ?


Irgendwann nach laaangem Gehen bin ich dann auch wieder beim Westlake Center rausgekommen und habe mit nur minimalen Schwierigkeiten die Monorailstation gefunden. Mit der Monorail gings zurück zur Spaceneedle. Ich hatte das Komboticket gekauft welches mich noch für einen Eintritt bei Dunkelheit berechtigte. Wenn ich mich recht erinnere dann waren es jetzt ca. 21 Uhr und es war auch schon recht düster. Der Blick auf die beleuchtete Stadt war schön.

 Heute Abend war auch jemand draußen, der jeden ermahnte seine Kamera und sein Handy nicht nach draußen über das Gitter hinaus zu halten. Ich würde ja gerne mal wissen wieviele Kameras und Handys den Leuten unten schon aufn Kopf gefallen sind, wenn die oben extra jemanden haben der aufpassen muss.

Am Ende habe ich mich doch noch länger oben aufgehalten, so dass es schon relativ spät war als ich beim Hotel war. So hats dann nur noch für was zu trinken und was zu knabbern beim 24-Stunden-Chinesen gereicht. Gute Nacht. „Ich bin eindeutig zu viel gelaufen heute“ ging mir nur noch kurz durch den Kopf.


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JaSpAr

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #46 am: 26.08.2014, 15:13 Uhr »
Freitag, 04.07.2014 - There is a house in New Orleans .....

Das alles wäre ja jetzt nicht so sehr schlimm. Aber hier sind jegliche Schwellen gefallen. Man sieht sehr viele Betrunkene (Männlein und Weiblein gleicherdings) von denen der eine oder andere auch gerne besinnungslos aufm Bürgersteig in seinen eigenen Körpersäften liegt. Dazu passte es, das die ganze Straße irgendwie in einen penetranten Erbrochenes- und Urinduft eingehüllt war, der definitiv nicht mein Fall war. Ich bin auf der einen Seite mal ein paar Block hochgegangen. Für den Weg auf der anderen Seite runter hat es dann schon nicht mehr gereicht. War echt zu eklig.


Mensch, damit sprichst du mir echt aus der Seele!!!
Wir waren im April diesen Jahres auch in NOLA und ich war sooo gespannt auf New Orleans und vor allem auf die Bourbon Street, aber im Nachhinein war ich gleichermaßen enttäuscht gewesen.
Zuerst hatte ich es gar nicht geschnallt, was das für ein süßlicher "Duft" ist, bis ich es mir von meinem Freund hab erklären lassen. Dieser Duft vermischt mit meinem Kopfkino haben mich auch schleunigst wieder auf die "normalen" Straße New Orleans geführt... Echt widerlich!!!

hanelman

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #47 am: 26.08.2014, 15:46 Uhr »
Sehr schöner Bericht bis hierher!

Die Gum Wall erinnert mich doch sehr stark an an die bubblegum alley in San Luis Obispo (einfach mal ne Suchmaschine füttern).

Ich werden den Bericht weiter verfolgen  :daumen:
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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #48 am: 28.08.2014, 15:35 Uhr »
Donnerstag, 10.07.2014 - Stadtflucht und noch ein hoher Turm

Der Plan für den heutigen Tag sah vor mal aus der Stadt rauszufahren und ein wenig was Grünes zu begutachten. Da passte es, das mein Lonely Planet Reiseführer Seattle es als unverzichtbares Must-Do nannte, einen Ausflug mit der Fähre auf eine der umliegenden Inseln zu machen. Als am besten erreichbar und mit dem wenigsten Aufwand zu machen war dort Bainbridge Island genannt. Zuerst gabs aber noch ein Frühstück im Uptown Espresso wo auch der Bus nach Downtown direkt vor der Türe hielt (wie praktisch).

Ich hatte ja gestern schon ein wenig vorgeforscht wo der Fähranleger so ist und wie man dahin kommt. Zu Latschen hatte ich heute definitiv keine Lust. Wenn man sich nicht mit Buslinien auseinandersetzen will, kann man noch die Bahn nehmen, die einen dann zumindest einigermaßen nahe ranbringt.

Dem Bus bei Pike/Pine entstiegen habe ich mich also in den Untergrund begeben und bin in die Bahn Richtung Flughafen.  Die Station Pioneer Square ist recht nahe bei den Fähranlegern. Wieder oben am Tageslicht bin ich allerdings erst mal zielsicher falsch gegangen und so am City Hall Park rausgekommen.

Hui was ist denn hier los ? So viele Obdachlose, Bettler und mehr oder weniger offen rumdealende Gestalten wie hier in diesem City Park habe ich bisher noch nie irgendwo gesehen. Ich bin an der Seite schnell am Park vorbei und den Yesler Way bergrunter. Hier kommt man auch am Pioneer Square vorbei. Position Bahnstation und Position Park haben irgendwie nix miteinander zu tun. Hier rund um den Pioneer Square wars ne ganz nette Gegend mit vielen alten Gebäuden und vielen Läden und (gefühlt) dutzenden Starbucks. Sogar einen Kilt-Laden habe ich gefunden.

 

Geht man den Yesler weiter runter dann ist man schon ziemlich direkt bei der Fähre. Scheinbar fährt hier auch nur mehr oder weniger eine Fähre, nämlich die nach Bainbridge, ab. Was anderes habe ich nämlich garnicht gesehen. Somit wars wirklich einfach die zu erwischen. Obwohl man die Fähre mit der Orca Card zahlen kann, muss man zuerst zum Kassenhäuschen und dort zahlen. Dort wird das Geld von der Karte abgebucht und dann irgendwas auf die Karte geladen was dann hinterher das Drehkreuz zur Fähre öffnet. Direkt, ohne vorher zu zahlen, kann man mit der Orca nicht auf die Fähre.

Bei herrlichstem Sonnenschein gings los und schon nach wenigen Minuten war man gefühlt Welten von der Stadt weg. Klasse Möglichkeit auch um ein nettes Panorama der Skyline zu machen. Zur anderen Seite gabs dann auch noch geniale Motive vom scheinbar in der Luft schwebenden weißen Gipfel des Mount Rainier.

Ich glaube die Fahrt ging dann so ne dreiviertel oder ganze Stunde und dann ergoss sich die Ladung der Fähre auf Bainbridge Island. Auf der Fähre hatte ich vorher mindestens 5 Leute gesehen mit dem gleichen Lonely Planet Reiseführer. Warscheinlich war hier nur so ein Betrieb weil jeder den gleichen Reiseführer mit dem Sondertip Bainbridge hat. Vom Fähranleger berghoch geht’s immer der Meute nach in den Ort. Die „Main Street“ Winslow Way erreicht man bei der ersten linken Abzweigung. Hier gibt’s Klein-Ort-mäßig alles links und rechts der breiten Straße was man braucht. Alles ist schön grün hier und man merkt auch das es hier recht relaxed zugeht. Kein Vergleich mit der Hektik der großen Stadt in der ich eben noch stand. Echt krasser Gegensatz von jetzt auf gleich.

 

Bei einer kleinen Einkaufspassage mit öffentlichem Platz bin ich noch an einer Eisdiele hängen geblieben, die unendlich viele Sorten in den schillerndsten Farben im Angebot hatten. Hier durfte man sogar probieren. Leute, macht Station bei der Mora Iced Creamery. Das Eis ist echt lecker. Während ich mein Eis verputzt habe, habe ich auf der Plaza mal das Orts-Schwarze-Brett studiert. Da verkief jemand seinem himmelblauen und mit Blümchen bemalten VW Käfer von 1973 ! Originalzustand. Also ein Auto aus meinem Geburtsjahr, das wär ja schon was. Versand nach Deutschland wäre aber bestimmt ein kleinwenig teuer gewesen.

 Weiter gings. Bei nächster Gelegenheit bin ich runter zum Wasser abgebogen. Kurz drauf stand ich in einer schönen Marina mit ein paar Restaurants rund um die Uferpromenade. Wobei Promenade ein wenig mehr vermuten lässt als es in Wirklichkeit war. Halt ein Weg einmal rum. Von hier aus habe ich dann versucht, dem sog. Waterfront Trail zurück in Richtung Fähranleger zu folgen. Das war jetzt garnicht so einfach. Durchgängig beschildert wars nicht. Manchmal gings auch garnicht an der Waterfront lang. Andere waren sich auch nicht so ganz sicher wo sie denn nun unterwegs waren. Ich wurde zwischendurch gefragt ob ich wüsste ob das hier der Waterfront Trail wäre. Da konnte ich nur mit „ich vermute es mal“ antworten.

Ich bin aber trotzdem wieder zur Fähre gekommen. Gerade als ich das Terminal betrete höre ich noch ein lautes Hupen und dann sehe ich das Schiff mir vor der Nase wegfahren. Grr. Ich habe kurz abgewägt ob es sich lohnt jetzt noch für die kurze Zeit zurück in den Ort zu marschieren. Habe mich dagegen entschieden und bin stattdessen hier geblieben und habe ein paar Touristenzeitungen durchgeblättert. Hier habe ich zumindest was nettes gefunden für den Abend. Der „Gordon Biersch“ sah echt gut aus und der Auszug aus der Karte las sich lecker.

 

Die Fahrt mit der Fähre zurück war auch recht spannend. Diesmal wars das Gefühl als würde man vom ruhigen Land zurück in die Zivilisation kommen als die Skyline vor einem immer näher rückte. Hach, endlich wieder Stadt  :)

 Wieder festen Boden unter den Füßen habe ich mich wieder zum Pioneer Square orientiert. Von hier ist es nicht weit bis zum Columbia Center, dem höchsten Türmchen der Stadt. Hinkommen ist ganz einfach. Immer auf das riesige, dunkle, glänzende Etwas zugehen, was wie ein riesiger Wegweiser von fast überall zu sehen ist.

 Drinnen muss man erst mal über Umwege und diverse Rolltreppen zu den Aufzügen nach oben finden. Es stehen zwar überall Schilder zum Observation Deck aber so ganz idiotensicher sind die auch nicht. Letztendlich muss man selbst über mehrere Aufzüge „mit Umsteigen“ sehen das man nach oben kommt. Ticket kaufen ist nur oben möglich.

 

Und dann hat man wieder ….. Aussicht. Ja. Es lohnt sich schon auf das Höchste raufzufahren was man finden kann. Der Ausblick von hier oben war gigantisch und auch mal der Blick direkt runter in die Straßen unter einem war gigantisch. Hallo all ihr kleinen Ameisen da unten. Selbst die Sky Needle sah von hier aus wie ein kleiner Miniturm. Für einen Aussichtsturm bin ich dann noch recht lange geblieben. Es war einfach echt interessant das Miniaturleben unter sich zu betrachten. Für den ungetrübten Ausblick gab es sogar jemanden der die ganze Zeit rumgelaufen ist und mit weißem Baumwolltuch innen die Scheiben gewienert hat. Nobel nobel.

Was auf dem Weg nach oben noch funktioniert hatte klappte nach unten natürlich prompt nicht mehr. Ich hab mich mit den Aufzügen verfahren ! Ja, das geht. Plötzlich stand ich in irgendeiner Büroetage halb im Großraumbüro drin, weil mein Aufzug nicht weiter runter fuhr, sondern nur bis in die Etage in der ich jetzt war. Nach dem einen und anderen Aufzug-wechsle-dich Spiel bin ich aber dann doch unten  angekommen.

 Unten und draußen habe ich nochmal festgestellt (es war mir eben schon auf dem Weg hierhin aufgefallen) das die Stadt zwischen den Hochhausschluchten total hügelig ist. Das geht teilweise steil nach oben um oben dann wieder hinterm Hügel ebenso steil wieder runter zu gehen. Es hat mich sehr an San Francisco erinnert. Nur das hier keine Cable Car die Hügel rauf und runter rumpelte.

 

 

Ich hatte Glück. Von hier aus zur 3. Straße gings nur bergab. Bei einem Blick auf die Uhr habe ich dann von der Idee Abstand genommen noch zum Zoo zu fahren. Die jetzige Uhrzeit, die noch vor mir liegende Anreisezeit und die Öffnungszeiten des Zoo schlossen sich aus. Wenn ich jetzt losgefahren wäre, hätte ich wahrscheinlich vor geschlossener Türe gestanden.

In der Pine Street habe ich dann das Einkaufscenter gesucht, in dessen oberer Etage der Gordon Biersch eingebaut ist. Habe ich sogar schnell gefunden. Allerdings war bei Gordon Biersch ziemlich zu. Geschlossen wegen Umbau und Renovierung. Ganz kurz habe ich noch darüber nachgedacht nebenan ins Kino zu gehen und mir Transformers in 3D zu geben. Aber irgendwie fehlte mir da dann auch der Elan für.

 Daher habe ich mir draußen den schon bekannten Bus geschnappt und mich zum Hotel fahren lassen. Um die Ecke bei T.S. McHugh’s bin ich fürs Abendessen hängen geblieben. Nun ja, so berauschend wars nicht. Das Steak war zwar groß, ich habe aber geschmacklich schon besseres gegessen. Zumindest gabs was nettes zu trinken und WLAN gabs auch.

Beim 24-Stunden-Mann (also entweder sehen die Männer der Familie alle gleich aus, es existieren Vierlinge die gleich aussehen oder es steht wirklich die ganze Zeit der gleiche Mensch hier) gabs noch n Sixpack und aufm Zimmer gabs noch die Planung für morgen und noch soviel Internet wie das Ipad noch Strom hatte. Good Night.


(Kleine Vorschau: Der nächste Tag erzählt vom Museum of Flight und dem vergeblichen Versuch in den Zoo zu kommen)
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Anti

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #49 am: 28.08.2014, 15:50 Uhr »
Ich habe jetzt von Freunden gehört, dass die Space Needle aktuell $28pP kostet. Was hast du denn für den Columbia Center bezahlt? Die Aussischt von dort ist ja auch nicht schlecht!

MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #50 am: 28.08.2014, 22:51 Uhr »
Hi.
28$ sind die Kinderkarten für Day/Night.
Siehe Webseite Space Needle.
Tickets Day/Night per Internet kosten 32$
Normales Ticket für einmal hoch per Internet 24 $.

Vorher übers Internet gekauft ist ein wenig billiger. Ist ca. 3 Monate im Voraus möglich.

Tickets Columbia Center habe ich gerade auf deren Webseite nachgeschaut. Bin jetzt zu faul das Ticket aus dem Stapel der Papiere rauszusuchen.  :D. Ticket kostet 12,50 $.

Gruß
Bernd
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Anti

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #51 am: 29.08.2014, 06:00 Uhr »
Dankeschön!  :D

Gitania

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #52 am: 29.08.2014, 09:45 Uhr »
Auch vom mir ein  :dankeschoen: für die genaue Auskunft, da wir in ca. 5 Wochen auch in Seattle sind. Da werden wir doch bestimmt eher ins Columbia Center gehen wenn das Wetter mitspielt. Der Ausblick gefällt mit eindeutig besser :lol:
LG
Gitania

MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #53 am: 29.08.2014, 10:10 Uhr »
Moin.

Da es gestern per IPad mit dem Links rauskopieren nicht geklappt hat, hier jetzt für die die es genau wissen wollen die passenden Weblinks :)

Space Needle :
http://www.spaceneedle.com/tickets/

Tickets für tagsüber sind gezeitet in 30-Minuten-Slots. Früher als der auf dem Ticket angegebene Zeitslot kann man nicht hoch (bzw. rein zum anstellen). Man kann sich 30 Minuten früher draußen in die Schlange einreihen. Ob das zu Zeiten wo kein Betrieb ist (gibt's die?) lockerer läuft kann ich nicht sagen.
Wenn du das Day/Night Ticket hast dann ist der Abendbesuch nicht gezeitet. Da kannst du bis Mitternacht kommen wie du willst.

Columbia Center :
http://www.skyviewobservatory.com/  und dann klick auf "Tickets"

Hier kann man auch Tickets online vorher kaufen.
Keine gezeiteten Tickets, kommen und gehen as you like.
Bis hoch zum 73. Stock ist "selfservice". Da musst du mit dem Aufzug selbst hinfinden :)

Gruß
Bernd
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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #54 am: 30.08.2014, 23:58 Uhr »
Freitag, 11.07.2014 - Flugzeuge, Flugzeuge und .... Flugzeuge (und ein Versuch beim Zoo) 

Für heute hatte ich mir noch einen der Must-Do – Tips aus dem Lonely Planet aufgespart. Das Museum of Flight.  Das Museum Of Flight liegt direkt am Boing Flugfeld (auf der Webseite ist sogar ne „Anfahrtsbeschreibung“ wenn man mit dem Privatflieger kommen möchte) und damit ein ganzes Stück von Downtown entfernt. Es gibt aber einen Bus, der quasi direkt vor der Türe hält. Nach dem traditionellen Uptown-Espresso Frühstück gings per Bus zu Pike/Pine. Mein Bus mit der Nummer 124 war auch schnell gefunden. Zumindest die Haltestelle. Entweder hat die 124 eine nicht wirklich schnelle Taktung oder irgendwo war Stau. Auf jeden Fall musste ich erst mal ne halbe Stunde warten. Das ich nicht falsch war das wusste ich später im Bus dann aber ganz sicher. Um mich herum waren nur Leutchen mit irgendwelchen Museums-Flugblättern. Also alleine war ich schonmal nicht.

Die Fahrt ist recht langwierig und eine ganze Zeit fährt man gegen Ende an schier endlosen und unzähligen Boing Fabrikhallen vorbei. Ob die immer genau wissen wo welches Teil an welchem Ort in welcher Halle gerade ist ? Die Haltestelle ist wirklich direkt vor der Türe. Auf der einen Straßenseite das Außengelände mit Air Force One und Concorde, auf der anderen Straßenseite über Überweg erreichbar das eigentliche Museum. Warum auf diesem Überweg von der einen auf die andere Seite die ganze Zeit Starwars Musik gespielt wurde hat sich mir nicht weiter offenbart.
 
 

 

Nach Ticketkauf (auch hier wieder die Eintrittskarte der Neuzeit : Wristband) habe ich erst mal den ebenfalls überreichten Plan studiert. Fangen wir doch mal mit der großen Halle an. Tja und da bieg ich so um die Ecke und dann steht mir (meinlieberherrgesangsverein) doch erst mal der Mund offen. Man steht im wahrsten Sinne des Worten in einer grooooßen Halle vollgestopft mit allen erdenklichen Flugzeugen und Flugapparaten auf dem Boden unter der Decke an der Wand und wo auch immer man irgendwas unterbringen kann.

Wow ! Augenöffner. Damit man nicht an Genickstarre stirbt hat man auf Bodenebene noch ein paar Sonderausstellungen und Bildergalerien platziert, die eine nette Abwechslung sind. An jedem Flugzeug sind Texttafeln angebracht, die alles genau erklären. Auffällig ist, das alle hier ausgestellten Gerätschaften früher mal real im Einsatz waren. Die Uraltflugzeuge hatten früher wirklich mal Post von St. Louis nach San Francisco transportiert. In dem silbernen Blechflieger war wirklich mal Emilia Erhard geflogen, der Huey war wirklich mal in Vietnam geflogen und die MIG und die Falcon hatten wirklich mal am Himmel (wenn auch nicht gegeneinander) gekämpft. Jedes Teil hier hatte also eine Geschichte zu erzählen, es gibt hier keine nagelneuen gerade vom Band gelaufenen Stücke.

 

 

Ich habe jetzt auch nicht wirklich jedes Flugzeug genau angeschaut und jede Tafel gelesen. In der großen Halle habe ich mich dann aber doch recht lange aufgehalten. In der oberen Etage der Halle konnte man noch in einen nachgebauten Tower gehen und das Flugfeld sehen, wie man es aus einem Tower heraus auch sehen würde. Interessant fand ich hierbei die in Echtzeit auf dem Monitor gezeigten echten Flugbewegungen im Raum Seattle. Das müssen hunderte Punkte gewesen sein die alle irgendein Fluggerät im Himmel darstellten. Echt ein ziemliches Gewusel.

 Draußen neben dem Flugfeld waren noch eine handvoll Weltkriegsmaschinen ausgestellt. Unter anderem die letzte flugfähige „Fliegende Festung“ der Amerikaner. Hier gabs auch noch die Möglichkeit sich einen Rundflug im historischen Doppeldecker zu gönnen. Die Preise dafür waren aber eher für die große Brieftasche gemacht.

 Drinnen gibt’s noch neben der großen Halle eine kleinere Ausstellung mit Mondlandungs-Gerätschaften und Satteliten und Mars-Rovers. Die Ausstellung mit der Ladebucht des Space Shuttle war allerdings gemogelt. Das Ding war nicht wirklich echt, sondern aus Holz nachgebaut zu Trainingszwecken.  Diese Ausstellung war meiner Meinung nach recht überflüssig.

 Nebenan gabs in einer Halle noch recht schön aufgemacht eine Ausstellung von Weltkriegsmaschinen. Von der Stukka bis zu amerikanischen Jägern stand hier noch viel Gerät herum. Hier war ich aber doch recht schnell durch. Hier hätte es wieder sehr viel zu lesen gegeben, wer wo womit gekämpft hat und wie wo wieviele abgeschossen hat. Das fand ich irgendwie jetzt und hier nicht so sehr interessant.

 

 

In einem anderen Bereich des Museums, dem Red Barn, wurde noch viel über die Geschichte der Fliegerei, über Entwicklungen, über Fluggesellschaften und wie sie entstanden sind gezeigt. Spätestens hier und im weiteren Verlauf bei der Vorstellung von berühmten Flugzeugmodellen und dem Vergleich von Propeller und Düse wurde es ziemlich Boing-lastig. Aber mein Gott, warum auch nicht. Nach dem was man das so auf den Bildern sehen konnte wäre ich schon gerne mal in der „guten alten Zeit“ geflogen, als Fliegen noch ein Ereignis war und der Fluggast noch persönlich begrüßt und umsorgt wurde. Da hat man sich bestimmt sehr privilegiert gefühlt. Auf der anderen Seite konnte sich das bestimmt auch kaum einer leisten damals. „Mal eben“ irgendwo hin jetten war bestimmt eine etwas größere Investition damals.

Am frühen Nachmittag war ich vom vielen Sehen und Lesen etwas ermattet und ich hatte das Gefühl : Jetzt isses genug. Auf der anderen Straßenseite bin ich dann noch über das Freigelände mit der Concorde und der Air Force One gegangen. In der Concorde bekommt man aufgrund der Mini-Maße des Innenraums ganz schnell auf den Gedanken : Für Leute mit dicker Wampe und Breitarschträger war dieses Flugzeug nicht gemacht. Selbst der Pilot war wahrscheinlich ein Mitglied des Chinesischen Staatszirkus der immer mit ner Akrobatikeinlage ins Cockpit hinter seinen Knüppel geturnt ist.

 

In die Air Force One konnte man auch rein. Herrlich wie die „modernste Technik“ in den 60er Jahren so aussah. Als neuestes und verwegenstes High Tech Spielzeug wurde hervorgehoben, das damals für den Präsidenten die erste verfügbare Mikrowelle eingebaut wurde, noch bevor die offiziell auf dem Markt war. Das Flugzeug war auch mit dem ersten Sprachzerhackersystem für geheime und abhörsichere Anrufe des Präsidenten ausgerüstet. Leider hat das System nie vernünftig funktioniert. Nach ein paar Fehlschlägen hat mans wieder ausgebaut und danach erst mal wieder unverschlüsselt telefoniert. Herrlich pragmatisch und herrlich naiv die Zeit damals.

Mit einem sehr befriedigten Gefühl heute wirklich tolle Sachen gesehen zu haben, habe ich mir den Bus wieder Richtung Stadt geschnappt. Auch wieder nach endlosen Tingeltangel bin ich an der Pine/Pike raus. Nächste Mission : Den Bus Nummer 5 finden und zum Zoo, dem Woodland Park Zoo, fahren. Nummer 5 lebt. Schon die dritte Haltestelle im Pine/Pike Korridor die ich probiert habe war die Richtige. Und der Bus kam sogar richtig zeitig.

Mit #5 ging es nun in die andere Richtung aus der Stadt raus. Garnicht weit von der Space Needle entfernt geht es weiter nach Norden über den Lake Union drüber immer der Aurora Avenue folgend um weiter oben in der 50. Straße um den Zoo herum abzubiegen. Ich hatte die ganze Zeit mit-ge-gps-t und wusste wo ich raus musste. Als ich dann so in die Richtung wo ich einen Eingang vermutete unterwegs war, sprach mich jemand in Zookluft an, ob ich auf dem Weg „zur Party“ sei.

 

 

Als ich entgeistert meinte, ich wolle eigentlich nur in den Zoo und ich wüsste nix von ner Party, meinte der Mann das es ihm ja sehr leid täte, aber wenn ich nicht zur jährlichen Spendenparty da wäre, wäre der Zoo für mich leider geschlossen. Ööööööhhhhh wie ? was ?

Ich habe das erst mal so hingenommen und habe mich in ein Eckchen verzogen und habe mal Herrn Google befragt, was es mit dieser komischen Spendenparty auf sich hat. Ja. Und da habe ich es schwarz auf weiß gefunden. Der Zoo hat eigentlich immer auf ….. außer HEUTE NACHMITTAG wenn einmal im Jahr zur feudalen Zoo-Unterstützer-Und-Freunde-Spendengala geladen wird. Super. Wenn sonst einmal im Jahr irgendwo was ganz Spezielles stattfindet, dann verpasse ich das garantiert. Und jetzt und hier wo ich da garnix mit zu tun haben will, da treffe ich genau den einen Tag im Jahr. Doof. Herr Google verriet mir weiterhin das es wohl auch noch Tickets zu kaufen gäbe. Für eine Mindestspende von irgendwas über hundert Dollar hätte ich mir noch den Eintritt in den Zoo (aber bitte schön nicht zu den Spendengala-Events, dafür muss man schon deutlich mehr als 100 Dollar springen lassen) erkaufen können. Das habe ich aber schön bleiben lassen.

 Enttäuscht habe ich mich in den Bus begeben und wieder zurück in die Stadt gefahren. Der Ärger war sogar so groß, das ich später den richtigen Absprung zum Freemont Troll verpasst habe. Den Troll der unter der Straßenbrücke sitzt hätte ich mir noch gerne angeschaut. Aber als ich das GPS aktualisiert hatte war ich mit dem Bus schon auf der Brücke, so das es zu spät war.


Da der Bus unweit vom EMP Museum vorbeifuhr bin ich dort raus und die paar Meter zum Hotel zu Fuß gegangen.

 Direkt auf der anderen Straßenseite vom Hoteleingang ist ein Gebäude, das ich bisher nur eher nebenbei mitbekommen hatte. Dunkelgelber Anstrich, komisch verschnörkelte Gitter vor den Fenstern und abenteuerliche Elektroverkabelung draußen dran. Als ich jetzt so daran vorbei ging habe ich mal einen Blick durchs Fenster riskiert und dabei gesehen das es wohl ein Restaurant ist und nebenbei bis unter die Decke proppenvoll mit Leuten war. Hm. So viele Leute können nicht irren, also mal genauer geschaut. Das hier ist ein waschechter Mexikaner. Peso‘s Kitchen & Lounge. Die Karte sah sehr lecker aus. Auf Nachfrage habe ich sogar ohne Wartezeit ein Plätzchen an der Bar bekommen.

Das Dos Equis kommt frisch gezapft daher. Ich habe mal quer über  die Karte verschiedene Sachen zusammenbestellt. Letztendlich war es alles irgendwie irgendwo eingerollt, eingeschlagen in Teig, Maisfladen oder sonstwas. Und alles saulecker. Eine von diesen Rollen hatte scheinbar alle Chilis Mexikos in sich drinne. Da ist mir der Schweiß ausgebrochen. Wirklich sehr lecker. Ich spreche hiermit eine Empfehlung für diesen Laden aus.

 Später am Abend zurück im Hotel habe ich dann bei einem Schlückchen Wein meine Tasche gepackt und alles für die morgige Abreise nach Anchorage vorbereitet. Schon wieder eine Station erschlagen. Folgen nur noch zwei. Man. Die Tage gehen echt schnell rum.


(Kleine Vorschau : Morgen Abreise nach Anchorage und erster Ausflug zur Independence State Mine)

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sil1969

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #55 am: 01.09.2014, 09:56 Uhr »
Freu mich auf Anchorage. Wann kommen die Bären?  :D
LG Silvia

MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #56 am: 01.09.2014, 10:56 Uhr »
Überübermorgen :-)

Gruß
Bernd
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MisterB

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #57 am: 01.09.2014, 11:06 Uhr »
Erst mal kommen jetzt noch zwei Tage Ausflüge in die Umgebung von Anchorage bevor es zu den Teddybären geht.

Samstag, 12.07.2014 - Abreise nach Anchorage und eine verlassene Mine

Der Flug heute nach Anchorage war so ziemlich der erste und einzige Flug bisher, der nicht irgendwann in Allerherrgottsfrühe ging. Heute hatte ich gemütlich Zeit normal zu schlafen und im Hotel noch das complementary breakfast wenigstens einmal zu nutzen. Dabei kam ich noch ins Gespräch mit zwei Amerikanern die auch Urlaub hier machten. Sie hatten eine „climbing tour“ gemacht. Einer der Beiden war ziemlich sonnenverbrannt. In seinem Gesicht war deutlich zu sehen wo die Sonnenbrille war. Der Rest vom Gesicht war übelst verbrannt. Wir waren uns alle einig, das es am Schnee und der Reflexion der Sonne im Schnee gelegen haben muss. Der nicht verbrannte Teil der Truppe meinte er wäre demnächst in Deutschläänd und was ich ihm denn empfehlen könnte was er unbedingt sehen müsste. Da musste ich ja unumwunden zugeben, das ich mich in Deutschland garnicht wirklich auskenne. Außer dem Kölner Dom hätte ich dem Mann irgendwie nix empfehlen können. Als ich dann noch sagte, das ich noch nie auf dem Oktoberfest war, habe ich nur noch ungläubiges Staunen bei ihm gesehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl das er überrascht war, das ein Deutscher nicht auf dem Oktoberfest wohnt und nebenbei nicht 5 mal die Woche alle König Ludwig Schlösser besucht.

Naja. Mit dem Bus bin ich die schon gewohnte Strecke in die Stadt gefahren. Merke : Mit großer Reisetasche in den Bus ist umständlich. Nächstes Mal am besten ein Taxi nehmen. Beim Westlake Center bin ich in die Bahn und problemlos zum Airport gefahren.

 Nachdem ich die schon obligatorischen 25$ fürs Gepäck gelatzt hatte ging alles sehr easy. Ich wurde diesmal für die „TSApre“ Schlange ausgewählt und bin quasi komplett ohne Securitycheck direkt zum Gate gegangen. Für den Flug nach Anchorage war jetzt aber dann doch mehr Betrieb als ich vermutet hatte. Sprich, der erschreckend große Flieger war zudem noch bis zum letzten Platz besetzt. Hätte ich jetzt so nicht erwartet.

Tja. Brumm-rauf-brumm-fliegen-brumm-runter-und-wieder-Uhr-Umstellen und schon war ich in Alaska. Schon beim Anflug auf Anchorage bin ich über geniale Berglandschaften und scheinbar alle Gletscher Alaskas geflogen. Wow. Das war schon bei der Anreise absolut beeindruckend hier. Allerdings konnte ich keine Bilder machen ausm Flieger da ich irgendwie aufm Mittelplatz gelandet war und meinem Fensternachbarn nicht mit der Kamera vorm Gesicht rumfummeln wollte.

Der Flughafen ist eigentlich recht überschaubar. Zumindest Ankunfts- und Gepäckabholbereich waren übersichtlich. Interessant fand ich, wie sich sofort am Gepäckband alle Gespräche nur noch um Themen wie „ich gehe jagen“ , „ich gehe fischen“, „ich gehe jagen und fischen“ …. drehte und auf eben jenem Gepäckband fast mehr lange Röhren mit Angelruten und sonstwie Ausrüstung ankamen als normale Koffer. Ein bisschen stieg meine Vorfreude ja schon alleine davon.

Erst aber mal wurde ich von der Realität (der bitteren) wieder eingeholt, als ich fast alle Leute aus dem Flieger unmittelbar beim Alamo Mietwagenschalter wiedergetroffen habe. Da gabs so viele hübsche Schalter. Europcar, Herz, Sixt und wie sie alle heißen. An allen Schaltern war kein (null, zero) Mensch. Die Leute standen ALLE am Alamo Schalter an. Wir alle wissen, das ein Auto anmieten als solches schon keine schnelle Angelegenheit ist. Wenn dann aber von den vielen möglichen Positionen nur zwei besetzt sind und diese beiden so provozierend langsam agieren das man sich fast schon wie bei versteckter Kamera vorkommt, dann kann das Abholen eines Autos auch schon mal 1,5 Stunden dauern. Grrrr. Das ist definitiv etwas was beim nächsten Mal einer Optimierung bedarf. Das muss ja auch irgendwie schneller gehen.

Als ich endlich die Schlüssel für mein Topauto Nissan Versa in den Fingern hatte, konnte der Urlaub in Anchorage auch ohne Probleme losgehen. Aus dem Flughafen rausfinden war kein Problem. Das Auto zum Hotel verfrachten auch nicht.

 Aufgrund der doch erschreckend hohen Hotelpreise in Achorage Downtown war ich auf ein Best Western etwas außerhalb Downtown ausgewichen. Da ich ja ein Auto hatte, war das „außerhalb“ ja kein so großes Problem mehr. Das Best Western Golden Lion liegt ziemlich direkt am Seward Highway Nummer 1 und war sofort gefunden.

 

Lustig war, das ich jetzt an der Rezeption auch wieder Leute getroffen habe, die vorher in der Alamo Schlange vor mir waren. Hier oben ist die Welt recht klein scheint. Checkin war easy und das Zimmer war normaler Best Western Standard. Irgendwie wars ziemlich stickig, so dass ich erst mal die Klimaanlage (ja die hatten ne Klimaanlage mit Kühlen-Funktion) angeschmissen habe. Hätte ich auch nicht gedacht, das ich in Alaska erst mal die Air Condition anschmeiße.

Das Wetter war nebenbei so dermaßen genial, das man draußen ohne weiteres mit dem TShirt rumlaufen konnte.

So. Was tun ? Es ist 17 Uhr, mit baldiger Dunkelheit ist nicht zu rechnen. Verdammt beste Gelegenheit für den ersten Ausflug. Ziel war die Independence State Mine, grob gesagt Nord-Östlich von Anchorage. Auf diese verlassene Mine bin ich aus Zufall gestoßen und die Gegend sah recht interessant aus. Die Anfahrtsbeschreibung war denkbar einfach. Immer auf dem Glenn Highway Nummer 1 bleiben um beim Milemarker 89,irgendwas abbiegen in die Berge. Na das sollte doch funktionieren, zumal dieser Highway Nummer 1 (der in der Stadt allerdings noch Seward Highway heißt) ja direkt am Hotel vorbeigeht.

Hach wie entspannt Autofahren doch sein kann. Breite Straßen, die schnurgerade irgendwo hin führen. Nicht viel Betrieb und die, die noch unterwegs sind, halten sich auch auch alle mehr oder weniger an die Verkehrsregeln. Fast war die Fahrt etwas langweilig.

 

Mein kleiner Nissan hatte ja eigentlich nix. Außer nem Automatikgetriebe und nem Tempomat. Das habe ich auch ausgiebig genutzt. Tempomat einstellen auf 60, Beine einfahren, gemütlich rollen und dabei die absolut geniale Landschaft ringsherum aufnehmen. Ich wäre ja fast das eine oder andere Mal rechts ran gefahren um Fotos zu machen. Leider standen aber hin und wieder Schilder da, das man gerade dies nicht machen durfte. War scheinbar verboten.

So habe ich ausgiebig nur geguckt. Auf irgendeinem Abschnitt des Highway gabs tolle Elch-Warnschilder. Komplett mit Unfallbilanz-Anzeiger (im July bisher ein tödlicher Elchunfall, wobei ich eher vermute für den Elch tödlich).

Der Weg zur Mine war wirklich absolut easy. Ich habe mich auch FAST garnicht verfahren. Ich wusste, das ich auf diesem Highway 1 irgendwann mal rechts abbiegen muss weil geradeaus weiter aus der Straße die Straße Nummer Drei wird. Jetzt hatte man aber böswilligerweise einen Abzweig auf den Glenn Highway ausgeschildert, aber scheinbar vergessen beizuschreiben, das es sich hierbei um den OLD Glenn Highway handelt. Grrr. Schon kurz nach Abzweig habe ich festgestellt, dass die Milemarker alle wieder von 0 an hochzählten. Und noch 89 Meilen zu fahren, das konnte nicht richtig sein. Auf dem Rückweg zu dort wo ich eben abgebogen war, habe ich dann irgendwo auch das „Old“ gelesen. 

Naja. Wie gesagt. Fast garnicht verfahren. Am richtigen Milemarker 89,irgendwas angekommen ging auch wirklich ein Abzweig ab und ab hier war die Mine auch ausgeschildert. Ab hier auf der „North Palmer Fishhook Road“ (das ist doch mal ein Name) habe ich dann auch mal das eine und andere Mal angehalten um die klasse Landschaft um mich herum abzulichten.

 

Jetzt gings auch schon merklich den Berg hoch und mein kleiner Nissan musste sich richtig abmühen aus dem Quark zu kommen. Ich hab richtig Gas gegeben und bin durch die Serpentinen gespeeded. Das dabei die Temperaturanzeige nach oben ging und es nach ne ganzen Zeit auch irgendwie nach "Kupplung" roch habe ich mal geflissentlich übersehen. Das Auto war sowieso nicht wirklich in bestem Schuss. Beim Bremsen zog es nach links so das man das Lenkrad schon wirklich festhalten musste und beim Fahren machte es ein Geräusch, wie als wenn an den Rädern irgendwas unrund wäre. Komische Karre.

Was mich ja am allermeisten erschreckt hat war, das der Außenspiegel einen toten Winkel hatte in dem man mehrere Sattelschlepper verstecken konnte. Auf der Fahrt hierhin ist es mir mehrmals passiert das ich erschreckt war als mich plötzlich links ein großes Auto überholt hat welches ich nicht wirklich im Spiegel gesehen hatte. Da habe ich mir dann selbst auferlegt, bei alem was irgendwie einen Spurwechsel mit sich zog einen 360 Grad Eulenkopf-Rundumblick zu machen um mit eigenen Augen zu sehen was um mich herum los ist.

 Zumindest bin ich heil oben angekommen und habe auch brav bei der Selbstzahlstation der Nationalparkverwaltung einen Umschlag mit 5 Dollar gefüllt. Jetzt um fast 19 Uhr war natürlich das Visitor Center schon zu aber "selfguided" rumlaufen konnte man nach belieben.

 

Ey. Was eine coole Location hier oben. Eingebettet in die Berge ringsherum lagen die zerstörten Rest der Mine. Die zerfallenen Holzhäuser, die kläglichen Schienenreste der Minenbahn, von Lawinen zerstörte Wege. Echt sehr rustikal hier oben. Auf einer Schautafel stand, das die Mine erst 1954 aufgegeben wurde. Angesichts des Zustandes des Geländes hätte ich jetzt eher spontan auf 1854 getippt. Nach Übernahme des Geländes durch die Nationalparkverwaltung hat eben diese zugesehen, das alles so blieb wie es war und nicht noch weiter kaputt ging. EInen Teil der Gebäude, ein paar Meter Bahn und einen Stolleneingang hat man auch restauriert.

Der abenteuerliche Parcours durch die Ruinen unterstrich noch den rustikalen Charme des Geländes. Ich bin ein wenig rumgewandert und dann gab es eine Premiere für diesen Urlaub. Zum allerersten Mal seit ich nun in den USA war habe ich eine Jacke angezogen ! Tusch ! Hier oben auf ca. 1.300 Meter Höhe war es jetzt gegen 21 Uhr doch recht schattig.

Nach ausgiebigem erkunden und vielen Berglandschaft-Fotos schießen habe ich mich nun wieder mit meinem Autochen zurück in Bewegung gesetzt. Die Rückfahrt verlief ohne weitere Komplikationen und gegen 22 Uhr war ich wieder in der Stadt. Einmal hat mir die Angewohnheit der Amis Straßenschilder, bzw. Kreuzungsschilder immer in bzw. hinter der Kreuzung anzubringen eine Ehrenrunde in Downtown beschert aber im Großen und Ganzen war die Fahrerei hier absolut easy und entspannt.

Bei einem Stopp bei einem Walgreens wünschte mir der Verkäufer an der Kasse eine Gute Nacht. Da habe ich erst mal auf die Uhr geschaut und realisiert das wir ja schon ziemlich spät haben es aber trotzdem draußen noch so hell war wie irgendwann nachmittags. Ich war jetzt zwar schon echt lange auf den Beinen aber heute mal keinen deut müde. Kommt das auch vom Dauertageslicht das man nicht müde wird ?

 

Jetzt hatte ich aber doch Hunger. Da traf es sich gut, das nur ein paar Meter vom Hotel weg auf der anderen Seite des Highway das "Moose's Tooth" ist. Seineszeichens eine Pizzeria mit recht ungewöhnlichen Pizza Kreationen. Und mit unglaublichem Betrieb. Als ich jetzt so kurz nach 22 Uhr hier aufschlug musste ich noch 45 Minuten auf nen Tisch warten !

 Später habe ich dann ein schönes Bierchen, eine Vorspeise (Pizzabrot-Käsestangen) und eine schöne Pizza bestellt. Die Pizza schon extra nicht in Groß, sondern in "normal". Schon als die Vorspeise kam dachte ich mir das es heute wohl ein Problem geben würde alles aufzuessen. Die Käsedinger alleine waren so viel das da zwei Leute von satt geworden wären. Dann kam die Pizza. Auf einem extra Podest wurde der Wagenradteller plaziert. Uiuiui.

Im Verlauf der nächsten Zeit habe ich dann tapfer versucht die Pizza zu schaffen. Es ist mir nicht gelungen. Als ich später irgendwann am Rand der Verzweiflung der Kellnerin gewunken habe wusste die schon was ich wollte. Sie kam mit nem Karton und hat feinsäuberlich alles was noch auf dem Tisch zu finden war zum Mitnehmen verpackt. Jetzt wusste ich auch, was die ganzen Leute für Karton rausgeschleppt haben als ich auf den Tisch gewartet hatte. Die haben alle die Reste mitgenommen.

Wow. Mit Müh und Not konnte ich mich noch zum Auto rollen und mich aufs Zimmer schleppen. Satt ! Das ich mal ausm Restaurant noch Essen mit nach Hause geommen habe, das ist mir jetzt auch noch nicht wirklich oft passiert (eigentlich nie wenn ichs recht überlege). Und außerdem wars jetzt nach Mitternacht und ich war irgendwie garnicht müde und es war noch hell draußen.

Im Hotel habe ich dann alle Vorhänge die ich finden konnte zugezogen und mich weit nach Mitternacht zu Bett begeben.
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Anti

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #58 am: 01.09.2014, 12:30 Uhr »
Ist uns in Nordschottland auch passiert, dass wir verwundert festgestellt haben, dass es schon nach Mitternacht ist. Man braucht dann wohl wirklich weniger Schlaf...

Aber deine Karre ist ja wirklich wenig vertrauenswürdig. Da du aber diesen Bericht schreibst, ist wohl alles gutgegangen  :wink:

sil1969

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Re: Kreuz und Quer Tour 2014 - Städte und Alaska Bären
« Antwort #59 am: 01.09.2014, 12:56 Uhr »
War um die Zeit an der Mine noch etwas los? Ich glaube, alleine wäre es mir da etwas unwohl (ich schaue zuviele Horror-Filme....)
LG Silvia