Vielen Dank an die bisherigen Mitfahrer,
ihr könnt Euch ja auch die freien Rücksitze quetschen.
So, nun aber, auf gehts - der nächste Tag ruft:
Samstag, 30. Mai 2009:
Palm Springs – Lake Havasu City
Aufstehen um 6.00 Uhr, das wird sich in diesem Urlaub für uns zur normalen Weckzeit entwickeln. Schnell noch unter die Dusche, dann zum sehr abwechslungsreichen Continental-Breakfast mit viel Obst am Pool, es wird bereits warm, an den Sitzecken sind so Düsen, die Wasser versprühen um uns etwas zu erfrischen. Hält leider nicht lange an, dann als wir gegen 7.30 Uhr an den Motorrädern stehen, ist es schon wieder heiß. Es dauert immer eine gewisse Zeit bis 17 Leute reisebereit sind, und so kommen wir dann gegen 8.00 Uhr los – um dann gleich nach 500 Metern wieder zu stoppen, wir kaufen reichlich Getränke an einem kleinen Supermarkt an der Hauptstraße.
Dann fahren wir nach Norden in Richtung Joshua Tree NP, vorher in Yucca Valley noch mal tanken, denn auf dem Weg durch den Park kommen wir an keiner Tankstelle vorbei. Im Örtchen Joshua Tree geht’s zur Einfahrt in den wunderschönen Park. Nach wenigen Kilometern erst mal Stopp am Parkeingang. Meine Mitreisenden müssen sich die Annual Passes für die Nationalparks kaufen, meiner ist noch aus dem letzten Jahr gültig – und gilt nun, da ich alleine auf dem Motorrad sitze auch noch für meinen Bruder als zweite Person.
Wir fahren langsam weiter, halten aber an vielen Parkplätzen und Aussichtspunkten an, es gibt so viel zu sehen.
Eine größere Pause gibt’s dann wieder am südlichen Visitorcenter. Wir füllen am Wasserhahn noch mal unsere Flaschen auf, ich komme auf die glorreiche Idee meinen vollen Platypus-Trinkbeutel in das Rückenfach der Motorradjacke zu stecken, der Schlauch klemmt vorne an der Jacke. Nach ein paar Äpfeln und Studentenfutter geht es wieder weiter.
Wir fahren nun zur Interstate 10, um nach ca. 37 km diese bei DesertCenter wieder in Richtung Norden zu verlassen. Jetzt geht es für ca. 150 km durch die trockene und öde Wüste nach Norden und Nordosten, wir haben ca. 45 Grad im Schatten (ohne Schatten), es gibt nicht mal einen Seitenstreifen, um mal anzuhalten, es geht immer wieder auf und ab mit „Bumps“ und „Dips“ – die Sicht nach vorne ist nie besonders weit. Es ist eine sehr anstrengende Fahrt durch die Wüste. Zu meinem Glück kann ich immer wieder an meinem Trinkbeutel nuckeln, auch wenn das Wasser mehr als lauwarm ist, so tut es doch gut.
Nach einiger Zeit kommt mein Vorausfahrender mit der Softail Heritage heran und ruft mir zu, dass sein Tank leer wird, er weiß nicht, ob er Probleme bekommen wird. Da die Softail einen etwas kleineren Tank hat und wir beide diese fahren, will er wissen, wie es bei mir aussieht. Ich spiele mit dem Navi und suche nach Tankstellen in den POIs (Points of Interest) – in Parker gibt es wieder Zivilisation, ich beruhige ihn, ohne wirklich zu wissen, wie weit er noch kommt.
Dann endlich kommt der Ort Vidal Junction, eine Kreuzung mit einer Tankstelle mit 2 Säulen und ein kleiner Market.
Alls sind froh, sich in den Schatten zu stellen, und erst mal was zu trinken, ich stelle fest, dass ich in den letzen 2 Stunden meinen Beutel fast leergenuckelt habe, die anderen hatten diese Möglichkeit nicht.
An dieser Tankstelle gibt es nur Regular – wir sollen aber mit den Harley nur Premium tanken – also noch mal die Tankuhren gecheckt – bis Parker sind es ca. 30 km, das schaffen wir und so geht es nach einer Pause weiter nach Osten, über den Colorado und dann zur nächsten Chevron-Tankstelle. Das war nun schon fast knapp mit der Reserve, aber nicht beängstigend.
Ein Blick aufs Navi sagt mir, dass 500 Meter weiter sich ein Safeway-Supermarkt befindet.
Es ist jetzt Nachmittag gegen 15.00 Uhr – wir fallen alle im Safeway ein, kaufen paketweise Wasser, ein Sixpack Bier, Cola, viel Obst und einen Imbiss aus der heißen Theke. Jetzt erst mal eine Essenspause an der Sitzecke des Supermarkts, einen Frappuccino von Starbucks zur Erfrischung, und schon sehen wir die anstrengende Fahrt durch die Wüste wieder lässiger.
Es geht dann noch ca. 60 km nach Norden, immer am Colorado entlang, viele Autos mit Bootsanhängern sind unterwegs, immer wieder mal sehen wir bei einem Blick auf den Fluss die Menschen mit Jetski oder Booten fahren, der Colorado ist hier ein riesiges Erholungsgebiet.
Der Weg zieht sich, aber heute sind wir schon gegen 18.00 Uhr am Tagesziel, dem Days Inn.
Leider ist die Empfangsmitarbeiterin sehr unorganisiert und es dauert fast eine halbe Stunde bis wir alle unser Zimmer beziehen können.
Heute haben wir keinen Kühlschrank im Zimmer, so füllen wir erst mal den Abfalleimer mit Eiswürfel, um unsere Getränke zu kühlen.
Dann ab in den Pool – es ist sehr erfrischend und tut den verspannten Schultern gut ein paar Mal hin und her zu schwimmen.
Andreas und ich beschließen mit unseren Hähnchenteilen und Krautsalat aus dem Safeway am Pool ein Picknick zu halten, dann lauf ich noch eine halbe Stunde durch die Gegend, um ein wenig Ausgleich zu haben. Der Rest der Truppe ist bei einem Mexikaner um die Ecke. Mein Bruder sitzt in der Zeit auf einer Bank neben der Rezeption, als ich zurückkomme höre ich, dass er kurz eingeschlafen war, in der Zeit kam die Polizei und hat ihn kontrolliert, erst das Vorzeigen der Zimmerkarte konnte den Verdacht des „Herumlungerns“ entkräften.
Und das war dann auch schon ein Grund langsam ins Bett zu gehen, war dann schon wieder gegen 22.00 Uhr, als ich mit ein paar Emails fertig war. Ca 400 km gefahren.