8. Tag
Von Washington nach PageÜberraschungDas hochwertige Frühstück im Best Western Settlers Point wurde von zwei jungen Männern mit mexikanischen Wurzeln zubereitet. Dementsprechend gab es Rührei mit grünem Paprika und Tomaten.
Wir machten uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg nach Kanab. Dort wollte Heiko in den Souvenirshops nach gebrauchten Licence Plates schauen, doch beide boten die nicht mehr an.
Es gibt einen neuen Steinladen in Kanab
und dort werden handgefertigte Skulpturen aus Sandstein angeboten. An einem kleinen Arch kam ich nicht vorbei.
Das war es dann mit shoppen und wir fuhren etwas außerhalb von Kanab zu einem Trailhead. Als ich jedoch das Ziel der Wanderung von weitem sah, verlor ich die Lust. Die Wanderung hätte ziemlich steil nach oben und vor allem mit Klettereinlagen zu einem Alkoven geführt. Das war mir an dem Tag zu gefährlich, denn ich wusste etwas
, von dem Heiko keinen blassen Schimmer hatte.
Alternativ hatten wir die Wanderung vom schönen White House Campground
in den Paria Canyon geplant.
Der Parkplatz war schon recht voll und ein Tagesticket kann man nur noch online kaufen. Der Parkplatz war schon recht voll und ein Tagesticket kann man nur noch online kaufen. Wir hatten aber keine US-Sim-Card. Früher steckte man das Geld in einen Briefumschlag und warf ihn in den Kasten, dessen Schlitz nun zugeklebt ist. Da kein Ranger in Sicht war, ließen wir es darauf ankommen.
Wir gingen zum Paria River hinunter
der, obwohl es auf den Fotos nicht so aussieht, doch viel Wasser führte.
Das Flüsschen mussten wir sehr oft überqueren und stellenweise war das Wasser ziemlich tief.
Die Steine waren so glitschig und die Abstände, gemessen an meinen Beinlängen, teilweise zu groß. Ich sah mich mitsamt der Kamera im Wasser liegen und das durfte nicht passieren, denn ich hatte für den nächsten Tag eine Überraschung geplant. Es wurde zudem immer matschiger und machte keinen Spaß mehr.
Wir kehrten um und setzten uns an den Tisch einer freien Campsite. Hier aßen wir etwas Obst und knabberten eine paar Erdnüsse
bevor wir weiterfuhren.
Kurz vor Page machten wir einen Abstecher zum Lone Rock Beach. Noch nie zuvor hatten wir den Lone Rock auf dem Trockenen gesehen.
Man hätte sogar mit dem Auto hinüberfahren können, doch Schilder warnten vor tiefem Sand.
Wir hatten kurz überlegt hinzuwandern, doch irgendwie hatte ich bei 28°C auch dazu keine Lust. So fuhren wir am Lake Powell entlang, der den absoluten Niedrigstand an Wasser hatte.
Aufmerksam möchte ich euch ganz kurz auf einen dieser Buttes machen, der an dem Tag noch eine wichtige Rolle spielen würde.
Wir beschlossen, direkt zum Essen ins Gone West Family Restaurant zu fahren. Dort hatte es uns bei unserem letzten Besuch vor ein paar Jahren sehr gut geschmeckt.
Eine der beiden langbeinigen Kellnerinnen, die nicht nur Zwillinge, klapperdürr und zudem grasgrün angezogen waren, brachte uns gleich übereifrig die Speisekarten. Irgendwie erinnerten mich die Twins an Chuck und Larry
. Keine Ahnung, ob die beiden Helium inhaliert hatten, denn die piepsige Stimme war zudem
lustig außergewöhnlich
. Vielleicht handelte es sich um die Schwestern der beiden Außerirdischen. Personal wurde schließlich überall verzweifelt gesucht.
Wir entschieden uns für Sirloin Steaks und hofften darauf, dass die immer noch so gut schmecken. Ich ging mir kurz die Hände waschen und auf dem Rückweg entdeckte ich an der Kasse einen Zettel mit dem Wifi-Code. Am Tisch aktivierte ich das Wlan und sah eine WhatsApp Nachricht. Ich öffnete sie, wurde blass und mir entfuhr "ach du Sch….". Heiko dachte sofort, dass es sich um schlechte Nachrichten aus der Heimat handelt, da ich vor Enttäuschung schnell glänzende Augen bekam
.
Das durfte doch nicht war sein… ich hatte mich so gefreut … wollte Heiko die Überraschung am Abend mitteilen … das Wetter passt … und nun sollte ich mich schnell beim Absender melden. In meinem Kopf rauschte es während ich eintippte, dass das nicht wahr sein darf und wir gerade in Page eingetroffen sind.
Auch wenn ihr jetzt noch so gespannt seid, muss ich euch leider bis zur Auflösung einen Tag vertrösten
.