In Lone Pine also, am 4. Juni meine „Jagd“ nach dem Arch.
Unbedingt wollte ich so ein Bild haben, mit den schneeebedeckten Bergen in dem Felsenbogen drin. Meinen Mann konnte ich ueberreden, mit mir den Arch zu erlaufen.
Silkes (Westernladys) Foto-Wegbeschreibung sollte es eigentlich erleichtern! (Die beiden Maedels lasen waehrenddessen wieder Kapitel in ihren Buechern, wie sollte es auch anders sein...
)
Obwohl, immerhin verließen sie doch kurz ihr Auto, aber auch nur, um uns zu fotografieren, und hinter uns herzurufen: "Ihr findet den ja dooooch niiiiicht, hehe, gebt doch auf!"
Silke, Deine Beschreibung, untermalt mit Fotos, einfach super gemacht!
Die Weggabelung haben wir auch gefunden, und da ist auch der Wash:
Und DAS ist auch nicht der richtige Arch, wie wir von dir gelernt haben, das ist der Herz -Arch!
Ganz schön heiß war das, und das schon am frühen Morgen!
Wir beide zogen also los, laut Bescheibung war es ja nur ein Weg von 10 Minuten!
Hmmm....leider hatte ich vorher nicht bemerkt, dass die eine Seite der Wegbeschreibung nur halb ausgedruckt worden war von unserem Drucker, also sind wir wohl schon zu früh aus dem Wash herausgekommen,
trotzdem hatten wir natürlich Augen für die schöne Umgebung!
...einer der wenigen Kakteen, die noch nicht verblüht waren!
Und dann liefen wir,... und liefen, ....und liefen....hmmmm...nach vier mal 10 Minuten sahen wir ein, dass das ja wohl nicht richtig sein konnte!
Hier waren zwei Felsen am kuscheln....
:
...aber weit und breit kein Arch...
Uns wurde es auch langsam aber sicher zu heiß, noch weiterzulaufen, denn wir mußten ja genausolange zurücklaufen zum Auto, also gabs nur eins: Zurück zum Flussbett, da waren es dann schon 8 -mal 10 Minuten,
mein Mann hatte keine Lust mehr,
...aaaaber sooo schnell gebe ich ja nicht auf!
Plötzlich sahen wir einige hundert Meter entfernt von uns ein Auto fahren, also meinte Walter, er würde jetzt umkehren und da mit unserem Auto hinfahren, ich könnte ja noch eine Weile weiterklettern, was ich auch tat! (Eigentlich hatte er das sicher gar nicht ernst gemeint
)
Nach weiteren 20 Minuten kam ich da auch heile heraus aus dem Felsengewirr, wo fast gleichzeitig mein Familienrest mit Auto angefahren kam. Wie doof ist das, man strengt sich an, strampelt sich ab, klettert rauf und runter, und dann stehen die anderen mit dem Auto vor einem!
Von dem Arch hatte ich natuerlich bis dahin nichts gesehen, der war über Nacht wohl verlorengegangen!
Ich wollte gerade zum Auto gehen, hatte schon gewunken, als vor mir ploetzlich so eine Art Trapper stand, so mit Lederklamotten, als wäre er frisch aus einem Roman von Karl May entsprungen. Der fragte neugierig, how are you und wo ich denn hinwolle!
Ich erzaehlte ihm von unserer Kletterei, und dass da unten jetzt wohl meine Familie warten und feixen würde, weil meine Töchter ja von Anfang an meinten, den Arch würden wir ja doch niemals finden!
Daraufhin ist dieser Mann lachend mit mir doch glatt den halben Weg wieder nach oben zurückgeklettert, hat sich aber bei der ersten Felsengruppe dann selber geirrt.
Ich dankte ihm resignierend, wäre auch wirklich dankbar für seinen Versuch, mir zu helfen und meinte, ich würde jetzt noch kurz alleine weitersuchen, noch DIESE EINE Felsengruppe ansteuern und danach aufgeben.
Plötzlich rief der Mann laut von unten: „ Da ist er!“, und er zeigte, wie sich nachträglich herausstellte, tatsächlich auf die richtige Ecke! Ein paar Meter weiter oben, ein paar Felsentreppen noch hochklettern, ich war total schlapp, da sah ich ihn!
Mein Adrenalinspiegel half mir, zu vergessen, dass ich schon gaaaanz schoen kaputt war, und stolz und glücklich landete ich im Bogen, setzte mich in dessen Schatten, .....endlich Schatten....und genoss eine ganze Weile diese tolle Ausicht, wobei es mir in dem Moment völlig gleich war, daß meine Familie jetzt wohl im Auto schmorte
!
Ha,
hatte ich es also doch noch geschafft! Auch wenn meine Beine gerade fürchterlich am Zittern waren! Warum eigentlich??? Hmmm...bin ich vielleicht doch schon zu alt für solche Kletterei?
Wenn ich hier nicht genug Wasser mitgehabt hätte....ich weiß nicht...es war inzwischen einfach viel zu heiß gewesen! Leichtsinnigerweise hatte ich meine Kopfbedeckung im Auto gelassen, da ich ja von 10 Minuten ausgegangen bin. Sowas werde ich bestimmt nie mehr machen! Bei 35°c oder mehr plus praller Sonne (fast Noontime inzwischen)und keiner Minute Schatten hatte ich hinterher ganz schön Kopfschmerzen, hätte ich den Tag allerdings nicht ums Verrecken zugegeben, denn dann hätte ich von unseren Kids eh nur Spott geerntet, nach dem Motto:
"Warum mußt du auch da herumklettern....! "
Ich denke, ich hatte wirklich sowas wie einen Sonnenstich, richtig gut ging mir das den ganzen Tag nicht mehr, allerdings wurde ich davon auch abgelenkt und hatte nicht viel Zeit, darüber nachzudenken!
....Trotzdem!.... Da bin ich nächstes mal aber vorsichtiger!
Hitze und Sonne können einem wirklich ganz schön zu schaffen machen!Das war eine gute und lehrreiche „Generalprobe“ vorm Death Valley!
Man überschätzt sich doch leicht!
Als ich dann kaputt aber glücklich und zufrieden zum Auto zurückkehrte, fragten meine Kinder:"Und wo ist jetzt Papa?"
"Wieso?" "Na, der wollte Dich doch suchen, dem war das suspekt, daß Du mit so einer komischen Type in die Felsen zurückgekrakselt bist!" "Oh neiiiiiin!
Also, ich such ihn jetzt nicht, sonst ist er wieder am Auto und ich in den Felsen, das bringt nicht wirklich Erfolg!
W A S S E R.....
Schon nach 5 Minuten kam dann auch Walter wieder aus den Felsen heraus, hatte mich UND auch ein wenig den Arch gesucht, aber nichts gefunden, und nun war die Familie wieder glücklich vereint!
Wir sind dann noch ein wenig die Movie Road entlanggefahren, denn natürlich ist solch eine skurrile Felsenkulisse ideal für Filmaufnahmen.
....Ich war jetzt so schlapp, daß es mir egal war, daß der Außenspiegel und die Antenne im Bild waren, und das gibt es bei mir normalerweise NICHT !
Hier in den Alabama Hills wurden seit 1920 hunderte von Filmen gedreht mit so wohlklingenden Namen wie Gary Cooper, Glenn Ford, John Wayne, und Serien wie Bonanza.
Die Kulisse mit den Felsengebilden, dann den Alabama Hills und dahinter die schneebedeckte Sierra Nevada sind aber auch wirklich beeindruckend!
Zurück in Lone Pine kauften wir Snacks, Berge von Wasser, eine riesengrosse, geniale Thermos-Tonne fuer zwei Gallonen Wasser, die wir mit Wasser und Eis füllten, somit waren wir gut geruestet fürs Death Valley.
Los gings, ein letzter Blick auf die Bergkette der Alabama Hills,(ich muss gestehen, ich hatte bis zuletzt nicht wirklich begriffen, welcher der Mt.Whitney war, aber ich werde eine gekaufte Postkarte mit unseren Bildern vergleichen!
Der allererste Blick auf das Death Valley war etwas später ja schon mal sehr verlockend:
Wenn man wie ich Bilder malt, möchte man bei diesen vielen Farbschattierungen der Landschaft am liebsten sofort versuchen,die Farben nachzumischen!
Wahrscheinlich würde das immer kitschig aussehen!
Ich bin schon sehr gespannt, was uns nun, außer heißer Luft, noch so erwartet! .....