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Autor Thema: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen  (Gelesen 59048 mal)

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baumlaeufer

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Hallo Wolfgang, willkommen an Bord :winke:

Bei Deinem Nick nehmt Ihr im September bestimmt auch noch die Redwoods in Nordkalifornien mit? Die fanden wir richtig klasse. Wenn man unter so einem Baum steht und nach oben schaut, kommt man sich einfach nur noch klein vor.


Schöne Grüße,
Dirk

Danke für den Big Cedar Tree, hatte ich mir schwieriger vorgestellt, ihn zu finden. In einer Buchbeschreibung stand etwas von beschwerlichem Weg zum Baum....
Selbstredend fahren wir in den Redwood Park :wink:, wohin genau, werden wir noch entscheiden.Vermutlich Fern Canyon und/ oder Tall Tree Grove. Inzwischen lesen wir mal weiter eure tolle Reisebeschreibung :D.
Wir möchten vier Wochen im September einplanen und im Prinzip die gleiche Route, allerdings ab Las Vegas bis Yellowstone ( über Great Basin wegen der uralten Grannenkiefern  :wink:) abweichend. Und den Weg von San Francisco bis Seattle sparen wir uns auch. Aber sonst schön nach Eurem Programm :lol:
Grüße von
Baumlaeufer-Wolfgang

wuender

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Guten Morgen allerseits, auf geht's zu einem weiteren Tag an der wunderschönen Küste Oregons:

Montag, 1.9.08: Florence - Crescent City

Nach dem Aufstehen machen wir noch einmal einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt von Florence. Auch bei Tageslicht gefällt es uns hier sehr gut: Nette kleine Häuschen mit interessanten Geschäften und in einer Baulücke wurde ein winziger Stadtpark mit Pavillon angelegt. Über den Siuslaw River, der die südliche Grenze der Stadt bildet führt eine schöne Art-Deco-Brücke.


Brücke über den Siuslaw River bei Florence

Etwas weiter südlich befindet sich die Oregon Dunes National Recreation Area, eine weitläufige Dünenlandschaft. Von einer hölzernen Aussichtsplattform direkt am Parkplatz führt ein Weg nach unten, mitten hinein in die Dünen. Wir laufen ein wenig durch den mal etwas weicheren, dann wieder etwas festeren Sand und machen uns einen Spaß daraus, was für Spuren wir hinterlassen. Auch die Spuren einiger wilder Tiere sind im Sand zu erkennen. Bis zum Meer ist es dann aber doch zu weit, also kehren wir um und klettern wieder die Düne zum Parkplatz hinauf - diesmal ohne Weg, was durch den rutschigen Sand gar nicht so leicht ist. Oben müssen wir dann erst einmal unsere Schuhe vom Sand befreien.


In den Oregon Dunes

Weiter geht es entlang der Küste nach Süden. Unser nächstes Ziel ist das Umpqua Lighthouse, ein recht schöner Leuchtturm an einer etwas unspektakulären Flussmündung. Vor allem im November und im Mai muss diese Stelle hervorragend für die Beobachtung von Grauwalen geeignet sein, wie einige Tafeln verkünden. Wir schauen einige Zeit aufs Meer hinaus, können aber leider keine Wale ausmachen. Ist wohl wirklich die falsche Jahreszeit…


Umpqua Lighthouse

Etwas weiter südlich überqueren wir auf der spektakulären McCullough-Memorial-Bridge den Coos Bay, dann verlassen wir erst mal die US101 und folgen dem Cape Arago Highway zu den State Parks Shore Acres und Cape Arago.

Shore Acres war ursprünglich der Landsitz des Holztycoons Louis Simpson. Nachdem er in der Weltwirtschaftskrise große Verluste gemacht hatte, verkaufte er das Gelände 1942 an den Staat Oregon. Die prächtige Villa wurde abgerissen, doch die Gärten werden heute noch gepflegt. Diese streng geometrischen Gärten im französischen und japanischen Stil bilden einen interessanten Gegensatz zu der wilden Felsenküste.


Garten in Shore Acres

Direkt südlich an den Shore Acres State Park schließt sich der State Park Cape Arago an. Auch dieses Gebiet hatte einst Louis Simpson gehört, wurde aber schon 1932 dem Staat vermacht. Als wir hier aus dem Auto steigen, hören wir schon wieder das Gebell von Seelöwen. Wir laufen einen kurzen Trail vorbei an mehreren Picknickplätzen zu einem schönen Aussichtspunkt auf die Klippen, wo sich einige Seelöwen aufhalten. Wir schauen ein wenig den Tieren zu und kehren dann zum Auto zurück.

Auf dem Rückweg aus dem State Park halten wir noch an einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Seelöwenkolonie hat. Eine Organisation zu Rettung der Meeressäuger hat hier heute zum Feiertag einen Infostand und mehrere Ferngläser aufgestellt, die man kostenlos benutzen darf. Mitarbeiter stehen für Fragen zur Verfügung. Zwischen den Seelöwen befinden sich auch einige Seeelefanten. Um auch Seehunde sehen zu können steht die Tide leider gerade zu hoch, denn diese Tiere kommen nur bei Ebbe auf die Felsen. Wir sind aber auch so schon restlos begeistert und können uns kaum losreißen, doch wir haben heute noch viel vor.


Seelöwenkolonie bei Cape Arago

Noch etwas weiter südlich, im Bullard Beach State Park bei Bandon, steht das Coquille River Lighthouse. Dieser Leuchtturm ist wohl einer der wenigen hier an der Küste, der nie besonders abgelegen war: In der Mischung aus Museum und Souvenirshop im Inneren erfahren wir, dass die Frau des Leuchtturmwärters ihre Kinder regelmäßig mit einem Boot zur Schule hinüber nach Bandon gebracht hat.


Coquille River Lighthouse

Bandon ist ein sehr hübsches Städtchen mit vielen netten Läden und Restaurants. Wir gehen ein wenig spazieren und erstehen im Cranberry Sweets Saltwater Toffee in allen Farben des Regenbogens als Mitbringsel für daheim - natürlich nicht ohne vorher ausgiebigst die verschiedenen Süßigkeiten zu probieren, die es dort zu kaufen gibt.

Als Dirk das Eingangsschild der Oldtown fotografiert, bekommt er von einem gerade Pause machenden Kellner den Tipp, die Aussichtspunkte auf die der Küste vorgelagerten Felsen direkt durch die Stadt anzufahren. Wir fahren also mit dem Auto durch die Oldtown und dann durch hübsche Wohngebiete und finden tatsächlich einige schöne Aussichtspunkte auf die schönen Felsen mit Namen Face Rock, Cat and Kittens und Elephant.


Face Rock bei Bandon

Einige Kilometer weiter südlich erreichen wir den Cape Blanco State Park. Auf einem kurzen Trail durch die eindrucksvolle Küstenlandschaft, vorbei an schönen halbmondförmigen Buchten, erreichen wir den dortigen Leuchtturm. Auf dem Gelände des State Parks befindet sich auch ein hübscher kleiner Friedhof aus Pionierzeiten.


Leuchtturm von Cape Blanco


Alter Friedhof bei Cape Blanco

Uns wird bewusst, dass immer weniger Leute in den State Parks unterwegs sind, je weiter der Tag fortschreitet. Viele haben wohl noch einen weiten Heimweg vor sich, bevor sie morgen wieder arbeiten müssen…

Weiter südlich wird die Straße endlich so, wie wir uns den Küstenhighway vorgestellt haben. Bis auf ein kurzes Stück bei Humbug Mountain führt sie von nun an immer an der Küste entlang und bietet viele schöne Aussichtspunkte.

In Port Orford halten wir am Battle Rock, so benannt  nach einer Schlacht, die hier im Jahr 1851 zwischen Indianern und der Besatzung des Dampfers Sea Gull stattfand. Als wir nach ausgiebiger Erkundung zum Auto zurückkehren wollen, werden wir auf bayrisch von einem jungen Radfahrer angesprochen, ob wir nicht ein Foto von ihm machen könnten. Klar. Man kommt ins Gespräch und wir erfahren, dass er ebenfalls aus München kommt. Er ist von Chicago aus bis hierher geradelt und will noch weiter nach Los Angeles. Für das ganze hat er fünf Wochen Zeit, denn er will rechtzeitig zum Oktoberfest wieder in München sein. Wir sind sehr beeindruckt.


Battle Rock bei Port Orford

Im weiteren Küstenverlauf halten wir noch an mehreren Viewpoints. Hervorzuheben sind hier vor allem Arch Rock und Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park, zwei Felsbögen, die der Küste vorgelagert im Meer stehen.


Natural Bridges im Samuel H. Boardman State Park

Kurz vor der Grenze nach Kalifornien befindet sich der Harris Beach State Park. Wir gehen hier noch einmal zum Strand hinunter und genießen die Abendstimmung. Es ist zwar wieder Ebbe, doch Tidepools gibt es an diesem flachen Sandstrand leider keine.


Abendstimmung am Harris Beach

In Kalifornien fällt auf, dass die Küste hier nicht unter staatlichem Schutz steht: Plötzlich reicht die Bebauung bis an die Küste heran. Bis Crescent City verläuft die Straße nun durch den Wald. Die Stadt selbst scheint wieder nur aus dem üblichen Gemisch aus Fast-Food-Lokalen und Motels zu bestehen. Nachdem wir unser Motelzimmer am südlichen Ende der Stadt bezogen haben, fahren wir noch ein wenig weiter nach Süden um den Sonnenuntergang am Strand zu genießen. Danach suchen wir uns noch etwas zu essen und gehen dann ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Guten Morgen! Seid ihr bereit für die nächste Etappe? Heute werden wir den Waldmond Endor besuchen und auch sonst viele schöne und große Bäume sehen...

Dienstag, 2.9.08: Crescent City - Fort Bragg

Nach dem Frühstück fahren wir hinaus zum Battery Point Lighthouse, das auf einer Insel vor der Stadt liegt. Nur bei Ebbe, wie es gerade der Fall ist, kann man es über eine Mole zu Fuß erreichen. Wir laufen hinüber, aber der Leuchtturm hat leider geschlossen, so dass wir ihn nur von außen anschauen können. In den Büschen neben dem Parkplatz tummeln sich eine Menge Vögel, darunter auch ein paar Kolibris.


Battery Point Lighthouse

Auf der Fahrt hinaus zum Leuchtturm haben wir im Vorbeifahren schon das Visitor Center des Redwood National Park und seiner angegliederten State Parks gesehen. Nun auf der Rückfahrt halten wir an, um uns mit Plänen einzudecken.

Nach einem Blick auf die Parkkarte beschließen wir, erst einmal wieder Richtung Norden zu fahren und den Park auf der US199 nach Osten zu durchqueren. Die Straße führt durch den Wald, der auf den ersten Blick (wahrscheinlich ist unser Blick einfach noch nicht geschult) nicht besonders auffällig wirkt. Wir durchqueren also den Jedediah Smith Redwood State Park und ein kleines Stück Nationalpark und biegen dann hinter Hiouchi nach rechts ab. Entlang des Smith River geht es nun auf einer zunächst asphaltierten, dann unbefestigten Straße wieder zurück in den Park.

Hier stoßen wir auf die ersten großen Bäume, die uns sehr beeindrucken. Wir gehen den Loop Trail durch die Stout Grove und sind immer wieder aufs neue begeistert von den riesigen Bäumen, die hier herumstehen und -liegen.


In der Stout Grove

Wir folgen weiter der Howland Hill Road, die durch den Jedediah Smith State Park wieder nach Westen führt. Hier wurden die Endor-Szenen aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gedreht. George Lucas hat hier wohl ebenso wenig an der Landschaft geändert wie Jahre später am Comer See und so rechnet man jeden Augenblick damit, dass eine Horde Ewoks auf die Straße gestürmt kommt.

Nach einiger Zeit verlässt die Straße allerdings wieder den Wald und durchquert einige Ausläufer von Crescent City. Wir biegen nach links auf die Humboldt Road ab, kreuzen auf dieser die US101 und fahren auf der Enders Beach Road weiter bis zu deren Ende.

Hier bietet der Nationalpark ein ganz anderes Bild: Eine Steilküste fällt zum Meer ab, auf dieser wachsen viele Sträucher, darunter auch Brombeeren, die voller reifer Früchte hängen. Wir laufen einen Trail der Küste entlang bis zum Nickel Creek. Diesem folgen wir zunächst ein kurzes Stück stromaufwärts durch eine romantische farnbewachsene Schlucht. Nach einiger Zeit kehren wir um und steigen zwischen Brombeersträuchern hindurch hinunter zum Enders Beach. Bei Ebbe gibt es hier Tide Pools, aber mittlerweile hat die Flut wieder eingesetzt, so dass wir „nur“ einen wunderschönen Strand vor uns haben.


Am Enders Beach

Auf der US101 fahren wir weiter Richtung Süden. Bei Requa biegen wir ab auf die Requa Road. Diese führt sehr steil hinauf zum Klamath River Overlook. Von dort aus hat man einen phantastischen Blick auf die Mündung des Klamath River.


Mündung des Klamath River

Weiter im Süden zweigt der Newton B. Drury Scenic Parkway von der US101 ab. Dieser schlängelt sich durch die schönen Redwoodwälder des Prairie Creek Redwoods State Park. Hier biegen wir auf die Cal-Barrel Road ab, eine steile, kurvige und unbefestigte Straße durch den Redwoodwald. Das Unterholz ist hier voll von Rhododendren. - Im Frühjahr muss es hier noch traumhafter sein, als es sowieso schon ist. Die riesigen Bäume beeindrucken immer wieder aufs Neue.


Auf der Cal Barrel Road

Wieder zurück auf der US101 verlassen wir diese gleich wieder, diesmal auf der Davison Road. Diese, ebenfalls unbefestigt, ist, zumindest für unseren Geschmack, sehr abenteuerlich. Zuerst geht es durch den Wald. Nicht nur, dass es steil bergab geht und an einigen Stellen recht schlammig ist (die Spuren an den umliegenden Bäumen verraten, wie schlammig es hier werden kann) - nein, es sind auch noch einige lebensmüde Radfahrer unterwegs. Später geht es dann am Strand entlang, wo das Auto dann auch noch einige Furten durchqueren darf.


Unser Auto beim Durchqueren einer Furt

Schließlich erreichen wir den Parkplatz und laufen noch ein kurzes Stück weiter zum Fern Canyon. Diese Schlucht, deren steile Wände über und über mit Farnen bedeckt sind, finden wir sehr beeindruckend. Irgendwie wirkt das ganze künstlich, wie eine Blumenhandlung oder wie aus einem Computerspiel entsprungen. Wir folgen der Schlucht ein wenig stromaufwärts. Immer wieder gibt es hübsche kleine Holzbrückchen zum Überqueren.


Im Fern Canyon

Wir fahren die Davison Road wieder zurück und weiter nach Süden zur Lady Bird Johnson Grove. Hier gibt es einen Naturlehrpfad durch einen wunderschönen lichten Redwoodwald. Mit den riesigen Bäumen, den Rhododendronbüschen und den dazwischen herumfliegenden tintenblauen Diademhähern hat dieser Wald etwas von einem Märchenwald. Nur schwer können wir uns wieder losreißen.


In der Lady Bird Johnson Grove

Wir folgen nun weiter der US101 nach Eureka. Durch die Holzwirtschaft wurde diese Stadt im 19. Jahrhundert reich, wovon noch einige etwas übertriebene viktorianische Gebäude künden. Wir spazieren ein wenig durch die wunderschöne Innenstadt. Neben den schönen alten Gebäuden gibt es hier auch einige sehr verlockende Antiquariate. Auf dem Marktplatz wird Katharina von einer älteren Dame angesprochen, die sie wohl zu irgendeiner Kirche oder Sekte bekehren will und dann erst einmal von ihrer Familiengeschichte mit Wurzeln in Ungarn erzählt, bis es Dirk gelingt Katharina wieder zu befreien.


Viktorianische Villa in Eureka

Südlich von Eureka machen wir noch einen Abstecher nach Ferndale. Dieses Dorf lebt von der Milchwirtschaft, weshalb die vielen schönen viktorianischen Gebäude, die es hier gibt, auch als Butterfat Palaces bekannt sind. Auch hier machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und bewundern die vielen schön renovierten Gebäude und unsere ersten Palmen in diesem Urlaubs - man ist schließlich in Kalifornien.


In Ferndale

Wir kehren zurück auf die US101, verlassen diese aber gleich bei Pepperwood wieder und folgen der Avenue of the Giants. Diese Straße führt parallel zur US101 durch eine lose Ansammlung von State Parks, privaten Schutzinitiativen und kommerziellen Angeboten, deren gemeinsamer Nenner die Redwoods sind. Die Straße windet sich entlang des Eel River sehr schön durch die Wälder. Immer wenn ein größerer Baum im Weg steht macht die Straße einen kleinen Bogen.

Wir halten an der Founders Grove und gehen den dortigen Loop Trail. Hier sind die Bäume besonders groß. Der mit 113,4m Höhe größte bekannte Redwood, der Dyerville Giant, ist allerdings 1991 umgefallen. Sein Stamm liegt aber immer noch hier. Nachdem man diesen gesehen hat wirken selbst manche andere Redwoods klein… Immer noch stehen tut der ebenfalls eindrucksvolle immerhin 105,5m hohe Founders Tree.


Auf dem Founders Grove Loop Trail

Wir folgen weiter der Avenue of the Giants. Die kommerziellen Attraktionen wie den Drive Thru Tree oder das One Log House lassen wir links liegen. Wir genießen die Fahrt durch die wunderschönen Redwoodwälder bis die Avenue of the Giants wieder auf die US101 trifft.


Auf der Avenue of the Giants

Dieser folgen wir weiter nach Süden und biegen dann auf die Ca1 ab. Diese windet sich kurvig durch scheinbar endlose Wälder bergauf und bergab. Gerade als wir denken, das wird immer so weiter gehen und wir werden heute nie mehr irgendwo ankommen, erreichen wir die Küste. Die Sonne ist schon untergegangen, der Himmel im Westen ist aber noch leuchtend orange und über dem Meer hängt eine schmale Mondsichel. Die Straße führt nun entlang einer Steilküste, die genau so aussieht, wie wir uns die kalifornische Küste vorgestellt haben.

Endlich erreichen wir Fort Bragg und beziehen unser Zimmer im Atrium Bed and Breakfast. Dieses Zimmer heißt Rendevouz und ist ganz im französischen Stil gehalten, beziehungsweise in dem, was sich ein Amerikaner darunter vorstellt. Müde gehen wir ins Bett.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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michaels-pictures

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Wieder mal ein klasse Tagesbericht! Danke Katharina!  :D

Den Redwood NP finde ich faszinierend und im nachhinein tat es mir leid, nicht länger als eine Nacht dortgewesen zu sein. Die Howland Hill Road sind wir ebenfalls gefahren, die hat uns sehr gut gefallen.
So wie die Infrastruktur und die Straßen im Park ausgelegt sind, hat man nich unbedingt den Eindruck, daß der Park übermäßig stark frequentiert ist. Der NPS nennt auch weniger als 400.000 Besucher im Jahr. Zum Vergleich: Grand Canyon South Rim = 4.000.000 Besucher p.A.

Viele Grüße,
Michael

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my inner compass does not point to true north but to true home!



Palo

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Das war auch wieder ein ganz besonderer Tag! Die schoenen Baeume und Farne haben mich, schon als ich  zum ersten mal dort war, fasziniert; seitdem fahre ich da immer wieder hin.
Gruß

Palo

Crimson Tide

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Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!

Sehr schöne Bilder!  :daumen: :daumen: :daumen:

L.G. Monika

Heiner

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Hi!

Wunderschön Eurer Bericht, und ich bin froh das ich mir mehr Zeit für die Strecke eingeplant habe.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

baumlaeufer

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Wir folgen weiter der Avenue of the Giants. Die kommerziellen Attraktionen wie den Drive Thru Tree oder das One Log House lassen wir links liegen.

Viele Grüße,
Katharina

sehr symphatisch, darauf zu verzichten!!! Natur ist viel anschaulicher!!
Die Cal Barrell Road werde ich mir vormerken. Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:
toller Bericht,danke Katharina
Grüße vom Baumlaeufer-Wolfgang

wuender

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So wie die Infrastruktur und die Straßen im Park ausgelegt sind, hat man nich unbedingt den Eindruck, daß der Park übermäßig stark frequentiert ist. Der NPS nennt auch weniger als 400.000 Besucher im Jahr. Zum Vergleich: Grand Canyon South Rim = 4.000.000 Besucher p.A.

Da wir nach dem Labour Day dort waren, war der Park während unserem Besuch mehr oder weniger menschenleer - absolut wunderschön. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, ob dieser Wald in Kombination mit größeren Mengen lärmender Touristen noch genauso majestätisch wirkt...

Die schoenen Baeume und Farne haben mich, schon als ich  zum ersten mal dort war, fasziniert; seitdem fahre ich da immer wieder hin.

Neben den Vulkanen in der letzten Reisewoche waren die großen Bäume auch für mich eine der faszinierenden Erfahrungen der Reise. Leider wird bei uns aufgrund der längeren Anreise das "immer wieder hinfahren" nicht so oft klappen :(

Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!

Tja, Monika, wird es wohlmöglich irgendwann ein "Es muss nicht immer der Südwesten, Teil 2" von Dir geben? Ich würde mich jedenfalls drauf freuen.

Den Fern Canyon sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen, auch wenn die Anfahrt für den Gravel-Road-Laien zum Teil schon etwas ruppig ist. Auf der Fahrt sieht man in der Nähe des Strandes auch mit etwas Glück riesige Roosevelt-Hirsche. Wir hatten das Glück, aber nicht die Gelegenheit, das fotografisch festzuhalten.

Dafür fällt mir gerade auf, dass auf dem Foto der Furtdurchquerung auf dem Armaturenbrett unser (aus dem letzjährigen Reisebericht bekanntes) blaues Reisenilpferd zu sehen ist  :D

Wunderschön Eurer Bericht, und ich bin froh das ich mir mehr Zeit für die Strecke eingeplant habe.

Oh ja, dieser Etappentag war der einzige, an dem wir auch sehr froh gewesen wären, mehr Zeit eingeplant zu haben. Nach dem langen Tag waren die letzten Kilometer im Dunklen nach Fort Bragg für den Fahrer (zu diesem Zeitpunkt also mich) irgendwie nur noch anstrengend.

Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:

Hm, jetzt wo Du es sagst, sehe ich diese komische alte Tante, die Katharina auf dem Marktplatz angesprochen hat, in einem ganz anderen Licht...  :lol:

Schöne Grüße,
Dirk

Palo

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Dieses Fern Canyon und die Bäume ....WOW, Oregon macht mich immer neugieriger!


Geheimtipp @ Monika: die Redwoods sind in Kalifornienm also nicht in Oregon danach suchen  :wink:


Mir hat Eureka gut gefallen,allerdings habe ich da mächtig viele Junkies und Alkis gesehen :shock:

Hm, jetzt wo Du es sagst, sehe ich diese komische alte Tante, die Katharina auf dem Marktplatz angesprochen hat, in einem ganz anderen Licht...  :lol:



 :lol: :lol:

Eureka/Trinidad ist der einzige Freihafen an der Kalifornischen Kueste.
Eureka wird auch of das Drogen Capital Kaliforniens genannt. In den Waeldern werden laufend Majiuana Felder entdeckt und zerstreut, sobald  eins weg ist wird ein anderes gepflanzt.

Gruß

Palo

wuender

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Guten Morgen allerseits,

heute geht es nach San Francisco und - oh Wunder - wir haben schönes Wetter!

Mittwoch, 3.9.08: Fort Bragg - San Francisco

Das Frühstück, bestehend aus Maisauflauf, Würstchen und Gebäck ist sehr lecker. Was ein wenig schade ist, ist, dass es nicht wie in den meisten Bed and Breakfasts an einem großen gemeinsamen Tisch eingenommen wird, sondern wie in einem Hotel an vielen kleinen Tischchen. Dies macht das ganze ein wenig unpersönlich. Für Abwechslung sorgt aber der Hotelhund, eine Mischung aus Pudel und Golden Retriever, der ständig hinter seinem Frauchen her zwischen den Tischen herumwuselt.

Nach dem Frühstück folgen wir weiter der Ca1 entlang der Küste. Die Küste gefällt uns hier viel besser als weiter nördlich. Es ist hier viel weniger touristisch und wirkt trotz einiger offensichtlicher menschlicher Eingriffe, zum Beispiel Unmengen von Eukalyptusbäumen, wesentlich ursprünglicher. Während die Oregonküste eher auf Actionurlauber ausgerichtet zu sein scheint, besteht die hier angesprochene Klientel wohl eher aus Rentnern und Esoterik-Freaks - zumindest den Auslagen der Geschäfte nach zu schließen.

In Mendocino machen wir einen kurzen Abstecher in den Ort um die schönen Häuser und vor allem das berühmte Hotel zu bewundern. In Point Arena erleben wir eine Enttäuschung: Der schöne Leuchtturm, unter anderem bekannt aus dem Film „Forever Young“ ist nicht nur wegen Renovierung gesperrt, - nein er ist auch noch bis zur Unkenntlichkeit eingerüstet und gleicht eher einer Rakete.


Das Mendocino Hotel


Eingerüsteter Leuchtturm in Point Arena

Die Straße folgt weiter der wunderschönen Küste. Teilweise ist es schon fast übertrieben, wie sie jede kleine Ausbuchtung mitmacht. Immer wieder halten wir an um die schöne Aussicht zu genießen.


Felsige Küste in Kalifornien


Auf dem Highway 1


Auf dem Highway 1


California Coast


Eukalyptus-Allee in Kalifornien

Bei Olema fahren wir zum Visitor Center der Point Reyes National Seashore. Nachdem wir einen Parkplatz erobert haben, gehen wir zunächst den Earthquake Trail. Auf mehreren Schautafeln wird die Entstehung von Erdbeben erklärt. Höhepunkt des Trails ist ein Zaun, der angeblich von dem großen Erdbeben 1906, das auch für den großen Brand von San Francisco verantwortlich war, über einen Meter weit auseinander geschoben wurde. Blaue Pfosten kennzeichnen die damalige Verwerfungslinie. Auch wenn dies, seinem Zustand nach zu schließen, wohl nicht mehr der originale Zaun ist, macht er doch auf eindrucksvolle Weise die Gewalt von Erdbeben deutlich.


Verschobener Zaun auf dem Earthquake Trail

Auf dem Sir Francis Drake Boulevard fahren wir zum Leuchtturm auf der Spitze der Halbinsel. Drake soll hier 1579 auf seiner Weltumseglung angelandet sein. Ihren Namen hat Point Reyes aber etwa 20 Jahre später von einem spanischen Seefahrer erhalten, der hier am Dreikönigstag (spanisch Día de los Reyes Magos) 1603 ankerte.

Das Point Reyes Lighthouse liegt auf der äußersten Spitze der Halbinsel auf einer Felsklippe. Heute hat es leider auch geschlossen, so dass wir nur von oben auf die unzähligen Stufen blicken können, die zu dem sehr hübschen Turm herabführen. Am oberen Ende der Treppe befindet sich eine Zisterne, die die Wasserversorgung des Leuchtturmwärters sicherstellen sollte. Außerdem gibt es hier einige alte Walknochen zu bewundern. Die Sicht nach Norden und Süden entlang der Küste ist überwältigend. Mit etwas Phantasie kann man erahnen, wo sich die Einfahrt zur Bucht von San Francisco befindet. Allerdings wird von hier aus auch klar, warum dieser ideale natürliche Hafen erst 1769 auf dem Landweg entdeckt wurde: vom Meer aus wirkt das schmale Golden Gate nur wie eine weitere Flussmündung.


Point Reyes Lighthouse


Blick von Point Reyes zum Golden Gate

In der Nähe des Leuchtturms gibt es auch einen Sea Lion Overlook. Der Felsen, auf dem die Seelöwenkolonie angesiedelt ist, ist aber so weit entfernt, dass man kaum etwas sieht. Die Küste ist aber auch hier sehr eindrucksvoll.

Wir fahren wieder zurück nach Olema. Die Point Reyes Halbinsel ist fast vollständig mir Milchfarmen aus dem 19. Jahrhundert bedeckt, so dass man, untypisch für eine Art Nationalpark, die meiste Zeit zwischen Kuhherden hindurchfährt. Allerdings gibt es auch Wildtiere. Zumindest Deers bekommen wir einige zu Gesicht.

Hinter Olema folgt die Straße weiter der Küste. Bald kann man wirklich das Golden Gate (nicht die Brücke) sehen. Dann biegt die Straße ab und führt lange Zeit in vielen Windungen durch Eukalyptushaine und Gebüsch - und plötzlich ist man in einem Vorort von San Francisco.

Eigentlich wollen wir dem Bay Model in Sausalito einen Besuch abstatten, aber als wir an der Halle ankommen, müssen wir feststellen, dass dieses schon um vier Uhr zu macht - jetzt ist es halb fünf…

Wir kehren also wieder zurück auf die US101 und fahren auf dieser Richtung Golden Gate. Es ist sehr beeindruckend, wie nach einer Tunneldurchfahrt plötzlich der riesige rote Pylon der wohl berühmtesten Brücke der Welt vor einem auftaucht. Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab und folgen dieser den Berg hinauf bis zum Hawk Hill, wo sie einspurig wird. Hier halten wir an und genießen den eindrucksvollen Blick auf die Bucht, die Brücke und die Skyline San Franciscos, die sich hinter beiden erhebt.

Auf der Fahrt nach unten halten wir noch zwei Mal an: Einmal auf halben Weg und dann noch einmal direkt oberhalb der Brücke bei der Battery Spencer, einer ehemaligen Geschützstellung zur Verteidigung der Bucht. Von hier aus sieht man genau von hinten auf die Pylone - einfach wunderbar!


Golden Gate Bridge

Nun fahren wir schließlich doch über die Brücke hinüber in die Stadt. Die Überfahrt wird von uns natürlich gebührend gewürdigt. Von unserem Navi-System lassen wir uns zum Hotel navigieren. Als wir merken, dass wir gerade die Lombard Street entlang fahren und dass wir direkt vor dem gewundenen Stück abbiegen sollen, können wir unsere Neugier nicht verkneifen und beschließen spontan, wenigstens einmal die Serpentinen herunterzufahren. Auf wie vielen fremden Urlaubsfoto nun unser Auto auftaucht, können wir nicht sagen…

Wir biegen nach links in die Leavenworth Street ab und schon wieder verschlägt es uns den Atem: Die Straße führt genau auf Alcatraz zu, das von der Abendsonne angestrahlt mitten im Bay liegt. San Francisco ist überhaupt schon auf den ersten Blick wunderschön. Irgendwie hat es das Flair einer italienischen Stadt.

Wir checken in dem bei Priceline geschossenen Holliday Inn Fishermans Wharf ein, beziehen unser Zimmer und ziehen dann noch einmal los, um die Stadt noch ein wenig zu Fuß erkunden. Wir laufen zu den Piers, schlendern dort ein wenig herum und gehen dann zu Bubba Gump essen. Wir bekommen einen Fensterplatz mit Blick auf die Bay Bridge. Hier können wir die vorbeifahrenden Schiffe beobachten. Ein Schwarm Pelikane befindet sich wohl in irgendeiner Art Warteschleife und zieht die ganze Zeit während dem Essen immer wieder vorbei.


Am Pier von San Francisco

Nach dem Essen ist es schon fast ganz dunkel. Wir gehen noch kurz bei den Seelöwen von Pier 39 vorbei und beobachten, wie diese sich gegenseitig ins Wasser schmeißen. Ruhe geben die wohl nie… Dann kehren wir zum Hotel zurück, denn im Gegensatz zu den niedlichen Meeressäugern brauchen wir Schlaf.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

baumlaeufer

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Hallo Dirk,
schon wieder was zum Merken: die Abfahrt " Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab " für die spektakuläre Sicht zur Golden Gate Bridge.
Wart ihr eigentlich in Fort Bragg in der Brauerei - North Coast Brewing Company - kann ich nur empfehlen....leckeres Bier und super Essen !!!
ich freu mich schon auf die Fortsetzung ....
Grüße vom
Baumlaeufer

wuender

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schon wieder was zum Merken: die Abfahrt " Kurz vor der Brücke biegen wir auf die Conzelman Road ab " für die spektakuläre Sicht zur Golden Gate Bridge.

Eine tolle Beschreibung, wie man (von San Francisco aus - von Norden aus ist nur das letzte der Bilder relevant) zu dem Aussichtspunkt auf Brücke und Stadt kommt, hat vor einiger Zeit Scooby Doo ins Forum gestellt. Allerdings ist diese Straße schon lange kein Geheimtip mehr, es kann teilweise ziemlich problematisch sein, einen Stellplatz fürs Auto zu finden.

Wart ihr eigentlich in Fort Bragg in der Brauerei - North Coast Brewing Company - kann ich nur empfehlen....leckeres Bier und super Essen !!!

Nein, da waren wir leider nicht. Wir sind ja erst relativ spät in Fort Bragg angekommen und sind zum Essen in den erstbesten Fast-Food-Laden gegangen. Aber danke für den Tip, das merke ich mir fürs nächste Mal, wenn wir dort sind :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

Fistball

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Da ist es kein Wuender wenn man beim Rätsel vorne landet.

Gott sei Dank hast Du den Reisebericht erst jetzt eingestellt sonst wäre der ganze Rätselspass weg gewesen.

Claus

Nekochan

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Gott sei Dank hast Du den Reisebericht erst jetzt eingestellt sonst wäre der ganze Rätselspass weg gewesen.

Irgendwie haben wir da so ein Talent mit dem Einstellen der Reiseberichte: Letztes Jahr haben wir den Grand-Canyon-Tag genau an dem Tag eingestellet, als im Bilderrätsel der Watch-Tower gesucht war...  :roll:

Viele Grüße,
Katharina
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