Guten Morgen! Seid ihr bereit für die nächste Etappe? Heute werden wir den Waldmond Endor besuchen und auch sonst viele schöne und große Bäume sehen...
Dienstag, 2.9.08: Crescent City - Fort BraggNach dem Frühstück fahren wir hinaus zum Battery Point Lighthouse, das auf einer Insel vor der Stadt liegt. Nur bei Ebbe, wie es gerade der Fall ist, kann man es über eine Mole zu Fuß erreichen. Wir laufen hinüber, aber der Leuchtturm hat leider geschlossen, so dass wir ihn nur von außen anschauen können. In den Büschen neben dem Parkplatz tummeln sich eine Menge Vögel, darunter auch ein paar Kolibris.
Battery Point Lighthouse Auf der Fahrt hinaus zum Leuchtturm haben wir im Vorbeifahren schon das Visitor Center des Redwood National Park und seiner angegliederten State Parks gesehen. Nun auf der Rückfahrt halten wir an, um uns mit Plänen einzudecken.
Nach einem Blick auf die Parkkarte beschließen wir, erst einmal wieder Richtung Norden zu fahren und den Park auf der US199 nach Osten zu durchqueren. Die Straße führt durch den Wald, der auf den ersten Blick (wahrscheinlich ist unser Blick einfach noch nicht geschult) nicht besonders auffällig wirkt. Wir durchqueren also den Jedediah Smith Redwood State Park und ein kleines Stück Nationalpark und biegen dann hinter Hiouchi nach rechts ab. Entlang des Smith River geht es nun auf einer zunächst asphaltierten, dann unbefestigten Straße wieder zurück in den Park.
Hier stoßen wir auf die ersten großen Bäume, die uns sehr beeindrucken. Wir gehen den Loop Trail durch die Stout Grove und sind immer wieder aufs neue begeistert von den riesigen Bäumen, die hier herumstehen und -liegen.
In der Stout Grove Wir folgen weiter der Howland Hill Road, die durch den Jedediah Smith State Park wieder nach Westen führt. Hier wurden die Endor-Szenen aus „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gedreht. George Lucas hat hier wohl ebenso wenig an der Landschaft geändert wie Jahre später am Comer See und so rechnet man jeden Augenblick damit, dass eine Horde Ewoks auf die Straße gestürmt kommt.
Nach einiger Zeit verlässt die Straße allerdings wieder den Wald und durchquert einige Ausläufer von Crescent City. Wir biegen nach links auf die Humboldt Road ab, kreuzen auf dieser die US101 und fahren auf der Enders Beach Road weiter bis zu deren Ende.
Hier bietet der Nationalpark ein ganz anderes Bild: Eine Steilküste fällt zum Meer ab, auf dieser wachsen viele Sträucher, darunter auch Brombeeren, die voller reifer Früchte hängen. Wir laufen einen Trail der Küste entlang bis zum Nickel Creek. Diesem folgen wir zunächst ein kurzes Stück stromaufwärts durch eine romantische farnbewachsene Schlucht. Nach einiger Zeit kehren wir um und steigen zwischen Brombeersträuchern hindurch hinunter zum Enders Beach. Bei Ebbe gibt es hier Tide Pools, aber mittlerweile hat die Flut wieder eingesetzt, so dass wir „nur“ einen wunderschönen Strand vor uns haben.
Am Enders Beach Auf der US101 fahren wir weiter Richtung Süden. Bei Requa biegen wir ab auf die Requa Road. Diese führt sehr steil hinauf zum Klamath River Overlook. Von dort aus hat man einen phantastischen Blick auf die Mündung des Klamath River.
Mündung des Klamath River Weiter im Süden zweigt der Newton B. Drury Scenic Parkway von der US101 ab. Dieser schlängelt sich durch die schönen Redwoodwälder des Prairie Creek Redwoods State Park. Hier biegen wir auf die Cal-Barrel Road ab, eine steile, kurvige und unbefestigte Straße durch den Redwoodwald. Das Unterholz ist hier voll von Rhododendren. - Im Frühjahr muss es hier noch traumhafter sein, als es sowieso schon ist. Die riesigen Bäume beeindrucken immer wieder aufs Neue.
Auf der Cal Barrel Road Wieder zurück auf der US101 verlassen wir diese gleich wieder, diesmal auf der Davison Road. Diese, ebenfalls unbefestigt, ist, zumindest für unseren Geschmack, sehr abenteuerlich. Zuerst geht es durch den Wald. Nicht nur, dass es steil bergab geht und an einigen Stellen recht schlammig ist (die Spuren an den umliegenden Bäumen verraten, wie schlammig es hier werden kann) - nein, es sind auch noch einige lebensmüde Radfahrer unterwegs. Später geht es dann am Strand entlang, wo das Auto dann auch noch einige Furten durchqueren darf.
Unser Auto beim Durchqueren einer Furt Schließlich erreichen wir den Parkplatz und laufen noch ein kurzes Stück weiter zum Fern Canyon. Diese Schlucht, deren steile Wände über und über mit Farnen bedeckt sind, finden wir sehr beeindruckend. Irgendwie wirkt das ganze künstlich, wie eine Blumenhandlung oder wie aus einem Computerspiel entsprungen. Wir folgen der Schlucht ein wenig stromaufwärts. Immer wieder gibt es hübsche kleine Holzbrückchen zum Überqueren.
Im Fern Canyon Wir fahren die Davison Road wieder zurück und weiter nach Süden zur Lady Bird Johnson Grove. Hier gibt es einen Naturlehrpfad durch einen wunderschönen lichten Redwoodwald. Mit den riesigen Bäumen, den Rhododendronbüschen und den dazwischen herumfliegenden tintenblauen Diademhähern hat dieser Wald etwas von einem Märchenwald. Nur schwer können wir uns wieder losreißen.
In der Lady Bird Johnson Grove Wir folgen nun weiter der US101 nach Eureka. Durch die Holzwirtschaft wurde diese Stadt im 19. Jahrhundert reich, wovon noch einige etwas übertriebene viktorianische Gebäude künden. Wir spazieren ein wenig durch die wunderschöne Innenstadt. Neben den schönen alten Gebäuden gibt es hier auch einige sehr verlockende Antiquariate. Auf dem Marktplatz wird Katharina von einer älteren Dame angesprochen, die sie wohl zu irgendeiner Kirche oder Sekte bekehren will und dann erst einmal von ihrer Familiengeschichte mit Wurzeln in Ungarn erzählt, bis es Dirk gelingt Katharina wieder zu befreien.
Viktorianische Villa in Eureka Südlich von Eureka machen wir noch einen Abstecher nach Ferndale. Dieses Dorf lebt von der Milchwirtschaft, weshalb die vielen schönen viktorianischen Gebäude, die es hier gibt, auch als Butterfat Palaces bekannt sind. Auch hier machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und bewundern die vielen schön renovierten Gebäude und unsere ersten Palmen in diesem Urlaubs - man ist schließlich in Kalifornien.
In Ferndale Wir kehren zurück auf die US101, verlassen diese aber gleich bei Pepperwood wieder und folgen der Avenue of the Giants. Diese Straße führt parallel zur US101 durch eine lose Ansammlung von State Parks, privaten Schutzinitiativen und kommerziellen Angeboten, deren gemeinsamer Nenner die Redwoods sind. Die Straße windet sich entlang des Eel River sehr schön durch die Wälder. Immer wenn ein größerer Baum im Weg steht macht die Straße einen kleinen Bogen.
Wir halten an der Founders Grove und gehen den dortigen Loop Trail. Hier sind die Bäume besonders groß. Der mit 113,4m Höhe größte bekannte Redwood, der Dyerville Giant, ist allerdings 1991 umgefallen. Sein Stamm liegt aber immer noch hier. Nachdem man diesen gesehen hat wirken selbst manche andere Redwoods klein… Immer noch stehen tut der ebenfalls eindrucksvolle immerhin 105,5m hohe Founders Tree.
Auf dem Founders Grove Loop Trail Wir folgen weiter der Avenue of the Giants. Die kommerziellen Attraktionen wie den Drive Thru Tree oder das One Log House lassen wir links liegen. Wir genießen die Fahrt durch die wunderschönen Redwoodwälder bis die Avenue of the Giants wieder auf die US101 trifft.
Auf der Avenue of the Giants Dieser folgen wir weiter nach Süden und biegen dann auf die Ca1 ab. Diese windet sich kurvig durch scheinbar endlose Wälder bergauf und bergab. Gerade als wir denken, das wird immer so weiter gehen und wir werden heute nie mehr irgendwo ankommen, erreichen wir die Küste. Die Sonne ist schon untergegangen, der Himmel im Westen ist aber noch leuchtend orange und über dem Meer hängt eine schmale Mondsichel. Die Straße führt nun entlang einer Steilküste, die genau so aussieht, wie wir uns die kalifornische Küste vorgestellt haben.
Endlich erreichen wir Fort Bragg und beziehen unser Zimmer im Atrium Bed and Breakfast. Dieses Zimmer heißt Rendevouz und ist ganz im französischen Stil gehalten, beziehungsweise in dem, was sich ein Amerikaner darunter vorstellt. Müde gehen wir ins Bett.
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße,
Katharina