Tag 5: So long, and thanks for all the fish!Unsere Tour geht erst um 14:00 los, also genießen wir ein ausgesprochen leckeres B&B-Frühstück und machen uns dann erstmal zu einer kleinen Inselrunde auf. Roche Harbour an der Nordspitze der Insel ist hübsch, adrett und das eine oder andere Bötchen im Hafen hätte uns auch gefallen.
Pünktlich zur Abfahrt unserer Whale watching-Tour wird das Wetter dann richtig schlecht: nebelig, feucht und eine stramme Brise – nennen wir es Grog-Wetter. Egal, rauf aufs Boot und noch kurz dankbar sein, dass sich doch noch eine anständige Regenjacke für mich gefunden hatte. Wind und Gischt im Gesicht, das hat ja schon was, drum meint mein Göttergatte (der alte Hamburger!) auch sich den Naturgewalten am Bug stellen zu müssen. 30 Sekunden später und leicht unterkühlt stellt er sich dann doch wieder brav unter die Plane.
Unser Schiff:
Weiter draußen wird das Wetter allerdings besser, wir sehen ein paar Delphine und immer wieder springen Lachse aus dem Wasser
- dann plötzlich, das Boot stoppt, alle stürmen an die Reling, Fotoapparate, Kameras im Anschlag – und da waren sie!
Orkas! Und zwar nicht nur einer, sondern viele!
Ganz ehrlich, unglaublich sie so aus der Nähe zu sehen! Verdammt schwer zu fotografieren allerdings... Seid froh, dass ihr euch nicht unsere äußerst spannungsarmen Videos zu dieser Tour anschauen müsst: 15 Minuten Wasseroberfläche, dann „Over there, over there!“, wildes Kamerageruckel, ein paar Kreisel auf dem Wasser und dann wieder 15 Minuten Wasseroberfläche...
Nicht besonders gut, aber da kann der Wal ja nix für.
Unsere Tourbegleiterin erklärt uns Einiges zum Leben der Wale und erkennt offensichtlich auch die einzelnen Tiere: „Oh, this is K-Pod.“ Ah ja. Später lassen sie dann ein Unterwassermikro runter und man kann die Wale rufen hören.
Echt jetzt, ich bin nicht der Typ, der sich abends eine Walgesänge-CD reinzieht, aber auf dem Schiff zu stehen, die Wale zu sehen UND zu hören – das war schon sehr bewegend (und es wäre noch bewegender gewesen, wenn diese eine Tante nicht dauernd gequatscht hätte...).
Außer Orkas sehen wir noch etliche Doll porpoises (wie heißen die auf Deutsch? Diese schwarzweißen Viecher in klein?), die dauernd um das Boot herumschwimmen und in der Heckwelle spielen.
Was soll ich sagen: Ein Supertag! Wir sind alle richtig aufgekratzt als es von Bord geht, ein paar Einheimischen sehen uns schon gleich an, dass wir erfolgreich waren und gratulieren uns.
Für den Abend hatten wir eine Restaurantempfehlung und reservieren sicherheitshalber, da der Laden nur ein paar Tische hat. Als wir dann zu vereinbarten Zeit ankommen, ist alles besetzt. „Öhm, but we do have a reservation?!” O.k., wir kommen eine halbe Stunde später nochmal (Bar gab’s nämlich keine). Also ein bisschen rumgebummelt und wieder zurück – immer noch voll! „Uhm, could you come back in 30 minutes – or maybe 45 would be better?” Ähm, na gut, dann gehen wir jetzt irgendwo ein Bier trinken. Das tun wir dann im Saloon um die Ecke, in dem auch unser Skipper von heute mittag sitzt und uns mitteilt, dass hier gleich Live Musik sei. Och, mal schauen was es zu Essen gibt – lass uns hier bleiben! Ich esse erstaunlich gute Spaghetti Bolognese und wir haben ziemlich viel Spaß (und noch mehr Bier) als die Leute anfangen zu tanzen.
Wir lernen dann noch den Geschäftsführer des örtlichen Mini-Flughafens kennen, der äußert begeistert ist, als wir ihm erzählten, dass wir nach Oceanside an die Oregoncoast fahren. Seine Tochter hat dort nämlich geheiratet und es ist absolutely lovely dort. Na dann!