du hattest es ja versprochen
Das ist jetzt aber nicht der Grund, warum blau meine Lieblingsfarbe ist...
Witzigerweise heben wir, als wir dort waren, teilweise sogar fast die selben Fotos wie Du gemacht:
Stimmt das ist exakt derselbe Baum. Und es ist ja nicht so dass der Wald knapp an Baeumen ist...
Ich hatte aber dasselbe bei Eurem Nordwest-Bericht, da kamen mir auch ein paar Bilder sehr vertraut vor.
du solltest wirklich öfter schreiben!
Darfst gerne noch mehr von der Sorte liefern
Dem kann ich mich nur anschließen, möchte mehr von der Ecke haben.
Erstmal Material dafuer haben...
Aber wenn ich hier fertig bin werde ich mal Fotos sichten, ob ich genug vernuenftige habe, um irgendwann mal einen weiteren Bericht zu schreiben. Jetzt freue ich mich erstmal, dass Euch der aktuelle Bericht so gut gefaellt.
Wieder ein klasse Tagesbericht. Den Hoh-Rainforest mit seinen moosbehangenen Bäumen fand ich auch klasse. Auf den Fotos ist zu sehen, daß Ihr Sonnenschein hattet. Bei bedecktem Himmel und idealer weise kurz nach einem Regen finde ich die Wälder im Nordwesten, und speziell den Hoh, nochmals faszinierender.
Da muss ich Dir absolut Recht geben. Ich hatte auch den Gedanken, dass der Wald im Sonnenschein zwar schoen ist, aber im Regen, wenn es von all den Flechten und Moosen getropft haette, waere es nochmal eine ganz andere Faszination gewesen. Aber meine Guete, da hat im Mai im Nordwesten einen Haufen sonnige Tage, da werd ich mich doch nicht beschweren und nach Regen rufen.
Hat sich eigentlich der Trail im Laufe des Tages noch mehr gefüllt? Hat man auch auf dem Trail deutlich gemerkt, daß Memorial Day ist? Oder war es "wie immer", sprich 5 Minuten vom Parkplatz entfernt war man mehr oder weniger allein unterwegs?
Also der Parkplatz war hinterher deutlich voller. Da wir die beiden populaeren kurzen Trails ganz am Anfang gemacht haben, denke ich mir, haben wir dort den ganz grossen Ansturm verpasst. Spaeter waren wir dann auf dem River Trail und die Leute dort waren meist Backpacker, die irgendwo campen wollten und nicht so viele Tagestouristen. An einen aelteren Fotografen erinnere ich mich noch, der mit der Kamera um den Hals forschen Schrittes und suchenden Auges durch den Wald marschierte mit der Ehegattin im Schlepp, die mit Rucksack, Stativ und Wechselobjektiven bepackt hinter ihm herhechelte.
Grandiose Natur! Bestätigt mich darin, da auf jeden Fall mal ausgiebig hin zu reisen. Die Nurse Trees sind auf jeden Fall all Eure Fotos wert!
Ein weiterer Nurse Tree Fan. Willkommen im Club
wirklich ein toller Bericht mit wunderschönen Fotos, bei dem so manche Erinnerung an unseren Abstecher zum Olympic wieder hochkommt.
Besonders die Fotos vom Strand sind genial.
Wann wart Ihr dort? Auch in etwa dieselbe Route?
Als begeisterte Wandersfrau genieße ich eure Hikes!! Die tollen Fotos tun ihr übriges .
Als begeisterte Wandersfrau kann ich Dir nur empfehlen nicht nur die Fotos zu geniessen, sondern irgendwann auch mal die Hikes selber. Der Nordwesten ist wunderbar zum wandern.
So tut mir leid, das ich Euch habe so lange warten lassen, aber ich war am Wochenende unterwegs. Jetzt gehts weiter:
StrandtagSo 24.5.2009Die vorherige Nacht wirkt am naechsten Morgen kaum nach, was ja angeblich fuer die Qualitaet des konsumierten Alkohols sprechen soll.
Heute ist Strandtag angesagt. Allerdings ein Strandtag wie im Nordwesten ueblich ohne Handtuch und Badehose stattdessen mit festem Schuhwerk und Fleece-Pulli.
Als erstes konsultieren wir also unseren Tidenkalender und stellen fest, dass wir die Ar$@&karte gezogen haben. Niedrigwasser morgens in aller Herrgottsfruehe und abends kurz vor sieben. Allerdings ist das am Abend deutlich ueber dem mittleren Niedrigwasser. Soviel also zum Thema Tidepools.
Naja man kann nicht alles haben. Wir debattieren kurz ob wir zurueck fahren, um den wunderschoenen Ruby Beach auch nochmal bei Tag zu erleben, aber entscheiden uns letztendlich dagegen *schnief* und fahren nach La Push an der Kueste. In ihrer grenzenlosen Fantasie haben die Leute dort ihre Strande durchnummeriert. Sonst nennen sie doch alles was nicht bei drei auf den Baeumen ist nach einem Praesidenten, vorzugsweise Washington. Aber nein, kein, Washington, Jefferson und Lincoln Beach sondern First, Second, Third,... Da weiss man wenigstens in welcher Reihenfolge sie kommen.
Der First Beach ist mehr oder weniger direkt in La Push suedlich der Muendung des Quillayute River. Es scheint so als ob der ganze Ort Familienausflug am Strand macht. Wir entscheiden uns gegen einen laengeren Spaziergang hier und wollen uns gerade auf den Weg zum Second Beach machen, als ich einen ziemlich grossen Vogel im Baum direkt ueber uns entdecke. Braune Federn und mit ein bisschen Kopf verrecken auch ein Paar weisse. Da sitzt also direkt ueber unseren Koepfen ein Weisskopfseeadler im Baum. Ich verfalle in Hektik. Ich habe zwar schon den einen oder anderen dieser majestaetischen Voegel gesehen, aber noch nie von so nahe, dass ich mir Sorgen um meine Jacke machen muss, wenn er ein Haeufchen macht. Ich renne also wie ein aufgeschuchtes Huhn permanent um den Baum herum und versuche den Vogel zu fotografieren. Warum muessen diese dummen Baeume aber auch so viele Aeste haben, immer ist einer im Weg. Ausserdem erinnere ich mich wieder warum ich seit laengerem mit dem Gedanken spiele, den Weihnachtsmann um eine ordentliche Kamera zu bitten. Was soll ich jetzt hier mit meinen neuen Inline-Skates, ich brauch eine vernuenftige Kamera mit einem ordentlichen Tele. Dann koennte ich bildfuellende Portraits von dem Adler schiessen, aber so..
Den Adler jucken meine hektischen Versuche ihn fuer das Familienalbum festzuhalten scheinbar ueberhaupt nicht. Ungeruehrt sitzt er auf seinem Ast und guckt in die Ferne. Irgendwann beschliesse ich, dass ich fototechnisch das Beste aus der Situation herausgeholt habe und bewundere das Tier einfach nur noch eine ganze Weile bevor es mit dem Auto weiter zum Second Beach geht.
Zum Second Beach fuehrt ein kleiner Trail durch den Wald in dem es wieder viel Moos und Flechten gibt. Verstohlen gucke ich, ob ich in diesem Maerchenwald vielleicht doch einen Hobbit entdecke, aber die tarnen sich zu gut. Dafuer sehen wir einige Banana Slugs, grosse Nacktschnecken. Angeblich betaeubt es die Zunge wenn man sie ableckt. Irgendwie muss man alles ja mal erlebt haben.... und es stimmt!
Der Second Beach ist dann wieder ein feuchter Traum fuer mich Kuestenkind. Wir klettern durch das Treibholz zum Strand runter, spazieren auf der ganzen Laenge hoch und runter, beobachten die Wellen und bewundern die Felsformationen inklusive eines Lochs im Felsen. Habe ich eigentlich schon mal erwaehnt, dass ich diese Kueste liebe???
Nachdem wir viel Zeit am Second Beach verbracht haben, entscheiden wir uns nur noch einen anderen Strand in der Gegend zu besuchen und dann zum Cape Flattery zu fahren. Die Wahl faellt auf den Rialto Beach. Daran ist der Name nicht ganz unschuldig. Wenn die sonst einfach nur Straende nummerieren muss ein Strand mit Namen und dazu noch so einem poetischen Namen ja was ganz Besonderes sein. Da der Rialto Beach noerdlich der Flussmuendung liegt und es in La Push keine Bruecke gibt, muessen wir ein Stueck ins Land rein fahren, um zum Rialto Beach zu kommen.
Auch hier ist viel los. Aus irgendeinem Grund scheint dieser Strand bei Indern beliebt zu sein, jedenfalls sieht man sehr viele hier am Strand. Aber je weiter man vom Parkplatz weg ist, desto weniger Leute sind mit einem unterwegs. Wir marschieren bis zum Split Rock am anderen Ende des Strands. Dort sehen wir dann auch das zweite "Hole in the Rock" des Tages.
Ein sehr schoener Strand auch wenn mir trotz des faden Namens der Second Beach noch ein Stueckchen besser gefallen hat.
Dann geht es auf die etwas laengere Fahrt in den aussersten Nordwesten des Nordwestens, nach Cape Flattery. Manchmal liest man auch es waere der westlichste Punkt der Lower 48, aber da gibt es noch zwei andere Kaps, Cape Blanco und Cape Alava, die haeufiger genannt werden. Offenbar haengt es vom Wasserstand und was weiss ich ab, wo der westlichste Punkt ist. Der Titel "nordwestlichster Punkt der Lower 48" ist allerdings unumstritten. Und ganz huebsch soll es dort nebenbei auch noch sein. Und dem ist auch so! Eine funkelnagelneue Strasse fuehrt von Neah Bay zum Trailhead, von wo aus man einen kurzen Trail zum Kap laeuft.
Wir geniessen die Aussicht ueber das zerklueftete felsige Kap, in dem viele Voegel nisten, hinueber zum vorgelagerten Tatoosh Island und ueber die Schiffe, die in die Juan de Fuca Strait Richtung Seattle und Vancouver BC fahren. Die Fahrt hier raus hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Da es schon Abend wird machen wir nur noch einen kleinen Abstecher mit dem Auto am Wasser entlang nach Sueden und nehmen uns vor mal mit mehr Zeit zurueckzukommen und zum Shi Shi Beach zu wandern. Es ist eben nur eine 101-Tour.
Neah Bay liegt auf dem Land der Makah Nation und da die Staemme oft frueher bestimmte Fische fangen duerfen als andere Fischer und ausserdem die Saison fuer den King Salmon gerade angefangen hat, beschliessen wir uns in Neah Bay nach Raeucherlachs umzusehen.
Da der King der fettreichste Lachs ist eignet er sich besonders gut zum Raeuchern. Wir fragen nach einer guten Raeucherei und es wird uns eine kleine Klitsche im Ort empfohlen. Das ganze sieht ein wenig aus wie eine kleine Werkstatt und riecht schon von draussen sehr verraeuchert. Der Mann dort hat auch schon geraeucherten King zu verkaufen, aber seine Preise lassen uns doch ziemlich schlucken. Er erklaert, dass so frueh in der Saison das Angebot noch sehr knapp ist und die Fischer fast jeden Preis verlangen koennen. Er muss die Fische, die er raeuchert, entsprechend teuer am Hafen einkaufen. In ein paar Wochen wuerde das alles wesentlich guenstiger werden. Wir sind schon kurz davor, uns zu bedanken und den Laden zu verlassen als er uns ein Stueckchen zum probieren gibt. Der Fuchs weiss natuerlich genau, was er damit anrichtet. Der Fisch schmeckt so ausgezeichnet, den kann man unmoeglich liegen lassen. Mit einem Pfund Raeucherlachs verlassen wir den Laden. Kein guenstiger Kauf, aber er hat sich vollauf gelohnt.
Fuer die Nacht wollen wir eigentlich in Sekiu nach einem Campingplatz gucken, aber auf dem Weg dorthin sehen wir einen kleinen Seitenweg der runter zum Strand fuehrt und sehen uns kurzetschlossen um. Ein wunderschoener Platz. Wir beschliessen die Nacht dort zu verbringen. Unser Tidenkalender informiert uns aber leider, dass das Hochwasser in der Nacht deutlich ueber dem mittleren Hochwasser liegt, so dass wir unser Zelt sicherheitshalber nicht direkt auf den Strand stellen.
Was es zum Abendessen gibt, weiss ich nicht mehr, Nachtisch war auf jeden Fall Raeucherlachs. Mit Blick auf Vancouver Island auf der anderen Seite der Juan de Fuca Strait geht der Tag zu Ende und wir sitzen noch eine Weile am Lagerfeuer bevor es ins Bett geht.