Tag 2: Samstag, 22.12.2012Die Nacht war ruhig und wir haben sehr gut geschlafen. Ausgeruht können wir nun die Reise beginnen. Hat schon was für sich, ausgeschlafen ein paar Meter einfach nur zum Boarding gehen . . .
Doch erstmal wird gefrühstückt - was sein muss, muss sein. Das Buffet im HGI ist sehr großzügig und ich denke, jeder Geschmack wird getroffen. Ich habe mir in der offenen Küche Spiegeleier bestellt, die - zum Leidwesen der Köche - vor den Augen der Gäste zubereitet werden. In meinem Falle haben es gleich zwei Köche gemeinsam geschafft, drei Anläufe für meine Eier zu brauchen. Die ersten beiden Anläufe verschwanden in die Tonne, da einmal zu wenig Fett in der Pfanne war und beim zweiten Mal die Pfanne zu heiss war. Doch viel Lustiger war, was sich am Waffeleisen abspielte. Ihr kennt ja die Dinger, die es in jedem guten Motel in den USA gibt. So ein Teil steht dort 1:1 und war für mich die Hauptattraktion des Morgens (wenn man so lange auf seine Eier warten darf).
Die Zubereitung der Waffeln ist ja eigentlich Kinderleicht und mein Ausbilder hat immer gesagt: "für Dumme stehts ja immer noch drauf". Doch Dümmer geht bekanntlich ja immer . . . Die Köche waren daher nicht nur mit der perfekten Zubereitung meiner Eier, sondern auch mit dem Herauspuhlen von Waffelresten aus dem Waffeleisen beschäftigt. Ich hab mir zum Abschluss übrigens auch eine Waffel gemacht - hab ja schliesslich Übung drin.
Irgendwann geht jedes Frühstück einmal zu Ende. Wir haben den Aufenthalt im HGI sehr genossen - kann ich nur Weiterempfehlen und man startet wirklich ausgeruht in die Reise. War auch Nötig . . .
Das Boarding begann laut Plan um 9.00 Uhr - Abflug war um 9.45 Uhr. Wir hatten also noch Zeit und machten uns gemütlich in Richtung Terminal 1. Hier war es vorbei mit der Ruhe, denn die Schalter waren voll - mehr als voll. Zum Glück war unser Gepäck ja schon abgegeben und wir machten uns gleich auf in Richtung Bereich "Z", von wo aus wir starten sollten. Die Dame vom Bag-Drop-Off riet uns dazu eine Stunde vor der Boardingzeit an der Sicherheitsschleuse zu stehen, da es sehr voll sein würde. Ging aber und wir hatten wirklich genügend Zeit ein Foto unseres Fluggerätes zu machen.
Schaut mal ganz nach links auf dem Bild. Fällt euch was auf? Genau, am Triebwerk war die Motorhaube offen. Genau dieses Bild machte ich mit dem iPad und lud es bei Facebook hoch. Keine 5 Minuten später kommentierte ein Kumpel von mir das Foto mit folgenden Worten: "das Triebwerk links sieht komisch aus - vor allem steht jemand offensichtlich ganz Ratlos dahinter und weis nicht, was er machen soll". Er sollte leider Recht behalten, doch zu dem Zeitpunkt, als er das Foto kommentierte glaubte ich natürlich nicht dran.
Es kam wie es kommen musste, Boarding wurde erstmal um 1,5 h auf 10:30 Uhr verschoben. Der Grund war "technische Probleme". Um 10:30 Uhr hiess es dann nochmal 45 Minuten warten und 45 Minuten später hiess es dann, dass es gleich losgeht. Um 12 Uhr - also mit 3 Stunden Verspätung ging dann das Boarding endlich los. Doch wer dachte, wir sind auf einem modernen Großflughafen, der täuscht sich. Die Passagiere wurden wie in guter alter Zeit in den Bus gepackt und einmal um den Flughafen gefahren - in diesem Fall gings von "Z" nach "A". Wer ungefähr weis, wieviele Menschen in einen A380 passen, der kann sich in etwa ausmalen, wieviel Busse gefahren sind. Es war einfach nur der Horror.
Immerhin stieg man dann vor der Maschine aus und durfte dann die Treppen zum Eingang laufen und hatte somit einen schönen Einblick in die grüße der Maschine. Erkennt man ja nicht, wenn man durch den Schlauch geht. Auch die Kollegen des oberen Stocks mussten schön brav mit den Economy Passagieren einlaufen. Mein erster Eindruck im Flieger war, die falsche Maschine erwischt zu haben. Wenn man sich umgehört und umgesehen hat, hatte man den Eindruck in einer Aeroflot nach Moskau zu sitzen - so viele Russen hab ich das letzte mal in Wien auf der Kärntner gesehen. Na dass kann ja heiter werden . . . Beim Abrollen kam dann die offizielle Entschuldigung - oder Ausrede - des Kapitäns: "auf Grund eines Triebwerkschadens (Foto oben) musste die Maschine getauscht werden und da der A380 nicht auf Bäumen wächst, hat man auf die Maschine aus Houston warten müssen. Diese musste dann erstmal neu beladen, gereinigt und was weis ich nicht was alles gemacht werden. Tut uns leid, bitte lassen Sie ihren Frust nicht an der Bordcrew aus." Als Entschuldigung gab's nicht mal ein Glas Sekt - da habe ich schon anderes Erlebt liebe Lufthanseaten.
Toll - und wir hatten Heat-Tickets für den Abend. Spielbeginn war 19:30 Uhr - geplante Ankunftszeit 17:00 Uhr.
Der Flug war sehr ruhig - der A380 ist wirklich flüsterleise. Essen an Bord war nix besonderes - kurz vor der Landung gabs nochmal eine vollständige warme Mahlzeit. Bordprogramm war hingegen unter aller Kanone. Wenn ich da an meinen Flug mit dem AirFrance A380 von vor zwei Jahren denke - kein Vergleich. Die hatten bestimmt 100 Filme zu Auswahl - auch alte Klassiker wie Stirb Langsam (gerade der zweite Teil wird gerne im Flugzeug gesehen) waren im Angebot. Bei Lufthansa wurden meiner Meinung nach nur B-Filme angeboten. Hatte sowieso mein iPad dabei, welches mich erstklassig unterhielt. Die Russen an Bord haben sich übrigens benommen, als ob ihnen die Airline gehört. Am nervigsten waren die Kids, die Stewardessen sind fast ausgerastet. Als ich mal wohin musste konnte ich ein Gespräch in der Bordküche belauschen, wo sich zwei der Damen über eben diese Kinder ausgelassen haben.
Im übrigen hat es meiner Meinung nach zu wenig Klos in der Kiste gehabt. Jedesmal standen 3 bis 5 Leute vor einem - kenne ich so nicht. Irgendwann ging dann die 2. Toilette nicht mehr. Das war ein Spaß.
Jeder Flug geht mal zu Ende und pünktlich um 17 Uhr landeten wir in Miami, wo es schon fast dunkel war. Wir hatten Super Plätze - gleich am Ausgang und waren praktisch als erste draussen. Gleich zur Immigration, wo ziemlich wenig los war. Wir mussten etwa 10 Minuten warten, bis wir dran waren und so standen wir um 17:30 Uhr am Gepäckband. Hier durften wir dann geschlagene 30 Minuten auf unser Gepäck warten. Im Normalfall macht mir das ja nix aus, doch wenn man es mal Eilig hat, können 30 Minuten sehr lange sein. Irgendwann kamen dann die Koffer, noch kurz durch den Zoll, wo man wie immer auf extrem motivierte Mitarbeiter trifft. Dann ging die Latscherei los, denn man muss durch ewig viele Gänge laufen, bis man endlich an der Metro Station ist, die einen zum Mietwagencenter bringt.
Auch die haben wir gefunden und die Bahn brachte uns recht zügig zum Ziel. Dann geht es mit dem ganzen Gepäck durch die große Halle und mich hat fast der Schlag getroffen. Bei Alamo standen die Leute in einer 100 Meter langen Schlange vor den Countern - sowas hab ich noch nicht mal in Las Vegas erlebt. Gleich daneben war AVIS, da wars auch nicht viel besser. Oben auf der Anzeigetafel stand auch schon mein Name mit dem entsprechenden Parkplatz, wo unser Auto steht. Ich hoffte ja schwer, einen Mustang zu bekommen, also stieg die Spannung und nix wie los.
Und da stand er dann in voller Pracht:
Ein Traum wurde wahr! So habe ich mir das vorgestellt, schön offen durch Florida cruisen. Also Gepäck rein und los geht's. Leider passte nur einer der beiden Koffer in den Kofferraum - also wandere der Zweite auf die Rückbank. In der Zwischenzeit war es 18:40 Uhr und wir starteten in Richtung South Beach, wo unser Hotel war. Ist schon schön, wenn man nicht mehr zum Schalter muss
Wir buchten schon vor Monaten das
http://www.suitesonsouthbeach.com. Wir bezahlten 75 Euro die Nacht, was ein guter Preis war. Die Suites liegen direkt an der Collins Ave. - 200 Meter zum Ocean Drive. Super Lage, Super Laut. Die Zimmer waren so hellhörig, dass man das Gefühl hatte, mitten auf der Straße zu schlafen. Aber egal, das Zimmer war sauber und alles andere war erstmal wurscht, denn es ging zum Basketball.
Im übrigen wollte mich der Typ an der Rezeption in ein anderes Haus verfrachten. Da spielte ich aber nicht mit und er verbindete mich mit seinem Chef. Das andere Hotel "The Kent" war ca. 2 Blocks weiter auf der Collins. Valet Parking für 20 Dollar die Nacht nahm ich auch in Anspruch - die Parkgarage gegenüber kostete 15 Dollar pro Tag. Klappte alles super.
Koffer ins Zimmer gestellt, kurz frisch gemacht und gleich ein Taxi hergewunken. In der Zwischenzeit war es 19:45 Uhr und der Taxifahrer gab ordentlich Gas. Die Fahrt dauerte etwa 15 Minuten und wurden vor der Arena rausgelassen. Das erste Viertel haben wir verpasst und waren pünktlich zum zweiten Viertel auf unseren Plätzen.
Tja Basketball, was soll ich sagen? Ist nicht mein Sport. Die Alternative wäre gewesen, am nächsten Tag zu den Dolphins zu gehen, doch dann wäre fast ein ganzer Tag dafür draufgegangen. Die Tickets kosteten insgesamt 100 Euro für uns zwei - fast ganz oben unter dem Dach. Man sah aber super von dort! Hätte ich nicht gedacht. Hier einfach mal ein paar Impressionen.
Am Ende siegten die Heat deutlich gegen die Utah Jazz. Alle Stars ausser Chris Bosh spielten. Lebron James und Dwayne Wade machten ganz schön Dampf. War trotz allem super beim Spiel. Hat großen Spaße gemacht und ein versöhnlicher Abschluss eines stressigen Tages. Mit dem Taxi gings zurück ins Hotel und wir fielen Todmüde in die Kiste.
To be continued . . .