So, die Untersuchung ist überstanden und es geht weiter.
Heute wird`s bißchen lang...
30.04.2010-Vicksburg-MemphisDie Nacht war sehr unruhig, denn mein Mann hatte aus unerfindlichen Gründen einige Hustenanfälle. Außerdem war ich dankbar für meine Ohrstöpsel, denn man hörte das Brummen der Hotelklimaanlage. Diese befand sich im Hof genau unter unserem Fenster. Das war aber das einzige Manko an Zimmer und Hotel.
7.30 Uhr klingelte der Wecker und 8.15 Uhr saßen wir im Hotel beim Frühstück. Für die leckeren 2 Sandwichs und 2 large Starbucks Kaffees bezahlten wir $21.
Kurz vor 9 Uhr brachen wir in Richtung Innenstadt auf, um ins Coca-Cola-Museum zu gehen
und ein bisschen Sightseeing zu betreiben.
Das Museum ist klein, aber sehr interessant (
http://www.biedenharncoca-colamuseum.com/).
Dort wurde die erste Cola weltweit abgefüllt! Der Eintrittspreis von $5 für 2 Personen war ok.
Die Dame im Museum empfahl uns dringend, einen Blick in den Corner Truck Store 2 Ecken weiter zu werfen (
http://www.vicksburgcornerdrug.com/).
Es war der Hammer. Eine Mischung aus Gemischtwarenladen und Museum. Man glaubt gar nicht, wie viel „Krempel“ man in einen Raum stopfen kann.
An der Decke hingen alte Gewehre, es gab Glasvitrinen mit interessanten alten Keramikdosen sowie Gegendstände aus früheren Jahrhunderten und zwischen allem lagen die aktuellen Artikel, die man kaufen konnte.
Man konnte sich im Gästebuch verewigen, was ich mir nicht verkneifen konnte.
Wir unternahmen einen kurzen Abstecher zum Vicksburg Riverfront Murals. Dort wird auf 32 Wandgemälden ein Teil der Stadtgeschichte erzählt (
http://www.riverfrontmurals.com/indexmain.htm). Das war wieder eines der zufälligen, nicht auf der Liste stehenden, Dinge die wir sahen.
Wir fuhren noch etwas ziellos durch die Stadt, um uns umzusehen und entdeckten einen „urigen“ Schuhladen, bei dem man eine Glocke an der Tür läuten musste, damit die Chefin aufmacht. Der Laden sah von außen sehr rustikal aus, war aber gesichert wie Fort Knox. Bevor wir eintreten durften, wurde erst das schwere Eisengitter zur Seite geschoben und sofort wieder geschlossen.
Gegen 11.00 Uhr gaben wir dem Auto die Sporen, hatten allerdings für ein paar Meilen einen blinden Passagier auf der Frontscheibe sitzen. Anfassen wollte ich das Tierchen nicht, um es zu vertreiben und so ließ es sich eine Weile den Wind um die Nase wehen.
Kurz nach dem Ortsausgang legten wir fast eine Vollbremsung hin, weil wir am Wegesrand ein Beispiel für die Kreativität (oder Verrücktheit?) einiger Amerikaner sahen.
Im Internet habe ich unter anderem das dazu gefunden:
http://www.folkstreams.net/film,142 . Reicht ja sicher auch, wenn man den Text liest…
Das kleine Frontscheibentierchen hatte uns mittlerweile verlassen und wir fuhren auf die US61, um nach Memphis zu kommen, unserem nächsten Etappenort.
Die rund 200 Meilen, waren, einfach ausgedrückt, stinklangweilig.
Maisfelder wechselten sich ab mit Maisfeldern und Mais…
Im Nachhinein stellten wir fest, dass es ungefähr auf halber Strecke wohl doch etwas interessantes gegeben hätte, nämlich den Ort Clarksdale, die „Hauptstadt des Blues“.
Aber wir hatten eh Zeitdruck, denn ich musste zu einer bestimmten Zeit in Memphis sein und ein Besuch in dem Ort hätte so oder so nicht gepasst.
In Southaven checkten wir 15.10 Uhr im Hilton Garden Inn ein. Wir wurden sofort informiert, dass es für die kommenden 3 Tage eine Unwetterwarnung gab mit Möglichkeiten von Wasserfluten und Tornados. Hotelangestellte würden in dem Fall an die Tür klopfen und dann müsste man ins Erdgeschoß und weg von den Fenstern.
Na das fing ja gut an.
Gleich danach sagte die Frau, dass in Memphis gerade das Beale Street Music Festival stattfindet und druckte uns eine Liste aus, wo und wann Gruppen auftreten.
Naja, ganz so ernst nahm sie selbst die Warnungen wohl nicht. Da dem Himmel noch keine bösen Absichten anzusehen waren, eilten wir ins Zimmer, das wie bei der Buchung gewünscht weg vom Fahrstuhl und in der oberen Etage lag.
Es war das letzte Zimmer auf dem Flur in der höchsten Etage. Perfekt!
Zeit zum Ausruhen hatten wir nicht, denn ich musste spätestens 16.30 Uhr im…Peabody Hotel sein, um den Abgang der berühmten Enten zu sehen. Da war nicht mit mir zu diskutieren und mein Mann fügte sich dem Unvermeidlichen. Danach durfte er bestimmen, wie es weiterging. Den Kompromiss ging er ein und wir machten uns auf den 11 Meilen langen Weg.
Parkplätze in der Innenstadt schlugen mit $10-$20 zu Buche. Wir nahmen den preiswertesten, obwohl uns die Art der Bezahlung völlig unbekannt war.
Man steckt das Geld in einen Schlitz mit der Parkplatznummer und entschwindet. Kam mir sehr spanisch vor, aber viel Zeit zum Überlegen blieb nicht.
Beim Verlassen des Parkplatzes wurde gerade das Schild am Eingang ausgetauscht und nun musste man $15 zahlen. Schwein gehabt!
Pünktlich standen wir im Hotel am roten Teppich, fast am Fahrstuhl, mit dem die Enten dann auf`s Dach fahren.
Um uns herum waren viele deutsche Laute zu hören und der Duckmaster begann 16.45 Uhr die Story zu erzählen.
Punkt 17 Uhr wurden die 4 Tierchen (3 Damen und 1 Herr) aus dem Brunnen in der Lobby entlassen, watschelten über den roten Teppich zum Fahrstuhl und entschwanden.
Sollte man gesehen haben.
Danach liefen wir zur Beale Street, um uns ins Gewühl zu stürzen.
Der Bär steppte, Bands spielten, Menschen liefen mit großen Cocktails oder Bier in der Hand herum, es war Klasse!
Uns zog es zu einer Band, die eine sehr gewichtige Sängerin hatte (
http://www.mszeno.com/). Tolle Stimme! Ein Foto gemeinsam mit ihr sollte $15 kosten, wir verzichteten. Wäre auch eher was für meinen Mann gewesen*gg*.
Wir kamen mit unserem Banknachbarn ins Gespräch, weil er meinen Mann auf sein T-Shirt ansprach. Er lebt in Kalifornien, stammt aus Chicago und lag musikalisch mit uns auf einer Länge. Er fand, dass die Scorpions die beste Band sind, wobei wir nicht widersprachen.
Wir liefen weiter, holten den obligatorischen Pin im HRC und dann entdeckten wir das lokale Coyote Ugly.
Ich weigerte mich trotz Aufforderung der Chefin, auf den Tresen zu hopsen, mein Mann trank ein Bierchen, kaufte ein Shirt und weg waren wir.
Es war 18.50 Uhr und wir fuhren ins Hotel. Umziehen und da der Magen knurrte, ab ins Longhorn Steakhouse, rund 0,5 Meilen weg. Den obligatorischen Piepser bekommen, das Lokal war rammelvoll. 15 min später durften wir uns platzieren.
Möchte jemand raten, was mein Mann wählte? Genau! Rib Eye Steak!
Ich entschied mich für Parmesan Crusted Chicken.
Wir zahlten $51 (inklusive Getränke), suchten danach ohne Erfolg einen Laden mit Ansichtskarten und waren 21.15 Uhr wieder im Zimmer.
Umgezogen, die Badesachen geschnappt und die Treppe runter ins Erdgeschoß zum Schwimmbad. 21.55 Uhr flüchteten wir, da uns die anwesenden Kinder samt Eltern zu laut waren.
Haare gewaschen, E-Mails gecheckt und 23.30 Uhr eingeschlafen. Wir bekamen gerade noch mit, dass es draußen anfing zu stürmen und zu regnen…
Gefahrene Meilen: 248
Unterkunft: Hilton Garden Inn Southaven ($114 mit AAA-Rate/Hilton HP)
Note: sehr gut