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Autor Thema: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]  (Gelesen 38343 mal)

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Reisefan62

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #105 am: 27.08.2012, 15:10 Uhr »
So, endlich habe ich mal Zeit zum Nachlesen :lol:.

Die Beschreibung der Trails habe ich mir (ich hoffe Du kannst das verzeihen) verkniffen, dafür die restlichen Erlebnisse aufgesaugt.

Es kommen doch ein paar Erinnerungen hoch.

Savannah fanden wir nicht so aufregend, Charleston eher.

Deine Tornado/Blitzbilder: Klasse! Das mit der Brücke ist phantatisch!!!

Memphis: Da hatten wir nur eine Übernachtung und die auch etwas außerhalb, konnten aber dafür das jährliche Musik-Festival auf der Beale-Street bestaunen (inclusive Tornadowarnung vom Hotel).

New Orleans: Ja, im Cafe du Monde war das Essen soooo lecker und wir hatten zum Glück keine Probleme, einen Platz zu finden.

Na mal sehen, wie Eure Reise weitergeht.


zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #106 am: 27.08.2012, 15:44 Uhr »
Die Beschreibung der Trails habe ich mir (ich hoffe Du kannst das verzeihen) verkniffen, dafür die restlichen Erlebnisse aufgesaugt.

Ich verzeihe jedem und alles  :D

Jessie

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #107 am: 27.08.2012, 18:11 Uhr »

Was, Du bist doch aus München. Kennst Du nicht den Breitenstein und das Breitensteiner Fensterl?


nee kannte ich echt nicht  :oops: :oops: :oops:
zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen dass ich eine "Zuageroaste" bin  :wink:
muss ich demnächst besuchen vielen Dank für das Foto und die Links zu den anderen Bögen  :D

Ich bin nicht zuagroast, aber des Fensterl kannte ich auch noch nicht.
Schau, wieder was gelernt, lohnt sich bestimmt, mal am Wochenende hinzufahren!

Am Wochenende würde ich das bleiben lassen, da hast Du vermutlich schon mit der Parkplatzsuche ein Problem. Die GPS-Koordinaten (WGS 84) sind: N47 43 07.3 E11 58 39.4

Ui, ja aber großes Merci für die Infos!!!

pulmesic

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #108 am: 28.08.2012, 07:58 Uhr »
Ich bin schwer begeistert von euren Nachtbildern. Nimmst du die mit Stativ auf?

New Orleans steht bei mir ziemlich weit oben auf der "Must-See" Liste.
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zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #109 am: 28.08.2012, 07:59 Uhr »
Ich bin schwer begeistert von euren Nachtbildern. Nimmst du die mit Stativ auf?

Nein, alles aus der Hand. Mit Stativ im Wirthaus ist nicht so angenehm, genügt schon, wenn der Touri die Kamera neben das Bier legt  :oops:

pulmesic

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #110 am: 28.08.2012, 08:15 Uhr »
Ich bin schwer begeistert von euren Nachtbildern. Nimmst du die mit Stativ auf?

Nein, alles aus der Hand. Mit Stativ im Wirthaus ist nicht so angenehm, genügt schon, wenn der Touri die Kamera neben das Bier legt  :oops:

Wow dann bin ich jetzt noch größerer Fan der Bilder. Ich muss mich mal im Urlaub wieder mehr mit unserer Spiegelreflex beschäftigen (ist eigentlich von meinem Mann). Bei Nachtaufnahmen haben wir immer noch unsere Probleme...
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zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #111 am: 29.08.2012, 12:51 Uhr »
Montag
Algiers liegt einen Steinwurf - zugegeben, man muss schon sehr weit werfen können - von New Orleans entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite des Mississippi. Wir nehmen die kostenlose Canal Street Ferry und setzen über. Der Strom fließt gemächlich, jedoch kraftvoll unter dem Kiel der Fähre hindurch, die sich, etwas quergestellt, an das andere Ufer quält. Der Blick zurück offenbart einen wunderbaren Blick auf die Millionenstadt, die in dem Moment, in dem ich diese Zeilen verfasse, erneut von einem Hurricane bedroht ist. Jetzt ist es nur die wunderbare Wärme, die das Wasser und unsere Körper bereits am frühen Morgen erhitzt.



Es dauert nicht lange und wir stehen wieder mit beiden Beinen auf festem Untergrund und spazieren durch Algiers. Ganz nette Häuser säumen den Straßenrand und vielerorts sind die Vorgärten auch hübsch bepflanzt. Ein kleines Café mit dem Charme einer Studentenkneipe ist bereits ziemlich gut besucht, - Frühstückspause. Ohne Hetze ziehen wir weiter und kommen am Ende unseres Rundganges wieder an das Mississippiufer. Bänke laden zum Verweilen ein. Es gefällt uns gut, eine Skyline aus der Ferne zu betrachten. Frachtschiffe suchen den Weg in den Golf von Mexico und ziehen an uns vorbei. Genug gefaulenzt und geschwelgt, nun aber zurück in die Straßenschluchten.





Die grüne Straßenbahn der St. Charles Line bringt uns in den Garden District of New Orleans. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel lernen von Las Vegas, denn es gibt kein Wechselgeld zurück, sondern nur einen Gutschein, der für die nächste Fahrt angerechnet werden kann. Ob es irgendwo eine Möglichkeit gibt, Papier in Geld zu tauschen, ist nicht bekannt. Egal, wir sind in einem Nobelviertel gelandet und spazieren durch die Straßen. Die im Reiseführer angepriesenen Shops und Restaurants in der Magazin Street kann man getrost vergessen, aber die Südstaatenhäuser in der Louisiana und St. Charles Avenue sind wunderschön. Gärtner sind am Werk, um die Blumen am Leben zu halten und den Garten zu pflegen. Sieht so aus, als dass hier ein paar Leute mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet sind. Die begrünte Trasse der Straßenbahn dient als Joggingpfad, denn die Gehwege sind von den Wurzeln der Schatten spendenden Bäume in einen Berg- und Talbahn verwandelt. Als wir wieder an der Trambahnhaltestelle auf die Rückfahrt warten, hält ein Bus neben uns, der Fahrer winkt zum Einstieg. Ähm, ja gut, dann halt Bus. Keine Ahnung, wo und ob die Bimmelbahn den Geist aufgegeben hat. Ausstieg Downtown!



Wir machen uns auf dem Weg zum Superdome, der inzwischen einen deutschen Sponsor hat. Wie ein Geisterschiff liegt der Mercedes Benz Superdome vor der Skyline von New Orleans. Das Stadion, das so vielen Menschen vor sieben Jahren als Zufluchtsort während und nach Katrina diente, ist verwaist. Wir umrunden das Raumschiff auf den, auch für die USA großzügigen Vorplätzen. Leider können wir nicht rein, aber das haben wir 1995 schon erlebt, als die New Orleans Saints gegen die Detroit Lions spielten. Ich kann mich erinnern, dass der Sport niemanden interessierte. Es war nur ein Gequatsche, ein Rumrennen und eine Freßorgie und die Burschen spielten sich dort unten auf dem Spielfeld die Beine wund, konnten jedoch kaum jemanden so recht begeistern.



Mittlerweile ist es aber sowas von heiß, dass wir uns kurz im Hotelzimmer abkühlen, um dann im Huck-Finns Restaurant bei Caesars und Sprite bei angenehmen Temperaturen auf unseren Bus zur Swaptour zu warten. Die Stoßdämpfer waren hinüber und so holpern wir mit Höchstgeschwindigkeit über den Lake Ponchartrain auf der Interstate 10 bis zur Abfahrtsstelle. Guppeneinteilung, Markierung der Gruppen mit einem Gummihandband, Schweißtropfen abgewischt und schon geht es mit zwanzig anderen Leuten auf dem Pearl River in die Mangrovenwälder. Ich habe Bilder im Kopf, auf denen ein einsamer Kanufahrer durch die im Wasser stehenden Bäume paddelt. Alleine mit sich und seinen Gedanken, umgeben von Raubtieren, bahnt er sich seinen Weg. Das war vielleicht der Fehler, denn wir drehen auf und passieren die Sträucher links und rechts am Ufer und an bestimmten Stellen wird eine Vollbremsung durchgeführt.



Raubtierfütterung! Fleisch ist zu teuer, also bekommen die Aligatoren Marshmellows. Was für ein Sch.... ist das denn? Die wilden Tiere sind trainiert und schwimmen immer wieder ans Boot, um sich eine an einem Stecken aufgestochene Süßigkeit zu schnappen. Die Bootsführer machen sich einen Spaß und legen die weißen Rollen den Aligatoren auf den Kopf. Welch ein Spaß!



Und wo ist nun der Swamp? Nächste Station: Wildschweine! Obelix wäre in seinem Element, das Wasser würde ihm im Mund zusammenlaufen, aber ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Schmarrn überhaupt nicht interessiert. Auch die Schweine zieren sich nicht, die Marshmellows zu verdrücken. Erst kurz vor Ende der Tour kommen wir in den Mangrovenwald und können ein paar genußvolle Minuten durch die Sümpfe gleiten. Zum Abschluß werden die Marshmellows gegen Dosenwürstchen getauscht, welche Verschwendung, und ein Bootsführer versucht den anderen zu übertrumpfen, um möglichst mit der Hand oder mit dem Mund nahe am Maul der Aligatoren zu sein. Ich schreibe jetzt nicht, was ich mir gedacht habe. Schnapp, Klappe zu - Affe tot! Mensch, die Leute verdienen doch nur ihr Geld damit. Bruce, sozusagen der Stammaligator, war eh schon halb blind, vermutlich zuckerkrank, - wen wunderts.

Der Tag klingt abends im Hard Rock Café bei Ribs und Chicken aus. Das Essen war gut, eine Unverschämtheit bleibt dennoch: Wir haben den Rechnungsbetrag mit den üblichen Prozenten aufgerundet und als wir die Kreditkartenbelastung prüften, haben die Indianer doch tatsächlich auf dem runden Betrag wieder die Cents hinzugeschlagen. Das Trinkgeld erhöht sich um diese paar Cents. Nicht tragisch, aber eindeutig Betrug! Man sollte es reklamieren, aber das veruracht mehr Kosten als der entstandene Schaden. Aber genau damit rechnet Winnetou, wetten!
PS: Das ist uns dieses Jahr zweimal im HardRock passiert. System?

... Fortsetzung folgt!
PS: Bilder zum Text sind bereits online - am schnellsten über "Updates" im Menü auf www.zehrer-online.de

Anti

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #112 am: 29.08.2012, 13:07 Uhr »
Marshmellows für wilde Tiere? Geht´s noch???  :zuberge: Da werde ich auch zum wilden Tier!  :koch: (Nein, ich mag auch keine Marshmellows  :wink: )

sil1969

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #113 am: 29.08.2012, 13:23 Uhr »
Sehr schöne Bilder! Sehr schöner Bericht! Besonders gut gefällt mir das Foto mit dem türkisen Cadillac.
Wir hatten jetzt im Juni in Kanada wegen Trinkgeld ähnliches erlebt: Wir waren in Jasper an 2 Tagen im gleichen Restaurant. Am ersten Abend stand kein Tip auf der Rechnung, am zweiten Abend war er schon mit drauf. Gut, dass ich genauer hingesehen habe...
LG Silvia

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #114 am: 29.08.2012, 14:41 Uhr »
Sehr schöne Bilder! Sehr schöner Bericht! Besonders gut gefällt mir das Foto mit dem türkisen Cadillac.
Wir hatten jetzt im Juni in Kanada wegen Trinkgeld ähnliches erlebt: Wir waren in Jasper an 2 Tagen im gleichen Restaurant. Am ersten Abend stand kein Tip auf der Rechnung, am zweiten Abend war er schon mit drauf. Gut, dass ich genauer hingesehen habe...

Ja, gerade in Touristenhochburgen wird inzwischen der Tip sofort eingerechnet oder zumindest vorgeschlagen. Da sind wir aber auch selbst schuld, denn wir wissen doch, dass die Bedingungen davon leben und wie das in den USA üblich ist.

Dort im HR war es etwas anders, ich starte mal einen Erklärungsversuch:

Rechnungsbetrag z.B. 10.18 USD
Tip z.B. 1.82
Endbetrag 12.00
Abbuchung 12.18 USD

Also die 18 Cents einfach wieder drauf

mrh400

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #115 am: 29.08.2012, 14:59 Uhr »
Hallo,
Dort im HR war es etwas anders, ich starte mal einen Erklärungsversuch:

Rechnungsbetrag z.B. 10.18 USD
Tip z.B. 1.82
Endbetrag 12.00
Abbuchung 12.18 USD

Also die 18 Cents einfach wieder drauf
diese bei uns übliche Art des Auf- bzw. Abrundens scheint "drüben" ziemlich unbekannt zu sein. Daß das aber eigenmächtig geändert wird, halte ich auch für deutlich jenseits der Grenze zum Betrug. Da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie mühsam sich die Korrespondenz bei fehlerhaften CC-Abbuchungen gestalten kann, verstehe ich Deine resignative Phase. Aber wie wäre es mit einer "freundlichen" Mail an den local manager oder - falls Du bei so etwas dabei bist - mit entsprechenden Kommentaren bei Twitter, Facebook o.ä.?
Gruß
mrh400

sil1969 als gast

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #116 am: 29.08.2012, 15:11 Uhr »
Ich hatte das schon verstanden, wie du das gemeint hast.  :wink:
Bei uns fand ich es nicht in Ordnung, dass an einem Tag der Tip gleich draufsteht und am anderen Tag nicht. Ich hätte kein Problem damit, wenn der Tip schon von vornherein auf der Rechnung ist (eben weil die Bedienungen davon leben). Aber nicht im gleichen Restaurant einmal so und einmal so.
Aber ich würde vielleicht auch einfach mal 'ne Mail hinschreiben.

Reisefan62

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #117 am: 29.08.2012, 20:18 Uhr »
Die armen Tiere :shock:

Solche Sachen sind uns bei Abbuchungen noch nicht passiert, aber ich werde die Augen offen halten! Wir sind nie knausrig mit dem Tip und wenn ich dann noch besch.. werde, bin ich grantig.

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #118 am: 30.08.2012, 08:29 Uhr »
Ich glaube eine Mail verschwindet im Nirwana (wie bei uns halt auch, wenn man an Kabel D oder Sky schreibt  :lol:). Wir haben uns dann angewöhnt entweder den Tip auszurechnen und draufzuschreiben oder einen geraden Betrag zu geben oder halt bar.

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #119 am: 31.08.2012, 16:13 Uhr »
Dienstag
Es ist nicht zu glauben, aber wir sind jetzt schon vier Wochen hier. Vier Wochen, vollgepackt mit Wanderungen und Städtetouren, für Abwechslung war jederzeit gesorgt. Viele neue Gebiete lagen auf unserem Weg und Lokationen, an denen wir schon fast zwanzig Jahre nicht mehr waren. Sehr angenehm war die permanente Abwechslung. Wanderurlaube lösten Städtereisen und umgekehrt ab. Florida, das wir irgendwie immer links liegen liessen, da es für uns nicht das Amerika ist, das wir lieben, war sehr schön.

Heute können wir etwas verschnaufen, denn es ist Fahrtag und wir kommen auf unserem Weg nach Westen voran. Unbekanntes Terrain wartet, als wir uns Richtung Nordwest von New Orleans verabschieden. Die Stadt war eine Reise wert, aber die zwei Tage haben uns wirklich genügt. Mit dieser Zwischenbilanz im Kopf sitzen wir nun im iHOP in La Place. Steffi und ein knurrender Magen hat uns hier hergeführt. Auf der 190 West ist nicht auszumachen, was zu einer Umleitung führt. Keine Schilder, sondern wie Karussels blinkende Streifenwagen geben eindeutig die Richtung vor. Steffi will immer, dass wir wenden und geht uns bald ziemlich auf die Socken. Aber irgendwann ist sie zufrieden, und als wir auf der Interstate 49 das erste Mal 75 Meilen pro Stunde fahren können, purzeln die Restmeilen bis Dallas. Bei Shreveport treffen wir auf die Interstate 20 und bald den Cowboystaat Texas. Wir freuen uns auf billiges Benzin. Ist doch klar, dass die Brühe, die hier direkt aus den Bohrtürmen kommt, viel billiger, als in Louisiana ist. Die einfache Logik ist aber leider oft nicht zutreffend. 14 Cent mehr als vor der Grenze. Tja, leider braucht unser Auto einen Schluck zu trinken. DschaiAr, also der Ewing-Typ mit Anzug, Cowboyhut und -stiefel setzt sein arrogantes und ätzendes Lächeln auf. Geschenkt!

Modern sind sie hier. Der Carpool auf der US 80, die uns die letzten 30 Meilen nach Dallas führt, kann automatisch die Richtung, je nach Verkehrsaufkommen, wechseln. Nicht wie auf der Golden Gate, auf der die Straßenwächter die Begrenzungsstöpsel per Hand umstecken. Und diesen modernen Eindruck vermittelt auch die in Sicht kommende Skyline. Als die Temperaturen schon fast die "three digits" erreichen, fahren wir nach 9 Stunden und 516 Meilen im Fairmont vor. Das Zimmer kann sich sehen lassen, auch wenn es nicht mehr ganz so frisch ist. Ausserdem fehlt ein Vergrößerungsspiegel, der nach vier Wochen von essentieller Bedeutung wäre. Wenn ich nur wüsst, warum mein Haar so ist, es wächst so dicht, so schnell, fast kriminell! Im Alter leider noch an Stellen, die man vorher nicht mit ins Kalkül gezogen hatte.

Es ist ein schönes Gefühl, wenn man frisch geduscht aus dem Lift steigt und sich vor einem eine wunderbare Bar ins Interieur der Hotel- und Empfangshalle nahtlos einfügt. Die Vorfreude gleich hier zu sitzen und vor dem Abendessen etwas zu entspannen, die Leute zu beobachten und ein Bier zu trinken, steigt mit jedem Schritt, den man dem Objekt der Begierde näher kommt. Heute umso mehr, denn wir treffen einen Freund, der hier in Fort Worth arbeitet. Jedes Jahr, irgendwo auf diesem Kontinent verabreden wir uns inzwischen und das ist schön. Der Abend war nett wie immer, das Essen im "Stephan Pyles" war ausgezeichnet und anschließend konnten wir noch eine Dallas-Stadtrundfahrt genießen. Das iPad vor den Hebel der Automatik des Benz geklemmt und los geht's. Die Skyline leuchtet in unterschiedlichsten Farben, am Pioneer Plaza läuft die Rinderherde bei Nacht durch die Wildnis und das Omnihotel versucht sich im Look der 60er Jahre mit batik-artigen Lichtspielen auf der Fassade - Let the sunshine in ... Sehr schön, danke Christian!





Mittwoch
Der Abend war nicht unanstrengend, gell, jetzt aber raus aus den Federn, Dallas wartet.

Wir durchstreifen die Downtown und entdecken schöne und interessante Plätze. Es geht vorbei am Kennedy Memorial. John Fitzgerald Kennedy musste auf der Elm Street durch Schüsse von Lee Harvey Oswald am 22.11.1963 sein Leben lassen. Wer kennt die Filmaufnahmen nicht. Das aufwendige Memorial wird noch durch etwas einfacheres, jedoch für mich beeindruckenderes aufgewertet. Auf der Fahrbahndecke markieren zwei aufgemalte weiße Kreuze schlicht die Stellen, an denen die Kugeln trafen. Irgendwie berührt mich das, obwohl es schon so lange her ist.



Vorbei an der schönen Union Station, immer den Reunion Tower mit seiner imposanten Kugel im Blick, kommen wir zum Convention Center. Das Omni wirkt am Tag bei weitem nicht so erstaunlich. Als wir die Pioneer Plaza erreichen, sind wir erneut beeindruckt. Die Gruppe aus 70 Bronze Longhorns und ihren Cowboys ist die größte bildhauerische Skulptur der Welt. Sie befindet sich an der Stelle des historischen Trails, der Anfang 1854 zum Viehtrieb benutzt wurde. Echt sehenswert, obwohl wir nicht die kulturbeflissendsten Menschen sind. Vor der modernen City Hall ist eine kleine Pause angesagt. Auch hier öffnet sich ein schöner Blick auf die Skyline. Als wir erneut in die Häuserschluchten von Dallas eintauchen, sind wir uns einig. Die Erwartungen an Dallas waren nicht hoch, aber es ist eine schöne und sehr saubere Stadt. Die Market Street ist voller netter Lokale, da wird sich für heute Abend etwas finden. Dallas ist einen Besuch wert!



Viele Leute behaupten, dass Fort Worth viel schöner als Dallas ist. Also Harry, fahr den Wagen vor, da müssen wir hin. Auf der Interstate 30, vorbei am Six Flags over Texas, erreichen wir die Stadt und parken direkt am Sundance Square. Hier, rund um die Main Street, gibt es viele nette Lokale, kleinere Shops und ein paar historisch anmutende Gebäude. Das hat man alles schnell gesehen und es ist auch nicht besonders interessant, sorry!



Wir haben zuerst versucht, die berühmten Stockyards zu Fuß zu erreichen, aber wir merkten schnell, dass das einfach zu weit ist. Also mit dem Auto zum Viehhof. Fort Worth war einer der größten Viehhandelszentren der USA. Der nun touristengerechte Stockyard ist übrig geblieben. Es ist alles sehr adrett gemacht und interessant. Im Zentrum steht die riesige Rodeohalle. Wir schlendern durch die Cowboy-Geschäfte und die Verladestation, die nun mit kleinen Geschäften und Fahrattraktionen (Bullenreiten, was sonst?) gefüllt ist. Schmarrn und Kitsch gehören dazu, wir haben es aber nicht bereut.

Die Lovebugs hängen immer noch im Grill und träumen vermutlich von der unendlichen Liebe. Aber nicht mehr lange, denn wir fragen jetzt Steffi mal nach einer Waschanlage. Ein kleiner Umweg muss schon sein, aber anschließend ist der Chevy, der uns inzwischen fast ans Her(t)z gewachsen ist, wieder wie neu. Und die Bugs machen jetzt den Tauchschein!
In der Houston Street ein kurzer Stop beim HRC, natürlich muss ein Shotglas her. Es ist modern eingerichtet, leider etwas vom Schuss, aber schön. An der Hotelbar, wir waren nicht mehr willens ein Lokal zu suchen, gab es wunderbares Essen nach einem wunderbaren Tag.

... Fortsetzung folgt!
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