26.09.2007 Durango – CortezNachdem wir uns gestern fahren ließen, wird heute wieder selbst gefahren.
Schnell werden noch unsere Postkarten im Briefkasten entsorgt und schon geht es ab auf der US160 nach Westen, wo wir gegen 8:30Uhr den „Mesa Verde NP“ erreichten.
Vom Parkeingang bis zum Visitor Center ist es noch mal ein ganzes Stückchen zu fahren. Schließlich muss man ja noch auf die Mesa nach oben.
Im Visitor Center angekommen, wollten wir uns natürlich gleich Karten für zumindest eine der angebotenen Touren besorgen (die „Wetherhill Mesa“ war übrigens schon geschlossen, ich sag nur „closed for season“...). Wir bekamen sogar noch Tickets für beide hier angebotenen Touren, dem „Cliff Palace“ und dem „Balcony House“.
Bis zum Beginn der „Cliff Palace Tour“ hatten wir noch etwas Zeit und so fuhren wir erstmal ins „Chapin Mesa Museum“, um uns dort einen sehr interessanten Film über die Geschichte der Mesa und seiner Bewohner anzuschauen.
Bereits im 6. Jahrhundert besiedelten die Anasazi dieses Gebiet, wobei die heute zu sehenden Bauwerke nicht älter als ca. 800 Jahre sind. Recht schnell lernten wir auch, dass die heutigen Indianerstämme Wert darauf legen, dass man die Volksgruppen die früher in den Mesas lebten als Ancestral puebloans bezeichnet. Dies soll verdeutlichen, dass eben nicht nur Anazasi dort siedelten, sondern die Vorfahren vieler Stämme.
Zu Beginn lebten die Ancestral puebloans in einfachen „Pit Houses“ (de: Grubenbauten), bevor sie ca. im 12. Jahrhundert in die Felsnischen umzogen. Warum, wohin und wann genau sie die Gegend irgendwann verließen, ist heutzutage noch unbekannt. Es gibt zwar mehrere Theorien dazu, aber keine kann wirklich bestätigt werden.
Pünktlich um 11:00Uhr begann unsere Tour durch das „Cliff Palace“. War es heute Morgen in Durango noch recht frisch gewesen, war es hier schon wieder richtig warm. Kurze Sachen waren angebracht.
Zuerst ging es ein paar Treppen nach unten, bis wir auf der Höhe des Palace ankamen. Dort bekamen wir alles Mögliche über die Geschichte dieser Behausung erläutert. Das „Cliff Palace“ ist übrigens die größte Behausung in einer Felsnische in Nordamerika. Hier lebten zeitweise bis zu 120 Personen.
Nach dem „Cliff Palace“ ging es gleich weiter zum „Balcony House“. Dort angekommen, machten wir erstmal eine kurze Mittagspause, bevor die Tour losging.
Das „Balcony House“ ist deutlich kleiner, aber nicht weniger interessant. Die Geschichten der Ranger ähneln sich allerdings ziemlich, so daß ich mehr Zeit zum Fotografieren hatte.
Drei Dinge sind beim „Balcony House“ aber einzigartig. Erstens muss man, bevor man „Balcony House“ überhaupt erreicht eine steile Leiter hochklettern, zweitens während der Führung auf den Knien durch einen engen Tunnel kriechen (im Visitor Center gibt’s dafür ein Modell zum üben
) und drittens muss man zum Schluss eine ziemlich steile und hohe Leiter hinauf, die mich schon einiges an Überwindung gekostet hat, aber hierbleiben wollte ich auch nicht.
Blick von der Mesa ins Tal:
Anschließend haben wir uns die restlichen Punkte auf der Karte angeschaut, incl. des „Spruce Tree House“, welches man sich auch ohne Führung anschauen kann. Ich konnte von den Häusern gar nicht genug sehen, bei Danilo hingegen setzte so langsam eine gewisse Sättigung ein. Aber da musste er jetzt durch – schließlich kommen wir hier ja nicht jeden Tag vorbei.
Nachdem wir als letztes die „Far View Sites“ besichtigt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Allzu weit kamen wir aber nicht, da die Zufahrtsstrasse gerade im Bau war, und wir erstmal eine halbe Stunde vor dem „Ampelmännchen“ standen.
Die anschließende Fahrt hinter dem „Follow Me“-Fahrzeug war dann ziemlich merkwürdig und etwas unkoordiniert. Immer wieder wurde planlos die Fahrbahnseite gewechselt
und wir mussten ab und zu ziemlich eng an verschiedenen Baufahrzeugen vorbei. Uns hat es dann nicht gewundert, daß das weiter hinter fahrende Womo und ein Reisebus häufiger ziemlich zurück blieben.
Als wir den Park wieder verlassen hatten, ging es weiter nach Cortez. Gebucht hatten wir das „Rodeway Inn“. Leider stand gerade die Sonne so dämlich von vorne, daß Danilo Mühe hatte die Straße im Blick zu halten und so fuhren wir erstmal am Motel vorbei. Also U-Turn und zurück. Die Angestellte am Counter war nicht gerade die Freundlichkeit in Person, aber wir erhielten unser gebuchtes Zimmer.
Heute hatten wir Appetit auf ein leckeres Hähnchen aus dem Supermarkt – machte sich Danilo auf die Suche. Nach einiger Zeit kam er wieder, aber ohne Huhn, stattdessen mit einem „Sports Illustrated Calendar“ – typisch Mann. Er meinte nur noch, daß der Safeway schon geschlossen hatte (ab 18:30Uhr ist dort Schicht im Schacht) und im Walmart sie keine Hühner hatten.
Wir entschieden uns somit für eine Pizza vom Pizza-Hut gegenüber, mit der wir dann den Abend genossen.