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Autor Thema: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66  (Gelesen 30176 mal)

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partybombe

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #240 am: 24.10.2022, 10:29 Uhr »
Ein besonders schöner blauer Himmel, gerade wenn man das Grau hier sieht.

Culifrog

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #241 am: 25.10.2022, 07:31 Uhr »
Ach ja, die gute alte Route 66. Wenn die Jungs mal nicht mehr mitfahren, wollen Birgit und ich die komplette Route 66 von Chicago bis L.A. fahren.
Schöne Bilder eurer Reise...
Dann solltet Ihr Euch beeilen - es ist nicht mehr viel von ihr übrig und das Wenige verfällt auch immer mehr. Aber es gibt paar nette Sachen zwischen Albuquerque und L.A. (Chicago bis Albuquerque kenne ich nicht). Wenn man sich darauf einlässt, kann man eine Menge Spass haben.

Culifrog

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #242 am: 25.10.2022, 07:58 Uhr »

09.06.2022 - die shoppingmuffel


Der letzte Tag brach an, den wir mit dem Frühstück im Innenhof begannen. Es war trüb, die Sonne getraute sich noch nicht, sich zu zeigen. Das war also der June Gloom, das Pendent zum May Gray, wie die Kalifornier das Phänomen nennen, wenn die strukturlosen Stratuswolken der Meeresschicht in niedrigen Schichten der Atmosphäre auftreten. Sie dienen als natürlicher Hitzeschild für die dicht besiedelte Küste Südkaliforniens und reflektieren die Sonnenstrahlen effizient zurück in den Weltraum. So wichtig dies für das Klima ist, wir hätten lieber Sonne pur.

Ein Mann, der ein paar Jahre älter war als wir, unterhielt sich mit uns. Er war aus San Francisco und reiste unglaublich gern. Er war sehr an unserem Roadtrip interessiert und als er hörte, dass wir aus der Schweiz sind, holte er seinen Partner, der drei Jahre lang in Lugano gelebt hatte. Deshalb war auch er oft in der Schweiz. Einmal waren sie mit dem Schiff von Basel nach Rotterdam gefahren. Ihnen gefällt die Schweiz so gut, dass sie immer wieder Zeit dort verbringen.

Auf unserer Liste standen einige Dinge, die wir einkaufen wollten. Als Shoppingmuffel hatten wir das bis auf wenige Sachen auf den letzten Tag verschoben. Vermutlich würden wir unerledigter Dinge nach Hause fliegen, aber eines musste her, nämlich ein Rucksack. Wir wollten den Handgepäckkoffer aufgeben und ich plante, stattdessen einen Rucksack als Handgepäck mit ins Flugzeug zu nehmen.

Ich hatte einen gut bewerteten Laden gefunden, der Reiseausrüstung verkaufte. Dort angekommen, war der halbe Raum leer, nur ein sehr schöner Rucksack hing an der Wand. Der Preis von ein paar hundert Dollar war uns der schönste Rucksack nicht wert, also machten wir augenblicklich kehrt und gingen zu Macy’s. Das Gepäck war im Untergeschoss, doch Rucksäcke in der gewünschten Grösse waren Fehlanzeige. Ein netter Verkäufer verstand sofort, was wir suchten und versprach, an anderer Stelle nachzufragen. Ein paar Minuten später kam er zurück und schickte uns ins Obergeschoss, wo Macy’s eine Art Outlet betrieb. Dort wurden wir auch tatsächlich fündig. Damit hatten wir bereits genug vom Shopping.


mehr als nur ein baum


In Santa Barbara stand der grösste Feigenbaum der Vereinigten Staaten, den wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Ein Seemann hatte 1876 einem Mädchen einen Sämling eines australischen Moreton Bay Fig Tree geschenkt, den es in der 201 State Street eingepflanzt hatte. Nachdem das Mädchen ein Jahr später weggezogen war, hatte ihre Freundin den Baum an der Ecke der Strassen Montecito und Chapala gepflanzt. Das Grundstück war nur wenige Blocks vom Meer entfernt und hatte der Southern Pacific Transportation gehört. Der Baum war 1970 offiziell als historisches Wahrzeichen ausgewiesen worden und sechs Jahre später an die Stadt Santa Barbara übertragen worden. Die Wurzeln werden durch eine Kettenbarriere in der Grösse des Kronendachs geschützt, das einen Durchmesser von über 50 Meter aufweist.

Als wir beim Moreton Bay Fig Tree ankamen, war der Baum abgezäunt. Ausgerechnet jetzt war dort eine Baustelle. Das Ausmass des Baumes war trotzdem zu erkennen, nur war er nicht so fotogen, wie ich es mir gewünscht hätte. Er hing über und über voller Feigen. Was wohl mit den Früchten gemacht wird?



relaxen und schlemmen, das hatten wir uns verdient


Wir fuhren kreuz und quer durch Santa Barbara und schauten uns die hübschen Häuser vom Auto aus an. Inzwischen schien die Sonne in voller Pracht. In einem Whole Food Market kauften wir Sushi und kehrten ins Hotel zurück. Dort schmissen wir uns in Badesachen, setzten uns an den Pool und assen das gekaufte Sushi. Wir waren die einzigen Gäste, später gesellte sich eine Mutter mit einem zuckersüssen kleinen Jungen hinzu. Der Kleine schwamm stets zu uns und bot uns eine kleine Show. Die Mutter wollte ihn erst zurückrufen, aber als sie merkte, dass er uns alles andere als störte, grinste sie bloss ab seinen Kapriolen.


Am späteren Nachmittag kamen immer mehr Gäste an den Pool. Es war herrlich, wir genossen die gute Laune und die entspannte Atmosphäre. Als die Sonne hinter den Häusern verschwand, wurde es kühl. Es wurde Zeit, uns fürs Abendessen frisch zu machen.

Wir fuhren zur Stearns Wharf und gingen nach einem Spaziergang auf dem Steg ins Moby Dick Restaurant. Eine junge Kellnerin, die ihren ersten Tag hatte, bediente uns. Ich bestellte Linguine mit Seafood, worauf sie meinte, dass das ihr Favorit sei. Reiner wählte den Seabass. Das sei aber ein ganzer Fisch, was genau das war, was Reiner haben wollte. Zur Feier des Tages bestellten wir uns eine Flasche American Champagner. Ich hatte zwar gedacht, dass der Name «Champagner» geschützt sei, aber das war egal. Die Kellnerin war mit der Flasche überfordert und holte sich Rat bei der Chefin, die sie stets im Auge behielt. Während die junge Frau sehr ungeschickt die Gläser füllte, fragte sie, ob das unser Lieblingswein sei. Sie war so charmant und süss, dass wir ihr jeden Fehler verziehen.

Der Fisch war perfekt gebraten und sah so gut aus, dass rund um uns herum auch der Wolfsbarsch bestellt wurde, bis er ausverkauft war und hinter uns ein Gast enttäuscht etwas anderes ordern musste. Wir hatten einen Platz am Fenster auf das Meer hinaus und konnten sehen, wie die Sonne immer weiter Richtung Horizont wanderte. Den Sonnenuntergang beobachteten wir anschliessend auf dem Steg der Stearns Wharf neben Fischern, Einheimischen und Touristen. Es war ein wunderbarer Anblick und ein würdiger Abschluss für eine wundervolle Reise.



mrh400

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #243 am: 25.10.2022, 08:33 Uhr »
Eine junge Kellnerin, die ihren ersten Tag hatte, bediente uns. ... worauf sie meinte, dass das ihr Favorit sei.
nett, wie die die Gäste umschmeichelt.
Gruß
mrh400


partybombe

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #245 am: 25.10.2022, 10:19 Uhr »
…und schon gehen die Tage zu Ende.
Lieben Dank für den tollen Bericht und die schönen Bilder.

Jack Black

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #246 am: 25.10.2022, 11:50 Uhr »
Dann solltet Ihr Euch beeilen - es ist nicht mehr viel von ihr übrig und das Wenige verfällt auch immer mehr. Aber es gibt paar nette Sachen zwischen Albuquerque und L.A. (Chicago bis Albuquerque kenne ich nicht). Wenn man sich darauf einlässt, kann man eine Menge Spass haben.

Soo schlecht ist das gar nicht, Zitat aus Wikipedia (ein ohnehin lesenswerter Artikel):

Zitat
Seit September 2005 sind Teilstücke der Route 66 in Illinois, New Mexico und Arizona unter der Bezeichnung „Historic Route 66“ als „National Scenic Byway“ ausgewiesen. Insgesamt sind 85 Prozent der Route 66 noch befahrbar, in Texas sogar 91 Prozent.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
Kanada: '08

Culifrog

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #247 am: 26.10.2022, 08:12 Uhr »
Nun folgen die letzten Worte des Reiseberichts. Ich bin fast ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist :(


10.06.2022 - das war’s


Der June Gloom tat sein Bestes, ein trübes Bild zu vermitteln. Fröstelnd assen wir das Frühstück im Freien. Zwei junge deutsche Paare und eine Gruppe ebenfalls junge Männer waren bereits da. Die Jungs hatten alle Milch weggetrunken, sodass ich die Packung Kellogg’s Frosties wieder zurücklegte und stattdessen ein Sandwich wärmte.

Wir packten die Koffer. Die Kühlbox und die beiden Stühle hinterliessen wir mit einem guten Trinkgeld dem Hotel. Nach dem Auschecken fuhren wir langsam auf dem Pacific Coast Highway Richtung Flughafen nach Los Angeles. Unser Plan, die wunderbare Aussicht auf das Meer zu geniessen, wurde durch den verhangenen Himmel getrübt.

Die Tankanzeige signalisierte, dass das Benzin wohl nicht ganz reichen würde, also hielten wir für ein paar Tropfen an einer Tankstelle. Wir hatten noch eine Flasche Scheibenputzmittel, das wir am Anfang der Tour gekauft, aber wegen des Autotauschs nicht gebraucht hatten. Ich schnappte sie und schenkte sie einem verdutzten Autofahrer mit der Begründung, dass wir auf dem Weg zurück nach Europa seien und das Mittel nicht mitnehmen konnten. Er strahlte und bedankte sich überschwänglich.

Auf der Höhe der Leo Carrillo State Beach zweigten wir auf den Mullholland Highway ab. Das war ein Glücksgriff, denn das Grau lichtete sich und eine strahlende Sonne kam zum Vorschein. Eine wunderbare Hügellandschaft erwartete uns. Irgendwann landeten wir wieder auf dem Pacific Coast Highway, wo es noch immer grau war.

Dann kam es, wie es kommen musste: Ich sollte aufs Klo. Mit jedem gefahrenen Kilometer verstärkte sich der Druck auf meine Blase. In Santa Monica in der Nähe des Piers entdeckten wir einen McDonald’s. Das Parkieren war für Gäste sogar kostenlos, was mich sehr überraschte. Reiner wollte bestellen, während ich die Örtlichkeiten aufsuchte, doch die Türklinke liess sich nicht runterdrücken. Sowas Dummes aber auch. Brauchte ich jetzt echt einen Schlüssel? Ich wartete, während Reiner sich mit dem Automaten abmühte, da sah ich einen anderen Gast die WC-Tür aufstossen und eintreten. Okay, darauf musste man erst kommen.

Während wir an unseren Getränken nippten, begann auf einmal ein Streit zwischen zwei Männern. Lautstark warfen sie sich sehr persönliche Dinge an den Kopf, die niemand etwas angingen. Ein paar Gäste verliessen das Lokal und auch ich fürchtete, dass es zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Doch so hart sie sich gegenseitig verbal angingen, so soft waren sie in Wirklichkeit. Der eine wollte gehen und der andere meinte, dass dann Schluss sei zwischen ihnen. Der erste ging und der zweite blieb mit hängendem Kopf zurück.

Eine knappe halbe Stunde später waren wir bei der Autorückgabe, die problemlos vonstattenging. Das Öl, das wir in Beatty erstanden hatten, sollte uns erstattet werden. Vielleicht hatte ich den Mitarbeiter falsch verstanden und ich hätte dafür ins Office gehen müssen, denn das Geld wurde nicht gutgeschrieben. In Anbetracht der Tatsache, dass wir durch die dreifache Tauscherei immer mal wieder einen halbleeren Tank abgegeben und einen vollen angenommen hatten, war das kein Weltuntergang.

Der Shuttle-Service brachte uns zum Terminal, wo wir die Abflughalle nicht fanden und nach dem Weg fragen mussten. Bei der Gepäckabgabe beim Lufthansa-Schalter herrschte wie auch im Flugzeug Maskenpflicht. Nun folgte der Security-Check. Es war Hochbetrieb. Wir stellten uns in eine von zwei Schlangen. Sicherheitsbeamte schienen nervös und hielten die Leute an, aufzuschliessen. Gehorchte jemand nicht, wurden sie laut. Die beiden vordersten dieser Schlangen mussten gleichzeitig zügig, aber nicht zu schnell an einem Hund vorbeilaufen, der auf keinen Fall angefasst werden durfte. Reiner war vor mir und sein temporärer Partner zögerte. Der Sicherheitsbeamte schrie ihn an, dass er laufen soll. Bei mir und meinem Gegenüber verlief alles tadellos.

Beim eigentlichen Check hiess es überraschenderweise, dass man die Schuhe anbehalten soll. Auf einer Tafel stand, dass alle Geräte, die grösser als ein Handy sind, auszupacken seien, aber der Beamte deutete mir, mein Tablet im Rucksack zu lassen. Ich erklärte ihm, dass ich ein Implantat im Knie hätte. Er meinte, ich soll mich anstellen und dann durch den Ganzkörperscanner gehen. Ich sah ihn mit einer Beamtin reden und auf mich zeigen. Sie winkte mich zu sich, ich musste mich in den Scanner stellen. Danach wurde ich abgetastet, aber im Gegensatz zu der Frau im Euroairport Basel Mulhouse war diese sehr freundlich und behutsam.

Die Zeit, bis unser Flug aufgerufen wurde, verbrachten wir in der Business Lounge, was ganz nett war. Das Flugzeug war kleiner, der Sitz und vor allem der Stauraum waren nicht ganz so gross, wie beim Hinflug. Ich drückte ein paar Knöpfe, bis ich fast lag, doch als ich mich wieder in Sitzposition bringen wollte, funktionierte das nicht. Der Kabinenchef schaute sich das Malheur an und erklärte mir, dass die Elektronik defekt sei. Er müsse jeweils manuell die Position ändern. Ich soll ungeniert zu ihm kommen und ich bekäme als Entschädigung Meilen gutgeschrieben. Einen anderen Platz konnte er mir nicht anbieten, da das Flugzeug komplett ausgebucht war.


In Frankfurt hatten wir keine Eile. Durch die Streichung unseres Fluges nach Basel hatten wir fast sieben Stunden Aufenthalt. Wir sahen im Bereich Z einen Wegweiser zur Business Lounge. Fast gleichzeitig mit uns kam ein anderer Gast an, den wir vorliessen. Der junge Mann beim Eingang der Lounge erklärte uns, dass wir durch den Zoll in den Bereich A müssten und es dort ebenfalls Business Lounges gäbe, die aber voller seien. Er meinte, wir hätten ja genügend Zeit, um erst im Z ein paar Stündchen zu chillen und dann später in den Bereich A zu wechseln.

Das war eine sehr gute Idee. Es waren kaum andere Gäste da. Wir tranken den ein oder anderen Kaffee, ein paar Gläschen Sekt und dann tingelten wir zum Bereich A. Derselbe Mann war beim Check-In, wie vorhin im Bereich Z. Er erkannte uns wieder und sagte lachend, dass er heute ein Läufer sei. In der Lounge war die Hölle los. Wir fanden trotzdem ein gemütliches Plätzchen. Die Müdigkeit übermannte mich, ich hatte auf dem Flug kaum geschlafen.

Das Personal im Flug nach Basel war sehr nett. Ich schaffte es kaum, mein Essen zu vertilgen, da landeten wir auch schon. Die Einreise dauerte nur ein paar Minuten und das Gepäck war auch schnell da. Wir nahmen ein Taxi nach Hause, wo gleichzeitig ein Nachbar eintraf. Er bot an, einen Koffer hochzutragen, was ich dankend annahm. Dann waren wir wieder zu Hause – ohne Katze, denn die war noch immer in den Ferien und kam erst am Montag zurück.


nachwehen


Todmüde fiel ich ins Bett und schlief und schlief und schlief. Den Sonntag verbrachten wir vor dem Fernseher und mit Nichtstun. Für Montag hatte ich Homeoffice in den Kalender eingetragen und war froh darüber, denn der Jetlag hatte mich volle Breite erwischt. Am Dienstag klingelte der Wecker bereits um 4:15 Uhr, denn ich hatte in der Hauptniederlassung in der Nähe von Zürich eine Besprechung und danach eine weitere auf der anderen Seite der Stadt. Völlig erschöpft kam ich zurück und ging früh schlafen. Am Tag darauf hatte sich zum Jetlag, der noch immer nicht abgeklungen war, eine Erkältung mit etwas Fieber dazugesellt. Meine Termine nahm ich per Microsoft Teams wahr und arbeitete von zu Hause aus. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag geschlafen, aber nach so langer Abwesenheit hatte sich eine Menge Arbeit angesammelt, die sich nicht verschieben liess.

Am Donnerstag war meine Stimme weg, ich hatte Fieber und mir ging es nicht gut. Meine Kollegen fragten mich in einer Teams-Konferenz, ob ich einen Corona-Test gemacht hätte. Nein, ich hatte doch bloss eine Erkältung. Zur Sicherheit bohrte ich mit einem Stäbchen in meiner Nase und in dem Moment, wo ich auf die Anzeige des Strichs wartete, war mir klar, dass zwei davon erscheinen würden. Dem war dann auch so und die Apotheke stellte mir daraufhin ein Genesenen-Zertifikat für in 10 Tagen aus, denn innert Sekunden war auch dieser Test positiv ausgefallen.

Tja, das war’s! Acht Wochen Roadtrip durch den Südwesten der USA liegen hinter mir. Ein Highlight hatte das andere gejagt. Das Schönste der Reise war die Zeit, die wir uns für alles nehmen konnten und die unglaubliche Vielfalt an Städten, Landschaften, Pflanzen und Tieren, die wir gesehen hatten. Ich habe unendlich viele Eindrücke gewonnen, jede Menge Erfahrungen gesammelt und zu guter Letzt - als verzichtbares Souvenir - Corona mitgebracht.



partybombe

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Antw: Städte, Bäume, Wüsten, Kakteen und die Route 66
« Antwort #248 am: 26.10.2022, 09:31 Uhr »
Nochmals Danke 🙏


Doreen & Andreas

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« Antwort #250 am: 26.10.2022, 09:57 Uhr »
Nun folgen die letzten Worte des Reiseberichts. Ich bin fast ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist :(
Ich auch, obwohl das ja schon eine ganz schön lange Tour war.
Vielen Dank für´s Mitnehmen. Es hat Spaß gemacht, Eure Reise mitzuverfolgen.
Das letzte Souvenir hätte dann aber nicht mehr sein müssen...  :x
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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« Antwort #251 am: 26.10.2022, 10:06 Uhr »
Beim Lesen des letzten Tages schoss mir kurz der Gedanke durch den Kopf, ob Ihr das Scheibenwaschmittel zum Auffüllen in den Tank gekippt habt 8)


Auch von mir vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die tollen Bilder. Acht Wochen Zeit hätte ich auch gerne mal.


Corona nach dem Urlaub ist blöd aber immer noch besser als im Urlaub - das hast Du wohl in einer Lounge oder im Flieger eingefangen.
Gruß
mrh400

U2LS

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« Antwort #252 am: 26.10.2022, 11:16 Uhr »
Vielen Dank auch von mir für den unterhaltsamen Bericht; ich habe immer mal sporadisch reingeschaut!
Gruß
Lothar

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Jack Black

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« Antwort #254 am: 26.10.2022, 13:30 Uhr »
Wir würden es auch gut und gerne 3 Monate aushalten.

Ich könnte das auch - aber meine Frau will nicht. Wir hätten die Zeit und die Muße, aber meine Frau kann nicht so lange von zu Hause wegbleiben, die bekommt richtig Heimweh nach wenigen Wochen. Deswegen ist es für mich schon schwierig, überhaupt mehr als 3 Wochen "herauszuschlagen".

Und dieses Jahr habe ich unseren USA Urlaub (eigentlich endlich mal knapp 4 Wochen von Mitte September bis Mitte Oktober) schweren Herzens kurzfristig abgesagt. Ich hatte im Juni meinen 2. Herzinfarkt, der neue Stent muss ebenso wie vor 7 Jahren langsam einwachsen und in der Phase bekommt man doppelte "Blutverdünnung". Leider entwickelte ich auch dieses Mal innere Blutungen, so dass regelmäßig kontrolliert werden muss, ob das Thromboserisiko größer ist (= Blutverdünnung absetzen), oder ob ich zu verbluten drohe. Obwohl die Blutung (noch) relativ gering ist, sie ist messbar und mit diesen Hintergedanken konnte ich nicht reisen.

Und den Urlaub für März 2023 habe ich auch gecancelt, zum einen, weil Lufthansa uns den gebuchten Flug ersatzlos gestrichen hatte (hatte ich hier schon berichtet) und zum anderen, weil bis März nicht vorhersehbar ist, wie sich die Gesundheit entwickelt. Bei der Gelegenheit fiel mir allerdings auch auf, dass auch nächstes Jahr bei den meisten Anbietern die Mietwagen "schweineteuer" sind, fast noch teurer als 2022.

Wir haben jetzt beschlossen, bis zum Frühjahr zu warten und die Lage ad hoc zu beurteilen. Wenn es mir gut geht, werden wir kurzfristig buchen und fliegen. Was das kostet, ist mir dann egal, wir haben so lange keinen (teuren) Urlaub mehr gemacht, dass die Urlaubskasse (ich habe da ein eigenes Konto für eingerichtet) prall gefüllt ist. Mein absoluter "Traumurlaub" wäre es eigentlich, mit dem Schiffchen (AIDA oder so) ab Deutschland (Hamburg? Kiel? Rostock?) eine Transatlantikreise Oneway zu machen, in den USA (ggf. Miami oder New York) einen Mietwagen nehmen, einmal quer bis in den Westen fahren (die Route müßte man noch abstecken), dort ab/bis Las Vegas noch einmal eine Rundtour (2-3 Wochen?!) machen und dann mit dem Flieger OneWay zurück nach DUS (ggf. FRA, aber wir wohnen in MG, da wäre DUS logistisch einfacher, ist aber nicht zwingende Voraussetzung).

Die Schiffe von D in die USA fahren allerdings in dieser Richtung grundsätzlich erst im Herbst, wenn die Hurricane Saison in der Karibik sich dem Ende neigt. "Regelmäßig" fährt sonst eigentlich nur Cunard (Queen Elisabeth usw.) von Southampton nach New York, aber da müßten wir wieder irgendwie nach Southampton kommen und dann kann ich auch gleich ab London in die USA fliegen. Der Reiz ist für mich ja gerade, dass ich zumindest auf dem Hinweg nicht fliegen muss, ich habe einfach keinen Nerv mehr auf den Flughafenstress (schon gar nicht in den heutigen Zeiten der Personalnot am Flughafen mit all seinen negativen Folgen).

Mal sehen, ob sich das jemals erfüllen wird....

Also freut Euch Eurer Gesundheit und 3 Wochen USA Urlaub ist immer noch um Welten besser als krank zu sein.

P.S.: Nachricht an Thomas - der "Ändern" Button ist wieder da (zumindest in diesem Beitrag, im gestrigen Beitrag bleibt er verschwunden, aber mittlerweile ist ggf. auch schon die Nachbearbeitungsfrist abgelaufen, ich kenne den Wert nicht).
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19
Kanada: '08