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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 56589 mal)

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Lupine

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Sonntag, 05.8. -- Santa Monica - Barstow

Wir standen heute morgen auf, machten uns zurecht und waren ziemlich rasch fertig (obwohl Werner erste Erkältungssymptome & Fieber wegen der Klimaanlage zeigte  :ohjeee: ) so dass wir auch ziemlich schnell (8.30 AM) on the road waren. Zum Frühstück gab es neben Muffins noch eine Neuerung: Ina machte für uns alle Haferflocken mit Milch und Obst, nahrhaftes Müsli also.
Wir fuhren also zielstrebig auf den Freeway, quer durch Los Angeles, in Richtung Hollywood, unserem ersten Tagesziel heute. Downtown war beim Durchfahren noch wesentlich eindrucksvoller als aus der Ferne, da sich einige wenige Wolkenkratzer plötzlich aus dem sonst eher flachen Häuserbild erhoben.



 Ein weiterer interessanter Aspekt war, dass wir ewig unterwegs waren, um ca. drei Viertel der Stadt zu durchqueren, um nach Hollywood zu kommen – L.A. hat wirklich gigantische Ausmaße!  :usa:
In Hollywood fuhren wir dann auf den Hollywood Blvd und suchten erst einmal einen Parkplatz, der relativ schwierig zu finden war. Nachdem wir fast einem Inder mit einem Angebot für 15 Dollar auf den Leim gegangen wären, fanden wir dann in einer Seitenstraße einen Parkplatz for free, weil am Sonntag die Parkuhren außer Betrieb waren. Kaum waren wir ausgestiegen, sahen wir auch schon die Sterne auf der Straße – wir waren am Walk of Fame! Dort irrten wir etwas herum und irgendwie sah das nun nicht wirklich so aus wie im Reiseführer. Wo waren die Touristenmassen, wo waren Glamour und Glitter?



Alles was wir sahen, war eine zwar relativ saubere, aber an manchen Stellen doch "schäbig-pissige" :lol: aussehende Hauptstraße mit ein paar Sternchen auf dem Boden (allerdings auch schon Interessante: Buster Keaton, die Mondlandungs-Helden, Andrew Lloyd Webber etc.), Gift Shops und alten Theaterhäusern, an denen man das Flair vergangener Tage erahnen konnte. Waren wir hier irgendwie falsch? (O-Ton: „Wir waren irgendwie etwas enttäuscht. Das sah aus wie Prenzlauer Berg 1979.“/ „...im Vorortbahnhof um Mitternacht.“)  :zuck: :verwirrt:



 In einem Gift Shop erstanden wir jedoch ein paar alte US-Nummernschilder, die wir in unserer Garage hier zu Hause anbringen wollten.
Wir kehrten also um und liefen zu unserem Auto zurück, wo nun die Entscheidung anstand: Raus aus der Stadt zum nächsten Tagesziel oder eher noch einmal eine andere Stelle am Hollywood Blvd besuchen? Außerdem hatten wir bisher noch keinen Blick auf das Hollywood Sign werfen können! Wir entschlossen uns für die letztere Variante und entlang der Straße wurde es dann immer voller, je weiter wir nach Westen fuhren und uns den großen Sehenswürdigkeiten näherten, desto größere Horden an Touristen drängelten sich auf den Gehwegen.



Als wir dann am Chinese Theatre vorbei kamen, entschlossen wir uns kurzerhand, auf einen nahegelegenen, aber teuren Parkplatz zu fahren und dort unser Auto zu parken (3$/15 min!). Wir sprangen also aus dem Auto, sicherten unserer Handtaschen und wühlten uns zwischen die Touristen am Chinese Theatre, um die Hand- und Fußabdrücke der wirklich berühmten Leute zu sehen. Unter anderem waren auch die gesamte Star Trek-Enterprise-Crew sowie Donald Duck in Beton verewigt.  :mrgreen:





Ein Stück weiter die Straße runter war dann so ein Center, von wo aus man – wie ich es hier im Forum gelesen hatte – das Hollywood Sign sehen können soll. Und es war dann auch tatsächlich so, dass auf einer der Etagen des Centers besonders viele Menschen standen und fotographierten. Wir liefen also ebenfalls dort hoch und hatten tatsächlich einen wunderbaren Ausblick auf die berühmten Lettern.  :abklatsch: :daumen:



Nachdem die obligatorischen Photos gemacht waren, holten wir uns bei einer Saftbar interessante Saftkombinationen mit Eis (Mango, Erdbeere, Limette) und sprinteten zu unserem Parkplatz zurück, da wir ja nicht allzu viel Geld fürs Parken ausgeben wollten. Nun waren wir auf jeden Fall zufrieden, da wir auch mal das touristisch aufgemotzte Hollywood gesehen hatten, das, von dem alle Welt spricht.
Nun sollte es als nächstes in Richtung Barstow in der Wüste gehen, auf unserem Weg wollten wir jedoch auch einem Wal-Mart einen Besuch abstatten, um preiswert einige Dinge einkaufen zu können. Da ich dies am Vortag im Internet rausgesucht hatte, stellten wir unser Navi auf die recherchierte Adresse ein und fuhren los, wieder auf den Freeway.
Trotz der schnellen Verkehrsanbindung und des fließenden Verkehrs hörte und hörte diese Stadt nicht auf – die Ausmaße wurden uns gerade auf dieser Fahrt immer deutlicher. Ein gigantisches Verkehrskreuz:



Nach einiger Zeit hatten wir den Wal Mart erreicht, kauften dort einiges ein und aßen noch bei Subway.
Zurück auf der Interstate wurde die Besiedelung nun zunehmend weniger, bis die Straße dann zwischen einer kleinen Bergkette hindurch führte und die Landschaft immer wüstiger, trockener und trostloser wurde. Wir fuhren übrigens auf der I-15, dem Christopher Columbus Transcontinental Highway, der bis nach North Carolina führt. Testmäßig hielt ich in regelmäßigen Abständen die Hand aus dem Fenster, um die Lufttemperatur zu prüfen – es wurde immer heißer, immer trockener, das Licht wurde gleißender. Schließlich waren wir komplett in der Mojave-Wüste: flache Sandwüste, unterbrochen von kleinen, anspruchslosen Büschen.  :doesig:



Trotzdem blieb es die gesamte Fahrt über relativ besiedelt und selten war die Gegend völlig zivilisationslos.
Angekommen in Barstow fuhren wir an ein paar Motels vorbei, fuhren so lange die Main Street entlang, bis wir glaubten, am Ende angekommen zu sein, und kehrten wieder um. Wir fuhren also bei Americas Best Value Inn ran, fragten nach Preis und Verfügbarkeit und nahmen dort ein Zimmer. Hübsch, sauber und newly remodeled. Nur wegen der Gegend machten wir uns ein wenig Sorgen, denn die Frau an der Rezeption saß hinter einer großen, womöglich kugelsicheren Scheibe.  :staunend2: Wir trugen all unsere hitzeempfindlichen Gegenstände ins Zimmer, entschlossen uns, Siesta bis 4.30 PM zu machen und schliefen etwas, bevor wir dann in die nicht gerade erträglicher gewordene Hitze rausgingen, um zum Outlet Center in der Nähe zu fahren. Was soll man auch anderes machen als Shoppen bei diesem Wetter?
Interessant war es dennoch, bei 105°F durch die Gegend zu laufen – windig, trocken und heiß wie ein Fön.  :sun:



Im Schatten ging das sogar, in der Sonne war es dagegen wirklich unerträglich.
Die Mall hatte viele Geschäfte zur Auswahl und wir ließen uns eine Menge Zeit, alle abzuklappern. Zu erzählen gibt es da nicht viel, nur, dass im GAP fast ausschließlich Deutsche waren... :lol:
Als wir dann unseren Shoppingtrip beendet hatten, waren es um 7 PM draußen „nur“ noch 97 F, wir setzten uns ins Auto und fuhren noch etwas in der Stadt herum, da unser eigentlicher Grund, in Barstow zu übernachten, nur der war, dass wir Hinkley und Barstow besuchen wollten, um die Drehorte des Films „Erin Brockovich“ (meines Lieblingsfilms) aufzusuchen. Wir kamen auch tatsächlich in einen Bereich, der einigen Szenen im Film sehr ähnelte, waren uns aber nicht sicher, weswegen ich mir abends noch einmal einige Szenen auf der DVD anschaute, um das nachzuprüfen.  :think:



Als wir auf dem Rückweg unser Motel wiederzufinden versuchten, konnten wir noch einen anderen Teil der Main Street sehen, an der wesentlich mehr Motels waren – super, das falsche Ende der Stadt erwischt... allerdings war unser Motel ebenfalls völlig in Ordnung vom Preis-Leistunsg-Verhältnis her. Später ging die Sonne atemberaubend hinter den Wüstenbergen unter und zauberte eine wunderschöne Stimmung mit warmem Licht.



Zurück im Motel machten wir letzte Tageserledigungen und traten vorm Schlafengehen noch einmal vor die Tür, um uns die wundervoll funkelnden Sterne und die pechschwarze Nacht anzuschauen, die in der Intensität für uns bisher nicht so erlebbar gewesen waren.

Gefahrene Meilen: 166
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: Americas Best Value Inn, 3/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Hollywood Sign; Ina – Walk of Fame; Werner – L.A. Freeways
Liebe Grüße,
Rike


mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Zitat
Wo waren die Touristenmassen, wo waren Glamour und Glitter?
Alles was wir sahen, war eine zwar relativ saubere, aber an manchen Stellen doch "schäbig-pissige" aussehende Hauptstraße mit ein paar Sternchen auf dem Boden „Wir waren irgendwie etwas enttäuscht. Das sah aus wie Prenzlauer Berg 1979.“/ „...im Vorortbahnhof um Mitternacht.“) 

Uns ging es genauso.
Ich denke mal, da ist man den "glamorösen TV-Bildern" auf den Leim gegangen.
Auch wenn dort die Oscar Verleihungen und Filmpremieren stattfinden,
kann ich mir kaum vorstellen, daß dort irgendein Promi wohnt.
(also ich würde in der Gegend nicht mal übernachten...)

Trotzdem muss man mal dort gewesen sein.
Gruss,
Manni

Sunnydale

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Hi Rike

Zitat
Ein Stück weiter die Straße runter war dann so ein Center, von wo aus man – wie ich es hier im Forum gelesen hatte – das Hollywood Sign sehen können soll. Und es war dann auch tatsächlich so, dass auf einer der Etagen des Centers besonders viele Menschen standen und fotographierten. Wir liefen also ebenfalls dort hoch und hatten tatsächlich einen wunderbaren Ausblick auf die berühmten Lettern.   

Da seid ihr mal eben ganz ahnungslos durchs Kodak Theatre gelaufen, wo jedes Jahr ganz glamourös die Oscars verliehen werden...  :zwinker:

Nein im Ernst, es ist schon richtig, daß der Walk of Fame ziemlich runtergekommen ist und die Stars wohnen halt in Beverly Hills oder Malibu. Trotzdem für mich als absoluter Filmfan hat auch diese Straße was ganz besonderes. Ich nehme mir dann gerne viel Zeit und gehe am liebsten jeden Stern einzeln ab.... :oops:

Dein Reisebericht gefällt mir nach wie vor sehr gut, zumahl jetzt Gegenden kommen, die man selbst schon gut kennt und es ist fast so als wäre man wieder da.


Gruß Sunnydale

Lupine

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Montag, 06.8. -- Barstow - Kingman

Nachts hatten wir heute eine interessante Begegnung mit einem quietschenden, hohen Ton gehabt, der sich angehört hatte, als wären Metallplatten übereinander geschoben worden.  :? Dieser Ton dauerte einige Zeit an, ich jedoch war davon nicht aufgewacht. Dafür saß ich morgens auf der Treppe vorm Zimmer und schaute durch die noch kühle, klare Luft auf die vom Sonnenaufgang leuchtenden Berge, begleitet von einer surrealen Melodie: dem Quietschen, das auf eigenartige Weise melodisch klang...Später erkannten wir, dass das Geräusch wohl von den Güterzügen stammen musste.
Heute waren wir alle schon kurz nach 6 Uhr per Wecker wach, nachdem wir gestern Abend wegen der Hitze allesamt große Schwierigkeiten gehabt hatten, einzuschlafen. Wir öffneten dann das Fenster unseres Zimmers und ließen etwas von dieser kühlen Luft ins Zimmer... herrlich. Während wir uns also zurecht machten, bereitete Ina ein Frühstück zu, dieses Mal schon professioneller – richtiges Müsli, mit verschiedenen Obstsorten und Milch.  :essen:
Da unser Auto direkt vorm Zimmer stand, packten wir all unseren Kram rasch zusammen, gaben unseren Schlüssel an der Rezeption ab und fuhren los. Erst einmal, auf der Suche nach einer günstigen Tankstelle, fuhren wir erneut die gesamte Main Street ab. Wir tankten dann für 2,89$/Gallone, fuhren noch kurz zu Starbucks und brachen zu einer phänomenalen Zeit (wegen der drohenden Hitze um 7.50 AM) zu unserem ersten Tagesziel auf. Wir wollten heute noch einmal intensiver „auf den Spuren Erin Brockovichs“ wandeln und fuhren dazu zuerst innerhalb von Barstow herum, suchten den Ort von gestern wieder auf. Heute war ich besser informiert, so dass ich mittlerweile mit relativ großer Sicherheit den Ort und die Perspektive der Gerichtsverhandlung aus dem Film ausmachen konnte.



 Etwas weniger sicher war, ob ich die Town Hall gefunden hatte, da das Gebäude zwar ähnlich, aber nicht gleich war.  Als nächstes besuchten wir den Nachbarort Hinkley, in dem tatsächlich die Umweltkatastrophe in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stattgeunden hatte, bei der durch das ins Grundwasser gelangte, giftige Chrom 6 als Korrosionsschutzmittel hunderte Menschen an diversen Leiden erkrankten. In Folge dessen wurde ein Gerichtsprozess mit der bis dato höchsten Schadenersatzsumme für alle Kläger (über 600 Kläger; 333 Mio. $) ins Rollen gebracht.
In Hinkley war es so trostlos, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Ort war faktisch ausgestorben und es standen teils verlotterte Wohnhäuser, teils verlassene Wohnwagen in der Wüste herum (O-Ton: „Semi-Ghost-Town“).



Das Werk von PG&E (Pacific Gas & Electric), der verantwortlichen Firma, stand jedoch noch und war auch noch in Betrieb, so dass wir Arbeiter beobachten konnten, die das Trinkwasser auch heute noch, mehrere Jahrzehnte nach dem Gerichtsbeschluss, reinigten.



 Außerdem entdeckten wir den Ort, der im Film das Haus einer Klägerin darstellt, so wie eine Farm, die wir eher zufällig entdeckten und bei der ich höchst überrascht war, wie extrem ähnlich der Film hier dem realen Ort ist.


"Haus einer Klägerin": http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG9811.jpg

Auch das Post Office besuchten wir kurz, lasen dort ein paar Aushänge zum Groundwater Cleanup Project und schauten uns etwas um.

Aushang am Post Office: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG9851.jpg

Als es immer heißer wurde, beendeten wir dann unseren Ausflug nach Hinkley und fuhren zurück zur Interstate.
Damit machten wir uns auf den laaangen Weg nach Osten, denn unser heutiges Endziel hieß Kingman, AZ, und wir mussten dazu erst einmal ein ganzes Stück durch die Wüste auf der I-10 überwinden. Wie wir dank einem Schild erfahren sollten, würden wir damit nicht einmal einen Bruchteil dieser Interstate befahren:  :staunend2:



Vorbei an vielen Creeks, die natürlich zur Zeit trocken waren; vorbei an allerlei Kakteensorten und vereinzelt auch  mal zwei, drei Josuha Trees; vorbei an Arealen mit schwarzem Vulkangestein; vorbei an Hügeln und Bergen, die sich aus dem dunstigen Einheitsgelb-grau der Wüste erhoben und durch endlose Weiten führte uns unsere Fahrt auf der wenig befahrenen Straße. Die Meinungen dazu waren geteilt... (O-Ton Ina: „Trostlos.“/O-Ton Rike: “Interessant!”)

Fahrt auf der Interstate: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG9866.jpg

Irgendwann erreichten wir die Grenzen der Mojave Nat’l Preserve, wo wir uns dann überlegten, mal eine Abzweigung zur Seite in Richtung einer der „Sehenswürdigkeiten“ zu nehmen und dort etwas tiefer in die Wüstenwelt einzutauchen. 
Als wir auf der ziemlich einsamen, einspurigen Straße (Essex Road) waren, merkten wir, was für eine Entscheidung wir getroffen hatten: es war heiß, heißer, am heißesten und ebenso dunstig. Entweder wir fuhren hier ins nichts oder in die Hölle!  :teufel:
Langsam aber erhoben sich dann am Horizont Berge von ca. 4000 ft Höhe, auf die wir beständig zufuhren.



Die Straße wurde auf dem letzten Stück dann sehr rumpelig, was nur ein langsames Fahren ermöglichte. Trotzdem oder gerade deshalb war die Fahrt sehr interessant, da man nun mit weniger hoher Geschwindigkeit die Vegetation am Wegesrand besser betrachten konnte.
Schließlich erreichten wir die Providence Mountains Recreation Area und mit zunehmender Höhe wurde die Temperatur auch niedriger. In dem Visitor Center dort fragten wir den älteren Herrn nach den Tours, die einmal am Tag Besucher in die Höhlen der Providence Mountains führen, dieser sagte uns jedoch, dass die Tour erst in 1,5 Stunden beginne. Dies war uns eindeutig zu lange, um in der glühenden Hitze zu warten, so dass ich mich entschied, einen kleinen Trail zu laufen, auf dem Ina mich dann begleitete.



Der Trail führte durch richtige, echte Wüstenvegetation mit Yucca-Palmen, „Ohrenkakteen“, Granatäpfelbäumen und anderen Pflanzen (O-Ton: „...kleine Kakteen, große Kakteen und natürlich viele Kakteen.“).

Zwei Bilder der Vegetation auf dem Trail: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG9994.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG9982.jpg

Auch die Steine waren vielfarbig: gelb, braun, grau, grün, rot... An Tieren waren Schmetterlinge und Grashüpfer zu finden.



Nachdem wir auf den Restrooms waren und Werner wieder eingesammelt hatten, der sich auf der Veranda ausgeruht hatte, ging es den ganzen Weg zurück zur Interstate und wieder in Richtung Osten. Mit der Zeit wurde das Landschaftsbild nun weniger sandig, mehr steinig und es tauchten zunehmend Tafelberge auf. Die Vorläufer der Grand-Canyon-Landschaft? Als wir dann hinter einer Biegung ein außergewöhnlich grünes Tal mit einem Fluss entdeckten, waren wir uns immer sicherer: DAS muss der berühmte Colorado River sein (und damit die Staatengrenze CA-AZ)! Bis die Interstate dann tatsächlich den Colorado überquerte, führte sie noch eine Zeit lang parallel zum Wasser entlang.



Nach einer weiteren Weile Interstate waren wir bereits sehr nah an der Stadt Kingman. Da wir stilecht über die Route 66 in die Stadt fahren wollten, nahmen wir eine Abzweigung und fuhren durch die nun „röter“ (?) werdende Landschaft in die Stadt ein.


Welcome to Kingman: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG0125.jpg

Auf der Suche nach einem Motel achteten wir hier besonders darauf, dass dieses weiiit weg von der Eisenbahnlinie ist, da wir so einiges über nächtliche, hupende Züge gehört hatten. Wir entschieden uns für das Knights Inn, luden ein paar Sachen im Zimmer ab und machten uns nach einer kurzen Siesta uns wieder auf den Weg.
Unser erste Stop war jetzt das Powerhouse Visitor Center, ein ehemaliges Werk um Strom für Kingman zu erzeugen, das aber stillgelegt wurde, als der Hoover Dam bei Las Vegas wesentlich preiswerteren Strom erzeugen konnte. Irgendwann wurde es durch eine Gemeinde restauriert und zum Visitor Center gemacht, wo man viele Broschüren, Postkarten und Maps anschauen und kaufen kann.



Im Route 66-Museum im selben Gebäude konnte man dann noch Zitate, Originalfotos, informative Texte, Ausstellungsgegenstände und auch hübsche Nachbauten (altes Auto, Schilder, Planwägen mit Puppen darauf) anschauen.

Nachgebauter Planwagen im Museum: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG0136.jpg

Wir machten in den nun angenehmer werdenden Temperaturen noch einen Spaziergang durch das Städtchen, vorbei an einer historischen Lok aus Santa Fe, die man von allen Seiten anschauen konnte. Hier sahen wir auch einen Road Runner!



Interessant waren auch das Court House (wo uns ein netter Mann ansprach und uns etwas über dessen Geschichte erzählte), die Westernhäuschen im inneren der Stadt, und das sog. Bonelli House.

Stadtbild Kingmans: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-15/CIMG0171.jpg

Auf der Suche nach einem geeigneten Abendbrotplatz kamen wir dann zu Pizza Hut und aßen uns dort satt. Zurück in unserem Motel setzten wir uns dann in der romantischen Abendstimmung an der Hauptstraße vors Haus und tranken etwas Napa-Valley-Wein, während die Sonne um 7.30 PM unterging.





Gefahrene Meilen: 391
Trails/Länge: Mary Beal Nature Study Trail/0,5 Meilen roundtrip
Übernachtung/Rating: Knights Inn Kingman, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Hinkley; Ina – Museum in Kingman; Werner – Route 66, Wüstenausblicke
Liebe Grüße,
Rike


Willi

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Die Meinungen dazu waren geteilt... (O-Ton Ina: „Trostlos.“/O-Ton Rike: “Interessant!”)

Ich kann mir zwar vorstellen, daß diese Landschaft auf viele sehr eintönig wirkt, aber mich begeistert sie immer wieder.

Toll, war Du auf den Spuren von Erin Brockovich alles finden konntest.  :)

Gipsy

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Die Meinungen dazu waren geteilt... (O-Ton Ina: „Trostlos.“/O-Ton Rike: “Interessant!”)

Ich kann mir zwar vorstellen, daß diese Landschaft auf viele sehr eintönig wirkt, aber mich begeistert sie immer wieder.


Dem kann ich mich nur anschließen.
Interessanter Bericht und tolle Bilder.

Der Trail führte durch richtige, echte Wüstenvegetation mit Yucca-Palmen, „Ohrenkakteen“, Granatäpfelbäumen und anderen Pflanzen (O-Ton: „...kleine Kakteen, große Kakteen und natürlich viele Kakteen.“).

Die Mojave-Wüste ist sehr vielseitig. Jede Straße scheint in eine andere Landschaftsform zu führen. Ich liebe die Wüste, Kakteen, kleine Kakteen, große Kakteen, riesige Kakteen, Yuccas, kleine Yuccas, große Yuccas, Wüstengras und überhaupt die ganze Mojave-Wüste. Die ist gar nicht langweilig.

Du hast mir da eine Stelle gezeigt, an der ich noch nicht war, aber unbedingt hin muss.
Bis später
Gipsy

Westernlady

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Die Meinungen dazu waren geteilt... (O-Ton Ina: „Trostlos.“/O-Ton Rike: “Interessant!”)

Ich kann mir zwar vorstellen, daß diese Landschaft auf viele sehr eintönig wirkt, aber mich begeistert sie immer wieder.

Genau das ging mir auch durch den Kopf  :D
Wobei meine Begeisterung damals erst beim zweiten Besuch so richtig aufkam, beim ersten Besuch war ich von der Eintönigkeit fast erschlagen.

Lupine, nach wie vor ein toller Bericht  :daumen:

Lupine

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Guten Tag!

Die Landschaft in der gesamten Zeit, die wir in der Wüste verbracht haben, änderte sich zwar ständig, hatte aber trotzdem so ihre vegetationslosen Gemeinsamkeiten. Ina war, als wir dann in den Zion NP kamen und dort zum ersten Mal wieder fließendes Flusswasser und Bäume sahen merklich "erleichtert" und glücklich. Werner und ich waren darüber zwar auch nicht traurig, haben jedoch die Wüstengegend als nicht ganz so anstrengend empfunden wie Ina. Ich persönlich finde an der Wüste gerade ihre Andersartigkeit so faszinierend, denn hier in Mitteleuropa sieht alles ja sooo viel anders aus...

Danke für euer Lob - nachher kommt der nächste Tagesbericht! :)

Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Dienstag, 07.8. -- Kingman -Grand Canyon

Heute standen wir wieder ähnlich früh auf. Kurz nach 6 Uhr wachten wir alle wieder auf, Werner war bereits fertig mit dem Duschen und so ging der Rest ebenfalls ganz schnell. Obligatorisches Müsli auf der Veranda des Motels, dann Auto packen und schon waren wir startklar!  :nixwieweg: Um 7.43 AM (!) waren wir fertig mit dem Tanken und bereits ausgescheckt. Im Gift Shop der Tankstelle wurden dann auch noch ein paar Souvenirs besorgt.
Wir hatten uns morgens entschieden, die Route 66 für einen Teil der Strecke zum Grand Canyon zu nehmen, so dass wir von Kingman aus auf die 66 fuhren. Die Straßenführung war sehr eindrucksvoll: schnurgerade zog sie sich durch die Landschaft, machte alle paar Kilometer mal eine Kurve und ging dann wieder wie ein Strich geradeaus. Die Landschaft war recht unterschiedlich, mit Büschen oder Bäumen, teilweise auch mit Bergen und Plateaus und einer unglaublichen Weite, die für uns Mitteleuropäer völlig ungewohnt ist. 
Auf der Straße sahen wir auch an einer Stelle einen Road Runner, der in unheimlicher Geschwindigkeit über die Straße flitzte und erst nachdem er die Straße überquert hatte, zu fliegen begann (O-Ton Werner): „Er kann eindeutig besser rennen als fliegen, auf der anderen Straßenseite rannte er dann in 20 cm Höhe in der Luft weiter“ :mrgreen:
Als nächstes kam dann aber einer der Höhepunkte des Tages: Der Hackberry General Store. „Der urigste Krempelladen, den ich je gesehen habe“ (O-Ton Werner).



Hier gab es alles – alte Litfasssäulen, Tankzapfstationen, alte Autos (O-Ton: „Autos, bei denen die Reifen schon weggefault waren“), Pissoirs mit Kaktus drin, Schilder, Werkzeug, Steine, Holz... ein Sammelsurium an Kuriositäten.  :kratz:

Noch mehr Bilder vom General Store: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0257.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0232.jpg

Auch im Laden drin konnte man allerlei Dinge betrachten, bei denen allerdings unsicher war, was eigentlich verkäuflich ist. Der ältere Mann, der den Laden führte, unterhielt sich beim Abkassieren der Souvenirs, die wir gekauft hatten, noch kurz mit uns und nach einem Spaziergang durch den Hinterhof des Hackberry Store fuhren wir weiter.


Ein Familienfoto vorm General Store: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/DSCF1848.jpg

Das Straßenbild änderte sich im weiteren Verlauf der Fahrt mit passender Beatles-Musik nur wenig, unendliche Weiten, Einsamkeit ohne Ende und immer wieder die schnurgeraden Straßenabschnitte, bei denen wunderbare Fotos möglich waren.



Einen Abstecher machten wir zu den Grand Canyon Caverns, wo wir überlegten, eine Tour in den Untergrund zu machen, auf die wir aber verzichteten und stattdessen die Restrooms und den Gift Shop besuchten.
In Seligman machten wir ebenfalls einen kurzen Stop, liefen etwas durch die Gegend, machten ein paar Fotos mit den Schaufensterpuppen die dort herumstanden, gingen in einen Gift Shop; waren nach dem Hackberry General Store jedoch nicht sonderlich begeistert und waren dementsprechend schnell wieder im Auto.

In Seligman: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/DSCF1862.jpg

Bevor wir die Route 66 letztendlich verließen und wieder auf die Interstate fuhren, stellten wir noch einmal resümierend fest, dass dieser Teil der Route 66 ein absolutes Muss ist, wenn man in der Gegend ist, da schon allein die Straßenführung, die Landschaft und der Hackberry Store einen Besuch unverzichtbar machen.  :daumen:



Irgendwann fuhren wir dann auf den Hwy in Richtung des Grand Canyon, zu dem wir die Abzweigung erst einmal suchen mussten. Es wurde immer waldiger, grüner (Nadelbäume) und man fuhr kontinuierlich auf einem Plateau, sich fragend, wann den nun der Grand Canyon kommen möge...?
In Valle besuchten Werner und ich dann noch das „Planes of Fame“-Museum, während Ina im Auto (O-Ton: „Brutkasten“) ein Nickerchen hielt. Im Museum konnte man Flugzeuge und deren Nachbaue aus der amerikanischen Geschichte anschauen, zum Teil auch Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg, beispielsweise ein japanisches Kamikaze-Flugzeug oder eine deutsche Messerschmidt der Nazis.



Werner holte sich anschließend noch einen Kaffee, wir ließen Ina aus ihrem Brutkasten und fuhren weiter nach Norden.
Die Spannung im Auto stieg und durch bewaldete Gebiete kamen wir endlich zum Eingangsschild am Grand Canyon NP, wo wir natürlich anhielten und das obligatorische Foto machten.

Kennt eh jeder: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0392.jpg

Am Bezahlhäuschen zeigten wir unseren NP-Pass vor, bekamen eine Karte und fuhren weiter. Für unseren ersten Stopp am Grand Canyon wählten wir den Mather Point aus, da dieser angeblich besonders beeindruckend sein soll. Die Parkplatzsuche gestaltete sich hier als etwas schwierig, letztendlich parkten wir einige hundert Meter weit vom Mather Point entfernt am Straßenrand. Als wir dann zum Viewpoint zu Fuß liefen und uns durch die Massen anderer Touristen einen Aussichtsplatz erkämpften, kam der erhoffte „WOW“-Moment.



Es war richtig krass, riesengroß, unglaublich, so weit...  :staunend2: :staunend2: man konnte die Dimensionen überhaupt nicht begreifen. Man hatte das Gefühl einer Pappwand aus dem Film, es war überhaupt nicht plastisch, aber die schier unglaubliche Größe erzeugte ein starkes Schwindelgefühl, während man versuchte, das Gesehene zu verarbeiten.



Da es uns am Mather Point jedoch zu voll war, entschlossen wir uns, zum Visitor Center zu schauen und lasen uns dort ein paar Schautafeln über Geographie sowie Fauna & Flora durch.
Wir waren mittlerweile relativ erledigt von dem, was an diesem Tag schon hinter uns hatten und wollten in unserem vorgebuchten Motel einchecken, der Kachina Lodge direkt am Rim. Dazu brauchten wir erst einmal eine Weile, um einen Parkplatz zu finden, fuhren mehrere Runden auf der Parkstraße entlang, bis wir unser Auto abstellen konnten. Ina und ich liefen zur benachbarten El Tovar Lodge, checkten dort ein und brachten anschließend unser Gepäck auf unser Zimmer in der Kachina Lodge. In der Zwischenzeit hatte Werner sogar einen Stellplatz direkt vorm Motel gefunden. Die Kachina Lodge, unterhalten von dem Xanterra-Unternehmen, dem so ziemlich jede Lodge in den NPs untersteht, sollte an dieser Stelle besonders gelobt werden. Durch die Lage, die Ausstattung und das Preis-Leistungs-Verhältnis gehörte dieses Motel zu den besten auf unserer Reise!  :clap:
Werner blieb nun auf dem Zimmer, da es ihm dank seiner Erkältung nicht allzu gut ging. Ina und ich packten uns etwas Proviant ein und liefen in Richtung West Rim Trail. Zuerst jedoch machten wir einen Abstecher auf dem Bright Angel Trail in den Canyon hinein, natürlich nur wenige (Höhen-)Meter, da wir uns nicht zuviel zumuten wollten, sondern nur einmal die Größe des Canyons am eigenen Leib spüren wollten.



Diese Idee hatten mit uns auch viele andere Touristen und schon nach kurzer Zeit kehrten wir wieder nach oben um. Nun ging es weiter entlang des West Rim Trails, der durch die schöne Vegetation aus kleineren Bäumen und Büschen, sowie blühenden Kakteen führte und tolle Ausblicke auf den Canyon bot. Hier war es außerdem wenig voll, so dass wir das Gefühl hatten, den Park ganz für uns allein zu haben.

Blick in den Canyon, zum hundertsten Mal: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0432.jpg
Hörnchen in Betrachtung des Sonnenuntergangs: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0481.jpg

Wir passierten ein paar Overlooks, sahen viele Chippies, große Schmetterlinge und auch den Suizid-Vogel: ein kleiner rundlicher Vogel, der sich auf glatten Flächen so schnell bewegte, dass es aussah, als liefe er auf Rollen. Später stand er dann direkt am Rand des Abgrunds und machte dort Hopsbewegungen, die sich am ehesten mit „in die Knie gehen“ beschreiben lassen. Wir beobachteten ihn dabei einen Moment, bis er dann zu einem „finalen Hopser“ ansetzte und ohne die Flügel auszuklappen in den Canyon sprang. Später sahen wir wieder einen solchen Vogel, der dieses Mal aber nicht sprang, sondern von der Klippe kippte.  :doesig: :mrgreen:
Da wir noch nicht wussten, dass wir die Chippies nicht füttern durften, begingen wir diesen Fauxpas und lockten ein kleines Hörnchen mit einer Banane an. Es war zwar verboten, aber unheimlich süß...  :herz: natürlich haben wir nach dem Lesen des Schildes nie wieder Chippies gefüttert!



Wir liefen dann bis zum Maricopa Point, stiegen dort ins Shuttle ein, fuhren bis zum Hopi Point und genossen den atemberaubenden Ausblick auf den Colorado River. Außerdem erschien bei der tiefer stehenden Sonne mittlerweile der Grand Canyon wesentlich plastischer, so dass sich dieser Abstecher wirklich gelohnt hatte.



Nach kurzer Fahrt mit dem 6-Uhr-Shuttle zurück zum GC Village sammelten wir Werner im Motel auf, um gemeinsam den Sonnenuntergang anzuschauen. Wir wollten dazu nicht an einen der übervollen Viewpoints, sondern begaben uns entlang des West Rim Trails an einen einsamen Platz, wo wir uns auf die Steine setzten und die Sonne anschauten, die sich dem Horizont näherte.


Kurz vor Sonnenuntergang: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/CIMG0649.jpg
Unser eigener Viewpoint: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/DSCF1942.jpg

Dabei machten wir Fotos und suchten wir auf dem Boden nach hübschen Steinen und entdeckten sogar Fossilien.



Werner fand angeblich auch ein Segment eines prähistorischen Unterkiefers (O-Ton Ina, sarkastisch: „Klassifikation: Schädeli Werneri“) und erzählte einige wissenschaftliche Dinge darüber.  :dozent: :hand:

Schädeli Werneri: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-16/DSCF1978.jpg

Als die Sonne weg war, erschien der Grand Canyon fast gespenstisch dunkel, wirkte nun aber noch plastischer als bei Tageslicht und Unmassen von Fledermäusen schwärmten aus.



Zum Abendbrot setzten wir uns in die Bright Angel Lodge, mussten relativ lange warten, bekamen dann aber äußerst leckeres Essen. Abends überspielten wir mit Mühe und Not noch die Bilder und fielen dann hundemüde in die Betten, wohl wissend, dass heute die Halbzeit unserer Reise war... 

Gefahrene Meilen: 197
Trails/Länge: West Rim Trail von der Bright Angel Lodge zum  Maricopa Point/ca. 2,5 km oneway
Übernachtung/Rating: Kachina Lodge Grand Canyon Village, 6/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – erster Grand-Canyon-Blick; Ina – Grand Canyon an sich; Werner – Grand Canyon an sich
Liebe Grüße,
Rike


mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Zitat
Es war richtig krass, riesengroß, unglaublich, so weit...  staunend II staunend II man konnte die Dimensionen überhaupt nicht begreifen. Man hatte das Gefühl einer Pappwand aus dem Film, es war überhaupt nicht plastisch, aber die schier unglaubliche Größe erzeugte ein starkes Schwindelgefühl, während man versuchte, das Gesehene zu verarbeiten.

Besser hätte man es nicht sagen können. :daumen:
Ich denke, so empfindet jeder beim ersten GC Besuch.
(wenn nicht, würde ich mal zum Arzt gehen... :lachen07:)

Gruss,
Manni

Palo

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Bin schon auf die weiteren Tage gespannt! Und bitte weiterhin so viele schöne tolle Bilder!
Gruß

Palo

Willi

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Irgendwann fuhren wir dann auf den Hwy in Richtung des Grand Canyon, zu dem wir die Abzweigung erst einmal suchen mussten. Es wurde immer waldiger, grüner (Nadelbäume) und man fuhr kontinuierlich auf einem Plateau, sich fragend, wann den nun der Grand Canyon kommen möge...?

Auch ein Gefühl, das wohl jeder beim ersten Besuch des Grand Canyon hat.  :)


Wieder ganz tolle Bilder, Rike.  :daumen:


Sybill

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Hallo Lupine, tolle Bilder und schön beschriebene Reiseerlebnisse - bin weiterhin ganz begeistert von Deinem Bericht!! :D Deine Beschreibungen heizen unsere Vorfreude auf unsere Reise im September/ Oktober so richtig an. Vor allem die letzten Tage (Santa Monica, Barstow, Route 66 und Grand Canyon) stießen auf unsere ganze Aufmerksamkeit, da wir auch diese Strecken befahren werden.


Viele Grüße von Sybill



zzyzx

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Hallo Ihr Drei,

ein toller Reisebericht, der Erinnerungen an vergangene Touren wieder aufleben läßt.

Zitat
(O-Ton: „Wir waren irgendwie etwas enttäuscht. Das sah aus wie Prenzlauer Berg 1979.“/ „...im Vorortbahnhof um Mitternacht.“)

 :lol:
Da hat sich in den letzten 15 Jahren wohl nicht viel verändert. In LA liegt halt Trash und Glamour nah beieinander - Love it or leave it ;-).


Viele Grüße

Michel

Doreen & Andreas

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Irgendwann fuhren wir dann auf den Hwy in Richtung des Grand Canyon, zu dem wir die Abzweigung erst einmal suchen mussten. Es wurde immer waldiger, grüner (Nadelbäume) und man fuhr kontinuierlich auf einem Plateau, sich fragend, wann den nun der Grand Canyon kommen möge...?

Auch ein Gefühl, das wohl jeder beim ersten Besuch des Grand Canyon hat.  :)

Absolut, dem kann ich nur zustimmen. Genz extrem empfanden wir dies beim Heli-Rundflug, als sich nach dem Überfliegen von endlos scheinendem Wald auf einmal die Abbruchkante des Canyons offenbarte.


Hörnchen in Betrachtung des Sonnenuntergangs
Brilliant, Rike. Das Bild zusammen mit diesem Titel (in Anlehnung an Caspar David Friedrich) verdient einen Preis  :zwinker: :clap: :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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