16.05.2006
Sand Flats Road und Recreation AreaLeute, was soll ich sagen: Da fahre ich seit 20 Jahren – wenn auch nicht regelmäßig – nach Moab, aber davon hatte ich bisher nie gehört. Die
Sand Flats Recreation Area ist der ultimative Spielplatz für alle Off Road Fans. Und nicht nur das, auch landschaftlich ist sie ein echter Höhepunkt.
Wir begeben uns dorthin und wollen die $ 5 Eintritt bezahlen. Der freundliche Ranger betrachtet gutmütig unser Auto und lässt uns umsonst durch. Wenn wir tatsächlich einen der Trails fahren würden, sollen wir bei der Ausfahrt aus dem Gelände bezahlen.
Sand Flats Road und 4-Wheel-TrailWas wir sehen, ist alles andere, als SUV-tauglich. Hier müssen richtige Off-Road-Maschinen her. Trotzdem schnuppern wir an der einen oder anderen Stelle, um zu sehen, was unser SUV so drauf hat und sind über dessen Kletterkünste sehr angenehm überrascht. Purer Fels macht dem Goldstück nichts. Der Kriechgang schafft auch kleine Klippen bergauf völlig problemlos. Nur bergab kriecht er leider nicht, sondern muss über die Bremse gebändigt werden.
Noch vor der Einfahrt in die Recreation Area bestaunen wir ungläubig den Lions Back. Eine Felsrippe in Privathand, die gegen einen Obulus von 10 $ befahren werden kann. Leider findet sich kein Todesmutiger, sodass ich dem Löwen selbst auf den Pelz rücken muss.
Entweder als Mahnmal oder zur Steigerung der Spannung hat man ein Autowrack in einer Felsspalte liegen gelassen. Es blitz in der Sonne. Wird es regelmäßig poliert?
An der Ausfahrt der Recreation Area stehen ein Rettungsfahrzeug, das Auto des Sheriffs und noch ein paar andere Fahrzeuge. Hier beginnt ein über 11 Meilen langer Bike-Trail, dessen Beginn wir uns ansehen. Unser Ranger von vorhin kommt nach kurzer Zeit und es stellt sich heraus, dass jemand mit seinem Bike abgestürzt ist und nun per Hubschrauber geborgen werden muss. Schlimm, wenn sich solche Dinge ereignen. Noch schlimmer, wenn es jemanden in seiner schönsten Zeit des Jahres, der Urlaubszeit, trifft.
Nachdenklich fahren wir auf der Sand Flats Road weiter in die Berge. Die Back Road ist in perfektem Zustand. An steilen Stellen ist sie sogar asphaltiert. Nach dem Ende einer langen Steigung glauben wir, uns verfahren zu haben; denn innerhalb weniger Meter geht der Asphaltbelag in Gravel und dann in wüstes Geröll über. Wir fahren ungläubig ein paar Meter zurück und müssen feststellen, dass wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind.
Trotz des Rettungshubschraubers, der just in diesem Augenblick mahnend über uns erscheint, testen wir das Teilstück an. Und siehe da: Nach vielleicht zwei- oder dreihundert Metern hat die Straße wieder einen akzeptablen Belag. Ohne dieses kurze Teilstück wäre die Straße auch für WoMos oder Pkws durchgängig geeignet.
Die Sand Flats Road windet sich durch eine herrliche Landschaft hoch und höher in Richtung der La Sal Mts. Die Vegetation wächst mit der Höhe. Die Rückblicke Richtung Moab sind grandios. Wegen der vielen Foto- und Genießerstopps kommen wir kaum voran. Aber das wollen wir eigentlich auch gar nicht. Dies ist ein Trip für Genießer und das wollen wir heute sein.
Irgendwann, eigentlich viel zu schnell, erreichen wir in etwa 2.100 m Höhe den La Sal Loop und fahren auf bekannten Wegen „heim“ nach Moab.