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Autor Thema: Wilder Westen inklusive - einmal Vegas und zurück bitte (12.5.22 - 2.6.22)  (Gelesen 18864 mal)

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Schneewie

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Schneewie

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Jack Black

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Nicht Dein Ernst? Bei mir war damals auch nicht an einen Urlaub in den USA zu denken.. aber nach den Weihnacht-Kindeeserien (zB Anna oder Timm Thaler) war ich 88 in einem Alter, in dem  die Mehrteiler für"Grosse" dran waren :P

Ne, kenne ich wirklich nicht. Ich bin Baujahr 1959, wahrscheinlich noch ein paar Jährchen älter als Du. 1988 war ich im Sommer auf Bornholm, werde ich auch nie vergessen, wir waren mit 14(!) Freunden zusammen in einem wahnsinnig tollen Haus (ein renoviertes Haupthaus eines Bauernhofs) mit 600qm Wohnfläche, 7 Schlafzimmern und 6 Badezimmern. Wir hatten da Spaß ohne Ende. Und 1989 sind wir in einer etwas kleineren Besetzung natürlich(!) wieder nach Korsika gefahren, um dort Campingurlaub zu machen.

USA hat mich damals überhaupt nicht interessiert. Schlimmer noch, als meine Frau Ende 1995 zum ersten Mal aus der Firma kam und ihre beste Freundin Barbara ihr einen Floh ins Ohr gesetzt hatte (die war im Sommer 1995 in Kalifornien gewesen), daß wir auch unbedingt mal nach Kalifornien fahren müßten, da hatte ich (muss ich leider zugeben) "Null Bock" auf USA. Was soll ich denn da? Urlaub hieß damals für mich: in JEDEM Fall auch ein schöner Strand und Sonne. Aber was soll ich denn in Kalifornien? Entsprechend habe ich wahrscheinlich auch diese Serie Ende der 80er Jahre gar nicht erst mitbekommen. Ich war damals auch ziemlich aktiv, ich habe viel Squash gespielt (das ging ja nur Abends) und zwei mal die Woche habe ich im Chor gesungen (da habe ich auch meine Frau kennengelernt, im Chor singen ist etwas ganz wunderbares, da lernen ganz viele Leute Ihren Ehepartner kennen, weii es auch so verbindet) und einmal die Woche habe ich Schach gespielt (im Verein, ich hatte sogar überlegt, Profi  zu werden. Habe ich zum Glück nicht gemacht, damals konnte man kaum Geld damit verdienen). Und am Wochenende sind wir regelmäßig in die Düsseldorfer Altstadt gefahren und sind beim Schumacher versackt. Ich war jeden Abend "auf Jück", ich habe damals kaum Fernsehen gesehen.

Das ist heute alles ziemlich anders, mein Leben hat ja 1997 einen riesigen Knacks bekommen. Und da fing auch meine Liebe zu den USA an. Da konnte ich trotz meiner schweren Behinderung eigentlich alles machen. Was nur alles ganz anders als vorher war. Heute sehe auch relativ viel Fernsehen, meistens Müll, aber ist mir egal. Aber diese Serie - ne, sagt mir nichts.

Timm Taler und Co. war auch nicht meine Zeit, ich bin in den Zeiten der legendären Weihnachtsvierteiler aufgewachsen. Die Schatzinsel, Robinson Crusoe, Zwei Jahre Ferien, Der Seewolf, Der Kurier der Kaiserin usw. etc. pp. Lange ist's her.
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usa-rookie

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19.05.2022 oder der Horizont so weit..

Es geht weiter... heutiges Endziel Farmington/New Mexico
Unsere Sehnsucht nach Vegas ist wohl doch zu groß.. Patrick biegt auf meine Losung "Richtung Norden" auf die I25N ab... nee,nee,nee.. zurück und den richtigen Weg nehmen. Ich habe auf der Karte des RandMcNally die Strecke über Los Alamos auserkoren, was sich noch als Fehler erweisen wird.
Nach nur wenigen Kilometern stehen wir im Stau.. was ist denn hier los? Eine Police-Eskorte für Fahrzeuge mit Luftballons? Der Hase murmelt was von "Graduation".. das stand wohl irgendwo auf nem Schild. Ich bin ganz fasziniert und stelle mir das gerade in Neunkirchen/Saar mit der örtlichen Polizei vor, die Abiturienten in die City eskortiert.
Und dann sehen wir noch was Merkwürdiges.. ein Polizei-Aufgebot für 2 Läufer.. sowas haben wir in Alamogordo schon gesehen und gemutmaßt, daß es sich um Häftlinge handelt. Aber hier? Und dann für 2 Personen?
In Los Alamos angekommen irren wir verzweifelt umher. Es scheint irgendwie nicht weiter Richtung Westen zu gehen. Die Ausschilderung ist dürftig bzw. nicht vohranden. Also am nächstgelegenen McD das umsonst WiFi genutzt und die weitere Strecke gecheckt. Ach so, die 126 kann man überhaupt nicht weiterfahren (sagt zumindest google). Also bleibt nichts anderes, als den Weg wieder zurück und Richtung Espanola weiter nordwärts. Das Santa Clara Reservat sieht genauso traurig aus, wie viele andere - Trailer mit Unrat drumrum.
Impressionen von unterwegs:












Wenig später wir die Landschaft richtig grün und dann taucht wie aus dem Nichts eine Schule auf.. ich glaube hier fahren keine Helikopter-Eltern her, um die Blagen zum Unterricht zu bringen. Aber wie lange bitte ist der Schulbus unterwegs? Und wieviel Päckchen liefert wohl der UPS-Fahrer am Tag so aus? 2 oder 3?





Währenddessen sind wir am Abiqin Lake vorbeigefahren und haben so den Abzweig zur NM96 verpasst. Menno, bei dem Thema Ausschilderung tut sich New Mexico nicht gerade als Paradebeispiel hervor.
Dafür ist die Gegend mit den Felsvorsprüngen was für meine Indianer-Phantasien.. kaum denke ich, daß sich in dieser Gegend Häuptling "grosser Bär" auf dem Rücken des  stolzen Reittiers auf dem Berg gut machen würde, da tauchen 2 Pferde am Strassenrand auf..

Im weiteren Verlauf sehen wir die wohl zur Schule gehörenden Bus-Stop Schilder.. boah, was für eine Strecke (wenn es denn einen Zusammenhang gibt). Da läuft ja zwischendurch der TÜV am Schulbus ab!



Qualität setzt sich durch :)



Essen ist fertig:



Die letzten 50 Meilen vor Bloomfield ziehen sich wie Kaugummi.. die Gegen ist irgendwie zum Gähnen öde und die Strasse geht bis zum Horizont immer geradeaus.. nach der Kuppe? wieder nur geradeaus..
In dem kleinen Bloomfield angekommen verlangt der Jeep nach Futter. Mit 4,59$/Gallone ist es teurer als anderswo, aber es hilft ja nix.
Wir machen einen Zwischenstop an den Aztec Ruins. Die Besichtigung ist erstaunlicherweise umsonst und auch wenn es jetzt nicht DAS Wow-Erlebnis war, wenn man in der Nähe ist, lohnt sich ein Besuch der alten bzw. restaurierten Stein-Behausungen.






















Jedem, der mal unterwegs in den USA sein möchte und ein "Örtchen" braucht, kann ich diejenigen in Nationalparks oder National Monuments empfehlen.. meist so alt, daß sie schon antiquarisch scheinen, aber immer blitzsauber!



Oberhalb der Siedlung kann man auf der Bank sitzen und ich habe irgendwie gleich indianische Gesänge/Flötenspiele im Ohr.. schon ein bisschen magisch und eine Fledermaus sehen wir auch. Wer kann sie erkennen?



Unterwegs finden wir im Safeway neben Esswaren für uns die Graduation Torten für den akutellen Jahrgang:





Im Holiday Inn Express Farmington muss ich mich dann so richtig aufregen. Den Aufenthalt hatte ich gestern über hotelopia gebucht und auch gleich gezahlt. Hier gab es dank meiner Firma über corporate benefits richtig gute Preise. Beim Check Inn wird erstmal meine KK abgelehnt... hääää? Ich hatte morgens noch den verfügbaren Rahmen gecheckt und der ist längst nicht erreicht, geschweige denn überschritten.
Nachdem auch die folgenden 2 KK abgelehnt werden, bemerke ich -mittlerweile weniger freundlich- daß wohl ein Fehler beim Hotel vorliegen muss. Nach gefühlten 30 MInuten im Hinterzimmer kommt die an sich durchaus nette Mitarbeiterin raus und meint, ich solle bei Expedia anrufen und das klären... auch wenn mein englisch nicht perfekt ist, entgegne ich wie aus der Pistole geschossen "can I speak the manager?" Die Boss-Lady ist dann so kooperativ, daß sie auf meinen Redeschwall hin die Zimmerkarten fertig machen und dann selbst bei Expedia anruft ... obwohl ich mehrfach erwähnt habe, daß es gar nicht die Vermittler von der Insel waren.. aber egal, wir sind im Zimmer und futtern erst noch was aus dem Vorrat, ehe wir uns Richtung Bisti Badlands aufmachen.

Den Trailhead findet man recht leicht.. was für  die "cracked eggs" und "Hoodoos" nicht gilt. Die Beschreibung, die ich im Netz gefunden habe führt uns dann aber zu einer wahrhaften Mondlandschaft... faszinierend. Wie in einem Weltraum-Movie.




Wir krabbeln auf dunkle Hügel und laufen etwas rum... ohne andere Menschen zu sehen.

























Die Sonne steht schon recht tief und so gehen wir zunächst den gleichen Weg zurück, wie wir gekommen sind, um dann noch etwas in die andre Richtung zu spazieren. Der Sonnenuntergang ist grandios und wir können noch einige tolle Fotos machen.





















Der Blick aus der Dunkelheit auf das hell erleuchtete Farmington..



Zurück im Hotel bekommen wir mit, daß potentielle Gäste wegen "sold out" abgewiesen werden. Was machen die Leute alle hier? Leider ist der Pool geschlossen. Warm genug wäre es gewesen und ein netter Abschluß für den Tag. Aber sei's drum, nehmen wir halt im Zimmer noch einen Schlummertrunk..
Ob hier ein Deutscher parkt?



Morgen geht es nach... aber lest einfach weiter mit...

Fazit: Ein Fahrtag mit viel Gegend
gefahrene Meilen 352
Essen: aus dem Vorrat in unserem Kühlrucksack
Hotel: Holiday Inn Express Farminton 120$

usa-rookie

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Eine kleine Mitfahrt..


Jack Black

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Oh man - habe ich das überlesen, oder steht es hier auch nicht: habt Ihr keine Navi dabei? Mit Smartphone gibt es doch auch Navis, die selbst OHNE Netz (und Offline) arbeiten. Oder hat die Navi einfach auch nur versagt? Ich gebe ja zu, im Südwesten braucht man eher selten eine Navi (wir haben die meistens "einfach so" mitlaufen), aber an dem Tag hättet Ihr sicher eine Navi gebrauchen können.

Auf Farmington scheint ein Hotelfluch zu liegen - wir haben nämlich 2019 (letzter USA Urlaub) auch so große Problem gehabt (wir hatten ein Comfort Inn gebucht), dass wir sogar ad hoc am Thresen die Buchung canceln mußten und die Dame an der Rezeption uns im gegenüber liegenden Marriott ein Zimmer reservieren mußten. Das Comfort Inn hatte KEIN EINZIGES Zimmer im Parterre frei und KEINEN Aufzug in die höheren Etagen. Leider kann ich nicht Treppen steigen.... (ich habe NOCH NIE erlebt, dass ein mehrstöckiges 3-Sterne Motel KEINEN Aufzug hat).
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@JackBlack
Nun ja.. wir hatten kein Navi dabei.. das mit den Offline-Karten hab ich irgendwann unterwegs erst gecheckt. Diese Funktion von google hab ich aber im Anschluß (ich glaube nach Los Alamos war es) ausgiebig genutzt. Aber halt zwischendurch auch mal ausgeschaltet, wenn mir der Weg glasklar schien  8)

Und weiter geht die wilde Fahrt..

20.05.2022 oder ein Naturwunder mit Gänsehaut-Garantie

So richtig gut geschlafen habe ich nicht... also heute nix mit "ratzen".. der Kühlschrank hat sich als brummender Geselle entpuppt (die Klima hatten wir bereits im Vorfeld abgedreht) und das Herumlaufen von über uns wohnenden Gästen haben wir deutlich an den Knarzgeräuschen  geört. Aber egal, Frühstück ist inklusive und wir widmen uns wieder einem "Traum in Plastik", ehe wir nach der Dusche New Mexico verlassen.
Beim Auto-Beladen findet Patrick den Fehler beim Radio-Empfang.. die Antenne am Jeep fehlt! Zum Glück begleitet uns der Sender 104.5 noch eine ganze Weile und haut gute Songs raus. So werden  zum Beispiel "live and let die" von Paul McCartney, "You spin me round" von ...? "I love Rock'n'Roll" von Joan Jett, Papa don't preach und Gonna be startin' something von MJ intoniert.. Ein Song hätte glatt das Zeug zum Tagesmotto "Save the horse - ride the Cowboy" :laugh:
Grafitti Kunst am Wegesrand:







Am Schild zum 4 Corners NM biegen wir ab. Hier waren wir vor ein paar Jahren schon einmal. Seinerzeit aber vergebens, da geschlossen. Die Navajo, auf deren Land das Monument liegt, verlangen 8$ pro Nase.





Für eine Grenze?.. Na gut.. bis 6 Jahren wäre es frei.. Patrick rutscht im Sitz nach unten uns piepst "I am 6 years old and I am alone", während ich auf dem Rücksitz unter der Decke liege.. reglos und ohne zu atmen..
So malen wir uns das in der Schlange vor dem Kassenhäuschen jedenfalls aus und ich habe einen regelrechten Lachflash.. die Navajo-Oma am Counter findet uns hingegen ganz und gar nicht witzig. Und Bargeld will sie auch nicht.. auch nicht abgezählt... ok ok.. Kreditkarte hingehalten und am Parkplatz weiter rumgealbert. Neben den 4  Bundesstaaten New Mexico, Arizona, Utah und Colorado treffen hier auch 2 Zeitzonen aufeinander. 10.18 Uhr in NM und 9.18 Uhr in Arizona *hüpfhüpfhüpf*.. na wer kennt die Szene aus "Paul - ein Alien auf der Flucht". Wer den Streifen nicht kennt.. unbedingt anschauen. Herrlicher Klamauk und einiges an Landschaft gibts auch zu sehen.

eature=share





Weil wir durch den Zeitzonen-Kram eine Stunde gewinnen, können wir dem Monument Valley auch nicht widerstehen.. aber es sei gesagt, das Endziel ist es nicht.
Für die Fahrt durch das Tal fehlt uns die Zeit, aber ein bisschen im Shop stöbern und trotz starkem Wind und nur 66°F Bilder schiessen.. das geht.











Um kurz vor halb 2 erreichen wir dann unser Tagesziel: Page. Das Days Inn kennen wir von einigen Besuchen und es ist gewohnt gut. Ich glaube sogar, es gab ein Upgrade. Das Zimmer sieht eher nach Suite aus. Schlafzimmer plus living room mit Küchenecke - klasse.







Für 14.40 Uhr habe  ich eine Tour im Canyon X gebucht. Die Antelope Canyons Upper und Lower kennen wir und hier soll es noch nicht ganz so überlaufen sein.
Und wirklich... neben uns findet sich nur noch ein anderes Pärchen ein.. die beiden entpuppen sich auch als Deutsche und witzigerweise kommen sie fast aus der Nachbarschaft (wir wohnen im Saarland und die 2 sind aus Kaiserslautern/Pfalz - Luftlinie 50km).
Wir dürfen selbst mit unseren Autos Richtung Canyon fahren und werden von einem Escort-Fahrzeug zum Eingang begleitet.



Unsere Guide Bambi (ihr Diné Name ist unaussprechlich, bedeutet aber sowas schönes, wie Kolibri) erzählt uns allerhand über die Navajo, die sich ja selbst Diné - das Volk - nennen. Auch über die Canyons und damit verbundene Rituale berichtet sie einiges. Die Medizinmänner des Stammes kommen regelmäßig her und sammeln hier wachsene Pflanzen für Zeremonien.
Daneben macht Bambi viele Bilder von uns.. dafür dürfen wir dann auch ab und zu die Maske runterziehen. Noch am Eingang hat sie uns eingebläut, daß man dies auf gar keinen Fall darf (da stand aber noch der Fahrer vom Begleitfahrzeug dabei).
Ich lerne die Panorama-Funktion meines Smartphones völlig neu kennen.. wusste gar nicht, daß die auch hochkant kann..
Es ist einfach atemberaubend, unbeschreiblich, unvergesslich, traumhaft schön und Gänstehaut-machend.. dieser Ort ist magisch und wir sind sehr froh, daß die Wahl für den 2. Puffertag auf Page gefallen ist. Ihr bekommt jetzt die volle "Dröhnung" der Bilder... bei den Steinformationen weist Bambi uns auch immer auf besondere "Figuren" hin.. Löwenköpfe oder die "Rote Frau".. vielleicht findet ja der ein oder andere von Euch die Motive..




































Auf dem Rückweg wollen wir zum Horseshoe Bend, verzichten aber aufgrund von Gegenlicht und überfülltem Parkplatz für den Moment darauf und verschieben den Besuch auf morgen früh.
Ebenfalls beim zurück-fahren sehen wir viele der ehemals stolzen Ausflugsboote trocken und traurig am Wegesrand.. da gibt es wohl nicht mehr genug (tiefes) Wasser? Oder sind sie ein Opfer von Corona?







Wir statten dem Walmart Supercenter noch einen Besuch ab. Wer mag das auch so,  im Urlaub durch Supermärkte zu streifen? Hier in Page gibts Wein nur im Liquor Store und gegen Ausweis.. das kriegen wir hin.
Im Hotel noch ein bisschen entspannen am Pool
Vorm Abendessen wollen wir uns selbst mal ein Bild von dem niedrigen Wasserstand am Lake Powell machen und fahren zum Aussichtspunkt. Wegen der anhaltenden Dürre ist der Pegel des Stausee's wirklich dramatisch gesunken. Von hier oben kann man das sehr gut erkennen.











Page ist hoteltechnisch weiter gewachsen.. an der Strasse zum Damm stehen 4 neue Hotels, die wir nicht kennen. Und noch was kennen wir nicht bzw. haben es bei den vergangenen Besuchen nicht erlebt.. Big Johns BBQ. Das Traditionslokal ging bislang an uns vorbei.
Außen bei der Live Musik ist es proppenvoll, aber drinnen wird gerade ein Tisch frei.. das Etablissement ist schon ein bisschen abgeranzt und das Essen wird doch tatsächlich mit Plastik-Besteck und auf Plastiktellern serviert. Geschmacklich ist mein pulled beef allerdings Bombe. Das kann man übrigens pur, im Brötchen, mit Beans + cole slaw oder Kartoffelsalat ordern. Pommes sucht man auf der Karte vergebens. Dieser Umstand kommt dem Hasen nicht gerade entgegen, aber auch er ist begeistert vom Geschmack. Es ist wahrhaft megalecker.





Bei der Rechnung unterläuft mir ein blöder Faux-pas. Irgendwie gab es in der letzten Zeit in meinen diversen USA-Facebook-Gruppen viele Diskussionen über Trinkgeld. So habe ich im Kopf: Tip wird immer vom Nettobetrag ausgerechnet. Ich schlage den Betrag dann auch aufs Netto und ernte dafür von der Bedienung einen Zettel, auf dem die erwarteten Beträge nochmal rot eingekreist sind.. blöd.. und ich kapiere es auch erstmal nicht. Erst beim whatsappen mit meinen "Vegas-Chicks" geht mir ein Licht auf...  Zumal wir im Normalfall eigentlich immer lieber zuviel, als zuwenig geben (meist runden wir das, was auf der Rechnung mit 20%  ausgewiesen wird nochmal auf - die Rechnung  gab es diesmal aber erst später). Ich möchte hier auch ausdrücklich keine weitere Trinkgeld-Diskussion starten!

Beim vorhin käuflich erworbenen Wein beschliessen wir den Abend in unserem Zimmer

Fazit: Umwerfender Tag
gefahrene Meilen: 339
Hotel: Days Inn Page 132$
Dinner: Big Johns BBQ 45$

partybombe

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Ja, die First Nations können (finanziell) zurückschlagen  :indianer:  :koch:

Jack Black

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So habe ich im Kopf: Tip wird immer vom Nettobetrag ausgerechnet. Ich schlage den Betrag dann auch aufs Netto und ernte dafür von der Bedienung einen Zettel, auf dem die erwarteten Beträge nochmal rot eingekreist sind.. blöd.. und ich kapiere es auch erstmal nicht.

Ich kapiere es auch nicht...

Ist doch richtig, Tipp wird aufs Netto gerechnet. Ich bin zwar auch nicht der Typ, der groß rumrechnet (ich gebe einfach irgendeinen glatten Betrag, meistens 10$, ist einfacher zu rechnen und reicht meistens auch), aber wenn schon, denn schon, dann vom Netto.

Finde es zudem ungewöhnlich, dass die Bedienung den Tipp nimmt, bevor Ihr weg seid. Denn eigentlich ist das etwas, was mich sonst an den USA stört, dass nämlich die Bedienung gnadenlos das Geld oder den Kreditkartenbeleg erst dann nimmt, wenn man selbst schon gegangen ist. Man bekommt nie Feedback über den Tipp. Und jetzt bekommst Du eine "Erziehungsmaßnahme"? Strange!

P.S.: 45$ für Diner inkl. Tipp und Tax sind aber auch moderat. Kann man nicht meckern.
P.P.S.: Wir sind auch totale Supermarktbummler. Manchmal finde ich es richtig Schade, dass wir im Motel wohnen und nicht in einer Ferienwohnnung mit Küche, dann würde ich fett einkaufen im Supermarkt!
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Schneewie

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Canyon X waren wir auch noch nicht.
Habt Ihr das vor Ort spontan gebucht oder schon in Deutschland.

Spendierst Du mir die Seite dazu?

Danke.
Gruß Gabriele

Jack Black

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Canyon X sind wir schon 2005(!) in irgendeinem Shop (ich kriege es nicht mehr hin, was für ein Laden das war) in Page spontan an der Kasse von so einem Hippie-Typen (lange Haare, Tattoos ohne Ende) auf Deutsch angesprochen worden. Er pries den Canyon X als sein Eigentum an und fragte uns, ob wir an einer Führung interessiert wären. Da ich so schlecht laufen kann, mussten wir leider ablehnen.

Der Horse Shoe Bend war  damals noch ein Geheimtipp und wir sind erst einmal vorbeigedüst, weil nur ein ganz mickriges Schildchen draufhin wies. Es war sowieso kostenlos und es gab so eine Hand voll Stellplätze für den Wagen, ausser uns war aber nur ein weiterer Besucher da..... das war einmal.

@Schneewie: https://www.antelopecanyon-x.com/antelope-canyon-x-hiking-tours/
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usa-rookie

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@JB
Danke fürs Einfügen vom Link des Canyon X...  :D

Genau darüber habe ich 2 Tage vorher gebucht,  Schneewie

Zu dem Tipp... ich hab nochmal den Abend bzw due Bezahlsituation Revue passieren lassen.. hab sogar noch ein foto von Beleg gemacht.. Rechnungsbetrag war 36 irgendwas... 20% also 7.20$. Ich hab unseren Tip allerdings auf ebenjenen Nettobetrag aufgeschlagen, ohne die Tax (4$) zu beachten... ich wähnte mich mit 45$ sogar noch großzügig..  :)
Zum Horseshoe schreibe ich beim nächsten Tagesberucht mehr... wir kennen den auch noch von 2006!

@schneewie
Auch beim Canyon X sollte man mittlerweile vorbuchen.. ich glaube einfach hinfahren kann man im Südwesten leider leider inzwischen vergessen.


mrh400

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Zu dem Tipp... ich hab nochmal den Abend bzw due Bezahlsituation Revue passieren lassen.. hab sogar noch ein foto von Beleg gemacht.. Rechnungsbetrag war 36 irgendwas... 20% also 7.20$. Ich hab unseren Tip allerdings auf ebenjenen Nettobetrag aufgeschlagen, ohne die Tax (4$) zu beachten... ich wähnte mich mit 45$ sogar noch großzügig..  :)
36,xy $ mit oder ohne die 4 $ Tax?; wenn ohne, dann wäre bei 45 $ der Tip noch knapp 5 $ und damit wirklich etwas wenig; wenn mit, dann gibt es nix zu meckern (auch wenn ich im Internet schon Belege von Restaurants aus Hotspot-Regionen gesehen habe, wo seitens der Restaurants 25 - 30% Tip vorgeschlagen werden - aber das muß man imho nicht mitmachen)

Zum eigentlichen Topic: schöne Bilder vom Canyon X; vor ein paar Jahren war das ja nur Insidern vorbehalten (da gab es auch hier und in anderen Foren ein paar wenige Beiträge), heute offenbar ein quasi offizielles Ziel - noch dazu zu erträglichen Preisen im Vergleich zum "althergebrachten" Anzelope Canyon, wenn ich das richtig gesehen habe. Bin weiterhin mit Vergnügen dabei.
Gruß
mrh400

Jack Black

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wo seitens der Restaurants 25 - 30% Tip vorgeschlagen werden - aber das muß man imho nicht mitmachen

Das ist unverschämt. Den Vogel hat vor ein paar Jahren Eddie McStiff (Moab) bei uns abgeschossen, die haben uns eine auf deutsch übersetzte Menukarte hingelegt, da stand dann unten auch, dass ein Tipp von 25-30% erwartet würde (absolut irre! Das ist endgültig durchgeknallt). Dann habe ich vom Nachbartisch die originale Karte auf Englisch gegriffen, da standen die ganzen Speisen natürlich dann auf Englisch - und unten stand, dass ein Tipp von 15-20% erwartet würde...

Rotzfrech! Aber wenn ich ehrlich bin, ich hatte es kaum anders erwartet, deswegen hatte ich auch die englische Karte gegriffen, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Einheimische 30% Tipp geben. In einer 0815-Bude.

P.S.: Jetzt fällt mir auch noch ein anderes Ereignis ein, das passt auch noch besser hier hin, das war auch in Moab, in der sog. Moab Brewerie, das ist auch ein Diner mit eigenem Bier. Die haben (wie bei Romy) einen Beleg hingelegt, da waren auch die verschiedenen Tipps vorberechnet, einfach vom Bruttobetrag 18%, 20% usw. ausgerechnet. Da habe ich mir auch den Kellner gegriffen und habe dem erklärt, dass die Tipps alle falsch wären, da wäre die Tax inkludiert, das wäre unüblich. Der wußte überhaupt nicht, was er sagen soll. Durch Corona ist das alles auf einmal so lange her, aber jetzt fällt mir das auch wieder ein. Ich hatte mir vorgenommen, jedesmal wenn so etwas passiert, den Inhabern zu sagen, dass die Kasse falsch programmiert ist. Das ist einfach eine Frechheit. Ich habe nichts gegen Tippen und gebe es auch angemessen. Ich lasse mich aber nicht gerne übers Ohr hauen und gerade in Moab ist die Tax vergleichsweise hoch.
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21.05.2022 oder  erstens kommt es anders...
Noch vorm Frühstück wllen wir zum Horseshoe Bend. Den kennen wir noch aus 2006... damals noch eher ein Geheimtipp mit einem Minischild am Strassenrand. Geparkt wurde auf einem Schotterparkplatz, ehe man querfeldein losmarschierte und unterwegs öfter dachte "wo verbirgt sich denn jetzt diese Schleife?" Und dann stand man an der Abbruchkante und war einfach geplättet.
Jetzt ist alles anders.. und vor allem durchorgansiert. 10$ fürs Parken und Benutzung der Stinkeklos, sowie Entlang-laufen-dürfen des neu angelegten Weges inkl. Aussichtsplattform. Es gibt übrigens (anders als bei den NPs) kein Re-Entry. Einmal rausgefahren, muss man erneut zahlen. Und zum Thema Rausfahren: Obacht! Denn da gibt es solche Nageldinger, die verhindern, daß man rückwärts reinfährt.
Jetzt isses also auch bei mir soweit, daß ich sage "früher war alles besser".. oder zumindest anders. Aber genug gemeckert. Den Horseshoe Bend für seinen Teil juckt es nicht und die Aussicht ist immer noch toll. Wir bleiben also eine ganze Weile und dank Weitwinkel am Smartphone kriegt man heutzutage auch die ganze Schleife aufs Bild.











Im Days Inn frühstücken wir erstmal, um dann unser Zeug in die Koffer zu werfen. Heute gehts nach Sedona.
Unsere Musikauswahl des Tages: Der Soundtrack von "Guardians of the Galaxy". Und auch wer mit Marvel-Filmen nicht viel anfangen kann, hört Euch diesen Soundtrack an.. echt genial und zum laut Mitsingen, wie gemacht.

Der Immobilienhändler aus Wyoming schien vertrauenswürdig.. :laugh:



Auf dem Weg durch den Oak Creek Canyon stehen wir im Stau, wie morgens um 7 Uhr in Stuttgart am Pragsattel. Was ist denn hier los?
Am Slide Rock State Park stehen die Autos bis zu einem Schild, das verkündet Wartezeit "ab hier noch 90  Minuten". Auch in dem Städtchen selbst ist die sprichwörtliche Hölle los.



Das ist irgendwie nicht "unser" Sedona. Die gebuchte Sugar Loaf Lodge ist dann auch nicht dazu geeignet meine Stimmung zu verbessern. Der Motel hat seine besten Tage offensichtlich schon länger hinter sich und den Pool möchte ich nicht benutzen. Der Kühlschrank könnte in etwa mein Alter haben.. Das alles zum Preis von 170$/Nacht..
Aber es gibt nicht nur Anlass zum Meckern.. die Handtücher sind kuschelweich und die sogenannten Amenities auch individuell und "organic".






Sollen wir dennoch gleich durchfahren nach Vegas? Heute macht das keinen Sinn mehr. Es ist halt Wochenende und damit auch dort sehr teuer.
Zur Beruhigung fahren wir zum Amitabha Stupa and Peace Park.. den haben wir bei einem unserer letzten Besuche entdeckt und ich finde es einfach schön und friedvoll hier.











Essen soll ja bekanntlich auch immer helfen, um in bessere Stimmung zu kommen.
Im Creekside American Bistro gibts hervorragende Bruschetta sowie leckeren Prosecco. Zur Hauptspeise noch ein Casars Salad plus Schrimps und ich bin wieder bester Laune. Patrick benötigt dazu einen Double Burger :laugh:







Nach einem Spaziergang durch das nette, kleine Shoppingstädtchen "Tlaquepaque" -wo gerade für eine Hochzeit aufgebaut wird - beschliessen wir retour im Zimmer, morgen nach Vegas weiter zu fahren.




















Der ältere Herr (evtl. der Inhaber?), der uns schon eher wortkarg beim Check Inn begrüsst hat,  meint auf meine Frage, ob wir die 2. Nacht stornieren können "sure" und bucht auch gleich via einem kleinen Kreditkarten-Buchungs-Gerätchen die zweiten 170$ wieder auf mein Plastik-Zahlungsmittel. Das war ja einfach.
Im Gegenzug buche ich eine Nacht im NYNY..  und für eine Samstagnacht zahlen wir dort moderate 150$. Hey, günstiger als die in die Jahre gekommene Sugar Loaf Lodge.
Zum Sunset packen wir Wein ein und wollen zur Cescent Moon Picnic Area. Doch der kostenpflichtige Parkplatz schliesst bereits um 18 Uhr. Und jetzt?
Unterwegs haben wir eine kleine Parkbucht gesehen und laufen einfach mal den danebenliegenden Hügel hoch. Boaaahhhh, hier hat man einen wirklich schönen Blick auf den Cathedral Rock. Wir breiten die mitgebrachte Decke aus und geniessen den Sonnenuntergang. Es ist quasi nix los und es ist wahrhaft einfach nur schön. Doch in Sedona bleiben?
Nee, aber wir sind versöhnt und kommen bestimmt wieder.











Fazit: Augen auf bei der Hotelwahl
gefahrene Meilen: 182
Essen: Creekside American Bistro 101$ plus Tip
Hotel: Sugar Loaf Lodge 170$