Die Tigger und dat Männe zum ersten Mal im Westen der USA
mit dem Wohnmobil auf einer klassischen Route vom 12.9. bis zum 3.10.2012
DAS FAZIT
So. Das war et also mit unserem kleinen Trip.
In den einzelnen Tagesberichten, Learning by Burnings und WoMo-Specials hat man ja schon das eine oder andere Fazitmäßige gelesen, aber ich fasse hier mal mittellang allet zusammen ...
1) GESAMTKOSTEN
Wir haben für die gesamte Tour pro Nase rund 3.300 Euro ausgegeben. Das splittet sich grob wie folgt auf:
– Flug: 788,00 Euro
– Wohnmobil: 1055,50 Euro
– Hotel/Campgrounds: 326,50
– Benzin: 388,00
– Essen/Einkauf: 407,00
– Eintritte: 238,00
– Sonstiges: 71,00
(also auch pro Person und: Das sind alles ca. Angaben – bitte nagelt mich nicht auf den Euro fest)
Damit liegen wir sicherlich nicht bei den "billigen" Ausführungen eines solchen Urlaubs, waren aber auch nicht über dem vorher grob angepeilten Budget (3.500 Euro). Wir haben uns während unserer Reise nicht groß darum gekümmert, stets eine NOCH billigere Tanke zu finden und waren auch grundsätzlich bei Safeway für die Nahrungsmittel einkaufen. Dazu ist El Monte ja auch nicht der günstigste Anbieter. Nur der Flug war damals der günstigste On-Way-Flug weit und breit. Ich würde beim nächsten Mal sicherlich etwas entspannter mit der Füllung unseres Tanks umgehen und eventuell durch Vorbuchen den ein oder anderen günstigeren Campground klar machen. Ansonsten finde ich nicht, dass man im Urlaub ständig jeden Dollar umdrehen sollen muss – insofern würde ich auch für den nächsten Urlaub nicht weniger Budget einplanen. Ja, mit dem Wohnmobil zu reisen ist sicherlich die teuerste Variante, aber es wurde genau der Urlaub, den wir wollten.
Also: 2) WOHNMOBIL
Wir hatten damals Angebote von Cruise America, El Monte und Road Bear vorliegen. Road Bear fiel aufgrund der extrem höheren Preise als Erstes raus. Gegen Cruise America entschieden wir uns aufgrund der zahlreichen negativen Berichte, die im Web kursierten und: Wir wollten einfach nicht in einer rollenden Reklametafel sitzen. Also El Monte. Wir hatten das Glück, unterwegs einige andere Wohnmobil-Mieter mit den unterschiedlichsten Vermieter-Kisten zu treffen.
Deswegen hier ein subjektiver Vergleich:
– Der Cruise America von H&B war niegelnagelneu und sehr gut ausgestattet. Allerdings kam dieser ohne jegliches Zubehör und die beiden hatten alles selber gekauft oder noch von den letzten Reisen mitgeschleift. Insgesamt kann man sagen, dass der wahnsinnig schlechte Ruf von CA nicht mehr so ganz gelten kann, die Flotte sah all over immer recht neu aus und wer also kein Problem hat, dass immer zwei widerlich grinsende Kinder so auf die Tür gebappt sind, dass es aussieht, als würden die da rausgucken ... (SHINING!) ... kann sicherlich auch bei CA mieten.
– Die Road Bears hingegen, die wir betrachten konnten, sahen SOOOO wahnsinnig viel besser nicht aus. Teilweise gleich alt wie Elmo, nicht besser ausgestattet und auch sonst nicht in wirklich besseren Zuständen. Zu denen sollte man meiner Meinung nach nur greifen, wenn man das Super-duper-mega-Paket nimmt und wirklich den totalen Luxus bekommt – hoffentlich.
– Moturis/Campingworld – die hatten wir damals nicht wirklich auf dem Schirm, aber was wir an Karren von denen gesichtet haben: nicht schlecht! Gut ausgestattet, immer ziemlich neu und – das hab ich dann mal später recherchiert – auch nicht gerade teuer. Im Gegenteil: Die sind gerne mal auf einem Preislevel von CA! Mal sehen, ob wir das nächste Mal umschwenken. Allerdings gibt es bei denen nicht immer einen C25 ...
– Last but not least dann El Monte: Wir waren mit El Monte insgesamt äußerst zufrieden. Unser Elmo hatte zwar durchaus seine Macken und Funktionsstörungen, aber die waren vernachlässigbar (im Gegenteil, ich war froh, mit einer "eingefahrenen" Kiste unterwegs gewesen zu sein). Vor allen unter der Tatsache, dass wir am Ende auch nicht gecheckt wurden als wollten wir beschummeln oder hätten was kaputt gemacht. Das Personal bei El Monte war freundlich, nett und entspannt. Wir waren also mit El Monte zufrieden und könnten uns vorstellen, bei denen wieder zu mieten.
Kurz gehe ich noch auf die Größe von Elmo ein: Elmo ist ein C25 mit Slideout. Gebucht hatten wir ohne Slideout (wegen dem höheren Gewicht und dem damit höheren Verbrauch), aber der war dann halt einfach dabei. Die Größe war GENAU RICHTIG! Den Slideout hätts jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber es war mit schon extrem komfortabel! Kleiner würde ich bei zwei Leuten maximal bis zu nem C23 gehen – wegen des Betts. Wir hatten ja ein halbwegs "normal" großes Bett (1,40x1,90), dass auch nicht immer auf- und wieder abgebaut werden musste. Das ist echt einfach viel angenehmer, wenn man morgens vor dem Frühstück nicht erst das Bett wieder in eine Sitzecke umwandeln muss. Und nur im Alkoven pennen war uns zu doof, denn der Platz ist einfach perfekt zur Koffer- und Großteilaufbewahrung. Und andersrum: GRÖSSER würde ich auch auf keinen Fall gehen (wenn man zu zweit bis zu dritt unterwegs ist), denn: Viele wirklich schöne State- und Nationalpark-Campgrounds gehen nur bis maximal 25 Fuß Länge! Und bei so Sachen wie dem Artists Drive im Death Valley steht auch als Maximal-Fußlänge 25 Fuß dran. Mit ner größeren Kiste ist man noch mal limitiert, wenn man solche Sachen machen will.
Also für Vermieter und Größe: 3) ROUTE UND LÄNGE
Kurz gesagt war das GENAU richtig! Zwei Wochen wären zu kurz gewesen, vier Wochen vielleicht schon zu viel. Denn wir merkten beide, dass wir gegen Ende einfach nicht mehr so richtig aufnahmefähig waren wie am Anfang. Die Reise war schon so voll von Eindrücken und Erlebnissen ... ich hätte danach eher noch 2-3 Tage rumgammeln in SFO oder am Strand gemacht, aber ich wäre eher nicht noch mehr gefahren, um mir NOCH MEHR anzuschauen. Ich bin extrem froh, in den drei Wochen NICHT noch Moab samt NPs und das Monument Valley reingepackt zu haben. Ehrlich. So konnten wir so Sachen wie den Zion Nationalpark richtig gut genießen und hatten nie das Gefühl, uns kaputt gefahren zu haben. Die Teiletappen waren wunderbar (mal kürzer, mal länger) und alles in allem haben wir genug gesehen (leider ... wir müssen noch mal hin).
Ich kann mit dem Wohnmobil nur empfehlen, keine Etappen länger als 350 Meilen zu machen. Das muss nicht sein und es ist einfach anstrengender als mit dem Auto. Man ist in jedem Fall langsamer (wenn man nicht ständig tanken will) und das ist auch gut so.
Die Route selbst war wirklich extrem ausgewogen und abwechslungsreich: Kurz in der City, dann in alpenähnlichem Gebirge mit tollen Ein- und Ausblicken. Danach ab in die Wüste, Bling-Bling-City und wieder Natur. Dieses Mal mit roten Steinen im Valle of Fire, dass ein ganz besonderes Kleinod ist. Der bunte Zion und der abgefahrene Bryce rundeten das Eck perfekt ab. Danach die bunte und abwechslungsreiche Ecke rund um Page (hier fehlen uns natürlich EINIGE Highlights, aber wir stehen ja ganz am Anfang unserer USA-Reise-Lust) und natürlich die Klassiker Grand Canyon und Route 66. Dann die Küste von LA bis SFO. Und am Schluss noch etwas City. Da war echt ALLES dabei und wir hatten überall genug Zeit, uns umzusehen.
Also ganz klar: 4) ERFAHRUNG
Ja, ich hatte zugegebenermaßen etwas Respekt vor der Reise. Der lange Zeitraum (die 90-Tage-und-länger-Fahrer können hier gerne lachen), das große Land, die Strecke, das Wohnmobil ... UAH, ogottogottogott, was haben wir uns da ausgedacht!!! Aber: Wenn nicht in den USA, wenn nicht im (wilden) Westen), WO DANN???
Keine Sprachbarriere, wirklich überall nette und hilfsbereite Menschen, großartige Natur und wunderbare Campgrounds, passable Straßen, prima Infrastruktur, ... all das machte das ganze Unternehmen zu einem wahrhaft entspannten, weil extrem einfachen Vergnügen. Richtig, wir haben kein Neuland entdeckt (Hallo, Angie!) und sind auch nicht auf ungetretenen Pfaden gewandelt, aber das war auch nicht unser Anspruch. Wir wollten uns einfach selbst ein Bild von der verrückten Natur und dem weiten Land machen, die in so vielen Büchern, Bildbänden, Internetforen und Fotocommunitys für eine solch große Begeisterung sorgen.
Und ja, wir haben sie gefunden: Die Natur – und die Begeisterung.
Mit der müssen wir nun leben und scharren selbstverständlich so was von mit den Hufen ... es schreit nach einer Fortsetzung.
Also – wer hätte das gedacht: Wir würden im Nachhinein nicht viel anders machen – wir würden nur folgende Dinge direkt von daheim mitnehmen:
– Geschirrtücher und Putzlappen
– mehr Pappe zur Geräuschdämpfung
– ein GPS oder GPS-fähiges Gerät
– einen klappbaren Grillrost
– eine eigene Headlamp und Campingtischleuchte
– weniger Klamotten
5) HIGHLIGHTS
Hier noch eine ganz persönliche, kleine Highlightsliste (positiv wie negativ):
Bester Nationalpark: Zion National Park
Tollster Trail: Hidden Canyon (Zion National Park)
Liebster Campground: Atlatl Campground Valley of Fire
Tollste Campgrounderfahrung: Silver Lake RV Resort
Krasseste Straße: Das Teilstück der Route 66 zwischen Kingman und Oatman
Schlimmster Campground: KOA Circus Circus Las Vegas (schlimmer als unser Wildplatz)
Doofste Feststellung: Gravel Roads are not cool with RVs
Tiefpunkt der Reise: Den RV Park in Las Vegas nimmer finden
Und gaaaaaaaanz viele große und kleine wahnsinnig tolle Highlights dazwischen und drumrum! Klar, es gab auch ein paar doofe Sachen, aber hey! Die gehören dazu so von wegen Salz in Suppe, ihr wisst schon.
Es war schlicht und ergreifend großartig und ich bin froh und stolz, diese Reise genau so gemacht zu haben.
Mit dem tollsten Männe aller Zeiten an meiner Seite (huhu, Männe!). Grandios. Kriecht man glatt Pipi in de Augen ...
6) DANKE!!!
Ein großes
Danke geht an unseren Flughafentransferfahrer, Reisebürobesitzer und USA-Liebhaber fürs Auf-die-Idee-bringen, Beraten und Buchen. Vielen, vielen
Dank an Herrn Grundmann und Frau Synnatschke für den wirklich praktischen und umfangreichen (! Wenn der durchs WoMo flog, wuchs kein Gras mehr!) Reiseführer, der die Planung gut vorangebracht hat. Nehmen wir wieder!
Ein super wahnsinns mega
DANKE an alle hier im Forum, die alle hier mit Rat und reilweise Tat unterstützen, die fleissig Reiseberichte schreiben, die nie um eine Diskussion verlegen sind und das Forum hier zu einem Mega-Fundus machen, so dass man beim Planen auf einmal mehr sehen will, als gedacht. Und man einfach angesteckt wird vom USA-Fieber, Rote-Steine-Fieber, Wüsten-Fieber und und und! Ihr seid super, bitte hört nicht damit auf! Ich bleib auch an Bord, höhö ...
Danke an alle, denen wir unterwegs begegnet sind – ihr wart allesamt immer angenehme Gesprächspartner, Hilfesteller und tolle Menschen (vom Campgroundnachbarn bis zum Tankwart)!!! Ich denke immer gerne an jeden von euch zurück.
So. Die Liste kann man sicherlich noch fortsetzen, aber DANKE – ihr wisst schon ... ich will hier nicht langweilen.
Ach, und: DANKE FÜRS ZUHÖREN.