Freitag, 13. September 2013
Als ich heute morgen die Augen aufschlug, begann gerade die Sonne aufzugehen. Unglaublich, mein erster richtiger Sonnenaufgang in diesem Urlaub! Und der war nicht mal schlecht. Cool, so etwas direkt im Bett beobachten zu können. Und es ging richtig schnell: Nur weniger Minuten später war sie schon aufgegangen.
Nach dem Frühstück erkundigten wir uns, wie wir denn nun zum Flughafen kämen und ob die Abflugzeit 15:00 überhaupt noch aktuell ist. Ja, Start ist um 15 Uhr und die Shuttle würden uns zwischen 11 und 13 Uhr zum Flughafen bringen.
Heiko und ich beschlossen, dass wir gleich einen der ersten Shuttle nehmen wollten und packten die Koffer. Trotz zusätzlichem Whisky und auch dem Sand in meiner Tasche (wir wollten nicht noch einmal eine Sonderbehandlung der TSA
) passte das Gewicht.
Tatsächlich saßen wir um kurz nach 11 im Shuttle Richtung Flughafen. Die Idee, möglichst früh da zu sein, hatten aber viele, so dass wir wieder in einer Schlange zum Check in standen. Immer mehr Leute kamen und ein Mitarbeiter zog alle die aus der Schlange, für die Endstation in London sein würde. Alle anderen mussten warten. Und das waren die meisten. Und wir warteten eine kleine Ewigkeit. Was ist los? Streik bei BA? Keiner der Mitarbeiter tat noch irgendwas und sie standen lachend in Grüppchen zusammen. Hallo???? Ich will endlich nach Hause!
Der Mitarbeiter, der eben noch die verschiedenen „Schlangen“ gemanaged hatte und scheinbar dort der Leiter war, kam wieder und eröffnete uns, dass ein Computer in New York abgestürzt sei und im Moment keinerlei Buchungen getätigt werden könnten. Er bat um Geduld. Ja, klar. Der Flieger würde ja sowieso auf uns warten müssen. Notfalls fahren wir halt ins South Point zurück und bleiben eine weitere Nacht in Vegas. Wir haben ja Übung im Warten… Die anderen in der Schlange sahen das mit ähnlichem Galgenhumor.
Irgendwann ging es dann aber doch weiter – sogar relativ fix. Uns bewegte die Frage, wann wir wohl zu Hause ankämen, denn wir mussten ja unseren „Flughafen-Abholservice“ noch organisieren. Um 8 Uhr sollten wir in London ankommen. Prima, da müssten wir ja bestimmt mittags schon in Hannover sein. Hoffentlich.
Endlich waren wir an der Reihe. Und dann die Enttäuschung: wir bekamen erst den Flug um 17 Uhr nach Hannover. Gemault, gemeckert, gejammert. Es gibt keinen früheren Flug nach HAJ. Mensch, dann sollen die uns einen Mietwagen geben, in der Zeit fahren wir locker mit dem nach Hause… Es half nichts, Weiterflug um 17 Uhr.
Aber wir können sogar noch froh sein: Andere, die später zum Flughafen kamen und nach Hannover mussten, flogen erst um 21 Uhr weiter, da die erste Maschine schon voll war. Kann man jetzt sagen, dass wir da noch mal Glück gehabt haben?
Unsere Koffer lagen unter der erforderlichen Gewichtsgrenze und wenn nicht, dann hätte ich umgepackt und meinen Rucksack noch mit aufgegeben. Denn in World Traveller Plus darf man 2*23kg mitnehmen. Aber so war alles in Butter. Bei der Security zog ich gleich meinen Gürtel aus, Heiko kam direkt ohne Beanstandung durch, ich wurde wieder einmal komplett abgetastet. Und immer schon in den BH greifen! Hätte das nicht einer der knackigen Jungs da übernehmen können statt der miesepetrigen Tussi? Nee, hier wird einem nicht die kleinste Freude gegönnt…
Aber dieses Mal hatte ich keine Getränke geschmuggelt und wenigstens mein Rucksack ging ohne Aufhebens durch. Und dann hieß es warten. Ich informierte meine Familie, wann wir denn nun wirklich beabsichtigten nach Hause zu kommen. Und dann ging ich noch mal sozusagen als Abschied an eine Slotmachine. Die spürte wohl mein Pech und spuckte Freispiele und letztendlich bei einem Dollar Einsatz wieder knapp 10 Dollar aus. So soll das sein! Und Heiko bekam bei Carl´s Jr. für den übrig gebliebenen BA-Gutschein vom Mittwoch sogar noch ein Menu samt Getränk.
Dann endlich das Boarding. Leute, die am Mittwoch bereits was im Duty Free Shop gekauft hatten, bekamen das nun ausgehändigt - die durften als erstes in die Maschine. Dann Familien mit kleinen Kindern und wir. Das erste Mal nicht Eco! Das war schon was besonderes, denn wir stiegen an einem anderen Eingang ein. Und Wow - das ist ja schnuckelig! Gerade mal so 15 Sitzreihen oder so! Fand ich schon echt nett!
Schnell fanden wir unsere Plätze und bekamen noch gesagt, dass unsere Reihe vermutlich sonst leer bleiben würde. Eine 4er Reihe für uns! Das konnte ja kaum besser werden! Naja, wie es zu unserer Reise gehört, wurde es das auch nicht. Denn die Lehnen zwischen den Sitzen lassen sich nicht bewegen.
Es wurde sogar noch schlimmer: Das Tablett ist in diesen Lehnen verbaut und ich konnte es nicht nutzen, da meine Beine im Weg waren. Bei Heiko sowieso. Bei ihm war es noch schlimmer: Die Auflage, auf die das Tablett abgelegt wird, drückte massiv in Heikos Oberschenkel und ließ sich auch nicht entfernen. Also hatten wir effektiv nicht mehr Platz in der Breite als zusammen in der 2er Reihe in der normalen Eco.
Okay, für mich war es etwas bequemer, da ich ja meinen Platz nun für mich allein hatte. Und nach vorne ist eine Menge Platz! Total klasse! Ich konnte sogar schräg sitzen und das mit übergeschlagenen Beinen… Immerhin.
Es war wirklich nicht viel los in der Premium Eco und schon kurze Zeit später bekamen wir Getränke. Aha! Das ist hier auch anders, dachten wir. Noch vor dem Abflug was zu trinken. Aber da kam die Durchsage des Piloten: Wir haben ein Problem beim Tanken, es dauert noch etwas bis zum Abflug…
Dann - mit einer Stunde Verspätung – rollten wir los. Dann wieder eine Durchsage: Wir sollten uns doch bitte beim Start nicht über merkwürdige Geräusche wundern. Da sei was an der Klimaanlage, was Lärm macht, aber nicht deren Betrieb beeinträchtigen würde. Und bei Reisehöhe würde das auch wieder verschwinden. Was denn bitte noch???
An der Startbahn angekommen rollten wir los. Und wurden langsam schneller. Ich wartete auf den Moment, wo man so schön in den Sitz gedrückt wird, aber der kam nicht. Also wir waren definitiv zu schnell für ein in Position Rollen aber gefühlt auch zu langsam für einen Start. Und dennoch hoben wir ab. Gaaaaaaaaanz langsam. Ich dachte schon, die Startbahn reiche nicht aus. Immer wieder sagte ich mir, dass die Piloten sicher nicht mit uns hier drin säßen, wenn es doch ernsthafte Probleme mit der Maschine gab…
Und dann, wir hatten gerade ein wenig an Höhe gewonnen, drehte der Flieger um 180°. Also doch zurück? Ist irgendetwas?
Nö, wir wollten ja nicht Richtung LA/Pazifik und daher drehten wir. Und wir gewannen auch weiterhin an Höhe, wenn auch alles in total langsamen Tempo. Unsere Vermutung im Nachhinein: Da konnte nicht genug getankt werden und es musste sparsam geflogen werden. Denn aufgeholt haben wir nicht eine Minute der Verspätung.
Zum Essen hatten Heiko und ich Veggie bestellt, aber es gab Aubergine und die isst Heiko nun gar nicht. Fragen kostet nichts und Heiko bekam tatsächlich später ein anderes Essen. Steak. Heiko mag eigentlich nicht so gerne Rind, aber dieses Essen war wohl gar nicht so schlecht.
Ansonsten verlief der Flug recht ereignislos. Ich schaute „Die Monster-Uni“ und „Olympus has Fallen“ und spielte. Mich nervte nur, dass ich ständig mit meinen Beinen an die Knöpfe des Entertainments bzw. der Sitzeinstellungsknöpfe kam. Ständig fuhr meine Lehne urplötzlich zurück oder der Film schaltete sich aus… Blöd gemacht, warum liegen die Bedienungsknöpfe denn im Inneren des Sitzes? Da bucht man als XLer extra mehr Sitzkomfort und wird dann doch irgendwie angeschmiert…
Es wurde irgendwann Nacht und mir fielen auch tatsächlich die Augen zu, wobei ich nicht wirklich geschlafen habe…
Übernachtung: in der 747 irgendwo über dem Atlantik
Gefahrene Meilen: keine selbst gefahrenen
Fazit des Tages: Premium Eco ist toll, aber nicht ausgereift. Und überhaupt: Wenn man denkt, jetzt wird alles gut, dann muss das offensichtlich nicht sofort geschehen, sondern es gibt immer wieder Rückschläge
Aber für einen "Freitag den 13." noch okay
Anekdote des Tages: Als Heiko im Hotel über den Flur ging, kam ihm ein Bär von einem Schwarzen entgegen: „Hi Guy, nice Tee! Where did you get it?“ „Internet“ „And what size?“ „8X“ „damn, too small“ Gehen wir mal davon aus, dass er Heiko das T-Shirt nicht klauen wollte, sondern wissen wollte, wo man solche bekommt. Heikos Lieblingsmarke ist im Moment übrigens Redfield aus Kalifornien. Vernünftige Qualität, preiswert und passt wie angegossen.