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Autor Thema: Yellowstone, Badlands und wilder Westen  (Gelesen 45829 mal)

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mrh400

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #45 am: 19.11.2013, 10:21 Uhr »
Hallo,
Kann man denn immer erst am Morgen reservieren oder bereits mehrere Tage im Vorraus? Nur "in person" oder auch telefonisch?
zumindest innerhalb des Xanterra-Systems kann man vorausbuchen: wir hatten für das Restaurant im Old Faithful Inn vorausgebucht - und zwar am Morgen vom Lake Hotel aus. Im Lake Hotel konnten wir am ersten Ankunftsabend auch für den nächsten Abend reservieren. Insgesamt lief das Ganze ziemlich chaotisch ab; das Reservierungssystem war jedenfalls damals (2006) an Absurdität kaum zu überbieten. Ich zitiere mal aus meinen Erfahrungen:

"(11.09.2006 - Lake Hotel):Essensplätze im Restaurant muß man reservieren – wie wir belehrt werden für heute am Restauranteingang, für morgen am Hotelempfang (warum auch immer). Am Restaurant erhalten wir von einer generaloberlehrerinnenhaften Tante einen Tisch erst für 10:00 pm zugesagt (ebenso an der Rezeption für morgen), ...
Um 9:30 pm erkundigen wir uns mal ganz vorsichtig bei der Generaloberlehrerin, ob wir vielleicht schon ins Restaurant können und erhalten wie selbstverständlich sofort Platz im halbleeren (!) Speisesaal ... Während wir noch essen, werden allmählich die Stühle hochgestellt - wenn wir wirklich erst um 10:00 pm gekommen wären, wäre das ziemlich ungemütlich gewesen.

(12.09.2006 - Lake Hotel):Zurück im Hotel setzen wir uns in die Lobby auf ein Bier. Aufgrund der gestrigen Erfahrungen lassen wir uns einen Pager (so eine Art Hockeyscheibe mit Blink- und Vibrationsalarm) geben und warten, daß wir zum Essen gerufen werden. Die Aushändigung des Pagers durch die Generaloberlehrerin ging nicht ganz ohne Gemurre ab: wir hätten doch schon unsere feste Zeit. 9:45 wurde uns als einzig denkbare frühere Möglichkeit gegenüber unserer Reservierung für 10.00 angekündigt. Nach alledem lasse ich zwischenzeitlich an der Rezeption für das Restaurant beim Old Faithful Inn für morgen abend reservieren; auch dort geht es nicht vor 9:15 - aber immerhin eine dreiviertel Stunde früher. Ich kann mir eine Bemerkung nicht verkneifen, daß ich es lächerlich fand, gestern bei einer Reservierung für 10:00 um 9:30 in ein halbleeres Restaurant eingelassen zu werden. Das wurde nur mit einem wissenden Lächeln und einem achselzuckend dahingesagten "no comment" versehen.
Der Pager ruft uns übrigens um 8:45 zum Essen – „no comment“.

(13.09.2006 - Old Faithful Inn): Auch im Old Faithful Inn ist das Reservierungssystem absurd, nur total umgekehrt wie im Lake Hotel: auch wer reserviert hat, muß sich in der Line anstellen. Wir haben das auf Nachfrage so rechtzeitig herausgefunden, daß wir uns um 8:45 anstellen und gegen 9:00 vorne sind und auch gleich einen Tisch zugeteilt bekommen (die Reservierung lautete auf 09:15). Die Leute vor uns hatten für 9:00 bestellt und wurden auf die Seite gebeten, um noch etwas zu warten – verstehe wer will."

Gruß
mrh400

McC

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #46 am: 19.11.2013, 10:35 Uhr »
Ein Grund Yellowstone noch weiter aufzuschieben  :wink:

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #47 am: 20.11.2013, 08:34 Uhr »
8. Tag Donnerstag 5.9.13 Monument Geyser und Norris Geyser Basin

Heute Morgen war für uns Ortswechsel im Yellowstone angesagt. Nach 3 Übernachtungen am Old Faithful haben wir noch 2 Übernachtungen in den Canyon Lodge Cabins gebucht.

Heute frühstückten wir in der Snow Lodge. Das Büffet wäre das gleiche wie im Old Faithful Inn, die Karte ist aber anders. Wir orderten Breakfast Burritos mit Rührei gefüllt, das war lecker aber zu viel.
Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen  :heulend:. In einer "Servicecabin" gab es einen Eisautomaten, wo wir uns Eis für die Kühlbox holten, dann checkten wir aus. Zum Abschied habe ich noch ein paar Fotos gemacht:

   
                Das Visitorcenter

   
             Hier waren wir gestern essen

   

   
             Hier ist die Lobby wo man den (einen) Schlüssel für die Cabin bekommt.

   

Rechts an der Lodge entlang, hinter der Längsseite der Lodge ist eine große Sporthalle für die Mitarbeiter, dahinter liegen die Cabins. Es gab zwei Typen:  quadratische mit 4 Zimmern und längliche wie unsere mit 2 Zimmern.

   


Um 8:30 Uhr fuhren wir los. Zuerst ging es zum Monument Geyser Basin, das liegt nördlich von Madison. Auf dem Weg stellten wir fest dass heute der Firehole Lake Drive gesperrt war, da haben wir gestern aber Glück gehabt! 2 Bisons waren vom Auto aus zu sehen sonst wieder kein Wildlife. Nach dem Parkplatz zum Beryl Spring kommt ein paar hundert Meter später links ein Pullout, da muss man halten (das übersieht man leicht, es gibt kein Hinweisschild für das Monument Geyser Basin), da passen nur 3 Autos hin, aber wir standen dort alleine. Man sah dass ein Weg hoch geht und nach 5 Metern kam das Trailhead Schild und die Bärenwarnung.  :shock:


Also ging es unter lautem Gebimmel erst am Gibbon River entlang  durch jungen Pinienwald, dazwischen viele verbrannte Baumstämme, der Weg war ziemlich dunkel und auf einmal sah man ein schwarzes Ungetüm am Weg oh Gott das wird doch kein Bär sein  :zuberge: auf die Entfernung konnte man es nicht richtig sehen also schnell die Kamera geschnappt und rangezoomt, nein es war nur ein verkohlter Baumstamm  :platsch:

dann machte der Weg eine Kurve und es ging nach oben. Der Weg war einfach zu gehen:

   

Oben angelangt hatte man einen tollen Blick auf eine schöne Sandsteinwand, den Fluß und das Tal unten und den Mount Washburn in der Ferne.

   

Dort zweigte der Weg nach rechts ab und nach ein paar Metern war das Ziel erreicht:

Eine Mondlandschaft mit einem rauchenden Schlot, vielen kleinen rauchendenden, blubbernden und röhrenden Löchern. Wir stiegen über die Absperrung (nur Holzstämme die am Boden liegen, keine Verbotsschilder) und gingen vorsichtig durch das Gebiet. Wir waren natürlich allein, weit und breit keine Menschen- und auch keine Bärenseele!

   

   

   
     die meisten großen Schlote sind erkaltet

   

   

Das Gebiet war zwar lange nicht so schön wie die Basin die wir die letzten Tage gesehen haben, aber hier hatte man wieder das Gefühl  so richtig mittendrin im "Original" Yellowstone zu sein so ohne Wege, Ranger und Touris. Und die Landschaft war total spacig und surrealistisch hier! Wer schon mal am Roaring Mountain gestanden hat: genauso war es hier (auch mit den Geräuschen), nur dass man den Roaring Mountain vor lauter vorbeifahrenden Autos kaum hört, hier war es viel viel schöner!

   

Als ich das letzte Loch filmte weil es so schön röhrte, hob sich der Boden, drückte gegen meine Füße, besser weg hier. :nixwieweg:

   

Blick vom Rückweg

   

Wildlife gibt's auch, weiß jemand was das für eine Schlange ist?

   

Um viertel nach 9 sind wir losgelaufen und haben zwei Stunden gebraucht. Unten am Parkplatz waren noch 3 heiße Quellen ganz in der Nähe am Straßenrand und am Flußufer, die wurden auch noch besucht:

   

   

   

Dann fuhren wir ein paar Kilometer nördlich zu den Artist Paint Pots. Hier war viel los, es war kaum Parkplatz zu bekommen. Man ging ein paar hundert Meter ebenerdig, dann kam man zu einem kleinen Geysirgebiet am Hang.

   

   

   

Wieder anders und wieder beeindruckend. Die Formen und Farben im Yellowstone sind wohl unendlich.

   

   

Hier gab es wieder Schlammtöpfe. Sie waren besser als die vorherigen aber immer noch nicht so schön wie in Japan! Bei den Artist Paint Pots haben wir eine Stunde verbracht.

   

     


Das Wildlife das wir beobachteten wurde immer kleiner:

   

Nun ging es weiter nördlich zum Norris Geyser Basin. Auch hier war es schwierig einen Parkplatz zu bekommen, wir stellten unser Auto neben dem letzten offiziellen Parkplatz ab, der Weg war noch breit genug. Das  fanden andere wohl auch denn es stellte sich gleich noch ein Auto neben uns. Prima, dann werden wir jedenfalls nicht als erste abgeschleppt.  ;)
Nach einem eisgekühlten Starbuckskaffe (herrlich!) und einer Handvoll Studentenfutter waren wir wieder in Form und warfen einen Blick ins Norris "Museum" das ist ganz klein und lohnt sich eigentlich nicht. Hier beginnen die beiden Wege durchs Porcelain Bain und das Back Basin. Auf das Porcelain Basin war ich ja sehr gespannt, da sind wir zuerst hingegangen:
 

   

   

das Norris Geyser Basin ist die heißeste Ecke im Park. Die kleinen Geysire machten einen Höllenlärm

   

   


   

   

   

Aber am faszinierendsten hier waren die Farben: milchigblau, pastellgrün, einfach der Wahnsinn!

   

   

   

   

ich finde hier sollte man eine Kleiderordung einführen, am besten nur weiß und Pastellfarben, das gelbe T-Shirt störte den Gesamteindruck :lachen07:

   

Also das Porcelain Basin ist ein absolutes must see im Yellowstone Park!

Anschließend gingen wir  das Back Basin entlang, das war nun etwas langweilig (und ich war wirklich müde) weil nix Neues mehr kam. Und der Weg war ziemlich lang, blaue Pools sind aber immer schön: :groove:

   

 Nur der Steamboat Geyser am Schluß war schon toll.

   

Von hier hatte man auch einen schönen Blick, das müßte der Mount Washburn sein:

 
   

Wir waren jetzt echt groggy und fuhren zu unserer nächsten Unterkunft: die Canyon Lodge Cabins.
Im Canyon Village war Baustelle und besonders schön sah es hier nicht aus: Betonstil der 70er Jahre. Die Schlüssel zu unserer Hütte passten erst mal nicht und wurden neu programmiert. Das Zimmer (62-1) war breiter aber nicht so gemütlich wie im Old Faithful (Bilder gibt's morgen).
Es war jetzt um 16 Uhr und sehr warm obwohl es morgens  kühl und bewölkt war. Wir tranken Kaffee im Deli und ich bestellte 2 Kugeln Eis Schoko und Mango aber irgendwas habe ich falsch gemacht, ich bekam 3 Kugeln pro Sorte! Nach dem Kaffee waren wir wieder fit und fuhren um 17:00 Uhr noch den North Rim Drive bis zum Inspiration Point und hielten an allen Viewpoints 

   

die Sonne stand gerade ungünstig für Fotos.

   

Ich habe mich hier spontan unwohl gefühlt. Von einem der Viewpoints sah man auf der anderen Rimseite die Treppe, die man zum Wasserfall runtergehen kann, also da gehe ich bestimmt nicht runter  :o

Zurück im Zimmer wurde geduscht und eine Lokation fürs Abendessen gesucht, groß war die Auswahl nicht. Da man im Restaurant warten müßte auf einen Tisch gingen wir in die Cafeteria, die Karte die außen aushing sah ganz gut aus.
Das ganze hatte aber maximal den Charme einer Mensa und das Essen war auch ziemlich bescheiden und total lieblos angerichtet. Der Automaten-Mocca anschließend war pappsüß, ne also hier müssen wir nicht nochmal hin.

Im Zimmer gabs zur Entschädigung einen guten Rotwein :prost:  Leider hörte man hier die Nachbarn laut (Chinesen), sie gingen aber bald schlafen und wir hatten unserer Ruhe.


Microbi

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #48 am: 20.11.2013, 08:58 Uhr »
Ich würde sagen, dass es eine nicht seltene "common garter snake" war.
Man sieht sie gelegentlich auch platt am Straßenrand.
Sie ist leicht reizbar, aber nicht giftig.

Mic

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #49 am: 20.11.2013, 15:18 Uhr »
Hallo Mic,

danke. Wir haben sie nicht gereizt  :D
sie ist aber ziemlich schnell weggekrochen.

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #50 am: 21.11.2013, 08:39 Uhr »
9. Tag Freitag 6.9.13 Mammoth Hot Springs

Heute Nacht war es etwas kühler, zum ersten Mal hat man wirklich eine Decke gebraucht. Nach der Erfahrung mit der Cafeteria gestern gingen wir ins "richtige" Restaurant frühstücken wo es ein erstklassiges Buffet gab, besser als im Old Faithful Inn: es gab mehrere Sorten Obst sogar frische Himbeeren, Nüsse und Mandeln aufs Oatmeal, Rühreier mit Schinken oder Paprika und Bratkartoffeln.

Bestens gestärkt machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg den nördlichen Teil des Parks zu erkunden. Gleich zu Beginn lief uns ein Büffel auf die Straße, er war ganz friedlich und wir fuhren vorsichtig an ihm vorbei.
An vielen Stellen konnte man die Folgen des Waldbrands sehen und die niedlichen Hörnchen waren auch schon munter

   

   

   

Am Tower Fall hielten wir und machten ein Foto.

   

Wir wurden zweimal durch Baustellen aufgehalten und mußten 10 Minuten warten, einmal mußten wir einem Pilot Car im Schritttempo folgen, längere Straßenabschnitte wurden neu geteert, eilig sollte man es heute nicht haben.  Im Tal sahen wir eine Bisonherde weiden, zum Fotografieren waren sie zu weit weg, aber mit dem Fernglas konnte man sie gut beobachten.

Um halb 11 sind wir in Mammoth angekommen und parkten am ersten Parkplatz der Lower Terraces am Liberty Cap (ein erloschener Cone)

   

hier gab es wieder einen Detaillplan für 50 Cent zu kaufen, das Gebiet war kleiner als ich mir vorgestellt habe. Den Bordwalk der Lower Terraces konnte man in einem Stück gehen zwischendurch mit dem Auto zum nächsten Parkplatz fahren war nicht nötig. Der Weg führte den Hang hinauf, so dass man die Terrassen erst von unten und dann von oben sah.

   
           Blick von unten

   
          Blick von oben auf die Quelle der Terrasse

Es war sehr warm und sonnig und sehr viele Touris unterwegs vor allem wieder auffallend viele Chinesen. Ist das ein neuer Trend? 2010 im Südwesten haben wir die noch nicht gesehen.

Die Terassen waren schön bunt

   

Hier floß mehr Wasser als ich erwartet hatte,  irgendwo hatte ich gelesen die Terrassen seien ausgetrocknet. Man sah schöne Spiegelungen im Wasser

   

   

   

Hier waren die Terrassen wirklich trocken, an diesen Stellen sind sie weiß bis grau

   

an anderen Stellen flossen richtige Wasserfälle

   

es zogen dunkle Wolken auf und es sah nach Gewitter aus, es kam dann aber doch kein Regen und es wurde richtig heiß.

   

   

Als wir wieder unten angekommen waren haben wir uns einen Kaffee gesucht und sind in dieser Burgerbude mit angeschlossener Eisdiele gelandet. Das Eis war köstlich, der Kaffee dünn was durch eine größere Menge kompensiert wurde  :)

   

Das Lokal als auch der Ort waren optisch viel ansprechender als Canyon Village. Es gab Bürgersteige, gepflegte Rasen, Blumen und Sagebrushwiesen. Die Häuser sahen proper aus, sehr schön war es hier.

   
           Fraßschutz?

   
           Blick auf den Ort von den oberen Terassen       

Danach sind wir noch den Upper Terraces Drive gefahren, das ist eine enge Einbahnstrasse die sich den Berg hinaufwindet. Es gab nur wenige Parkplätze, das machte aber nix, da nur ein paar versprengte französiche und deutsche Touristen anhielten, die Amis fuhren einfach nur langsam durch.
Quellen gab es hier oben nicht viele

   

      Orange Spring Mound

   

   

Die Landschaft war herrlich idyllisch hier, lauter alte knorrige Bäume, es gefiel uns super hier, wie kann man da einfach nur vorbeifahren?

   

   

   

Dann fuhren wir wieder auf die Parkstrasse Richtung Süden, nächster Halt war das Sheepeater Cliff, hier machten einige Leute Picknick und fütterten Vögel, die Vögel nahmen das Futter vom Tisch und manche mutige sogar direkt aus der Hand, kennt jemand diese Vogelart (etwa amselgroß)?

   

   ]
           Sheepeater Cliff: bizarre Basaltsäulen

Dann hielten wir noch am Roaring Mountain: Eine Mondlandschaft wie am Monument Geyser Basin. Es rauchte aus dem Berg und wenn grad kein Auto fuhr hörte man den Berg röhren. Leider gab es hier Absperrungen, man durfte nicht näher rangehen.

   

Auf der Weiterfahrt wurde es dunkler, bei Canyon Village waren die Straßen naß. Gegen halb vier waren wir zurück und ziemlich müde und haben uns eine Stunde ins Bett gelegt.
Heute habe ich dran gedacht Bilder von der Cabin zu machen:

   

   

   

Im Canyon Village gab es eine Post, gestern waren die Briefmarken fürs Ausland ausverkauft, heute gab es sie wieder. Der Angestellte könnte als Werbung für Obamacare dienen: er war in unserem Alter, hatte aber nur noch 2 Zähne im Mund, wirklich krass sah das aus und ich mag mir nicht vorstellen wie er ein Steak kaut.

Wir hockten uns in die sterile Cafeteria (der Deli von gestern war schon geschlossen) und schrieben bei einer Tasse Kaffee die restlichen Postkarten um die Lieben zuhause neidisch zu machen zu beglücken  ;)
Leider fing es nun an zu regnen aber als wir um 20 Uhr zum Abendessen ins Restaurant gegangen sind war es schon wieder trocken.
Von der Wartezeit von 45-60 Minuten ließen wir uns diesmal nicht abschrecken, wir bekamen einen Piepser und fanden noch einen Platz an einem Tisch im Barbereich, auf der Getränkekarte wurde ein Münchner Pils angepriesen worüber wir uns köstlich amüsieren. Josef besorgte Drinks an der Bar was geschlagene 15 Minuten dauerte und ich kaufte mir derweil eine Stunde Internetaccess. Leider klappte diesmal eine zweite Anmeldung mit dem gleichen Account nicht (too many devices) auch als ich mich abmeldete konnte Josef sich nicht anmelden (immer noch too many devices) und ich konnte mich nun auch nicht mehr anmelden  :bang:. Merke: abmelden ist keine gute Idee wenn man mal Empfang hat, Wlan steckt noch in den Kinderschuhen hier.
Fünf Minuten später (insgesamt haben wir 40 Minuten gewartet) ging unser Piepser und wir bekamen einen Tisch. Suppe und Salat gab es für 5,95$ vom Buffet, dazu gab es für mich ein Ribeye Steak für 21$. Mit Steak kann man hier nix falsch machen das war richtig gut wogegen die Linguine, die mein Freund bestellt hat, in Öl schwammen.
Die Karte war wieder sehr übersichtlich, nur 3 richtige Gerichte und ansonsten Burger und Jalapeno Bratwurst (wörtlich!). Der Kaffee nach dem Essen war wie im Old Faithful Inn umsonst.
Wein und Nachos gehörten schon zu unserem GuteNacht-Programm :bier:
Das Zimmer war extrem hellhörig, wir haben neue Nachbarn (wieder Chinesen die ihr Zimmer bezogen), ein Sturm brach los, ach nein der Nachbar wäscht sich nur die Hände…

mrh400

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #51 am: 21.11.2013, 12:07 Uhr »
Hallo,
Kann man denn immer erst am Morgen reservieren oder bereits mehrere Tage im Vorraus? Nur "in person" oder auch telefonisch?
Zufallsfund, weil ich mir gerade mal die Reservierungssituation in den Unterkünften anschauen wollte:
"Dinner reservations are required for Old Faithful Inn, Lake Yellowstone Hotel and Grant Village. Priority for dinner reservations is given to hotel guests. Visitors not staying at the Old Faithful Inn, Lake Yellowstone Hotel and Grant Village may make dinner reservations 60 days in advance. Please call 1-866 GEYSERLAND (866-439-7375) or 307-344-7311 to make reservations."

Sorry für die neuerliche Unterbrechung des Reiseberichts.
Gruß
mrh400

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #52 am: 21.11.2013, 16:47 Uhr »
Sorry für die neuerliche Unterbrechung des Reiseberichts.

das ist keine Unterbrechung sondern eine sinnvolle Info. Ich hätte halt nicht gedacht dass man 60 Tage vorher schon wissen sollte um wieviel Uhr man Abend essen möchte  :o
aber dem ein oder anderen hilft diese Info vielleicht!

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #53 am: 22.11.2013, 13:43 Uhr »
10. Tag Samstag 7.9.13 von Yellowstone NP nach Cody

Heute Morgen weckten uns die Chinesen, man hörte wirklich alles. Für sie war bald Abfahrt mit dem Bus, also ohne Frühstück würde mir das nicht gefallen! Um halb 7 rappelte der Wecker und wir standen auf, eigentlich war das ja nur die Weckzeit für den ersten Tag damit wir pünktlich zu unserem Mietwagen kommen aber nun haben wir uns dran gewöhnt. Sonst sind wir im Urlaub eigentlich immer später aufgestanden. Aber hier gab es ja sooo viel zu sehen!

Es war morgens draußen jetzt immer ziemlich kühl, man brauchte das Fleece. Frühstück gab es wie gestern im Restaurant vom Buffett. Heute gab es Blaubeeren statt Himbeeren und einen leckeren Nußkuchen.

Wir checkten aus und fuhren den South Rim Drive, zuerst bis ganz ans Ende zum Artist Point. Da sah man wunderbar auf die Lower Falls.

   

Dann ging es zurück zu Uncle Toms’s Point. Hier sah man die Upper Falls, die sind aber kleiner als die Lower. Uncle Toms Trail sind wir nicht gelaufen, meinem Freund reichte die Aussicht von oben und ich wollte da eh nicht runter. Danach sind wir den South Rim Trail ein Stück gelaufen, an zwei Aussichtspunkten sah man wieder die Lower Falls mit einem schönen Regenbogen der sich leider nicht fotografieren ließ. Das ganze hat nur eine halbe Stunde gedauert und wir fuhren nun Richtung Fishing Bridge.

   

am Yellowstone River - richtig idyllisch hier. Die Bisonherde im Hayden Valley war zum Fotografieren wieder zu weit weg.

   

Der nächste Halt war am Sulphur Caldron. Hier fanden wir endlich richtig tolle Mudpots 8)

   

   
   
   


Ich hatte erst überlegt hier gar nicht hinzufahren, weil so viele berichtet hatten wie unglaublich schlimm es dort stinkt. Als wir dort waren hat es dezent nach Schwefel gerochen, das war überhaupt kein Problem!

   

Ein paar Meter weiter auf der anderen Strassenseite liegt der Mud Volcano, da hätte man hin laufen können (was wir nicht wußten und daher wie alle anderen mit dem Auto dorthin gefahren sind). Der Weg ging den Hügel rauf, sehr idyllisch, und auch hier stank es fast gar nicht.

   

   

   

   

Was mich hier besonders fasziniert hat war das bunte Gras inmitten dieses blubbernden Wassers:

   

   

schweren Herzens habe ich nur 4 Bilder von gefühlten Hundert rausgesucht  ;)

   

   

Dann ging es weiter Richtung Ostausgang.  Hier waren wir schon am Yellowstone Lake und hielten noch mal am Steamboat Point, einer heißen Quelle direkt am See

   

am Seeufer waren wieder frische Bärenspuren und das Spray haben wir natürlich im Auto liegen lassen samt Rucksäcken weil wir ja nur kurz fotografieren wollten  :verpiss:

   

Am Ostausgang gab es weite Gebiete mit abgebrannten Bäumen und hier wächst fast gar nix nach. Das folgende Bild war glaube ich schon außerhalb des Parks. Wir sind den direkten Weg über den HW 20 nach Cody gefahren.

   

Die Strecke hat uns super gut gefallen, es ging die ganze Zeit an solch schönen Felsformationen vorbei, einmal haben wir zum Fotografieren gehalten und waren prompt an einem offiziellen Aussichtspunkt gelandet: der "Holy City"

   

Diese Felsformation ist laut Infotafel vor 50 Millionen Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden und ähnelt in der Silhouette der antiken Stadt Jerusalem, aha  8)

   

das ist dann wohl der Stadtwächter :lachen07:

   

hier war ein schöner Weg angelegt, Blumen wuchsen am Wegesrand und viele Sagebrushbüsche, die habe ich im Yellowstone vermißt, meine Lieblingspflanze, ich liebe den Duft.

   

Kurz vor Cody am Buffalo Bill State Park, hier könnte man es auch aushalten. Und zum Baden wäre es auch heiß genug heute

 

   

Auf dem ganzen Highway nach dem Park lagen unzählige Campingplätze und Guest Ranches, hier könnte man bleiben und wandern. Die Gegend ist wirklich herrlich. Bill Cody besaß hier auch eine Ranch.

Wir fuhren nach Cody rein zum Best Western Sunset Motor Inn. Das Zimmer war groß und schön, die Klimaanlage lief, die brauchte man heute auch.

   

Wir kochten erst mal Kaffee (Maschine und Kaffeepads waren vorhanden) und gingen ins Museum: ins Buffalo Bill Historical Center. Es liegt nur einen Block vom Hotel entfernt (einer der Gründe für die teure Wahl), dort besichtigten wir die Ausstellung zur Geschichte der Indianer und zum Leben von Buffalo Bill.

   

   

   

Die Ausstellung hat uns absolut begeistert, vor allem der Teil über das Leben und die Kultur der Cheyenne, aber die Ausstellung zu Bill Codys Geschichte war auch sehr interessant. Wir waren gegen 16 Uhr dort, das Museum war bis 18 Uhr geöffnet, um halb 6 sind wir gegangen um die Schießerei vor dem Irma Hotel anzuschauen. Eine blöde Entscheidung! Das Theater das dort aufgeführt wird ist dümmer als irgendein Bauerntheater am Land. Wir hätten bis zum Ende im Museum bleiben sollen.
Wir sind dann ins Hotel zuück gegangen wo ich erst mal 2 Maschinen Wäsche gewaschen habe. Nach 10 Tagen war fast nix sauberes mehr im Koffer (nur die warmen Sachen die wir überhaupt nicht gebraucht hätten). Das Hotel war mit 179,27 $ ungefähr so teuer wie das in Jackson, hatte dafür aber auch einen excellenten Waschsalon mit etlichen Waschmachinen und Trocknern. Cody und Jackson sind aber wirklich ein teures Pflaster, die Unterkünfte im Park waren billiger (134,31 $ für die Cabin am Old Faithful, 116,25 $ für die Cabin am Canyon Village).

Hier ein paar Bilder vom Heimweg ins Hotel




                             isser nicht cool?



Cody ist weder besonders schön noch besonders häßlich, extrem weitläufig und ultrabreite Straßen. Sprich man läuft lange von einem Block zum nächsten.

Zum Abendessen beim Japaner sind wir mit dem Auto gefahren, die ganze Strecke noch mal zu laufen war uns dann doch zu weit. Auf den anderen Straßenseite haben wir auch noch einen Liquor Store entdeckt und haben ein paar Flaschen Rotwein erstanden (leider in derselben teuren Preislage wie in Jackson).

Eine haben wir dann gleich in unserem schönen großen Hotelzimmer geköpft  :lol:

Microbi

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #54 am: 22.11.2013, 13:50 Uhr »
Der rote Wagen sieht nach einem `66-er Ford Fairlane Convertible aus. Hüüüübsch.  :)

Mic

Gitania

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #55 am: 22.11.2013, 14:57 Uhr »
Die Schießerei am Irma-Hotel haben wir auch als albern befunden und haben uns schnell aus dem Staub gemacht. Das Museum hat uns auch super gut gefallen. Die Buffalo-Bill Show ist damals sogar bis nach Zwickau gekommen  :groove:. (Stand dort auf einer Tafel)
Danke für deine täglichen Berichte :respekt:
Schönes WE
Gitania

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #56 am: 22.11.2013, 14:59 Uhr »
Der rote Wagen sieht nach einem `66-er Ford Fairlane Convertible aus. Hüüüübsch.  :)
Ja - aber leider "entchromt" (Türschweller, Überhang hinten - die Alternative wäre ein Zierstreifen oberhalb der Türunterkante) und mit unmöglichen Rädern => Originalzustand mit Chrom - alte Aufnahme mit Zierstreifen.
Gruß
mrh400

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #57 am: 22.11.2013, 15:00 Uhr »
Hallo Gitania,

dass Buffalo Bill so weit um die Welt gereist ist wußte ich voher auch nicht, da hat mich sehr beeeindruckt!
Am Wochenende muss der Reisebericht leider Pause machen, ich muss morgen arbeiten  :x und am Sonntag bin ich unterwegs, aber Montag gehts wieder weiter!

Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende!

paula2

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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #58 am: 25.11.2013, 08:41 Uhr »
11. Tag Sonntag 8.9.13 über den Bighorn Canyon nach Greybull

Um 5:40 machte der Zimmernachbar den Fernseher an und sofort war ich wach :koch: Für das Geld dürften die Wände dicker sein! Um 6 Uhr fuhr er weg und es war wieder Ruhe. Als wir gegen 8 Uhr zum Frühstück gehen wollten war der Frühstücksraum im Best Western so überfüllt, dass wir lieber ins Restaurant nebenan gingen und bezahlten (mit 25 % Ermäßigung für Gäste des Best Western).
Ich gab mir die Spezialität des Hauses: sehr leckere Cinnamon Roll French Toast
 
   

und danach meine Haferflocken in Milch für die Gesundheit  :)

Danach haben wir beim Walmart den Wasservorrat aufgestockt und diesmal darauf geachtet Mineralwasser zu kaufen und kein aufbereitetes Wasser (aufbereitetes Wasser war das häufigste was es gab, wer kauft denn so was :gruebel:? da kann ich mir auch Leitungswasser in Flaschen abfüllen)

Dann sind wir zur Old Trail Town gefahren am Ortseingang, es kostete 8 $ Eintritt aber das ist es wert!
Ich habe mir da einfach ein paar alte Baracken vorgestellt wie wir das im Südwesten gehen hatten, aber das hier ist ein richtiges Museum. Der Betreiber arbeitet auch im Buffalo Bill Historical Center und die Häuser hier sind alles Originale die anderswo abgebaut und hier originalgetreu wieder aufgebaut wurden incl. Inventar.

   

   

   

alles war ausführlich beschriftet und so haben wir uns viel länger aufgehalten als geplant.

   

   

              ein Schulzimmer:

   

           das erste Geschäft von Shell/Wyoming, gebaut 1892:

   

etliche Revolverhelden und sonstige bekannte Persönlichkeiten sind hier bestattet worden, bzw. dorthin umgebettet worden

   

das Grabmal von Jim White 1828-1880, einer der ersten weißen Büffeljäger in den Bighorn Mountains. Angeblich hat er 16.000 Büffel erlegt. Ein toller Hecht... :o

Wenn wir alles hätten lesen wollen was da an Zeitungsartikeln etc vorhanden war hätten wir den ganzen Tag gebraucht, auch viele tolle alte Fotos konnte man anschauen. Der Besuch hier lohnt sich wirklich. Unser Zeitplan war damit für heute zwar ziemlich eng geworden aber egal, es war klasse hier.

Dann gings zum Bighorn Canyon. Das Navi kannte nur den Weg zum Visitorcenter aber danach ging es nur noch geradeaus.

   

Am ersten Haltepunkt, dem Horseshoe Bend, hätte man baden können, es war heiß und sonnig und das Wasser war warm! Wenn wir früher dort gewesen wären, wären wir bestimmt eine Runde schwimmen gegangen.   

   

   

Dort ist ein Campingplatz, Duschen sind also vorhanden, so haben wir nur das stille Örtchen aufgesucht und sind weitergefahren zum Devil Canyon Overlook:

   

Leider sind auf einmal Wolken aufgezogen und es wurde etwas windig. Auf der Weiterfahrt zu Barry's Landing sind uns diese jungen Bighorn Sheep über die Straße gelaufen:

   

   

Viewpoint Barry's Landing, hier ließ gerade jemand sein Boot ins Wasser, leider war es jetzt richtig grau am Himmel

   

   

Auf dem gleichen Weg ging es zurück und kaum waren wir wieder auf dem  Highway 14 A fing es zu regnen an. Und der Regen wurde immer stärker, es schüttete wie aus Kübeln und dazu ging es jetzt auch noch den Berg hoch und außerdem waren wir beide sehr müde.  :( Am Abzweig zum Medicine Wheel sind wir vorbei gefahren, bei dem Wetter wollten wir beide nicht aussteigen. Und irgendwann haben wir an einem Aussichtspunkt angehalten (gesehen hat man vor Regen und Nebel gar nix), den Motor ausgemacht und eine halbe Stunde im Auto geschlafen.
Josef wurde gar nicht mehr richtig wach, also bin ich weitergefahren. Nach der Burgess Junction wurde der Regen zum Glück weniger und als wir zu den Shell Falls kamen hat es nur noch getröpfelt.

Bei den Shell Falls konnten wir nun Shutdown üben: das Visitorcenter war geschlossen (okay nach dem Labor Day ist Nachsaison, das könnte ich ja verstehen), es war aber auch der Parkplatz mit einer Schranke versperrt, wozu soll das gut sein? Wir konnten gerade so eben am Strassenrand halten, ein Reisebus fand keinen Platz und ist dann eben weitergefahren.
Zum Glück war der Rundweg selber zugänglich, die Schlucht war schon sehr beeindruckend:

   

   

der Wasserfall ist auch ganz nett

   

   

Auf der Weiterfahrt gab es immer wieder tolle Einblicke in den Canyon. Bei Dirty Annies am HW 14 machten wir Kaffeepause (den Laden habe ich im Internet entdeckt: http://www.dirtyannies.com/  ein witziger Laden, der lauter Krimskrams verkauft, nix was man wirklich braucht)  und unterhielten uns mit der netten Kellnerin, außer uns war nur noch ein weiterer Gast im Laden, sie hatte keinen Streß  :), sie erzählte uns dass der Frühling stark verregnet war aber ab Juni war es heiß und trocken. Heute war der erste Tag Regen seit ewig, und den mußten ausgerechnet wir erwischen  :x
Devils Garden, das wir eventuell am Abend noch besuchen wollten, kannte sie und meinte dass man da nicht hingehen kann bei Regen, das haben wir uns eh schon gedacht dass die Dirt Road nicht passierbar ist bei dem Wetter.

   

Bis nach Greybull war es nicht mehr weit, es hatte aufgehört zu regnen. Am Ortsschild stand dass Greybull 1863 Einwohner hat, ein kleines Örtchen (für Wyominger Verhältnisse eher mittelgroß). Der Ort hat uns auf Anhieb gefallen, er besteht eigentlich nur aus einer L-förmigen Hauptstrasse, am Ende dieses L steht das Greybull Motel -laut Tripadvisor das erste Haus am Platz- hier haben wir nach einem Zimmer gefragt und prompt war eins frei  :)
Ich hatte im historischen Greybull Hotel per Internet nach einem Zimmer gesucht, da gab es aber nur noch Zimmer mit Bad und WC auf dem Flur, der Rest war ausgebucht. Sonst hätte es noch ein Motel gegeben und das wars dann...
Das Motel war sehr gepflegt, ganz toll mit Petunien geschmückt und die Besitzer machten einen sehr netten Eindruck. Was ich für den Frühstücksraum neben der Lobby gehalten hatte war aber ihr Wohnzimmer, Frühstück gibt es aber keinen Frühstücksraum!
Wir bekamen das angeblich ruhigste Zimmer hier:

   
           es gab nur Queensize Betten, 87,74$ incl. Tax

   
          Kaffeemaschine fehlte

   
            Das Bad war ganz neu renoviert

Was man auf den Bildern nicht sieht ist die Klimaanlage an der Decke über dem Bett. Im Zimmer war es kühl und ausschalten hat nicht funktioniert, also noch mal an die Rezeption: man muß die Schraube in der Mitte zudrehen, zurück ins Zimmer, ausprobiert, ging nicht, also noch mal zur Rezeption. Die Besitzerin ging mit uns ins Zimmer, ah das hier ist das einzige Zimmer wo man die Schraube andersrum drehen muss, ganz abstellen kann man die Klimaanlage aber nicht, sie springt so alle paar Minuten an. Das sei aber kein Problem, wenn es uns zu kühl ist, sollen wir einfach die Heizung anmachen (die seht ihr rechts am Boden  neben dem Bett)  :raetsel:
was für eine Energieverschwendung! War uns aber egal, frieren kommt nicht in Frage also machten wir die Heizung an, das funktionierte tadellos, das Zimmer wurde schön warm (ich hoffe doch dass die zentrale Klimaanlage im Winter abgestellt wird...)

Wlan funktionierte prima, wir suchten uns ein Restaurant und entschieden uns für Lisas Cuisine am anderen Ortsende. Auf dem Weg dorthin war es schon dunkel, wir sind die Straße langs gebummelt und haben uns die Schaufenster angesehen, Nippes und Trödelläden waren stark vertreten, ein paar leerstehende Gebäude gab es auch und einen ganz tollen Westernladen, der ist schon mal für morgen früh gebongt, ich wollte doch Westernstiefel kaufen!  Am witzigsten war aber das Geschäft des Taxidermist (auf deutsch: Tierpräparator), da standen lauter ausgestopfte Tiere drin, auch große wie ein Bighorn Sheep.

Lisas Cuisine war ein super Tipp, ein gemütliches Restaurant das uns erstklassige Rindermedaillons servierte und das empfohlene "Alaska Amber" Bier hat uns auch gemundet.

Zurück im Zimmer war es wieder kühl also haben wir über Nacht die Heizung angemacht und mit einem Gläschen Rotwein als Schlummerdrunk sind wir schnell eingeschlafen  ;)



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Re: Yellowstone, Badlands und wilder Westen
« Antwort #59 am: 26.11.2013, 08:22 Uhr »
 12. Tag Montag 9.9.13 Badlands, Boots und wilder Westen oder: What a wonderful day!  :pferd:

Für den heutigen Tag möchte ich mich bei Sönke und Fritz Zehrer bedanken. :dankeschoen:
Ihre Reiseberichte haben mich dazu gebracht diese Gegend näher zu erkunden. Es sollte nach dem Yellowstone der schönste Tag des Urlaubs werden!

Auch der perfekte Urlaubstag beginnt damit dass um halb sieben der Wecker rappelt, Josef schläft weiter (wie schaffen es Männer eigentlich das Weckergeklingel im Schlaf auszublenden?). Ich habe totz der zeitweise lärmenden Klimaanlage wunderbar geschlafen (warm genug war es dank der Heizung ja auch) und ging schon mal duschen, danach war Josef auch wach.
Weil es im Motel keinen Fühstücksraum gab gingen wir wieder auswärts frühstücken. Wir wunderten uns dass es noch so dunkel war, es wird jetzt wohl jeden Tag später hell, es war gerade mal dämmrig. Beim historischen Greybul Hotel war noch geschlossen obwohl es ab 7 Uhr Frühstück geben soll. Wie kann das sein es war doch halb 8? Ein Blick auf die Uhr offenbarte die Wahrheit, es war erst halb 7! Josef hatte keine Ahnung wie das passiert ist, er hat an der Weckerapp nix geändert, egal. Jedenfalls verstanden wir jetzt warum es noch nicht richtig hell war.
Es gab noch ein anderes Frühstückslokal, die machen schon um 6 Uhr auf, wir waren die ersten Gäste:

   

Es schaute aus wie aus den 50er Jahren, da ist die Zeit stehengeblieben. Irgendwie kommt das auf dem Bild nicht so rüber, wir haben jeden Moment erwartet dass James Dean um die Ecke kommt...

Es gab ein Omlett mit Schinken und Hashbrowns  :essen:

   

Als wir mit dem Frühstück fertig waren wurde es draußen endlich hell. Der Ort hat uns gestern Abend schon gut gefallen und weil wir ja eine Stunde gewonnen haben machten wir nun einen ausgedehnten Fotospaziergang durch Greybull. Auf der anderen Straßenseite gab es einen Westernladen, er war noch geschlossen aber da werden wir nachher nach Westernboots suchen. Um 9 Uhr macht das Geschäft auf, da haben wir noch viel Zeit.

   

Einige Läden standen leer wie dieser auf dem nächsten Foto (das Schaufenster ist mit witzigen Figuren dekoriert die auch schon antik aussahen), der Ort wirkte etwas verschlafen und hatte seine besten Zeiten wahrscheinlich schon hinter sich.

   

Es gibt hier sogar ein Museum mit einem alten Eisenbahnwagon im Garten

   

vor dem Museum

   

wenn unser Tag nicht so vollgeplant wäre hätte ich mir das gerne angesehen.

   

    am Highway 14/ Greybull Avenue. Im Hintergrund das historische Greybull Hotel
   
   
                                    Greybull Hotel

   
                  Gedenkstätte für Soldaten (?) am Highway 14

   
             auf der anderen Straßenseite, die Architektur ist typisch für Bauten um 1900

   
   die alten Häuser waren genau nach meinem Geschmack. Und wie schön es in der Sonne leuchtet, herrlich! :sun:

   
hier endete die Straße, der Blumenschmuck soll einen Bullen darstellen. Dahinter liegt eine Eisenbahntrasse und man sah alte Industriebauten, ich wollte schon immer mal wie die Bechers fotografieren  ;)

   

hier sah es aus wie vor hundert Jahren, erinnerte mich stark an die Serie "Die Waltons" (kennt das noch jemand von euch?)

   

und dann kamen wir näher, da ist ja ein Gemälde an der Wand!

   
               ist das ein indianischer Büffelgott?

   

ich stand vor dem Bau, die Sonne beleuchtet die Gemälde und mir ging das Herz auf!  :liebe:

   

Mein Freund war auch völlig begeistert, so tolle Motive, das geniale Licht, das ist besser als Becher!

   

   

das angrenzende Wohngebiet, es war nicht immer klar ob die Häuser bewohnt sind oder leer stehen

   

   

   

   

dann waren wir wieder an unserem Motel angelangt:

   

Von unserer morgendlichen Runde restlos begeistert haben wir uns in der Lobby einen Kaffee und einen Muffin geholt (selbst gebacken und absolut köstlich). Viele Gäste saßen vor den Zimmern, es gab etliche Tische so daß man draußen frühstücken konnte.
Nach dem Auschecken sind wir erstmal zum Shoppen gegangen in den Probst Western Store und da stehen sie die Objekte der Begierde: :rollen:

   

tatsächlich fanden sich zwei Paar Stiefel für meine großen Füße und das schönere Paar wanderte in die Tüte :pferd:

Über die Diskussion wie man diese Stiefel trägt sind wir ins Gespräch gekommen mit dem Besitzer: Herr Probst führt den Laden in dritter Generation, sein deutscher Großvater ist 1915 aus dem Elsaß in die USA ausgewandert, deutsch kann er aber nicht mehr. Der Laden war total klasse mit hoher Stuckdecke, ausgestopften Tieren und Bärenfellen, es gab sogar etliche Sättel zur Auswahl, Jeans, karierte Hemden, alles was der Cowboy so braucht.

Wir haben und dann drauf geeinigt dass ein deutsches Cowgirl die Stiefel auch über der Hose tragen darf  ;)

Beim Auschecken hat uns die nette Besitzerin gefragt was wir denn heute unternehmen wollen. Auf die Antwort dass wir zu Devil's Kitchen wollen hat sie uns ein Infoblatt dazu gegeben. Darauf steht eine dreiseitige englische Erklärung der Gesteinsformationen. Ich habe den Text nicht im Internet gefunden. Wer eine Kopie möchte kann mir eine PN schicken. Es ist aber nur für Spezialisten interessant.
Um zu diesem kleinen Badland zu gelangen fährt man zunächst den Highway 14 in Richtung Shell (also in die Richtung aus der wir gestern gekommen sind). Nach ein paar Meilen biegt man links in die Davies Rd (es steht ein braunes Hinweisschild am Highway), diese Dirtroad fährt man bis zum Ende (circa 1 km) und biegt dann links in die Co Ln 33 (da steht wieder ein Schild), fährt ein paar Meilen bis wieder ein Schild auf den kurzen Zufahrtsweg zu Devil's Kitchen verweist:

   

hier gibt es auch eine Karte: http://www.greybull.com/maptodevilskitchen.htm
hier sollen öfter große Laster fahren, darum das Stoppschild. Nach etwa 200 Meter hat man Devil's Kitchen erreicht, man kann sein Auto einfach da stehen lassen:

   

Wir standen also da oben und haben uns an dem Blick ergötzt. Im Internet habe ich nur einen Artikel dazu gefunden, angeblich gibt es rechts einen Weg auf dem man leicht hinunter gelangt. Ganz am Ende wenn man an der Kante auf der rechten Seite entlang sieht ahnt man (im Bild in der oberen linken Bildecke) eine Zugang. Einen anderen Weg konnten wir nicht erkennen. Wir sind also etwa 10-15 Minuten am Rim entlang gegangen, das war einfach, denn dort gibt es ATV Fahrspuren, man gelangt über solch einen Fahrweg in den Kessel hinein. Auch unten im Gelände waren überall Fahrspuren, es war einfach dort lang zu gehen.

   

Es war knallbunt da unten auch wenn es auf den Bildern nicht ganz raus kommt da leider ein paar Wolken aufzogen

   

   

Laut dem geologischen Infoblatt besteht das Gelände aus der sogenannten Cloverly Formation, einer Mischung aus Sandstein, Bentonite (der in der Nähe industriell abgebaut wird), Vulkanasche und Schlammstein (das Gebiet war vor Millionen Jahren ein tropischer Sumpf). Man hat auch Dinosaurierknochen gefunden. Sowohl die rote als auch die grüne Farbe resultieren aus Eiseneinlagerungen.

   

   

und das ganze erodiert nun in den wunderlichsten Formen und Farben zur Freude der Touristen und Fotografen  :)

   

es hat wirklich einen riesigen Spaß gemacht hier, wir waren insgesamt etwa 2 Stunden unterwegs bis wir wieder am Auto waren. Als wir wieder oben waren standen noch zwei Autos am Rim. Wie typische Amis sind sie kurz ausgestiegen haben ein paar Fotos von oben gemacht und waren wieder verschwunden. Darum also meinte die Motelbesitzerin dass man für diesen Ausflug nur 30 Minuten braucht!

Nochmal ein Blick von oben mehr nach links

   

auf der linken Seite waren wir nicht, die Ecke lag morgens im Schatten. Auf dem gleichen Weg sind wir nach Greybull zurück gefahren.

   
                  Pronghorns am Highway

Weil ich am Nachmittag noch mal ein paar hundert Fotos gemacht habe gibt es den Rest im zweiten Teil.
Erholt eure Augen bis dahin, es wird nochmal bunt  :)