11. Tag Sonntag 8.9.13 über den Bighorn Canyon nach GreybullUm 5:40 machte der Zimmernachbar den Fernseher an und sofort war ich wach
Für das Geld dürften die Wände dicker sein! Um 6 Uhr fuhr er weg und es war wieder Ruhe. Als wir gegen 8 Uhr zum Frühstück gehen wollten war der Frühstücksraum im Best Western so überfüllt, dass wir lieber ins Restaurant nebenan gingen und bezahlten (mit 25 % Ermäßigung für Gäste des Best Western).
Ich gab mir die Spezialität des Hauses: sehr leckere Cinnamon Roll French Toast
und danach meine Haferflocken in Milch für die Gesundheit
Danach haben wir beim Walmart den Wasservorrat aufgestockt und diesmal darauf geachtet Mineralwasser zu kaufen und kein aufbereitetes Wasser (aufbereitetes Wasser war das häufigste was es gab, wer kauft denn so was :gruebel:? da kann ich mir auch Leitungswasser in Flaschen abfüllen)
Dann sind wir zur Old Trail Town gefahren am Ortseingang, es kostete 8 $ Eintritt aber das ist es wert!
Ich habe mir da einfach ein paar alte Baracken vorgestellt wie wir das im Südwesten gehen hatten, aber das hier ist ein richtiges Museum. Der Betreiber arbeitet auch im Buffalo Bill Historical Center und die Häuser hier sind alles Originale die anderswo abgebaut und hier originalgetreu wieder aufgebaut wurden incl. Inventar.
alles war ausführlich beschriftet und so haben wir uns viel länger aufgehalten als geplant.
ein Schulzimmer:
das erste Geschäft von Shell/Wyoming, gebaut 1892:
etliche Revolverhelden und sonstige bekannte Persönlichkeiten sind hier bestattet worden, bzw. dorthin umgebettet worden
das Grabmal von Jim White 1828-1880, einer der ersten weißen Büffeljäger in den Bighorn Mountains. Angeblich hat er 16.000 Büffel erlegt. Ein toller Hecht...
Wenn wir alles hätten lesen wollen was da an Zeitungsartikeln etc vorhanden war hätten wir den ganzen Tag gebraucht, auch viele tolle alte Fotos konnte man anschauen. Der Besuch hier lohnt sich wirklich. Unser Zeitplan war damit für heute zwar ziemlich eng geworden aber egal, es war klasse hier.
Dann gings zum Bighorn Canyon. Das Navi kannte nur den Weg zum Visitorcenter aber danach ging es nur noch geradeaus.
Am ersten Haltepunkt, dem Horseshoe Bend, hätte man baden können, es war heiß und sonnig und das Wasser war warm! Wenn wir früher dort gewesen wären, wären wir bestimmt eine Runde schwimmen gegangen.
Dort ist ein Campingplatz, Duschen sind also vorhanden, so haben wir nur das stille Örtchen aufgesucht und sind weitergefahren zum Devil Canyon Overlook:
Leider sind auf einmal Wolken aufgezogen und es wurde etwas windig. Auf der Weiterfahrt zu Barry's Landing sind uns diese jungen Bighorn Sheep über die Straße gelaufen:
Viewpoint Barry's Landing, hier ließ gerade jemand sein Boot ins Wasser, leider war es jetzt richtig grau am Himmel
Auf dem gleichen Weg ging es zurück und kaum waren wir wieder auf dem Highway 14 A fing es zu regnen an. Und der Regen wurde immer stärker, es schüttete wie aus Kübeln und dazu ging es jetzt auch noch den Berg hoch und außerdem waren wir beide sehr müde.
Am Abzweig zum Medicine Wheel sind wir vorbei gefahren, bei dem Wetter wollten wir beide nicht aussteigen. Und irgendwann haben wir an einem Aussichtspunkt angehalten (gesehen hat man vor Regen und Nebel gar nix), den Motor ausgemacht und eine halbe Stunde im Auto geschlafen.
Josef wurde gar nicht mehr richtig wach, also bin ich weitergefahren. Nach der Burgess Junction wurde der Regen zum Glück weniger und als wir zu den Shell Falls kamen hat es nur noch getröpfelt.
Bei den Shell Falls konnten wir nun Shutdown üben: das Visitorcenter war geschlossen (okay nach dem Labor Day ist Nachsaison, das könnte ich ja verstehen), es war aber auch der Parkplatz mit einer Schranke versperrt, wozu soll das gut sein? Wir konnten gerade so eben am Strassenrand halten, ein Reisebus fand keinen Platz und ist dann eben weitergefahren.
Zum Glück war der Rundweg selber zugänglich, die Schlucht war schon sehr beeindruckend:
der Wasserfall ist auch ganz nett
Auf der Weiterfahrt gab es immer wieder tolle Einblicke in den Canyon. Bei Dirty Annies am HW 14 machten wir Kaffeepause (den Laden habe ich im Internet entdeckt:
http://www.dirtyannies.com/ ein witziger Laden, der lauter Krimskrams verkauft, nix was man wirklich braucht) und unterhielten uns mit der netten Kellnerin, außer uns war nur noch ein weiterer Gast im Laden, sie hatte keinen Streß
, sie erzählte uns dass der Frühling stark verregnet war aber ab Juni war es heiß und trocken. Heute war der erste Tag Regen seit ewig, und den mußten ausgerechnet wir erwischen
Devils Garden, das wir eventuell am Abend noch besuchen wollten, kannte sie und meinte dass man da nicht hingehen kann bei Regen, das haben wir uns eh schon gedacht dass die Dirt Road nicht passierbar ist bei dem Wetter.
Bis nach Greybull war es nicht mehr weit, es hatte aufgehört zu regnen. Am Ortsschild stand dass Greybull 1863 Einwohner hat, ein kleines Örtchen (für Wyominger Verhältnisse eher mittelgroß). Der Ort hat uns auf Anhieb gefallen, er besteht eigentlich nur aus einer L-förmigen Hauptstrasse, am Ende dieses L steht das Greybull Motel -laut Tripadvisor das erste Haus am Platz- hier haben wir nach einem Zimmer gefragt und prompt war eins frei
Ich hatte im historischen Greybull Hotel per Internet nach einem Zimmer gesucht, da gab es aber nur noch Zimmer mit Bad und WC auf dem Flur, der Rest war ausgebucht. Sonst hätte es noch ein Motel gegeben und das wars dann...
Das Motel war sehr gepflegt, ganz toll mit Petunien geschmückt und die Besitzer machten einen sehr netten Eindruck. Was ich für den Frühstücksraum neben der Lobby gehalten hatte war aber ihr Wohnzimmer, Frühstück gibt es aber keinen Frühstücksraum!
Wir bekamen das angeblich ruhigste Zimmer hier:
es gab nur Queensize Betten, 87,74$ incl. Tax
Kaffeemaschine fehlte
Das Bad war ganz neu renoviert
Was man auf den Bildern nicht sieht ist die Klimaanlage an der Decke über dem Bett. Im Zimmer war es kühl und ausschalten hat nicht funktioniert, also noch mal an die Rezeption: man muß die Schraube in der Mitte zudrehen, zurück ins Zimmer, ausprobiert, ging nicht, also noch mal zur Rezeption. Die Besitzerin ging mit uns ins Zimmer, ah das hier ist das einzige Zimmer wo man die Schraube andersrum drehen muss, ganz abstellen kann man die Klimaanlage aber nicht, sie springt so alle paar Minuten an. Das sei aber kein Problem, wenn es uns zu kühl ist, sollen wir einfach die Heizung anmachen (die seht ihr rechts am Boden neben dem Bett) :raetsel:
was für eine Energieverschwendung! War uns aber egal, frieren kommt nicht in Frage also machten wir die Heizung an, das funktionierte tadellos, das Zimmer wurde schön warm (ich hoffe doch dass die zentrale Klimaanlage im Winter abgestellt wird...)
Wlan funktionierte prima, wir suchten uns ein Restaurant und entschieden uns für Lisas Cuisine am anderen Ortsende. Auf dem Weg dorthin war es schon dunkel, wir sind die Straße langs gebummelt und haben uns die Schaufenster angesehen, Nippes und Trödelläden waren stark vertreten, ein paar leerstehende Gebäude gab es auch und einen ganz tollen Westernladen, der ist schon mal für morgen früh gebongt, ich wollte doch Westernstiefel kaufen! Am witzigsten war aber das Geschäft des Taxidermist (auf deutsch: Tierpräparator), da standen lauter ausgestopfte Tiere drin, auch große wie ein Bighorn Sheep.
Lisas Cuisine war ein super Tipp, ein gemütliches Restaurant das uns erstklassige Rindermedaillons servierte und das empfohlene "Alaska Amber" Bier hat uns auch gemundet.
Zurück im Zimmer war es wieder kühl also haben wir über Nacht die Heizung angemacht und mit einem Gläschen Rotwein als Schlummerdrunk sind wir schnell eingeschlafen