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Autor Thema: B1/B2 Visum: wie viel ist denn "...ausreichende finanzielle Mittel..."  (Gelesen 35076 mal)

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Jack Black

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Also was die 15.000,-€ betrifft, da bin ich überzeugt, dass das reicht (wenn es reichen muss). Hier wird einiges durcheinander geworfen, was den Unterhalt betrifft:

a) die "100€-Regel" gibt es nicht und gab es nie (wäre ja auch sinnlos, weil es vom Wechselkurs abhängt), sondern die hieß immer schon "100$-Regel".

b) und die besagt, dass die meisten Urlauber pro Tag 100$ (brutto) ausgeben, wenn sie in den USA sind. Darin sind allerdings sämtliche Kosten abgegolten und es ist wird grundsätzlich von Mittelklasse Motels ausgegangen und grundsätzlich von Essen in normalen Restaurants (nicht Fast Food, nicht Supermarkt, nicht Camping, nicht Hostel). Auch Benzin und Eintrittsgelder sind dort schon drin.

Wir sind gerade aus dem Urlaub zurück und bei uns hat diese Regel ziemlich genau gestimmt. Dabei sind wir mindestens in Super8 abgestiegen, oft auch besser (Comfort Inn, Sleep Inn usw.), haben extrem häufig in Roadhouses zu abend gegessen, haben so gut wie NIE das Motelfrühstück wahrgenommen (sondern bei Subway oder in einer Burger Bude) und sind auch noch ziemlich viel gefahren (knapp 5.000 Meilen in 3 Wochen).

c) in dem Preis ist die Miete für den Mietwagen nicht inkludiert, das macht allerdings bei einer einzigen Person (der einen kleineren Wagen mieten kann als einen Minivan) auch nur ca. 25$ pro Tag aus. Inwiefern hier für die ganze Zeit überhaupt ein Mietwagen vorhanden sein muss, kann ich nicht beurteilen.

d) 15.000,-€ entsprechend knapp 20.000,-$. Ich möchte den VISA Beamten sehen, der seinerseits ein höheres Nettogehalt(!) als 3.300,-$ pro Monat hat - warum schmeißt er sich nicht gleich selbst aus den USA heraus, wenn das nicht zum Leben reichen soll?

e) es gibt in den USA einige Kettenmotels (konkret beispielsweise "Studio 6", ein Ableger von Motel 6), die sich auf Langzeitmieten spezialisiert haben und Wochenpreise(!) ab 199$(!) anbieten. Wir haben in Lubbock in so einem Studio 6 übernachtet - ich bin schlicht platt, was für ein großes und gut ausgestattetes Appartement dafür angeboten wird. Da ist sogar grundsätzlich eine komplette Küche drin, so dass man bei so einem Aufenthalt noch mehr sparen kann, in dem man sein Essen aus dem Supermarkt holt und selbst zubereitet.

f) In Zockerstädtchen wie Laughlin und Primm kosten gute Hotels nur 20$ pro Nacht. Selbst in Las Vegas gibt es so günstige Unterkünfte, wenn auch nicht die dicken Hotels am Strip.

g) sind 20.000$ auf 180 Tage aufgeteilt immerhin ca. 110$ pro Tag.

Möglicherweise wird man so einen Aufenthalt sorgfältiger planen müssen als einfach drauflos fahren. Aber so lächerlich wenig sind 3.300$ netto pro Monat nach meiner Meinung nicht.

Nanook

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Hallo Howard,

dieser Lebenstraum kommt mir bekannt vor  :D
Ich hab ihn mir gemeinsam mit meinem Freund 2009 erfüllt und wollte dafür ursprünglich auch das B2-Visum beantragen. Schließlich haben wir uns jedoch nicht drüber getraut, weil die Anträge wohl oft abgelehnt werden und man dann eben nicht mehr über VWP einreisen darf. Das war uns zu riskant.

Statt dessen haben wir die Reise auf 3 Monate Kanada und 3 Monate USA aufgeteilt. Das geht komplett ohne Visum und es gab auch bei Ein- und Ausreise keine Probleme oder größere Nachfragen.

Vielleicht wäre das ja auch eine Option für dich?

Wünsch dir jedenfalls viel Erfolg (falls du es doch mit dem Visum probierst) und viel Spaß auf der Reise.

LG Nanook
05-10 2009 | ON-QC-AB-BC-WA-OR-CA-NV-AZ-UT-ID-WY-MT-HI
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06 2016 | CA-HI

Howard

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...weil Canada das egal ist das man gerade schon 30 Tage in USA war?

Nanook

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Du meinst 30 Tage USA, direkt bevor du dann nach Kanada einreist? Das geht schon, du kannst halt dann nachher nicht mehr in die USA zurück, wenn du insgesamt die 90 Tage überschritten hast. Oder verstehe ich dich jetzt falsch?

Kanada hat einfach 180 Tage visumsfrei statt 90 Tage in den USA.
05-10 2009 | ON-QC-AB-BC-WA-OR-CA-NV-AZ-UT-ID-WY-MT-HI
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Howard

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okay ...hab ich kapiert... ist auf alle Fälle noch nen Aspekt der sich zum Nachdenken lohnt... dAnke

captsamson

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Ich weiss ja nicht wo Du rumfahren wirst aber der Westen Kanadas ist für lange Touren auch geeignet - ist halt viel Natur aber auch sehr beeindruckend.
Und lässt sich gut mit dem Westen der USA verbinden (Westküste über Seattle oder von Yellowstone aus).

Der Westen Kanadas mit seinen Bergen und Gletschern wäre unsere nächste Reise gewesen (da leider nur 3 Wochen) aber uns ist was anderes dazwischen gekommen.
Ob man im Osten Kanadas 3 Monate verbringen kann weiss ich nicht aber es gibt zumindest weniger Reiseberichte von da was erstmal den Westen wohl als "ergiebiger" scheinen lässt.
Im Osten kannst Du ja neben Alberta & British Columbia noch gut Yukon dazunehmen bei 3 Monaten. Ich weiss allerdings nicht wie gut es sich in Yukon mit den Preisen ausgeht weil man evtl auch für das ein oder andere dann Bootsfahrten oder Flugtouren braucht!?
2010 NY,NV,AZ,CA
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Inspired

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Hallo Howard,

weil gerade selbst im Urlaub, habe ich diesen Thread erst heute morgen das erste Mal angeklickt und gelesen.

Lass dir den Mut nicht nehmen und sieh zu, dass du deinen Traum wahr machst. Ich wünschte, ich hätte auch den Mumm in den Knochen, mal für ein halbes Jahr dem Job und allem anderen den Rücken zu kehren.

Ich habe in der letzten Zeit viele Leute kennengelernt, die ihrer Intuition folgen und die daran nur gewachsen sind und kann den damit verbundenen Mut nur bewundern.

Habe gestern erst einen Spruch gelesen: Verfolge deine Träume. Wenn du es schaffst, hast du einen Traum wahrgemacht, schaffst du es nicht, bist du um viele wertvolle Erfahrungen reicher. Oder zumindest so ähmlich lautete es.

Und bei dir ist das Risiko (damit meine ich das halbe Jahr fern von allem Gewohnten, nicht die Visumsgeschichte, in der ich dir leider gar nicht helfen kann) durchaus noch kalkulierbar.

Ich wünsche dir von Herzen Glück und Erfolg und hoffentlich gute und wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse.

Birgit

usa-rookie

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Wow... da liest man mal ein-zwei Tage nicht mit und schon überschlagen sich hier die Ereignisse und ein Thread wird vom "normalen" Frage-/Antwort-/Hilfe-/Erfahrungs-Kram" zur Psychoanalyse incl. Mut- und Anmaßungen  :lol: :D - Respekt Das kann wirklich nur bei einem Thema von Dir passieren lieber Howie  :wink: Um zum Thema zurückzukommen, würde ich Dir anbieten den Kontakt zu meiner Freundin (die das besagte Visum ja mittlerweile hat) herzustellen. Müsste sie aber zuerst noch fragen, ob sie auch will. Sie ist übrigens im Moment im sonnigen Florida und ihr einziger Wunsch war "mal ein halbes Jahr aufs Meer gucken".. wenn das mal kein aussagekräftiges Argument für den Officer war  :nixwieweg:

@Anti
Der Satz
 
Zitat
Denn am Ende bereut man nicht, was man getan hat, sondern was man nicht getan hat. (Weiß leider nicht mehr, von wem der letzte Satz stammt, aber er ist zu meinem Motto geworden)
stammt aus dem Buch einer Palliativpflegerin, die viele Jahre lang Sterbende bis zum Ende gepflegt und begleitet hat. Sie ist dann mit knapp 40 aus dem Beruf ausgestiegen und hat -entgegen aller Bedenken- noch ein Baby bekommen. Ich habe letztens noch einen Artikel über die Autorin gelesen, weiß aber jetzt leider auch ihren Namen und den Titel des Buches nicht mehr, aber man sollte sich diesen Satz wirklich zum Lebensmotto machen!

LG Romani

Anti

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Oh, danke Romani! Dann habe ich ihn bestimmt schon einmal in einem Reisebericht von dir gelesen?

LG Andrea

usa-rookie

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Andrea, ich glaube, ich hatte mal in irgendeinem Thread (vielleicht wirklich in einem RB von mir), dieses Zitat aus dem Buch benutzt... leider vergessen wir alle (mich eingeschlossen) zu oft die Tatsache, daß wir nur dieses EINE Leben haben und Momente nicht zu wiederholen sind.. Das war "Philosophie am Abend"  :wink: :D

GLG Romani

Anti

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 :kuss: Danke Romani!

Howard

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hilfe mein thread wurde gekapert  :lol:

Tubapower

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Hi Howard,
OP = Original Poster  = Thread-Ersteller = TE = Derjenige der die Diskussion gestartet hat (also du in diesem Fall :-))

Howard

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DANKE! ich dachte schon diss erklärt hier keiner mehr :-)

winki

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1. Ist es mir total egal wer hier welchen Lebenstraum ........

Wir wissen beide, dass Deine Ausführungen nicht aus der Luft gegriffen sind. Nur es macht ja bekanntlich wenig Sinn,  bei Beratungsresistenz jemand zu Überzeugen.

Da wir wissen dass sich hinter jedem Nick, der im Netz schreibt, gerne Personen vorgeben, die sie sein wollen, erspare ich mir jegliches Wort...

Mich persönlich und jetzt ganz ohne den "Kleinen Psychoanalytiker" zu zitieren wunder mich auch über die  etwas "jugendliche" Ausdrucksform eines 45 jährigen....  die ich bisher noch bei keinem dieses Alters bemerkt habe...    Aber man lernt ja  nie aus....   :wink:

Ach ja so ganz am Rande bemerkt, nach der Frage des VISA/ Immigrationsbeamten bei der Einreise/VISA Interview wie man sich als 45 Jähriger 6 Monate USA Reise leisten kann, er könne das nicht...   Gaaanz cool antworten:  "Er hätte ja nur was besessenes lernen müssen...."   :lol: