So was fällt für mich schon fast in die Kategorie Betrug (mindestens Verarschung) - wenn das als "kostenlos" beworben wird ...
Jain.
Die Karte "an sich" ist kostenlos. Keine Jahresgebühr. Das sehe ich schon so, dass man so eine Karte als "kostenlos" deklarieren darf. Dass nicht jede Leistung, die man mit dieser Karte bekommen kann, kostenlos ist, sollte eigentlich selbstverständlich zu verstehen sein. Manche Leistungen sind wirklich kostenlos, in Sachen "Geld abheben" stand in der Leistungsbeschreibung auch nur "gebührenfrei" - wobei man sicherlich fragen darf, welche der diversen "Aufschläge" (um nicht gleich mit dem Wort "Gebühr" ins Haus zu fallen) damit gemeint sind. Bei jedem Vorgang, Bargeld abzuheben, sind ja diverse Formen von Gebühren möglich:
a) Automatengebühr des Betreibes (hier, wie gesagt, behauptet die Barcley Dame, man bekäme sie erstattet. Ich glaube das allerdings nicht, in den AGB kann man es nicht eindeutig finden).
b) Abhebegebühr des Kreditkarteninstituts. Die variiert bei den einzelnen Instituten von Festbeiträgen bis zu prozentualen Beteilungen, unter Einhaltung bestimmter Mindestsätze. Beispielsweise 2% des Betrags, mindestens aber 5,-€. Dieser Posten entfällt beim Einsatz der Barcley Karte ganz sicher.
c) Je nach Einsatzort ggf. eine Auslandseinsatzgebühr. Die fällt hier bei Barcley ganz sicher an - so wie bei (fast) allen mir bekannten Kreditkarten.
Es gibt IMHO nur eine einzige Kreditkarte, die auf alle eigenen Gebühren komplett verzichtet, das ist die Advanzia Mastercard Gold. Ich habe sie jetzt beantragt, mal sehen, wie ich sie einsetzen kann. Da ist das Geschäftsmodell aber grundsätzlich anders, man kann kein Referenzkonto angeben und die Rechnungen können nicht per Lastschrift eingezogen werden, man muss selbst innerhalb eines bestimmten Zeitraums die jeweils aktuelle Rechnung begleichen, sonst zahlt man dort stattliche Zinsen. Ist aber dennoch mal einen Versuch wert.
Ich habe zwei KK und zwei EC-Karten dabei... und die Gebühren sind mir so was von wurscht
Das war es mir auch viele Jahre. Aber eigentlich ist man dumm, wenn so denkt. Denn das Problem ist: man bekommt NICHTS dafür. Bei vielen (sehr vielen) Dingen bekommt man für mehr Geld mehr Leistung. Bessere Hotelzimmer für mehr Geld, besseren Sitzplatz im Flieger, besseres Auto bei ALAMO und und und. Aber Kreditkartengebühren gehören zu den Dingen, die (sehr oft) keinen Mehrwert bieten. Man hat gar nichts davon.
Deswegen habe ich vor ca. 2-3 Jahren angefangen, konsequent solche Dinge in unserem "Haushalt" zu analysieren und (soweit möglich) zu ändern. Im Laufe dieses Jahres werde ich deswegen (als letzte Aktion) die Hausratversicherung kündigen und bei einem anderen Anbieter neu versichern (das geht erst zum Ende des Jahres, weil wir noch eine Bindung haben). Die Kreditkarten (wir haben aktuell drei Karten, Gesamtjahresgebühren belaufen sich auf stolze 200,-€!) werden auch dieses Jahr noch komplett gekündigt und durch die bereits genannten Barcley, Advanzia ersetzt.
Unsere KFZ Versicherung konnte ich als erste ändern, die kostet seit zwei Jahren nur noch 320,-€ statt 620,-€ pro Jahr. Macht 300,-€ Ersparnis - und die neue Versicherung hat sogar einen besseren Leistungsumfang. Die Handyverträge sind auch gekündigt (die liefen aus Faultheit schon idiotisch zu lange) und wurden gegen zwei Prepaidverträge ausgetauscht. Heute haben wir max. 100,-€ Gebühren pro Jahr, vorher waren es 2x12x20 = 480€.
Dann rechnen wir mal zusammen, was wir ab Ende 2012 (wenn alles abgeschlossen ist) weniger bezahlen:
Hausrat: 150,-€
KFZ: 300,-
Handy: 380,-
Kreditkarten: 200,-€
Kontoauflösung (ein inzwischen überflüssiges Konto bei der Commerzbank, ex. Dresdner, ex. Advance): 120,-€
Weiteres Sparpotential gibt es beim Stromanbieter, das werde ich auch noch in Angriff nehmen, aber da ich keine Lust auf eine Insolvenz des Anbieters haben, muss das sorgfältig recherchiert sein.
Nur alleine schon die Maßnahmen von oben bedeuten eine Ersparnis von 1.150,-€ pro Jahr. "Wurscht"?? Mit Sicherheit nicht! Die 1.150,-€ sind einfach rausgeworfenes Geld, dafür gibt es genau gar nichts als Gegenleistung. Alles Dinge, die man aus Bequemlichkeit einfach so laufen läßt - aber da läppern sich ganz schöne Summen zusammen und das ist schon der Löwenanteil der Mehrkosten, die wir haben, weil wir bei BA in der Business fliegen statt in ECO (zzgl. Meilenupgrade). Da weiß ich für mich ganz sicher, wofür ich das Geld lieber ausgebe...