| Montserrat / Antigua & Barbuda 29. Januar 2013 Teil 2: Montserrat & Antigua |
Weiter geht's mit dem 2. Teil des heutigen Tages.
Auf die Minute pünktlich zur Checkin-Time um 13:30 Uhr fuhr ich bei Caribbean Helicopters auf den Hof. Gebucht war
die einstündige "Montserrat Volcano Tour". Vor Ort war dann zufällig auch das Ehepaar aus England, welches ich bereits
vom Dinner auf dem Schiff kannte. Sie hatten die gleiche Tour gebucht - klein ist die Welt.
Bell 206B Jet Ranger von Caribbean Helicopters
Es gab das übliche Prozedere für derartige Flüge: Wiegen, Sicherheitseinweisung und Schwimmwesten für alle. Immerhin
führt der Flug auf 2x 30 Meilen über den Ozean. Interessanterweise war der Jet Ranger mit Emergency Floats ausgestattet.
Im Ernstfall sieht das dann in etwa
so aus. Auf Nachfrage versicherte der Captain, dass diese Floats noch nie benutzt
werden mussten. Beruhigend zu wissen.
Netterweise durfte ich im Cockpit links neben dem Piloten sitzen, also ein Platz mit hervorragender Rundumsicht. Die
Flugroute führte zunächst entlang der Westküste von Antigua.
St. John's und Heritage Quay aus der Luft
Cockpit des Jet Ranger
Hermitage Bay
Five Islands Harbour und Pearns Point
Luftaufnahme von Antigua - im Vordergrund Coco Beach und Ffryes Bay
Auf einem Kurs von 220 Grad flogen wir dann in Richtung Montserrat.
Das Ziel: Montserrat. Auf dem Bild sieht man die 3 Vulkane der Insel: (von links) Soufrière Hills, Centre Hills und Silver Hill.
Montserrat mit Soufrière Hills Volcano
Auf Montserrat, der 30 Meilen entfernten Nachbarinsel südwestlich von Antigua, thront der aktive Soufrière Hills Volcano. Dieser 1.050 Meter hohe
Stratovulkan ist spätestens seit Mitte der 90er Jahre bekannt, als mehrere pyroklastische Ströme und Ascheregen die Hauptstadt Plymouth vollständig
zerstörten. Soufrière Hills gilt nach wie vor als der gefährlichste Vulkan der Karibik. 2/3 der Insel und die umliegenden Gewässer sind Sperrgebiet.
Nordflanke des Vulkans
Der Pilot flog relativ dicht am Berg, man konnte sogar den Schwefelgeruch wahrnehmen.
Schwefelfumarolen am Gipfelkrater
Saint George's Hill
Überreste von pyroklastischer Strömen
Stratovulkane sind erheblich gefährlicher als Schildvulkane wie z.B. die auf Hawaii: Der Ausbruch beginnt hier oft mit einer
gewaltigen Explosion und dem Auswurf von Aschen, Gesteinsbrocken und Gasen, gefolgt von pyroklastischen Stömen.
Gesteinsbrocken und Magma werden zu feiner vulkanischer Asche zerrissen und gleiten zusammen mit den austretenden
Gasen mit bis zu 700 km/h die Hänge hinunter. Die Ströme haben dabei Temperaturen bis 800° C. Auf Montserrat breiteten
sich diese Ströme sogar bis über das Meer aus.
Die zerstörte Hauptstadt Plymouth
Als die Hauptstadt Plymouth zwischen 1995 und 1997 komplett zerstört wurde, war sie bereits evakuiert. 19 Farmer sind
dennoch gestorben, sie hatten sich geweigert ihre bislang in nicht betroffenen Gebieten liegenden Häuser zu verlassen.
1997 wurde über eine bevorstehende Explosion der ganzen Insel spekuliert, was einen Großteil der Bevölkerung veranlasste
die Insel zu verlassen. Heute leben daher nur noch ca. 5.000 Menschen auf dem Nordteil von Montserrat.
Zerstörte Gebäude
Centre Hills
Die grünen, zerklüfteten Hügel erinnern irgendwie stark an Kauai oder die West Maui Mountains.
Long Ground
Die temporäre Hauptstadt ist nun Brades, im Nordteil der Insel. Es gibt jedoch Pläne, die Stadt in "Port Diana" umzubenennen.
Montserrats Nordostküste: Marguerita Bay und Silver Hill
Antigua: Pearns Point, Five Islands Harbour und Table Hill
Nach ca. einer Stunde sind wir dann wieder am Fort Road Heliport auf Antigua gelandet. Mein Fazit dieser Tour:
Absolut genial - das war ein Highlight des Urlaubs. Nach AUssage des Piloten hatten wir Wetterglück, denn der
Gipfel des Vulkans hüllt sich wohl oftmals in Wolken.
In St. John's habe ich mich kurz danach des Mietwagens entledigt. Nach einem kurzen Erfrischungs-Stop-Over
auf dem Schiff wollte ich mir nun noch St. John's anschauen. Es war zum Glück noch genügend Zeit, erst um
16 Uhr 30 musste man spätestens wieder an Bord sein.
Zurück am Pier
Zwischen den Schiffen
Steel Drum Band
Die auf einem kleinen Hügel gelegene St. John's Cathedral aus dem Jahr 1845 überragt Stadt und Hafen. Die Kathedrale
hatte bereits zwei Vorläufer die allerdings 1683 und 1745 jeweils von Erdbeben zerstört wurden.
St. John's Cathedral
St. John the Baptist Statue und einer der beiden Barocktürme
St. John's ist eine quirlige Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern.
In der Innenstadt von St. John's
Heritage Quay
Pünktlich um 17:00 Uhr hieß es: Leinen los.
Die Brücke der Emerald Princess
St. John's im Abendlicht
Fregattvogel
Abendstimmung
Im Cafe Caribe gab es heute indisches Buffet - perfekt zum "Sunset Chill-Out" auf dem Balkon.
Balcony Dinner: Smoked Salmon, Crab Samosa und Curry irgendwas aus dem Cafe Caribe
Caribbean Sunset
Fazit: Antigua ist eine tolle Insel! Es gibt hier sehr viel zu sehen, 9 Stunden Port Time reichen dafür natürlich nicht aus.
Ich meine aber dennoch, für einen ersten Eindruck recht viel von der Insel (sowie der Nachbarinsel Montserrat) gesehen
zu haben. Das Wetter war auch super, was will man mehr.
Der nächste Stopp ist morgen früh in Bridgetown, Barbados. Bis dorthin sind es 308 nautische Meilen (570 Kilometer).