So, gestern bin ich nicht dazu gekommen, weiter zu berichten, aber dafür jetzt wieder.
Freitag, 20. Oktober 2006
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Heute früh ist es in Blanding knackig kalt, aber sonnig. Die Luft ist trocken und angenehm. Nach dem Frühstück (heute bei einem Subway - finde ich auch ganz gut, macht nur nicht so satt wie ein dicker Burger) geht es los Richtung "Monument Valley". Als einige Meilen vorher das Hinweisschild zum "Mexican Hat" auftaucht, nehmen wir uns (endlich einmal) die Zeit und fahren den kleinen Abstecher, um ein Foto aus der Nähe zu machen:
Mexican Hat
Wie diese seltsame Ansammlung an Steinen ohne Fremdeinwirkung aufeinander gekommen sein soll ist mir (und sicherlich nicht nur mir) rätselhaft. Aber das soll nicht unsere Sorge sein, wir fahren weiter Richtung Monument Valley und haben wenige Minuten später die bekannte (schöne) Sicht von der kleinen Kuppe aus auf das ganze Gebiet:
Monument Valley
Wir fliegen tapfer am Eingang vorbei (weil der so doof ausgeschildert ist, irgendwie ist da links und geradeaus so seltsam verdreht dargestellt), aber bemerken unseren Irrtum wenige Meilen später und kehren um. Jetzt geht es wirklich hinein und wir haben immer noch alle Zeit der Welt. Das Wetter ist fantastisch, total angenehme Temperaturen bei strahlend blauem Himmel - besser geht es nicht!
Hier ein paar Eindrücke, die wir auf unserer Rundfahrt durch Monument Valley gesammelt haben. Die Motive sind sicherlich schon tausendfach fotografiert und gezeigt worden, deswegen will ich auf eine Kommentierung verzichten:
Gegen 14.30 Uhr verlassen wir den Park und fahren weiter Richtung Kayenta. Unsere ursprüngliche Planung, in Kayenta zu übernachten, geben wir auf, weil wir nun früher als erwartet angekommen sind (im Gegensatz zum gestrigen Tag - da wären wir wohl zu spät gekommen), was uns eigentlich recht gelegen kommt, denn Kayenta ist kein besonders schönes Örtchen, immerhin gibt es dort inzwischen in der Einfahrt auch noch 2 Motels mehr als nur das Holiday Inn in der Innenstadt.
Also fahren wir zügig weiter mit Kurs auf Flagstaff, das sind zwar ca. 170 Meilen, aber wir sind guter Dinge und Sylvia gibt Gas...
Am Abend treffen wir in Flagstaff ein, die Auswahl an Motels ist gigantisch, dennoch gelingt es uns, eine ziemlich schlechte Absteige zu bekommen - das ist das Risiko, wenn man gezielt nach Nonames sucht (das Super 8 lag unglücklich zu weit weg jeglicher Restaurants). Ich weiß den Namen des Motels nicht mehr, aber es ist wirklich ziemlich abgewrackt, dennoch checken wir ein. Nebenan ist ein schickes Travelodge mit eigenem Restaurant & Bar, dort gehen wir zu essen, es schmeckt gut und es gibt sowohl Bier als auch Margerita am Tisch - tadellos! Die Bahnlinie ist mittelweit entfernt (sicherlich kennt jeder die hupenden Züge, die nachts die Orte zusammentuten was das Zeug hält) und wir schlafen recht gut, auch wenn das Zimmer ungepflegt ist.
Am Abend treffen unsere engsten Freunde Dirk "Doc Holiday" zusammen mit Peter und Frau Ines in Los Angeles ein, die wir am Sonntag in Las Vegas treffen wollen, um dort fünf Tage gemeinsam zuzubringen. Eine kurze SMS bringt die Sicherheit, dass die drei wohlbehalten gelandet sind.
Samstag, 21. Oktober 2006
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Heute haben wir eigentlich nichts mehr auf dem Plan, und auch wenn wir "eigentlich" erst am Sonntag in Las Vegas eintreffen wollen, so nehmen wir heute schon vorsichtig Kurs darauf. Wir fahren auf der Interstate 40 Richtung Osten und verlassen aber bei Williams den Highway kurz, um etwas essbares zu finden. Nachdem wir bei "Jack In the Box" eigentlich ganz ordentliche Burger gegessen haben, kommt Sylvia auf die Idee, einfach mal testweise weiter nach Williams hineinzufahren, anstatt direkt wieder zurück zum Highway. Das stellt sich als absoluter Volltreffer heraus, wir hatten nicht die geringste Ahnung, dass durch Williams noch ein Teil der ehemaligen Route 66 verläuft und dass gerade hier in Williams das originale Flair noch (oder wieder?) erhalten ist.
Süße kleine Motels wechseln sich ab mit nostalgischen Tankstellen und urigen Restaurants und Bars - hierher würden wir zurückkommen müssen und wir wissen auch schon wann: nach Las Vegas wollen wir noch ein paar Tage zusammen mit Peter und Ines herumdüsen und u.a. den Grand Canyon besuchen, bevor wir endgültig nach Hause fliegen. Dann werden wir hier übernachten, denn der kleine Ort Williams ist sehr einladend:
Williams und die Route 66.
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Anschließend fahren wir weiter und nehmen weiterhin Kurs auf Las Vegas. Wir überlegen kurz, ob wir einen Umweg über Lake Havasu City machen sollen, verwerfen es aber wieder und nähern uns weiterhin Las Vegas. Jetzt packt mich das Las-Vegas-Zocker-Fieber endgültig und wir beschließen, definitiv nach Las Vegas durchzufahren. Eigentlich total bescheuert, denn wir haben im Bellagio das Zimmer erst ab Sonntag abend und außerdem ist gerade die Nacht von Samstag auf Sonntag besonders teuer, aber dennoch egal: ICH WILL NACH LAS VEGAS!
Am Hoover Dam staut sich der Verkehr ein wenig, schon einige Meilen vorher gibt es einen Hinweis, dass nur noch PKWs den Damm passieren dürfen, alle anderen Vehikel müssen einen anderen Weg wählen. Der Lake Mead ist erschreckend leer, er hat bestimmt 10m weniger hohen Wasserspiegel als "normal". Außerdem fällt uns eine gigantische Baumaßnahme auf, offensichtlich soll in ferner Zukunft der Damm nicht mehr vom Durchgangsverkehr befahren werden, dieser wird dann irgendwann über ein gigantisches Brückensystem über den Damm hinweggeleitet werden:
Der Hoover Dam.
Hinten links sieht man die ersten gewaltigen Pfeiler für die neue Autobahn.
Lake Mead ist erschreckend leer!
Gegen 16.00 Uhr erreichen wir Las Vegas. Wir verlassen den Highway in Höhe Flamingo Road und nehmen Kurs auf den Las Vegas Strip und das Bellagio. An einem Parkplatz halten wir an, ich nehme meine Reservierung heraus und das Handy und rufe im Bellagio an - ob wir eine Nacht früher kommen können. Ja, das können wir - aber der Zimmerpreis ist mehr als deftig, dafür bekomme ich zu Hause einen gebrauchten Hubschrauber. Mein Versuch, zu feilschen, schlägt fehl, die Dame am anderen Ende ist freundlich aber bestimmt. Ich schlage dennoch ein, und wir nehmen Kurs auf das Parkhaus des Bellagio. Im Parkhaus gibt es sogar Behindertenparkplätze und einer davon ist frei - direkt vor dem Haupteingang vom Parkhaus aus. Der Check-In verläuft schnell und noch vor dem Abendessen beziehen wir unser Zimmer. Dort halten wir uns nicht sonderlich lange auf, ich sage Sylvia, dass ich mal nachschaue "ob ein Casino geöffnet hat" (haha) und kurze Zeit später sitze ich am BlackJack-Tisch. Saugut!!
Das soll es für heute erst einmal gewesen sein, beim nächsten Bericht gibt es ein paar Fotos und Eindrücke von Las Vegas, dort bleiben wir bis zum nächsten Freitag, den 27. Oktober und brechen dann erneut auf Richtung Utah und Zion Canyon und Bryce Canyon.