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Autor Thema: Bisons, Bären und Geysire – zwei (1/2) Bayern unterwegs im Wilden Westen  (Gelesen 48645 mal)

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Westernlady

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Trotzdem noch einmal die Frage: Können alle ohne Probleme die kleinen Videos sehen? Bis jetzt habe ich ja nur ein Feedback von Monika erhalten...  :zuck:Stefan   8)

Stefan, ich konnte die kleinen Videos problemlos sehen  :D
Haben mir gut gefallen  :D

susan

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Hallo Stephan,

hab' soeben Deinen Reisebericht gefunden und in einem Rutsch gelesen.  :shock: Bin absolut begeistert und der Wunsch das Ganze live zu erleben ist riesig geworden.
Mal schaun wann's uns dort hin verschlägt.
Warte gespannt auf weitere tolle Bilder und Deine Beschreibungen sind echt ne Wucht. Übrigens, bei Deinen Bildern sieht man daß es nicht unbedingt eine sündhaft teure Kamera sein muß  :wink:


Gruß Susan

Alfred

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Hallo Stephan,
ich bin von deinen Berichten und den Fotos jeden Tag aufs neue begeistert. die Videos kann ich nur zum Teil sehen Warum das so ist, verstehe ich nicht. Entweder alles oder nichts, würde ich vermuten. Ist aber anders.
Danke für die deine Mühe,
Alfred

SanFrancisco

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Stefan, wunderschöne Bilder, ein toller, spannender Bericht, Yellowstone - muss ich auch mal hin  :D!!!
Lg,
Yvonne

1998 - Florida (2 weeks)
1999 - 2001 - Spanien / Mallorca
2002 - Southwest (4,5 weeks)
2003 - San Francisco (2 weeks)
2004 - London
2007 - 2008 - Griechenland
2011 - New York City (9 days)

zimmer_r

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Hallo,

ich bin gerade dabei den Bericht zu lesen, bin kurz vor Yellowstone also ganz tollgeschrieben und tolle Bilder vom Grand Tenton.

Kam erst heute dazu.

Toll
zimmer_r

Stefan M.

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  • 14 x USA - und kein Ende in Sicht!
So Leute, als kleiner Service und für die bessere Orientierung der "Mitfahrer" hier noch die Maps der beiden fraglichen Areas:

Hier der Bereich des Upper Geyser Basins, mit Black Sand Basin und Biscuit Basin:
:arrow:Map

Hier die Karte des West Thumb Geyser Basins:
:arrow:Map

(es handelt sich um Scans der Trail-Broschüren, deshalb ist die Qualität nicht besonders gut...)

@Miri:
Zitat
Wir übernachten auch in West Yellowstone und nicht direkt im Park. Habt Ihr das als Nachteil empfunden?

Nun, es ist nicht unbedingt ein großer Nachteil. Man muss halt zusätzliche Zeit für die Anfahrt (je nach Anzahl der Stops zum Fotografieren  :wink:) mit einberechnen. Eine Übernachtung im Bereich des Old Faithful wäre natürlich wünschenswert, um sich u. U. auch spätabends ausbrechende Geysire noch ansehen zu können - ist aber natürlich auch eine Kostenfrage; bei uns war jedenfalls nichts preiswertes mehr zu kriegen. Den Park richtig erkunden kann man aber auch von West Yellowstone aus - vor allem weil ja der interessanteste Teil des Parks, also die Geysire im Südwestteil, recht "nahe" an diesem Parkeingang liegen.

Gruß

Stefan
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


HOH

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Ich oute mich mal als blinder Passagier  :oops: 8)


Toller Bericht, grossartige Fotos. Vieles kommt mir verdächtig bekannt vor  :lol:

Der Weisskopfadler ist doch nicht etwa ausgestopft? Bei uns saß der exakt an der gleichen Stelle  :shock: :lol:



Zitat
Wir übernachten auch in West Yellowstone und nicht direkt im Park. Habt Ihr das als Nachteil empfunden?
Wir haben auch dort übernachtet, 3 Tage lang ... und waren eigentlich froh, nicht IM Park zu nächtigen. Der Ort ist recht schuckelig und man kann schön gemütlich durch die Souvenirläden stöbern oder es sich in einem der Restaurants gemütlich machen. Ausserdem ist das IMAX ja auch dort  :? .... Auuuuuusserdem nistet der Weisskopfadler genau auf dem Weg von West Yellowstone zur Parkmitte  :lol:

Miri

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Danke Euch, das wollte ich doch nur hören   :D
Viele Grüße
Miri

fmerbitz

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Ganz toller Bericht über meine Lieblingsgegend, ich bin begeistert - ist schon interessant was man so alles erlebt, in vielem was du erzählst finde ich mich wieder, manches geht mir trotz 3maligem Yellowstone-Besuch noch ab wie z.B. der Bär. Unsere Bären waren bisher immer sehr weit weg.

Was ich noch aus meiner Sicht hinzufügen möchte:

Übernachten in West Yellowstone ist völlig in Ordnung, ansonsten stehen ja nur Jackson oder Gardiner oder für die ganz fahrfreudigen Bozeman zur Auswahl. Ausser natürlich campen oder den Lodges im Park.
Wir haben uns mal für 2 Nächste das Old Faithful Inn geleistet (als Weihnachtsgeschenk), das war schon cool. In West Yellowstone ist auch das Bear and wolf Center, man hört nachts manchmal die Wölfe heulen, ist durchaus einen Besuch wert finde ich.
Ich habe allerdings Respekt davor bei Dunkelheit durch den Park zu fahren, das haben wir nicht gewagt sondern uns bemüht immer vor Sonnenuntergang in WY zu sein.

Was mir aber wichtig ist zu erzählen: Bei mir hat sich das intensive Yellowstone-Feeling über die Zeit bei der Teilnahme an den Ranger-Veranstaltungen aufgebaut. Es gibt da ganz viele Walks und Vorträge, an den verschiedenen Orten, unterschiedlicher Länge, mit unterschiedlichen Thematiken. Kostet nichts. Wir haben ganz viele davon mitgemacht, manche mehrfach, uynd das lohnt sich wirklich. Man lernt sehr viel und sieht hinterher alles mit ganz anderen Augen.
Ansonsten natürlich - ja, der Grand Geyser. Wer den gesehen hat hat für Old Faithful, so nett er auch ist, nur noch ein Schulterzucken übrig. Castle habe ich auch schon 2mal gesehen, Beehive leider noch nicht. Ich hätte jetzt noch den ultimaten Murmeltier-Watch-Tip für euch, aber die gehen schon Mitte/Ende August schlafen, die liegen jetzt schon wieder vollgefressen in ihrer Höhle.

Wir hatten auch einmal ein Erlebnis wie du mit den Elks, mit 2 männlichen Bisons die direkt neben dem Walkways standen so dass es einfach unmöglich war den empfohlenen Abstand auch nur annähernd einzuhalten. Vor denen hat man ganz schön Respekt und es gibt auch sehr viele Unfälle mit Bisons. Wenn man allerdings zuschaut wie die Amerikaner ihre Kinder vor die Tiere postieren an denen wir gerade ganz vorsichtig vorbeigeschlichen sind und dann zurückgehen um das Foto zu machen wundert man sich nicht mehr.

Über die Bären haben wir auch mehrfach mit den Rangern gesprochen, die haben alle schon viele Bärenbegegnungen hinter sich und sehen das ganz locker - so richtig gefährlich ist nur wenn man den Bären überrascht, also ganz leise wandert und er hinter einem Baum oder so plötzlich ganz nahe steht. Ansonsten hört er normalerweise die Wanderer (deshalb sind die Glöckchen am Rucksack für Backcountry-Touren auch sehr empfehlenswert) und zieht leine. Ach ja - niemals probieren wegzulaufen, dann wir man zur Beute und er rennt locker 40-50 Stundenkilometer. Baum klettern ist auch nix ;->

Wie sagte einer der Ranger mal - each big animal in the park can outrun a human very easily. Oder so ähnlich :-)

ciao
Frank


Crimson Tide

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Wie sagte einer der Ranger mal - each big animal in the park can outrun a human very easily. Oder so ähnlich :-)

ciao
Frank



Na, dann bin ich ja beruhigt..... :shock: :roll: :lol:

L.G. Monika

Stefan M.

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@ fmerbitz:

Respekt, erst der zweite Beitrag nach über 3-jähriger Anmeldung, und der galt dann auch noch meinem Reisebericht. Ich fühle mich geehrt!!!

Dass man in Sachen Schnelligkeit wohl jedem größeren Tier im Yellowstone unterlegen ist, dürfte jedem vernünftigen Menschen klar sein. Unglücklicherweise täuschen die normalerweise recht behäbigen Bewegungen eines Bison darüber hinweg, wie schnell und spritzig das Tier werden kann, wenn es mal wütend ist. Das ist wohl schon vielen Touris zum Verhängnis geworden... Andererseits: Es hängen mittlerweile genügend Warnschilder herum - wer also des Lesens mächtig ist...  :wink:
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Crimson Tide

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Andererseits: Es hängen mittlerweile genügend Warnschilder herum - wer also des Lesens mächtig ist...  :wink:

Hoffentlich kann der Bär das auch lesen... :D

  (...daß  die Touristen manchmal lästig sind! )

L.G. Monika

rheinlandrulez

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 :applaus: Hallo Stefan,

Riesen Bericht - steige zwar erst etwas später ein, aber hatte Euren Florida Bericht schon gespannt in der Vergangenheit gelesen. Sehr geil der Tag Yellowstone, planen wir auch im nächsten Jahr bei unserem Westkanada Trip per Abstecher mitzunehmen...ein Must-See!!!

Viele Grüße aus Lev
Torsten

Stefan M.

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Bisons, Bären und Geysire – zwei Bayern unterwegs im Wilden Westen
« Antwort #88 am: 30.08.2007, 22:40 Uhr »
23. Juni 2007 Yellowstone NP  8)



Da wir ja am Vortag schon recht zeitig ins Bett gegangen sind, wurden wir auch heute wieder recht früh wach. Ich übernahm wie immer das Besorgen von Eis und das Bunkern von Kaltgetränken. Übrigens, ein Wort sollte ich noch verlieren zu den Temperaturen in West Yellowstone in der Nacht und am frühen Morgen: Wenn es auch tagsüber richtig heiß wurde, so spürte man am Morgen doch die gut 2.000 Höhenmeter des Städtchens: Recht viel mehr als 7 – 8° C hatte es da nämlich nie!  :shock:

Wir frühstückten wieder in einem familiär geführten Lokal namens „Old Town Cafe“. Klar – wieder ein anderes; schließlich will man ja einiges durchprobieren, oder...? Auch heute waren wir voll zufrieden mit Qualität und vor allem mit dem Service. Unsere Bedienung hielt ein wenig Smalltalk mit uns und fragte uns schließlich, ob wir schon Bären zu Gesicht bekommen hätten im Yellowstone in den letzten beiden Tagen. Wir verneinten wahrheitsgemäß – der Meister Petz von vorgestern war schließlich noch im Grand Teton, wenn auch kurz vor dem Yellowstone... Sie meinte dazu nur lapidar: „I’m sure you will see some today!“. „Na hoffentlich!“ dachte ich mir...  :?

Derart gestärkt und frohen Mutes ging es nun also wieder los in den Park. Wir fuhren bei erneut traumhaftem Wetter die schon bekannte Strecke bis zur Madison Junction und von dort aus nach Norden. Den ersten Halt machten wir beim Terrace Spring, einem kleinen thermalen Bereich direkt neben der Parkstraße...


In einer Ecke der Spring sprudelte das siedendheiße Wasser sehr stark, und wegen der noch kühlen Temperaturen dampfte es auch entsprechend...


Wir fuhren anschließend noch ein Stückchen weiter und erreichten schon kurz darauf das erste Highlight des heutigen Tages: Artists Paintpots

Vom Parkplatz aus erreicht man über eine etwa fünfminütige Wanderung den bizarr-schönen thermalen Bereich der Paintpots. Man wandert um die bunt schillernden kleinen Pools und Springs herum und erreicht dahinter einen kleinen Höhenwanderweg, von dem man die gesamte „Palette“ der Farben schön überblicken kann...


Dieser Wanderweg auf den kleinen Hügel dient aber nicht nur der besseren Übersicht: Hier oben sind nämlich die beiden „Paintpots“, die dem Bereich hier ihren Namen gaben. Die Masse in dem ersten sieht von der Konsistenz her eher aus wie sehr feiner Mörtel, der zusammen mit den nach oben steigenden Gasen immer wieder in kleinen Bröckchen aus dem Topf herausgeschleudert wird. Die meisten ausgeworfenen Brocken fallen wieder in den Topf zurück, andere fliegen aber weiter und „zementieren“ so über die Jahre die Umgebung des Topfes immer wieder neu...


Gleich neben diesem Topf befindet sich aber dann ein echter „Paintpot“, in dem die Masse wesentlich dünnflüssiger ist und regelrecht vor sich hin „brodelt“:


Wir gingen über den kleinen Rundwanderweg weiter und erreichten schon bald wieder den Ausgangspunkt, wo der kurze Weg zurück zum Parkplatz führte.

Das war ja schon einmal ein vielversprechender Auftakt für die Besichtigung des Norris Geyser Basin, das wir nun in Angriff nahmen – und wir sollten nicht enttäuscht werden!  :D


Unsere Wanderung begann gleich mit einem wunderschönen Spring:


Auch hier war, wie schon bei etlichen anderen Springs und Pools bereits gesehen, das Wasser wieder kristallklar und heiß-kochend. Ein wirklich beeindruckender Anblick! :daumen:

Die nächste Station stellte auch ein Highlight dar, nämlich den größten Geysir des Yellowstone NP! Es handelt sich um den "Steamboat Geyser"


Was? Das Bild beeindruckt Euch nicht? Die anderen Geysire vom Vortag waren größer und schöner? :?: Kunststück – das was ihr hier seht, ist ja auch der „Ruhezustand“ des Geysirs! Will heißen, es gibt von Zeit zu Zeit nur kleine Mini-Eruptionen, die maximal fünf bis zehn Meter hoch sein können. Aber wehe, wenn er losgelassen!  :shock:

Zwischen 90 und 120 Meter Höhe erreichen die Eruptionen des Steamboat Geysers, wenn es mal „richtig los geht“, und volle 24 Stunden danach treten riesige Mengen Dampf aus! Es muss ein unglaublicher Anblick sein, wenn Steamboat aktiv wird!  :)

Warum wir dieses Schauspiel nicht abgewartet haben? Nun, hier liegt die Crux an dem Ganzen: Steamboat ist ein äußerst unregelmäßiger Geysir. Der Abstand zwischen zwei Eruptionen variiert von vier Tagen bis hin zu 50 Jahren (!). Der letzte Ausbruch datiert vom 27. April 2003 um 3:00 Uhr früh und wurde wegen seiner nachtschlafenden Zeit auch nur durch elektronische Aufzeichnung wahrgenommen. Ich denke, ihr werdet verstehen, dass ich es mit diesem Hintergrundwissen vorzog, lieber meine Besichtigungstour im Yellowstone fortzusetzen... :zuck:

So gelangten wir schon kurz später an den einzigen einigermaßen regelmäßigen Geysirs des Norris Geyser Basins:


Bei unserem Besuch war allerdings auch hier gerade „Pause“ – nichtsdestotrotz ist die schöne rotbraune Optik des Geysers ein echter Hingucker...  :D

Schon mehrfach in den beiden vorangegangenen Tagen hatte uns fasziniert, wie verschieden recht nahe beieinander liegende thermale Quellen aussehen können, und so war es auch hier: Nur einige wenige Meter entfernt, und optisch vollkommen anders, liegt nämlich


mit erneut kristallklarem, leicht bläulichem Wasser!

Der nächste Geysir trägt seinen Namen auch nicht zu Unrecht – er sieht mit etwas Phantasie aus wie eine geöffnete Muschel nebst darin liegender Perle...


Ein Stück weiter gelangten wir an ein erneutes Beispiel dafür, wie der Einfluss des Menschen äußerst negative Auswirkungen auf die Schönheit des Parks haben kann. Es handelt sich um Minute Geyser, der –nomen est omen- in früheren Tagen beinahe im Minutentakt eine kleine, aber feine Fontäne produziert hat. Leider gab es unter den frühen Parkbesuchern (wie wohl auch heute) Leute, die geistig recht einfach strukturiert waren und nichts Besseres zu tun hatten, als Steine, Äste, Abfälle und kleine Felsen in den Geysir zu werfen. Dies hatte zur Folge, dass der Zufluss zu dem Geysir fast zur Gänze zugestopft wurde und aus der einst so schönen Fontäne ein kleines, sprudelndes Rinnsal wurde, das heute nur mehr etwa 5% der ursprünglichen Höhe erreicht. :evil:


Im Nordteil des Norris Geyser Basins befindet sich das sog. „Porcellain Basin“, in dem wegen des Säuregehalts des Wassers nahezu keine Vegetation vorhanden ist. Dort konnten wir noch den Ausbruch eines kleinen Geysirs beobachten:


Natürlich handelt es sich bei den hier gezeigten thermischen Bereichen nur um eine kleine Auswahl des Norris Geyser Basins. Es gibt noch viel mehr zu entdecken – je nachdem zu welcher Zeit man dort ist, kann ein anderer Geysir aktiv und deshalb eine schöne „Show“ für den Betrachter sein! :daumen:

Nachdem wir alles ausgiebig besichtigt hatten, fuhren wir jetzt weiter zum nächsten Halt:


Hier muss gesagt werden, dass der dampfende und fauchende Hügel auf uns leider wenig beeindruckend wirkte. Man muss auch auf dem Foto schon genau hinsehen, um die dampfenden Stellen des Berges sehen zu können. Der Grund liegt auf der Hand: Mittlerweile war es früher Nachmittag und die Temperaturen jenseits der 25°C! Klar, dass bei dieser Witterung nur sehr wenig Dampf zu sehen ist. Für alle die, die demnächst im September den Yellowstone NP besichtigen, wird das Ganze bei den kühleren Temperaturen wesentlich eindrucksvoller sein, dessen bin ich mir sicher! :daumen:

So beließen wir es bei einem kurzen Fotostopp und fuhren lieber weiter. Nach ein paar Kilometern gelangten wir an eine kurze Stichstraße, die zu einem Picknick-Platz führt. Dieser liegt recht idyllisch gelegen direkt neben dem


Dieses entstand vor schlappen 500.000 Jahren, als Lava-Basalt erkaltete und die typischen Säulen entwickelte. Natürlich ist über die Jahrtausende einiges von den Säulen abgebrochen und liegt jetzt einer Halde ähnlich vor den Säulen. Woher der seltsame Name kommt? Nun, diese Bergregion hier wurde früher von den Shoshone Indianern bewohnt, die hauptsächlich Schafe als Haustiere hielten und deshalb „Sheepeater“ (indianisch: „Tukadika“) genannt wurden. :dozent:

Wir fuhren weiter in Richtung Norden und gelangten so an die


Wer nun wegen des Namens etwas irritiert ist, dem sei gesagt, dass die Stelle auf dem Bild deshalb so genannt wird, weil es letztlich der „Durchbruch“ der Straße durch die enge Bergregion hier oben war. Der Bau der Straße gestaltete sich ohnehin recht schwierig; und diese Passage hier war das Komplizierteste. Die „gold“farbenen Felsen hier oben taten das Übrige – der Name war geboren... :idea:

Nach dieser Passstraße folgte sogleich ein weiteres Highlight des Parks – Mammoth Hot Springs


Hier in diesem Bereich entstanden durch die Ablagerungen von Jahrtausende darüber hinwegfließendes Wasser prächtige Sinterterrassen in den leuchtendsten Farben. Leider muss ich eins vorwegnehmen: Nicht immer führen die Terrassen gleich viel Wasser, das variiert über die Jahre sehr stark. Bei unserem Besuch war leider gerade „Trockenzeit“ angesagt, weshalb nur sehr wenige der verschiedenen Terrassen überflutet waren; viele waren komplett ausgetrocknet!

Wir ließen uns dennoch den kleinen Rundwanderweg nicht entgehen. Exemplarisch für eine ausgetrocknete Terrasse möchte ich Euch hier Mound Terrace präsentieren:


und gleich daneben: Jupiter Terrace


Es gibt aber auch noch Terrassen, die nicht ausgetrocknet sind und über die nach wie vor große Mengen Wasser fließen. Diese sind optisch natürlich wesentlich reizvoller. Für uns ein wunderbarer Anblick: Canary Spring


Nachdem wir alle Boardwalks der Main Terrace erwandert hatten, fuhren wir mit dem Auto die kleine Rundfahrt namens „Upper Terrace Drive“. Auch hier gibt es echte Highlights zu sehen:


Am Ende des kleinen Loops ging es zurück auf die Parkstraße, welche etwas abgesetzt unter der “Main Terrace” vorbeiführte.


Ein letzter kleiner Bereich fehlte uns noch hier in Mammoth Hot Springs: Der kurze Boardwalk zum Fuß der Palette Spring. Und der hatte es in sich – ein absolutes MUSS hier in diesem Bereich des Parks! Gleich zu Beginn kommt man an einer bizarr geformten Felssäule vorbei: "Liberty Cap"


Am Ende des kurzen Walks tummelten sich gerade Horden von Japanern, die alle irgendwie mit offenem Mund dastanden und aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Kein Wunder: Die leuchtenden Farben der Palette Spring, vor allem dieses unglaubliche Weiß, lassen einen kaum fassen, dass das naturgemacht und nicht etwa durch eine Malerfirma geweißelt sein soll. Übrigens nutzten die Indianer früher diese Ablagerungen für genau diesen Zweck; nämlich zum Herstellen weißer Farbe!


Nach einem etwa einstündigen Toiletten- und Verpflegungshalt im Versorgungsbereich Mammoth Hot Springs –übrigens eines der größten seiner Art im Yellowstone NP und erstaunlicherweise überhaupt nicht "overpriced"- setzten wir unseren Weg fort. Schon der nächste größere Turnout war wieder einen Stopp wert: Die Undine Falls


Einige Kilometer nach diesem Turnout informierte uns ein Hinweisschild, dass hier eine Unpaved Loop Road namens "Blacktail Plateau Drive" abgehen würde. Kurzer Blick in die Park Map – klar, die könnten wir problemlos nehmen, die führt später wieder zurück auf die normale Parkstraße. Gesagt, getan – wofür haben wir schließlich einen Jeep und ständigen Vierradantrieb...?

Nun, zuerst waren wir ein wenig enttäuscht. Die Straße war zwar tatsächlich eine Schotterstraße, allerdings in so dermaßen gutem Zustand, dass man auch mit jedem normalen Pkw locker fahren hätte können. Es staubte zwar gewaltig, aber eine Herausforderung in Sachen Off-Road war das bestimmt nicht... :zuck:

Die Enttäuschung legte sich dann aber schnell, als es plötzlich einen riesigen Stau hier auf dieser einspurigen Einbahnstraße gab. Erinnert ihr Euch noch an meinen Tipp...? Wo viele Autos an ungewöhnlicher Stelle... usw.? GENAU! Da gibt’s was zu sehen. Hieß für uns natürlich: Kamera scharf gemacht, Auto stehen lassen und die Autoschlange nach vorne laufen!  :pferd:

BINGO! Wir hatten uns nicht getäuscht...  :lachen07: :lachen07: :lachen07:


In etwa 70 Metern Entfernung schlich dort ein halbwüchsiger Grizzly durchs hohe Gras, offensichtlich ständig auf der Suche nach Beeren, Kleintieren und schmackhaften Gräsern (wusstet ihr dass sich Grizzlies zu 60% von Gras ernähren?). :essen:

Hier noch eine kleine Anmerkung: Nicht zum ersten mal fluchte ich insgeheim, dass ich bei meiner Kamera nur über einen 4-fachen Zoom verfügte. Hier im Yellowstone NP kommt man sehr oft in die Situation, dass man Objekte fotografieren möchte, die ein gutes Stück entfernt sind – da würde ein richtig guter Zoom natürlich zupass kommen. Insofern rate ich jedem Yellowstone-Besucher, der auf richtig gute Fotos, vor allem von Tieren, erpicht ist: Kauft Euch eine Kamera mit 10-fach Zoom oder vielleicht sogar noch besser. Das ist zweifelsohne eine gut angelegte Investition...  :zwinker:

Nach einer ganzen Serie von Fotos kehrten wir zum Fahrzeug zurück und so langsam setzte sich der „Convoy“ auch in Bewegung. Nachdem wir wieder auf der Parkstraße waren, kamen wir nach kurzer Zeit auch schon zum sog. „Petrified Tree“.

Ein kurzer Trail führt vom Parkplatz bis hin zu einem versteinerten Baum – gemäß einer Infotafel ähnelte dieser Baum den heutigen Redwoods in Kalifornien. Bei einem Vulkanausbruch soll dieser mit Asche eingehüllt worden und im Verlauf der weiteren Jahrtausende dann versteinert sein. Natürliche Erosion legte den versteinerten „Stamm“ dann wieder frei! :dozent:


Übrigens, auch hier wieder der Hinweis: Eigentlich müsste es ja “Petrified Trees” heißen, da es früher ganz in der Nähe einen zweiten versteinerten Baum gab – auf einem uralten Schwarzweiß-Foto von anno dazumal ist auch deutlich erkennbar ein zweiter Baumstumpf abgebildet. Leider litt der zweite Baum auch allzu stark an den Massen von Touristen, die glaubten, sie müssten „ein kleines Stückchen“ als Erinnerung mit nach Hause nehmen... Die logische Folge war, dass wenigstens der verbliebene Baum dadurch gerettet werden musste, indem man ihn einzäunt!  :koch:

Einige Erinnerungsfotos später konnte es auch schon weitergehen. Wir fuhren an der Junction in Richtung Northeast Entrance geradeaus weiter und gelangten kurz darauf zu einem der schönsten Wasserfälle des Parks: Tower Falls


Erste (gemalte?) Bilder dieses Wasserfalls sollen übrigens im 19. Jahrhundert wesentlich dazu beigetragen haben, dass Yellowstone in den politischen Schaltzentralen der US-Regierung Beachtung fand und schließlich auch Nationalpark wurde! :!:

Es gäbe bei den Tower Falls auch einen Trail hinunter zum Fuß des Wasserfalls, jedoch war dieser bei unserem Besuch wegen Bauarbeiten gesperrt. Es soll aber auch alles andere als ein lockerer Spaziergang sein, hinunter (das ginge ja noch) und wieder hinauf (...) zu kommen!  :whistle:

Mittlerweile war es Spätnachmittag geworden und wir überlegten, langsam zurück in Richtung West Yellowstone zu fahren. Einen kurzen Abstecher nach Süden in Richtung Hayden Valley wollten wir aber noch machen – zu sehr hatten es mir die Bisons des Parks schon jetzt angetan...

Kaum waren wir jedoch losgefahren, mussten wir auch schon wieder halten. Allerdings nicht wegen eines Bisons, sondern... aber seht selbst:


Ich erinnerte mich nun an das am Morgen von unserer Bedienung Gesagte und fragte mich, ob die gute Frau hellsehen kann... :kratz:

Kurze Zeit später im Hayden Valley wollte sich der Erfolg mit Bison „Viewing“ allerdings nicht so recht einstellen. Es waren wohl etliche zu sehen, aber doch in ziemlichem Abstand zur Straße und somit nur als kleine schwarze Punkte (siehe oben, wenn man einen entsprechend guten Zoom in der Kamera hätte...)  :roll:

Ein paar sahen wir aber dann doch noch...


Jetzt war aber endgültig die Zeit gekommen, den „Heimweg“ anzutreten – die Distanzen hier im Park sollte man nämlich nicht unterschätzen! Auf dem kurzen Weg der „8“, die die Straße hier im Park beschreibt, ging es zurück in Richtung der untergehenden Abendsonne. Erneut war ein gigantisch schöner Besichtigungstag zu Ende gegangen, und wie jeden Tag sagten wir im Vorbeifahren den Hirschen am Madison River und den Bald Eagles über unseren Köpfen leise „gute Nacht“!  :winke:

Nach einer knappen Stunde kamen wir in West Yellowstone an und machten uns in unserem Motel frisch. Zum Essen suchten wir uns heute, nach Tagen von Steaks, Burgern und French Fries mal was ganz anderes aus. Wir müssen ja auch ein wenig auf unser Reise-Budget schauen, deshalb gab’s heute mal nur einen „kleinen Snack“ für uns zwei zusammen...


Nach einem kleinen Absacker ging es auch heute wieder relativ früh, aber rundum zufrieden in unser kleines Motel-Zimmer...

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Eintritt Yellowstone NP: Im National Parks Pass enthalten
Hotel: City Center Motel West Yellowstone, 66 €, vorgebucht über www.yellowstonevacations.com


"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


americanhero

  • Gast
Die BIlder sind einfach klasse, ich bin total begeistert. :applaus: :applaus:


Greetz,

Yvonne