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Autor Thema: Bisons, Bären und Geysire – zwei (1/2) Bayern unterwegs im Wilden Westen  (Gelesen 48556 mal)

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Utah

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Hallo!

Meinen herzlichen Glückwunsch, gute Arbeit ;-)  :applaus: :applaus: :applaus:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

pierremw

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Hi,


die Enge im Auto ist bei den vielen Mitreisenden ja normal, aber ich war plötzlich irgendwie nass! :wink: :D
Hast Du diesmal wenigstens ein Foto von Deinem Hemd, Pierre  :lol:
 :nixwieweg:

:frech: :lachen07:........... :applaus: :applaus:
Never underestimate an old man with drumsticks!


Miri

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Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Auf dem Foto vor dem Buffalo Bill Denkmal ist mir schon was aufgefallen....aber da wir uns ja eigentlich nicht kennen, hält man sich ja zurück.

Habt Ihr deshalb Euren Urlaub nach vorne verschoben?
Viele Grüße
Miri

SanFrancisco

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Hallo Stefan,

auch von mir noch

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

zur Geburt Eurer kleinen Tochter!

Ist ja echt eine ganz süße Maus, Eure Kleine!

Lg,
Yvonne

1998 - Florida (2 weeks)
1999 - 2001 - Spanien / Mallorca
2002 - Southwest (4,5 weeks)
2003 - San Francisco (2 weeks)
2004 - London
2007 - 2008 - Griechenland
2011 - New York City (9 days)

Mel on Tour

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Hallo Stefan und Claudia,

HERZLICHEN GLUECKWUNSCH!!! Ich wuensche Eurer kleinen Familie viel Glueck und Gesundheit.  :welcome:
Viele Grüße, Mel

Gina

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Auch wir wünschen Euch zu Eurem Nachwuchs alles erdenklich Gute und viele ruhige Nächte.
 :welcome: der neuen Erdenbürgerin


Gruß
Gina

Stefan M.

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27. Juni 2007 Kimball – Colorado Springs  8)




So Leute, als allererstes mal vielen Dank für die vielen Glückwünsche zur Geburt von Caroline. Wie Miri schon richtig vermutete, war unser Nachwuchs natürlich der Hauptgrund, warum die Reise weit nach vorne gezogen wurde. In dieser Beziehung, das gebe ich zu, habe ich Euch eingangs des Reiseberichts ein wenig angeschwindelt. :whistle:

Am Morgen des 27. Juni nahmen wir erst einmal das Motel-übliche kleine Frühstück zu uns; will heißen dünner Kaffee und ein Muffin. Als erste Grundlage sollte das reichen.  :pancake:

Anschließend starteten wir los und fuhren logischerweise weiter auf der Interstate I-80 Richtung Westen. Bei Cheyenne legten wir einen kurzen Tankstop ein und kamen so in den Genuss der etwas günstigeren Wyoming-Preise. Von dort an ging es dann auf der I-25 in Richtung Süden.

Kaum passierten wir die Grenze nach Colorado, passierte etwas, was auf unserer diesjährigen Reise eher Seltenheitswert hatte: Mein Handy hatte wieder Empfang, und es schneite auch gleich eine Kurzmitteilung herein: Es gibt eine Nachricht auf der Mailbox. Nun gehöre ich ja eher zu den Leuten, die äußerst ungern telefonieren und ich käme auch ganz gut ohne Mobiltelefon aus. Natürlich hat man es aber auch im Urlaub immer dabei; könnte ja u. U. hilfreich sein...  :zuck:

Zuerst dachte ich mir, ich mache es wie immer und ignoriere die ganze Sache einfach. Wenn es wichtig ist, wird der-/diejenige schon noch einmal anrufen...  :wink: Später kam mir aber dann in den Sinn, dass sich ja auch zu Hause etwas Unvorhergesehenes zugetragen haben könnte, und ich beschloss, die Mitteilung doch abzuhören. Beim nächsten Stopp dann halt...

Der war dann ziemlich genau bei Loveland, wo wir an der „Prime Outlets“ Mall anhielten, um eine kleine Toilettenpause zu machen und uns mit Gratis-Maps und Infomaterial einzudecken. Während also Claudia noch die Örtlichkeiten aufsuchte, hörte ich die Mailbox meines Handys ab und ... welch Überraschung; ich glaub’s nicht!  :applaus: Ich habe eine Mitteilung von unserem alten Bekannten Scotty aus Cincinnati auf dem „Band“! Der kannte unsere Reiseroute und teilte mir mit, dass er sich heute Abend im Rahmen einer Dienstreise zufälligerweise recht nahe an unserem Weg befinden würde, genauer in Colorado Springs. Er würde sich gern mit uns treffen und lud uns zu sich ins bereits von seiner Firma bezahlte Marriott Hotel ein. Hm, hört sich doch gut an, das werden wir auf alle Fälle in Erwägung ziehen... :daumen: Aber halt – antworten sollte ich tunlichst hier gleich, weil wir ja außerhalb der größeren Städte mit Sicherheit wieder kein Netz haben würden. Ich sagte also erst mal per SMS zu und ließ ihn auch wissen, dass ich ihm noch Bescheid sagen würde, wenn’s nicht klappt.

So fuhren wir nun erst mal in Richtung Westen weiter, auf dem Highway 34 schnurstracks in die Rocky Mountains hinein. In Estes Park, einem wunderschönen Ort am Osteingang des Rocky Mountain NP, wollten wir aber noch etwas essen, bevor es „richtig los“ ging. Wir fanden natürlich die „üblichen Verdächtigen“ unter den Fast-Food-Läden und gingen schließlich zum kombinierten KFC/Taco-Bell-Laden. Sicher, das sind beides keine Gourmet-Tempel, aber es geht schnell und wir wollten nicht noch viel Zeit verplempern. Wir kauften uns schließlich je eine Portion Chicken und Mexi-Food und tauschten so untereinander hin und her, damit man mal alles probieren konnte. Ich kann’s vorweg nehmen: Meine seit Jahren bestehende Aversion gegen mexikanisches Essen im Allgemeinen und Taco Bell im Besonderen hat sich dadurch nur noch mehr gefestigt. Es ist zwar nicht so, dass mir davon gleich schlecht geworden wäre, aber überzeugt hat mich das Essen keineswegs...  :never:

Von Estes Park aus ging es nun endlich los in den


Wir nahmen am Parkeingang wie üblich das Infomaterial in Empfang, mit dem wir uns erst einmal orientierten. Hm, recht viele verschiedene Möglichkeiten zum Befahren des Parks gibt es eigentlich gar nicht. Die Frage war eigentlich nur, ob wir gleich direkt auf der Hauptstraße in Richtung Westen fahren würden, oder noch kurz den Abstecher hinunter zum Bear Lake mitnehmen wollen. Wir entschieden uns für das Letztere und fuhren so die gut 20 Kilometer hinunter zu besagtem See.

Da ja nun die Sache mit Caroline auch bekannt ist, brauche ich Euch nicht mehr länger zu erklären, warum für uns längere Wanderungen, die den Rocky Mtn NP erst so richtig interessant machen würden, nicht in Frage kamen. Den kurzen Trail rund um den kleinen, aber feinen See machten wir aber doch und genossen diesen dafür um so mehr.


(Claudia als Meerjungfrau)

Rings um den See erheben sich mächtige Steilwände und Felsbastionen, die das kleine Gewässer regelrecht einschließen. An diesen war immer wieder wunderschöner Bewuchs zu erkennen.


Auch ein kleiner Nager ließ sich bereitwillig von uns ablichten; wohl in der Hoffnung, dass wir ihm als „Gage“ irgendwas zum knabbern zustecken würden – nein, nein, mein Lieber!  :nono: Das hier ist ein Nationalpark und kein Zoo! Such Dir mal Dein Futter schön selber!


Die Wanderung um den Bear Lake war wirklich eine schöne Sache; nur eines störte etwas: Es herrschte hier ein unglaublicher Trubel, u. a. standen zig Reisebusse am Parkplatz des Trailheads, die immer wieder ganze Scharen von Touristen ausspuckten. Das machte diese Idylle irgendwie zunichte, so dass wir gleich nach der Wanderung wieder von dannen zogen.

Wir fuhren also die Stichstraße zurück in Richtung Norden und kamen kurz vor der Deer Ridge Junction (nomen est omen) in den Genuss einer schönen Tierbeobachtung gleich neben der Parkstraße...


Anschließend befuhren wir die Parkstraße weiter in Richtung Westen. Hier kam man immer weiter hinauf; dementsprechend kühler wurden auch immer die Temperaturen. Trotz des recht bedeckten und windigen Wetters waren die Panoramen hier oben sehr beeindruckend...


Etwas weiter auf der Paßstraße dann erneut eine sehr schöne Bergkette, z. T. noch mit Schnee bedeckt. Das aufziehende Gewitter hier oben tauchte die Landschaft in ein recht bizarres Bild...


Die Fahrt ging weiter über die Passstrasse, die sog. „Trail Ridge Road“. Kurz darauf erreichten wir den mit 3713 Höhenmetern höchsten Punkt der Straße. Gleich in der Nähe befindet sich die wohl höchstgelegenen Restrooms der USA, auf 12.090 Fuß...  :lol: :lol: :lol:  :klo:


Wir nutzen diese aber nicht, sondern fuhren weiter und gelangten ein Stückchen weiter auf eine größere Anzahl stehender Autos nebst fotografierenden Touristen... und ihr ahnt es sicher schon... jawoll! Ein Rudel Hirsche graste hier nur ca. 20 Meter vom Straßenrand entfernt seelenruhig, während ganze Myriaden an Bildern von ihnen geschossen wurden...


Auf welcher Höhe wir uns hier befanden, konnte man übrigens nicht nur anhand der äußerst kühlen Temperaturen feststellen, sondern auch an den Schneeresten rings herum und auch auf Höhenlagen, die optisch deutlich unter dem eigenen Standpunkt lagen!


Wir gelangten nun an den sog. Milner Pass, der sich nicht nur auf der beachtlichen Höhe von 3279 Metern befindet, sondern auch die kontinentale Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik darstellt. „War da nicht schon einmal was in diesem Reisebericht?“ werden sich nun einige fragen. Richtig! Das Gleiche passierte uns auch im Yellowstone NP häufig, wirklich witzig dass sich diese Trennlinie immer ausgerechnet Nationalparks aussucht, durch die sie hindurchläuft!  :lachen07: :grins:

Ein paar Kilometer weiter biegt die selbstredend in Serpentinen verlaufende Parkstraße schließlich in südliche Hauptrichtung ab. Hier eröffneten sich uns wunderschöne Ausblicke auf die sog. „Never Summer Mountains“ an der Westgrenze des Nationalparks.

:arrow:Never Summer Mountains
(Von links nach rechts: Green Knoll, Mt. Stratus, Mt. Nimbus, Red Mountain, Mt. Cumulus, Howard Mountain, Mt. Cirrus und Lead Mountain)

Wir fuhren nun noch den Rest der Paßstraße bis zum Westeingang des Parks, wo wir diesen verließen. Ein paar Worte über den Rocky Mtn NP will ich Euch nicht vorenthalten: Es handelt sich um einen sehr schönen Nationalpark, in den man aber viel Zeit zum Wandern investieren sollte, um ihn richtig genießen zu können. Aus bekannten Gründen war uns das nicht möglich; und noch eines kommt hinzu: Landschaftlich ist dieser Park eigentlich eine 1:1-Kopie dessen, was man auch in den Alpen zu sehen bekommt – außer dass die Berge noch ein wenig höher liegen. Somit blieben für uns als Süddeutsche die großen „Ah’s“ und „Oh’s“ natürlich aus. Trotzdem: Sehenswert ist der Park in jedem Fall!  :D

Wir fuhren weiter in Richtung Süden durch eine wunderschöne Landschaft vorbei an den beiden großen Seen Shadow Mountain Lake und Lake Granby. Über den Highway 40 gelangten wir schließlich auf die Interstate-70 nach Osten, schnurstracks in Richtung Denver. Die „Mile High City“ ließen wir aber diesmal aus; ich hätte es als alter Eishockey-Fan ohnehin nicht verkraftet, vor dem Pepsi Center, der Spielstätte der Colorado Avalanche, zu stehen und gleichzeitig zu wissen, dass KEIN Spiel stattfindet!  :protest:

Statt dessen umrundeten wir die Großstadt an der Südwestseite über eine Art „Autobahnring“, kamen so wieder auf die Interstate-25 und von dort weiter in Richtung Süden. Wir wollten uns nämlich wirklich mit Scotty treffen, den wir bereits per Kurzmitteilung „vorgewarnt“ hatten. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir schließlich Colorado Springs und dort nach einigem Hin und Her (die von Scotty bezeichnete Ausfahrt an der Autobahn war wegen Bauarbeiten gesperrt und das Ganze auch noch miserabel beschildert) tatsächlich auch das Marriott Colorado Springs, Nähe Tech Center.

Wir parkten unseren Wagen und betraten die geräumige Lobby des Hotels, wo wir Scotty per SMS unser Eintreffen mitteilten. Der holte uns kurz darauf ab und brachte uns auf sein Zimmer, das wohl eher mit den Worten „Suite“ näher beschrieben werden kann. Wow, und das ganz für ihn allein? Muss eine recht spendable Firma sein; jedenfalls befanden sich da zwei Kings in abgetrennten Bereichen, ein riesiger Flatscreen-TV und alle möglichen anderen Finessen... Wir feierten unser Wiedersehen erst mal mit einem Bier (Claudia natürlich mit Cola...) und erzählten, was so seit unserem letzten Zusammentreffen passiert ist.  :prost:

Hierzu folgendes: Scotty arbeitete gut 1,5 Jahre in unserer Gegend in Niederbayern für eine deutsche Firma, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Da in dem kleinen Städtchen, in dem er beschäftigt war, fast niemand wirklich Englisch mit ihm sprach, musste er zwangsläufig in sehr kurzer Zeit Deutsch lernen, was ihm wiederum nach seiner Rückkehr in die USA zu Gute kam. Nunmehr war er einer der wenigen Angestellten, die einigermaßen Deutsch verstehen, was dazu führte, dass er nun auf alle möglichen geschäftlichen Treffen mit deutschsprachigen Partnern geschickt wird.  :lol:

Ach, eins sollte ich noch hinzufügen: Eigentlich hat Scotty nicht Deutsch, sondern Bayrisch gelernt – klar, da auf dem flachen Land, wo er arbeitete, spricht ja jeder einen kernigen Dialekt. Wie witzig sich das anhört, brauche ich Euch glaube ich nicht zu erklären. :lolsign: Darüber hinaus wurde Scotty während seines Aufenthalts auch Bayer aus Überzeugung, trifft sich jetzt regelmäßig mit Gleichgesinnten im Hofbräuhaus Cincinnati und beabsichtigt u. a., eine originale Biertisch-Garnitur zu sich nach Hause zu importieren und so einen eigenen kleinen Biergarten hinter seinem Haus zu haben...  :lachroll: :lachen07: :lachen07: :rollen: :applaus: :grins:

Da es nun auch schon früher Abend geworden war, nahmen Claudia und ich nacheinander eine kurze Dusche,  :dusche: um mit Scotty gediegen Essen gehen zu können. Er hatte bereits am Nachmittag umfangreiches Infomaterial über die Stadt studiert und etliche Lokalitäten ausgemacht, die sich für ein Dinner lohnen würden.

Wir starteten also los und Scotty bot sich an, für heute den Chaffeur zu spielen. Witzigerweise hatte er als Mietwagen fast den selben Schlitten wie wir erhalten, nur – wie könnte es anders sein – noch eine Nummer größer! So fuhren wir mit einem schneeweißen Jeep Commander in die Innenstadt von Colorado Springs und fanden dort auch recht schnell einen freien Parkplatz.

Scotty hatte sich einige gute Restaurants aufgeschrieben, die wir nun nacheinander begutachteten. Hängen blieben wir schließlich in der „Phantom Canyon Brewing Co.“, einer Microbrewery, die etliche richtig gute Biere herstellt, von denen wir uns auch gleich eine Auswahl kommen ließen.  :bier:

Anschließend ging es ans Dinner; und wie so häufig konnte ich dem verheißungsvollen Angebot an saftigen Steaks nicht widerstehen. Leider kann ich Euch den genauen Namen des Gerichts nicht mehr sagen, weil es sich um ein „Daily Special“ handelte. Allerdings, eins weiß ich heute noch: Es war eins der besten Steaks, die ich jemals in den USA gegessen habe! So was von schmackhaft und zart, das zerging einem regelrecht auf der Zunge. :essen: Dazu noch echtes Hefeweizen zum Runterspülen – so lasse ich mir Urlaub eingehen!!! Auch Scotty und Claudia waren mit ihren Gerichten voll zufrieden. Volle Empfehlung also für :arrow: www.phantomcanyon.com ! (so viel Schleichwerbung wird erlaubt sein, oder...?)

Das Beste an der Sache: Als es ans Zahlen ging, schnappte sich Scotty die Rechnung und meinte, er würde das Ganze übernehmen – erstens, weil ich ihn in Deutschland auch mal zum Essen bei einem Griechen eingeladen hätte, und zweitens, weil er „ja auch ein bisschen Spesen machen muss...“ (wer nun eigentlich für die Rechnung aufkommt, könnt Ihr Euch wahrscheinlich denken!) :whistle:

Nach dem Essen ging es zurück ins Hotel, wo wir an der dort befindlichen Hotelbar den Abend bei etlichen Erinnerungen und Diskussionen über diverse US-Sport-Teams ausklingen ließen...  8) 8) 8)

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Eintritt Rocky Mountain NP: Im National Parks Pass enthalten
Dinner Phantom Canyon Brewing Co.: $$$ gratis
Marriott Hotel Colorado Springs: $$$ gratis
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Stefan M.

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28. Juni 2007 Colorado Springs – Montrose

8)


Gegen halb sieben morgens bekamen wir im Halbschlaf noch mit, wie unser Freund Scotty das Hotelzimmer verließ – für ihn war es schließlich eine Dienstreise, und da wollen auch Termine eingehalten werden. Uns hielt das allerdings nicht davon ab, noch ein Weilchen im Hotel zu bleiben. :schlafend:

Gegen 08.00 Uhr standen wir aber dann auch auf und gönnten uns in dem schönen feudalen Badezimmer erst einmal eine Dusche mit allem drum und dran. Hach, das ist doch mal ganz was anderes als diese Standard-Motels – und noch dazu auch noch umsonst...  :dusche:

Nachdem wir uns ausgiebig frisch gemacht hatten, packten wir unsere Taschen und gingen nach unten. Neben der Hotellobby erblickten wir einen schönen Frühstücksraum mit einem tollen Buffet – hm, das sieht doch nicht schlecht aus, oder? Einen Schlüssel zum Zimmer haben wir ja, und laut Scotty ist das Frühstück inclusive! Nun, das Buffet in Anspruch zu nehmen war uns dann aber doch eine „Spur“ zu frech – obwohl wir mit der Schlüsselkarte jederzeit unsere Eigenschaft als Hotelgast nachweisen hätten können :whistle:. Außerdem waren wir vom Vorabend noch so vollgestopft mit Essen, dass wir gar nicht den großen Hunger hatten. Allerdings – für je einen großen Becher Kaffee zum Mitnehmen blieb natürlich schon noch Zeit...  :kaffee:

Wir packten unsere Sachen ins Auto und fuhren los. Allerdings nur ein paar Meter – da blinkte mich schon wieder die Tankanzeige an. Ach ja, richtig, ich war ja gestern förmlich mit dem „letzten Schnapsglas“ Benzin (Reichweitenanzeige stand schon bei sagenhaften 0 Miles!) zum Hotel gekommen! Nur gut, dass sich gleich in der Nähe eine Tankstelle befand, bei der wir unseren Grand Cherokee wieder proppenvoll machten. Eine Wagenwäsche gönnte ich unserem grünen Gefährten auch noch, der Dreck der vergangenen Tage war uns nämlich mittlerweile auch schon zu viel geworden.

Derart herausgeputzt starteten wir los. Mit einigem Verfahren (hatte ich mir nicht schon letztes Jahr beim Florida-Urlaub geschworen, irgendwann ein Navi zu kaufen? :roll: ) schafften wir es schließlich auch auf die richtige Straße, dem Highway 115 in Richtung Südwesten. Über Penrose ging es weiter bis Canon City, wo uns ein am Wegesrand befindlicher „Denny’s“ so anlachte, dass wir nun zum Brunch hielten – übrigens bei strahlendem Sonnenschein und Kaiserwetter, die Schmuddelwolken vom Vortag hatten sich über Nacht verzogen.  :sun:

Bei gewohnt gutem Essen und exzellentem Service stärkten wir uns also, und weil es in Canon City ausnahmsweise wieder mal Handy-Netz gab, schickten wir schnell noch eine Kurzmitteilung nach Hause, dass alles in bester Ordnung sei.  :)

Etwa eine Stunde später ging es dann wieder los. In einer traumhaften Berglandschaft fuhren wir durch Colorado, durchqerten das Örtchen Salidas und schlängelten uns schließlich hinauf zum


Erstaunlich wenig war hier oben los; eigentlich dachte ich mir immer, dass hier im Sommer mehr Touristen die schönen Scenic Drives fahren. Was soll’s, so hatten wir die schöne Natur für uns allein! Ach ja: Und schon wieder fuhren wir über die kontinentale Wasserscheide...

Nach einem kurzen Fotostopp ging es weiter Richtung Westen. Nach der Überquerung des Passes wurde das Wetter noch besser als es davor schon gewesen war. Mit einer herrlichen Fernsicht auf schneebedeckte Gipfel der Rockies ging es weiter über Gunnison hinein in die Curecanti National Recreation Area.


Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir durch diese traumhafte Gegend, die durch karge Felsformationen einerseits, durch den zum Blue Mesa Reservoir aufgestauten Gunnison River andererseits geprägt ist. Durch diese wunderbare Kombination ist diese Gegend offensichtlich zum El Dorado für Sportbootfahrer, Wasserskifahrer u. ä. geworden – jedenfalls sahen wir davon eine ganze Menge.


Auch wenn es mächtig Spaß gemacht hätte, sich hier irgendwo ein Boot auszuleihen und auf den See hinauszufahren – unser eigentliches Hauptziel des heutigen Tages hieß anders. Kurz später bogen wir nämlich rechts ab und fuhren steil bergan bis zum Parkeingang des


Bei herrlichem Wetter und trotzdem nur äußerst geringen Besucherzahlen (man könnte fast sagen, wir hatten den Park für uns allein!), ging es nach Empfang des Kartenmaterials ran an den South Rim des Black Canyon.

Am Tomichi Point, dem ersten wunderschönen Aussichtspunkt, ließen wir die ersten Eindrücke dieses gewaltigen Canyon auf uns wirken. Wow, das ist wirklich atemberaubend!


Kurz später besichtigten wir das Visitor Center des Parks – ein schönes, wunderbar eingerichtetes kleines Häuschen mit einem angeschlossenen Mini-Kino. Eine Anzeigetafel verriet uns, dass in Letzterem in nur zwei Minuten eine neue Vorführung des Informationsfilms über den Canyon begann – Bingo, das passte doch! Na ja, sagen wir mal so: Es hätte gepasst. Claudia musste nämlich dringend mal wo hin... :klo: na ihr wisst schon. Natürlich dauerte das deutlich länger als die zwei Minuten, trotzdem verpassten wir den Beginn des Streifens nicht. Warum? Nun, wir beide waren die einzigen Kino-Gäste dieser Nachmittagsvorstellung, und die (wie immer) sehr freundlichen Park Rangers haben auf die Rückkunft von Claudia gewartet, bevor sie den Film beginnen ließen...! :daumen:

Der Film selbst ist recht interessant, allerdings ein wenig geschichts-lastig. Will heißen, das Gros des Streifens handelt von der Entdeckung und dem Bekanntwerden des Black Canyon, nicht so sehr von der Schlucht selbst. Trotzdem: Wenn man keine allzu langen Wartezeiten in Kauf nehmen muss, dann lohnt ein Besuch dieses Mini-Kinos auf alle Fälle.

Nach dieser kleinen Filmvorführung ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, nach unten zum Gunnison Point zu gehen und dort den Ausblick vom Rand der Schlucht zu genießen. Genial!


Gunnison Point

Auch das Visitor Center selbst bot ein herrliches Bild. Wenn man allein diese Einrichtungen betrachtet – die aufwändige Konstruktion und Instandhaltung all der Geländer an den Viewpoints; dann der Bau und der Betrieb des Besuchszentrums mit dem kleinen Kino – wer will sich da noch ernsthaft über die $80 „Jahresbeitrag“ beschweren?  :zuck:


Visitor Center

Es ging weiter am Südrand des Canyons entlang in Richtung Westen. Nacheinander absolvierten wir den Pulpit Rock Overlook, Cross Fissures View, Rock Point und Devils Outlook – allesamt nur ein paar Gehminuten von der geteerten Straße entfernt. Von hier aus boten sich uns unbeschreiblich schöne Aussichten in den Canyon hinein!






Vom Rock Point aus hat man auch einen schönen Blick auf den Felsen, auf dem sich der Devils Lookout befindet. Schon hier bekam man übrigens einen Vorgeschmack auf die einzigartigen natürlichen Felszeichnungen, die typisch für den Black Canyon sind. Könnt ihr das Geländer des Viewpoints oben auf dem Felsen erkennen?


Danach ging es ein ganzes Stück weiter bis zum nördlichsten Punkt der South Rim Road. Dort eröffnen sich dem Besucher nun wieder ganz neue Ausblicke – vom Painted Wall View hat man nun eine erste geniale Aussicht auf die gleichnamige Wand im Felsen gegenüber, und dem Abfluss des Gunnison River in einen etwas breiteren Bereich. Die Spätnachmittagssonne tauchte das Bild in ein wunderschönes Glitzern... (wenn sich auch das Gegenlicht etwas problematisch zum Fotografieren erwies...)


Ach ja, damit sich auch diejenigen Mitreisenden, die von der Größe des Canyons noch keine Ahnung haben, eine etwaige Vorstellung machen können: Würde man das Empire State Building auf den Grund der Schlucht neben den Fluss stellen, dann würde die Antennenspitze gerade mal die halbe Höhe der Schlucht erreichen!  :shock:

Wir fuhren danach noch weiter und kamn schließlich an den Cedar Point, von dem aus man die Painted Wall genau von der gegenüberliegenden Seite sieht.


Zur Entstehung dieser Felszeichnungen will ich Euch auch eine kleine Info nicht vorenthalten: Das Ganze hat natürlich weder mit Farbe noch mit irgendwelchen human bedingten Malereien zu tun. Diese wunderschönen „Adern“ im Fels entstanden dadurch, dass vor mehr als einer Milliarde Jahren (bei einem Vulkanausbruch?) geschmolzenes Gestein in die Risse und Löcher von bereits vorhandenem Fels rann und dort erkaltete. Die Farbe der eingedrungenen Masse ist natürlich anders als die des umgebenden Materials, und so ergeben sich diese eigentümlichen Muster. :idea:

Wir fuhren die South Rim Road noch bis ganz zum Schluss durch und ließen die Eindrücke vom Dragon Point und vom Sunset View auf uns wirken. Trotz des pittoresken Landschaftsbildes von diesen Punkten aus gelang mir kein anständiges, vorzeigbares Foto mehr, weil das Gegenlicht der tiefstehenden Sonne schlichtweg jedes Foto hoffnungslos überbelichtete...  :(

Am Ende der Stichstraße kamen wir an den High Point, von dem ein ca. ein Kilometer langer Trail zum Warner Point abging. Diesen Trail erwanderten wir aber nicht mehr, weil Claudia wegen der Hitze doch schon recht matt war und wir angesichts ihres Zustands und der mangelnden ärztlichen Versorgung hier im Park und im weiteren Umkreis nichts riskieren wollten. So fuhren wir die komplette Straße zurück zum südlichen Parkeingang und zurück in Richtung Highway 50. Kurz nach dem Parkeingang bot sich uns noch ein wunderschönes Panorama der Berglandschaft von Colorado bei Kaiserwetter...


Ein weiterer, wunderschöner Nationalpark lag hinter uns. :daumen: Ich kann nur jedem, der irgendwie in die Nähe dieses Parks kommt, empfehlen, dieses Highlight nicht auszulassen. Natürlich hatten wir sowohl mit dem Wetter als auch mit den äußerst wenigen Besuchern sehr viel Glück, aber allein schon die Ausblicke von den Viewpoints aus sind atemberaubend und stehen einem Bryce Canyon oder einem Grand Canyon in nichts nach – der Fels vielleicht nicht ganz so filigran und die Weiten nicht so enorm, aber etwas ganz Neues, Einzigartiges!  8)

Die letzten Tage hatten es ganz schön in sich gehabt in Sachen Fahrerei, so dass wir heute schon zeitig Schluss machen wollten mit der Besichtigungstour. Wir lagen ohnehin recht gut in der Zeit, bezüglich der geplanten Strecke. So fuhren wir nur noch weiter bis zum nächstgrößeren Städtchen namens Montrose.

Nach kurzem Suchen fanden wir dort auch ein nettes kleines Motel namens „Western Motel“, das uns mit einem freien Zimmer weiterhelfen konnte. Wie sich herausstellte, sind die Betreiber Einwanderer aus Polen, weshalb sie uns anhand unseres Akzents auch gleich als Deutsche identifizieren konnten. Der weibliche Part des Pärchens war sehr nett und gab uns auch gleich etliche Restaurant-Tipps. Schon komisch, in den USA bleibt irgendwie auch der instinktive Sicherheitsgriff nach Geldbörse, Mobiltelefon und Autoschlüssel aus, wenn man sich mit einem Polen unterhält...  :zwinker:

In dem nur 28 Zimmer großen Motel brauchten wir nur ein paar Meter über den Hof zu fahren, um unser Zimmer zu erreichen. Dort machten wir uns frisch und starteten dann los.

Einer der Tipps der Moteleignerin war das „Red Barn Restaurant“, nur wenige 100 Meter die Straße hinunter. Das erkannte man schon von weitem an dessen –nomen est omen- rotem Dach, und so standen wir schon nach wenigen Minuten dort, um „geseated“ zu werden. Anfangs waren wir etwas geschockt, weil das Restaurant proppenvoll war und wir ellenlange Wartezeiten befürchteten. Allerdings – da hatten wir nicht mir der Quirligkeit der Bedienungen gerechnet. Die baten 1000 mal um Entschuldigung wegen der (am Ende doch ganze drei Minuten langen :lol: ) Wartezeit und wiesen uns einen soeben gesäuberten und blitzblank gewienerten Tisch in einem „Boot“ zu. Wir versanken in die butterweichen, mit Leder gepolsterten Bänke und studierten die Speisenkarte. Wow, da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen!  :essen:

Wir orderten beide unser Dinner, wobei ich mich heute nur noch an mein eigenes Gericht erinnern kann. Es war so eine Art „Grillteller“, also „ein wenig von allem“. Dass das Wort „wenig“ in den USA eine etwas andere Bedeutung hat als hierzulande, brauche ich Euch, glaube ich, nicht näher zu erläutern. Kurzum: Die monumentale Portion der verschiedensten Fleischgerichte, die ich anschließend bekam, war nicht nur mega-lecker, sondern auch noch so viel, dass man locker zwei oder drei Dinner daraus machen hätte können. :!:

Aufgrund des unglaublich guten Geschmacks, der meines Erachtens wegen seines Suchtpotenzials ein Fall für das Betäubungsmittelrecht darstellt, zwang ich dann aber letztlich doch den ganzen Teller. Das nötigte mich zwar im Anschluss an das Mahl, auf meinem in South Dakota erworbenen Ledergürtel ein neues Loch „einzuweihen“, das war mir aber in diesem Moment vollkommen egal...  :mrgreen:

Die Bedienung staunte übrigens nicht schlecht, als sie den leeren Teller wieder abholte: „Wow, good job!“ – allerdings; ihre hämische Frage, ob ich noch ein Dessert haben will, hätte sie sich sparen können!  :wink:

Uns gefiel es im „Red Barn“ so gut, dass wir noch nicht nach Hause gehen wollten. Wir fragten diesbezüglich bei der Bedienung nach, und meine Vermutung sollte sich als richtig bestätigen. Es gab gleich nebenan, zwei Zimmer weiter, eine angegliederte Sportsbar. Jawoll, das ist doch genau das Richtige jetzt! Wir schauten dort noch ein wenig Baseball und unterhielten uns mit einem Einheimischen, der (wie könnte es anders sein) natürlich „auch schon mal in Germany war“ – als Soldat „at Ramstein Air Force Base“...

Einige Drinks später  :bier: traten wir unsere paar Meter Fußmarsch in unser Motel an und schliefen schon bald glücklich (und pappsatt) ein...


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Eintritt Black Canyon of the Gunnison NP: Im National Parks Pass enthalten
Western Motel Montrose: 45 EUR, für den Preis ein recht guter Deal!
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


AZcowboy

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Danke für die Infos und Fotos vom Black Canyon of the Gunnison NP.

Wieviele Löcher hat der Gürtel seit dem Kauf nun dazubekommen? Mal ganz ehrlich...  :wink:

Winke
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Kali

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Hallo Stefan
toll geschrieben, wie immer, und die Bilder erst.

Zitat
Ach ja, damit sich auch diejenigen Mitreisenden, die von der Größe des Canyons noch keine Ahnung haben, eine etwaige Vorstellung machen können: Würde man das Empire State Building auf den Grund der Schlucht neben den Fluss stellen, dann würde die Antennenspitze gerade mal die halbe Höhe der Schlucht erreichen!

für mich als Kanada-Fan mal ein etwas anderes als immer hoch zu schauen.

Gruß Kali
Träum nicht dein Leben,lebe deinen Traum

J0J0

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    • Meine Flugstatistik
Super Bericht...

Wir kommen nächstes Jahr auch in den BCOTGNP . Wie schaut es mit Wanderungen an den Gunnison River aus ?
Grüße
Jürgen
Planung Sommer 2014 läuft !


Heike

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Hallo Ihr 3,
ich habe den Reisebericht eben erst entdeckt und gelesen - klasse!!!

Herzlichen Glückwunsch zum und alles Gute für Eure kleine Familie - und mit den USA-Reisen kann man ja gar nicht früh genug anfangen

Wir waren fast zur gleichen Zeit in den USA und sind auch über Logan und Jackson Hole in den Yellowstone gefahren - quasi ein paar Tage nach Euch, und ich vermute wir sind am 5.7. gemeinsam mit Euch von LAS nach DUS geflogen!? Witzig!

Weiterhin alles Gute und ich freue mich schon auf die Fortsetzung des Reiseberichtes.
Viele Grüße
Heike

Stefan M.

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29. Juni 2007 Montrose – Silverado – Durango




Nach dem morgendlichen Frischmachen packten wir wie immer unsere Sachen ins Auto und checkten in der Lobby des kleinen, aber ganz netten Motels aus. Da der Besitzer des Motels auf einem Stuhl vor der Lobby saß, wusste ich nicht so recht, ob ich wie üblich meine Kühlbox im Auto mit moteleigenem Eis auffüllen sollte – manche Hoteleigner reagieren da ja etwas empfindlich darauf. Auf Nachfrage hatte er aber nichts dagegen und ermunterte mich sogar noch, so viel Eis aus der Truhe zu nehmen, wie ich brauchte. Dabei handelte es sich um eine alte, „klassische“ Eismaschine, bei der das Eis in vorgeformten Stücken mit Sollbruchstellen, ähnlich einer überdimensionalen Schokoladentafel, in eine große Kiste fällt.

Aus der Lobby bedienten wir uns noch beim vorgehaltenen kleinen Frühstück mit je einem Muffin und einem Becher Kaffee, und dann konnte es los gehen!  :D

Das Wetter war, wie schon am Vortag, erstklassig und wir freuten uns riesig auf den heutigen Trip durch die Rocky Mountains. Schon kurz nach dem Verlassen des Örtchens Montrose boten sich uns herrliche Blicke auf die bergige Gegend hier.


Unsere erste Etappe führte uns über Vernal und Ridgway auf den San Juan Skyway bis zu dem kleinen, aber feinen Örtchen Oray, das sich auch gern „Switzerland of America“ nennt.

Auf der Hauptstraße des Ortes fanden wir auch gleich einen Parkplatz. Schon beim Aussteigen wehte einem der Geruch von Pferden durch die Nase, und richtige Westernstimmung kam auf. Der Geruch war übrigens keine Einbildung, nur etwa 100 m weiter befand sich tatsächlich eine größere Koppel mit Dutzenden von Rössern. Diese alten Gebäude sehen wirklich so aus, als ob hier vor kurzem noch die Cowboys statt Autos ihre Pferde geparkt hätten...


Wir ließen es uns nicht nehmen, das Örtchen spazierend ein wenig zu erwandern und uns auch all die kleinen Shops anzusehen. Natürlich werden hier heutzutage hauptsächlich Souvenir- und Westernartikel angeboten, aber das tut dem Flair kaum einen Abbruch.

Schön am Rande: Außer der Hauptstraße sind fast alle Straßen im Ort lediglich gravel roads, was die Ursprünglichkeit des Ganzen noch unterstreicht.

Nach etwa einer halben Stunde Umherschlendern setzten wir unsere Fahrt fort; allerdings nicht lange: Schon wenige hundert Meter nach dem Ort gelangten wir an die


Natürlich wollten auch diese besichtigt werden, wenn wir schon mal hier sind. Wir parkten also an dem kleinen Visitor Center ein, entrichteten unseren Obolus (National Parks Pass hat hier keine Gültigkeit) und wanderten das kurze Stückchen hinunter in die Klamm...


In der Schlucht geht es über einen metallenen Steg bis nach hinten zu der Engstelle, durch die sich das Flüsschen tosend und brausend seinen Weg bahnt...


Die Kraft des Wassers ist wirklich beeindruckend, vor allem wenn man das kurze Treppchen noch nach unten steigt und dann quasi am Boden direkt neben dem Wasserfall steht – dass man dabei eine ganze Menge „Spray“ abbekommt, dürfte klar sein. Deshalb kann ich Euch hier auch kein Foto präsentieren, der dichte Wasserdampf hätte mit Sicherheit die Kamera ruiniert, wenn ich sie denn aus der Tasche genommen hätte.

So ließen wir die Eindrücke auf uns wirken und gingen dann zurück bis fast ans Visitor Center. Hier geht ein weiterer Wanderweg ab, der allerdings steil nach oben auf den Berg führt und dort auf ein kleines Brückchen, dass sich direkt über dem Box Canyon befindet.

Auf dem Weg dort hinauf gelangt man an eine Stelle, von der aus man einen tollen Überblick über das Städtchen Oray und seine idyllische Lage in den Bergen hat. Achtet auch auf den wunderschönen Wasserfall im Fels; etwa in der Bildmitte!


Nachdem wir oben ankamen, erwartete uns ein toller Blick auf den Canyon aus der Vogelperspektive. Obwohl sich die Brücke geschätzte gut 50 Meter über dem Grund der Klamm befindet, kann man das Rauschen und Donnern des Flüsschens bis hier herauf deutlich hören. Zudem hat man einen schönen Blick auf den aus dem Box Canyon abfließenden Fluss. Am unteren Rand des Bildes seht ihr übrigens den metallenen Gehweg, auf dem wir selbst gerade noch gestanden hatten.


Wir genossen etwa 10 Minuten den schönen Überblick von hier oben und wagten uns dann an den „Abstieg“ – und das kann man durchaus so bezeichnen, der Weg hier rauf ist nämlich sehr steil und führt über große Felsen, so dass ein wenig Klettern gefragt ist.

Anschließend ging es weiter in Richtung Süden. Nach dem Städtchen Oray hielten wir noch an einem schönen Turnout, von wo aus man abermals einen tollen Überblick über den Ort hat, diesmal halt aus einer völlig anderen Perspektive. Von hier wurde allerdings noch deutlicher, wie winzig das Ganze hier eigentlich ist!


Als ich gerade wieder einsteigen wollte, fuhr eine amerikanische Familie mit einem Wohnmobil in den Turnout. Diese waren aus der Richtung gekommen, in die wir gerade fahren wollten – dementsprechend waren sie das letzte Stück hier herunter nach Oray eine ganze Zeit lang bergab gefahren. Das machte sich auch bemerkbar: Die Bremsen des Wohnmobils rauchten so stark, dass ich befürchtete, sie würden gleich zu brennen beginnen. Ich riet dem Fahrer dringend, sofort weiterzufahren, das Fahrzeug möglichst mit der Motorbremse zu verzögern und die Bremsen anschließend durch Fahrt in der Ebene zu kühlen – ansonsten würden die Beläge verkokeln und die Scheiben mit Sicherheit verzogen.  :shock:

Meinen Rat nahm er sich aber nicht zu Herzen, sondern blieb stehen und meinte nur sinngemäß, er müsse halt dann „neue Bremsen“ kaufen. :roll: Dass es sich bei diesem Herrn offensichtlich um einen der ganz wenigen handelt, die nicht den blassesten Hauch davon haben, wie man im Gebirge Auto fährt, haben wir dann im Anschluss festgestellt: Außer ihm wusste offensichtlich jeder Bescheid, wie man bremsenschonend ein Gefälle fährt und dementsprechend blieb sein rauchendes Auto ein Einzelfall.

Wir fuhren anschließend weiter und auf dem sog. „Million Dollar Highway“. Hier boten sich uns ein ums andere Mal wunderschöne Landschaften, wie z. B. hier kurz vor dem „Red Mountain Pass“:


Bereits in Ouray wurde durch Schilder angekündigt, dass man sich nunmehr in der „Historic Colorado Mining Country“ befindet, und dementsprechend trafen wir hier auch auf etliche Minen – das heißt natürlich, auf das, was davon übriggeblieben ist.


Bereits seit 1880 wurde hier Silbererz abgebaut, laut einer Infotafel im Wert von (nach heutigen Maßstäben) etwa $250 Mio!

Nach einem kurzen Überblick über die Mine fuhren wir weiter und gelangten so nach kurzer Zeit zum heutigen Hauptziel, dem Westernstädtchen


Wir waren sofort vollkommen beeindruckt von dem Örtchen und seinen schönen, alten Einrichtungen. Auch hier ist lediglich die Hauptstraße asphaltiert, alles andere sind gravel roads.

Schon von weitem sahen wir die berühmten Dampfloks der Durango-Silverton Railroad rauchen – also schnell das Auto geparkt und nichts wie hin!

Wir kamen gerade noch rechtzeitig, als einer der beiden Züge los fuhr. Was für ein schönes Spektakel!


Anschließend nahm ich den noch stehenden Zug näher in Augenschein. Das ist wirklich eine schöne Einrichtung, man möchte kaum glauben, dass so etwas heute noch in Betrieb ist!


Von einiger Entfernung sieht es so aus, als ob die Eisenbahn einfach „nur so“ auf der gravel road dahinfahren würde – von einem Bahndamm oder aufgehäuftem Schotter war hier nämlich nichts zu sehen. Des Rätsels Lösung: Die Schienen sind direkt in den Erdboden eingelassen!


Wir fragten einige herumstehende Passagiere, was denn ein Ticket für so eine Fahrt kostet. Diese sagten uns, dass man den Roundtrip von Durango aus starten muss und eine Fahrkarte (hin und zurück) bei etwa $70 beginnt. So eine Fahrt dauert übrigens einfach ca. vier Stunden!

Mittlerweile war es früher Nachmittag und uns knurrte der Magen. So ließen wir uns von einer netten älteren Dame in einem Gebäude gleich neben der Railroad dazu zu überreden, in ihrem Restaurant Mittag zu essen. Es handelte sich um den


Wer nun bei dem etwas seltsamen Namen einen leisen Verdacht hegt, liegt – goldrichtig! Dieses Haus diente früher einmal einem ganz anderen Zweck, und zwar bis weit in die 50er Jahre hinein! Heute ist ein kleines, aber feines Family Restaurant darin beheimatet, und wir ließen uns eine Portion Cooked Beef mit Mashed Potatoes und Beans schmecken. :essen:

Danach erkundeten wir weiter das Städtchen. Hier gibt es natürlich zahllose Shops mit Souvenirs und Western-Artikel, aber auch etliche Restaurants und Hotels. Zwischendurch kreuzte immer mal wieder eine stilechte (Post-?) Kutsche unseren Weg, die heute offensichtlich für Rundfahrten genutzt wird.


Wir nahmen dieses Angebot aber nicht in Anspruch, sondern stöberten durch die Läden. Während sich Claudia an einer Portion Eiskrem schadlos hielt (eine Portion waren hier „schlappe“ acht Kugeln!), suchte ich nach einer passenden Belt Buckle für meinen in Wall Drug gekauften Gürtel. Nun wären hier etliche wunderschöne dabei gewesen, nur waren mir die dann doch eine Spur zu teuer.


Die Hauptstraße von Silverton ist übrigens ein echtes Highlight; die könnte jederzeit als Filmkulisse für einen Western dienen!

Wir verbrachten so etwa drei Stunden in Silverton und fuhren schließlich weiter. Es ging wieder auf den Million Dollar Highway und weiter in Richtung Süden. Nach einer Stunde Fahrt durch abermals wunderschöne Berglandschaften erreichten wir schließlich Durango, die andere Haltestelle der Railroad. Dieser Ort ist deutlich größer als Silverton und hat dementsprechend wegen all der infrastrukturellen Einrichtungen, vor allem der Tankstellen, Supermärkte und Motels, viel von seinem Western-Charme verloren.

Wir hatten am Spätnachmittag aber trotzdem viel Spass, durch die Läden des Ortes zu stöbern und die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Dabei kamen wir auch am bekannten „Strater Hotel“ vorbei, dass schon seit Urzeiten nahezu unverändert in Durango steht.


Eine in der Nähe angebrachte, recht schöne Wandmalerei bestätigte dies:


Dies war übrigens mal eine Art „Graffiti“, die auch mir gefällt. Wenn ich da an all die hinlosen und merkbefreiten Schmieranten in meiner Heimat denke...  :roll:

Gegen 18.00 Uhr suchten wir uns dann ein Motel – was sich übrigens gar nicht so einfach gestaltete. Selbst ganz normale Motelketten lagen schon bei $100 und mehr – man merkte deutlich, dass Wochenende war und schönes Wetter herrschte. Nach einigem Suchen konnten wir jedoch noch das letzte freie Zimmer im Budget Host Inn ergattern, das zwar eine schon etwas ältere Zimmereinrichtung hatte, aber immerhin ganz sauber und recht preisgünstig war. Ich hielt dabei etwas Smalltalk mit dem netten Kerl an der Rezeption, der mir sagte, dass derzeit Hochsaison wäre und die Wochenenden eigentlich immer komplett ausgebucht seien – das erklärt auch die kernigen Preise der anderen Motels.

Wir duschten uns beide und fuhren dann die paar Kilometer zurück ins Zentrum von Durango. Dort wollten wir uns nun etwas Nettes zum Abendessen suchen und wurden bei „Steamworks“ fündig. Die Wartezeit war hier mit etwas 15 Minuten nicht allzu lang und wir bekamen gutes Essen für unser Geld. Ich probierte natürlich den ein oder anderen hausgebrauten Pint aus und war damit auch ganz zufrieden. Da in einem etwas abgetrennten Bereich des Brewpubs eine Liveband spielte, wechselten wir später dort hinüber und ließen bei dem ein oder anderen Drink noch ein paar flotte Beats auf uns wirken. :arrow: www.steamworksbrewing.com

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Eintritt Box Canyon Falls: $3 pro Person
Hotel: Budget Host Inn Durango, €50, schon etwas älter, aber ganz akzeptabel!
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


brigi

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Hallo Stefan,
da haben wir uns ja gerade um eine Woche verpaßt  :wink:, wir haben am 22. Juni in Durango übernachtet. Habe heute zufällig die gleiche Route geschrieben und hochgeladen.

Bin schon neugierig wie es bei Euch weitergeht?

Liebe Grüße auch an Deine 2 Mädels

"die Milbertshofener"
liebe Grüsse Brigi
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Stefan M.

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So Leute, nach längerer Pause geht’s nun endlich weiter. Dafür gibt’s am heutigen Reisetag wieder extra viel Fotos!

30. Juni 2007 Durango – Page
 8)

Heute hielten wir uns nicht lange mit Frühstücken auf – wir starteten gleich los in den ersten Nationalpark. Nach dem Frischmachen also zügig die Taschen in den Jeep gepackt, und los gings!

Wir verließen Durango und fuhren auf dem San Juan Skyway in Richtung Westen. Schon nach etwa 40 Meilen erreichten wir unser erstes Hauptziel des heutigen Tages:


Gleich am Eingangsbereich, wo wir wie immer unser Kartenmaterial erhielten, hat man einen schönen Ausblick auf eine Art „Butte“:


Dann heißt es erst einmal weiter hineinfahren in den Park. Es geht etwa 18 Kilometer die Parkstraße in Richtung Süden. Dabei passiert man einen Tunnel und etliche Viewpoints, die wir aber erst einmal links liegen ließen.

Nach einiger Zeit erreichten wir schließlich das „Far View Visitor Center“, wo trotz der recht frühen Zeit schon starker Andrang herrschte. Wir schlossen uns den Menschenmassen an und begaben uns zum Gebäude des Besucherzentrums. Kurz vor dem Eingang genossen wir den schönen Ausblick und wussten nun auch schon, warum das Visitor Center seinen Namen trägt.


Wir mussten uns etwa 10 Minuten anstellen, bis wir schließlich bei einem der Park Rangers an der Reihe waren. Da wir heute noch eine beträchtliche Strecke zu fahren hatten, konnten wir selbstredend nicht das komplette Programm des Parks absolvieren. Wir entschieden uns deshalb für zwei der Hauptattraktionen: Balcony House und Cliff Palace. Anders als in den meisten anderen Parks werden hier im Mesa Verde zusätzliche Gebühren zum National Parks Pass fällig – und zwar für die Führungen der Park Ranger durch die Bauten der Indianer. Diese halten sich allerdings in wirklich erträglichen Grenzen – $3 pro Person und besuchtem Highlight werden fällig. Für uns hieß das: $12 abdrücken und die begehrten Tickets in Empfang nehmen. Natürlich kann man nicht an irgendeiner beliebigen Tour teilnehmen, sondern bekommt die exakte Zeit seiner eigenen Tour vorgegeben. So kann der NPS genau festlegen, wie viele Personen maximal an einer speziellen Tour teilnehmen können. :idea:

Für diejenigen, die Mesa Verde noch nicht kennen, eine kleine Einführung: Es handelt sich bei diesem National Park um den ersten überhaupt, der nicht wegen natürlicher Landschaftswunder eingerichtet wurde, sondern dazu bestimmt ist, von Menschenhand geschaffene Relikte zu schützen. Im Speziellen sind dies Cliff Dwellings, Steinhäuser und Pueblos der Indianer, die etliche hundert Jahre alt und trotzdem noch teils erstaunlich gut erhalten sind.

Derart mit Tour-Tickets ausgerüstet starteten wir nun los vom Visitor Center weiter in Richtung Süden.

Da uns noch reichlich Zeit bis zum ersten Tourbeginn blieb, sahen wir uns einige der kleineren Sights in Form von Viewpoints unterwegs an. Dabei kamen wir auch zu kunstvoll in Felsspalten gebaute Häuser namens „House Of Many Windows“:


Schon jetzt stellte sich uns die Frage: Wie in aller Welt sind die Indianer bloß vom Hochplateau hinunter in diese Häuser gekommen?  :zuck:

Wir bestaunten diesen Sight noch ein wenig und fuhren dann weiter über etliche andere kleinere Highlights, u. a. auch das kaum erkennbare Hemenway House in der Felswand gegenüber, zum Schauplatz unserer ersten Tour: Balcony House.

Noch oben am Parkplatz wurden wir von einer sehr netten Park Rangerin in Empfang genommen, die einen deutschstämmigen Nachnamen hatte (an den ich mich aber nicht mehr erinnere...) und uns gleich umfangreiche Sicherheitsinstruktionen gab. Es ging dabei vor allem um mitzuführendes Wasser ob der starken Trockenheit und der dünnen Höhenluft und einer Leiter, vor der gewarnt wurde. :dozent:

Danach konnte es auch schon los gehen. Es schloss sich eine umfangreiche Führung durch das Balcony House an. Gleich am Anfang ging es über die besagte Leiter – die sich im Endeffekt als lächerlich erwies, einzig die herunterbrennende Sonne verwandelte die Holzbohlen in unangenehm heiße Stäbe!


Oben angekommen ging es dann richtig hinein in den Hauptbereich des Balcony House. Man befindet sich hier in einem großen Felsüberhang, dessen natürlichen Schutz vor Regen und praller Sonne die Indianer zum Bau ihres kleinen Mehrfamilienhauses genutzt hatten.


Nun sah man auch gleich, was diesem speziellen Bau den Namen gegeben hatte: Ein Balkon, der kunstvoll mit Holzbohlen in den Stein integriert war. Alles was man hier sehen konnte, ist übrigens noch original erhalten, somit ist das Holz auch Hunderte von Jahren alt!


Hier muss natürlich auch gesagt werden, dass die ganzen Behausungen richtiggehend winzig wirkten; fast schon wie für Zwerge geschaffen. Des Rätsels Lösung ist einfach: Die Menschen damals waren kaum größer als 1,30 – 1,40 – und damit sind Erwachsene gemeint! :shock: Insofern ist der Balkon des 1. Stocks, der sich auf Halshöhe eines (heute) erwachsenen Mannes befindet, natürlich gar nicht so niedrig, wie man auf den ersten Blick vermuten möchte.

Ein Ausfluss hieraus sind auch die vergleichsweise winzigen Zimmer, die das Balcony House aufweist – allerdings dürften die auch für die relativ kleinwüchsigen Indianer damals alles andere als geräumig gewesen sein...


Übrigens: Die Location hier unter dem Felsendach war nicht nur praktisch, sondern richtiggehend idyllisch. Die Indiander damals hatten jedenfalls eine tolle Aussicht auf ein kleines Tal, das u. a. auch zum Sammeln von Nahrung und zur Jagd auf Kleintiere genutzt worden sein soll...


Über eine weitere Leiter ging es wieder nach oben zum Parkplatz, wo man ein Stück weiter wieder die Oberfläche erklimmt. Schon jetzt waren wir richtig fasziniert von diesen uralten Bauten! :daumen:

Wir erfrischten uns erst einmal aus der im Auto befindlichen Kühlbox und fuhren eine erneute kleine Runde auf der in diesem Bereich als Einwegstraße gebauten Park Road, um zum Parkplatz des nächsten Highlights zu gelangen: Cliff Palace.

Dabei handelt es sich um den größten „Gemeinschaftsbau“ der Indianer damals. Bei der erneut stattfindenden Sicherheitseinweisung durch einen diesmal männlichen jungen Park Ranger konnte man von einem Plateau auf "halber Höhe" bereits einen Blick auf das beeindruckende Bauwerk erhaschen:


Unsere Gruppe wagte anschließend den kleinen “Abstieg” zum Cliff Palace, wobei kurz davor in einem schattigen Felsvorsprung noch ein 15-minüter Halt gemacht wurde. Weniger, um sich zu erholen und abzukühlen, als vielmehr deshalb, weil die Gruppe vor uns sich noch im Bereich des Cliff Palace befand und dort einfach zu wenig Platz für zwei Gruppen ist. Außerdem war dies natürlich eine blendende Gelegenheit für unseren Park Ranger, allerhand Wissenswerte über die Indianer und deren Bauten loszuwerden. Man erfuhr auch viel über die Härte ihres Lebens damals.

Anschließend ging es aber direkt hinein in den Cliff Palace.


Dort angekommen versammelte der Park Ranger die Gruppe um eine sog. „Kiva“, eine Art Kult- und Tagungsstätte der Indianer. Diese waren früher mit einer Art Holzkonstruktion bedeckt und dienten den Einwohnern gleichermaßen als Aufenthalts-, aber auch als eine Art Gebetsraum. Das Loch in der Mitte stellt dabei eine Art „Verbindung zur Unterwelt dar“. Ganze 15 solcher Kivas beherbergt übrigens Cliff Palace...


Nach etwa einer halben Stunde war die Führung beendet und man verließ den Cliff Palace über einen steilen Aufstieg am anderen Ende.

Als kleines Fazit: Die beiden von uns besichtigten Highlights sind auf alle Fälle einen Besuch wert – man kann darin sehr gut den unschätzbaren Wert dieser erhaltenen Bauten und das Leben der Native Americans damals nachempfinden. :daumen:

Da es nun schon Mittag war und wir doch noch ein Stückchen vor uns hatten, fuhren wir zurück in Richtung Parkeingang. Natürlich wäre noch vieles mehr zu besichtigen gewesen, aber dafür fehlte uns leider ein wenig die Zeit. Zu einem Stopp mit einem tollen Panorama vom Mesa Verde NP in Richtung Norden fotografiert reichte es aber schon noch...


Wir fuhren weiter Richtung Westen und versorgten unseren Grand Cherokee erst mal mit Sprit – und uns selbst endlich mit was zum Beißen! :burger: Will heißen, wir enterten den örtlichen „Dairy Queen“-Ableger und bestellten uns jeder eine schöne – und außerdem richtig leckere – Portion Fast-Food. Ich wusste übrigens bislang gar nicht, dass diese Kette, die sich dem Namen nach eher nach Milch und Joghurt anhört, so gute Burger verkauft! :essen:

Nun hieß es Meilen machen – über den Highway 160 ging es immer weiter südwestlich, bis wir schließlich auf die „41“ rechts einbogen und nach Nordwesten weiterfuhren. Über Aneth, Montezuma Creek und Bluff ging es schließlich hin bis zum


Wem das jetzt nicht viel sagt und wer sich fragt, warum wir nicht gleich ins nahe Monument Valley gefahren sind, dem empfehle ich unseren 2004er Reisebericht; dort wurde dieses Highlight nämlich bereits umfangreich und ausreichend absolviert.

So entschieden wir uns für den kleineren und viel unbekannteren Ableger, und wir sollten es nicht bereuen.

Das Valley Of The Gods ist eigentlich – wie auch das Monument Valley – kein Tal im eigentlichen Sinn, sondern ein Gebiet mit sehr schönen Felsformationen. Die „Buttes“, wie diese Felsen heißen, fallen allerdings hier deutlich kleiner aus als im nahegelegenen Marlboro-Werbe-Hintergrund.

Los ging’s mit einer sehr schönen Formation namens „Seven Sailors“ (wer nur immer auf diese phantasievollen Namen kommt... :roll:)


Wir fuhren die etwa 15 Meilen lange Parkstraße weiter und kamen an weiteren, wunderschönen Buttes vorbei – allerdings kann ich mangels Park Map (VOTG ist kein Nationalpark) nicht alle mit Namen bezeichnen...


Einen besonders beeindruckenden kenne ich aber wieder "persönlich": Battleship Rock


Nach etwa ¾ der Straße durch den Park sah unser Jeep endlich auch so aus, wie es sich für einen Geländewagen gebührt. Vor dem Panorama des Valley Of The Gods kam dabei richtig Wildwest-Stimmung auf (vermisst jemand das Lagerfeuer, das Lasso und die Schachtel Zigaretten...?) :whistle:


Anschließend ging es vorbei an der einzigen Unterkunft des Valley’s wieder zurück auf die Hauptstraße und von dort ab weiter in Richtung Süden. Dabei trafen wir auf einen „alten Bekannten“...


Ich hielt etwas später noch zu einem weiteren Fotostopp, den ich 2004 wegen umgekehrter Fahrtrichtung verpasst hatte – das sollte mir dieses Jahr nicht wieder passieren! :nono: Ich denke, jedem, der irgendwann schon mal einen Reisekatalog über die USA in Händen hielt, wird dieses Bild bekannt vorkommen...


Wir passierten Monument Valley und stellten fest, dass seit unserem letzten Besuch die Straße hier komplett neu asphaltiert wurde. Jedenfalls konnte man nun auf einem Top-Straßenbelag dahincruisen.

Bei einem Tankstopp in Kayenta bei exakt der selben Tanke wie schon drei Jahre zuvor, musste ich dann etwas schmunzeln: Neben mir versuchte eine junge Familie aus Deutschland (offensichtlich handelte es sich um USA-Erstbesucher), krampfhaft, der Zapfsäule etwas von dem begehrten Kraftstoff zu entlocken. Das mit der Kreditkarte hatten sie ja alles schon erfolgreich hinter sich gebracht – trotzdem wollte das Ding nicht so wie sie sich das vorstellten.  :nono:

So standen sie da; Papi war kurz vorm Nervenzusammenbruch, Mami geizte nicht mit dummen Kommentaren über Zapfsäulen im Speziellen und Amerika im Allgemeinen und der Dreikäsehoch tanzte um den SUV herum und nervte ständig mit Fragen, wann es denn endlich weitergehe. Eine der Situationen, die einem den Urlaub wirklich ruinieren können.... :zuberge:

Gäbe es da nicht den Gentleman von der Zapfsäule nebenan, der das Problem natürlich erkannt hat und, während der geräumige Tank seines eigenen Jeeps mit „Regular“ volläuft, kurz zum Brennpunkt des fast schon unausweichlich aufziehenden Ehestreits schreitet und gelassen mit einem Griff die Klappe der Zapfhahn-Halterung nach oben schnippt - was den begehrten Saft schließlich zum Laufen bringt.

Zwei völlig verdutzte Erwachsene und ein sich vor Lachen beinahe einnässender Siebenjähriger starren in die stahlblauen Augen desjenigen, den sie ob seines schwarzen Renegade-Cowboyhutes wohl für die Reinkarnation von Wyatt Earp oder Buffalo Bill halten und ein halbes Dutzend „Thank you, thanks!!!“ ist zu vernehmen.  :verneig: :verneig: :verneig:

Noch blöder hat das Trio allerdings dann geschaut, als ich deren fast schon peinliche Dankesbezeugungen mit dem in Bayern üblichen „Paaaaaßt scho!!!!“ quittierte...  :lol: :lol: :lol:

Es ging schließlich weiter auf dem Highway 160 in Richtung Südwesten und anschließend über die „98“ bis hoch zum Colorado River. Schon von Weitem konnten wir die rauchenden Kamine des Kraftwerks erkennen, und spätestens jetzt wissen alle, die schon mal da waren, wovon ich rede: Zum dritten mal innerhalb von vier Jahren befanden wir uns in Page, Arizona.  :lachen35:

Nach einer kleinen Ehrenrunde fanden wir auch unser vorgebuchtes Motel-6 und checkten dort ein. Trotz des bereits einsetzenden Sonnenuntergangs war es immer noch drückend heiß, und Claudia nahm nach dem anstrengenden und langen Tag auch gleich eine Dusche.  :dusche:

Dusche? Jetzt, bei Sonnenuntergang in Page? Nicht mit mir...  :never:

Ich stieg wieder in den Jeep und fuhr... na, wo würdet ihr den Sonnenuntergang in Page verbringen???


Nachdem es richtig dunkel war, fuhr ich zurück zum Motel und nahm ebenfalls eine Dusche. Anschließend speisten wir noch recht gut in „Dam Bar & Grille“ und ließen uns ein paar Bier schmecken. :bier: Der Abend klang schließlich todmüde auf dem Hotelzimmer vor dem Fernseher aus – in dem, man möchte es kaum glauben – einer meiner Lieblingsfilme in der englischen Version lief: „Das Boot“ von Wolfgang Petersen...  :D

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Eintritt Mesa Verde NP: Im National Parks Pass enthalten
Zwei Führungen à zwei Personen im Mesa Verde NP: $12
Hotel: Motel6 Page, € 46, vorgebucht über www.motel6.com - üblicher Standard; einfach, aber sauber und ausreichend. Würde ich jederzeit wieder buchen!

"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)