Und er schwimmt doch (Sonntag, 02.08.2015) Das Navi hat für heute eigentlich nur 108 Meilen angesagt, eigentlich! Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, ist, dass von diesen 108 Meilen fast 100 Meilen auf unbefestigter Straße zurück zu legen waren. Das wir nicht die komplette Strecke auf Teer fahren war mir durchaus bewusst, irgendwie meinte ich aber, dass es nur die ersten ca. 30 Meilen wären, die nicht befestigt sind. So kann man sich täuschen. Zu allem Überfluss hatte es vergangene Nacht noch einige Stunden geregnet. In einem Reisebericht hatte ich mal gelesen, wie jemand diese (oder eine ähnliche Straße) im Regen befahren ist und dabei mächtig ins schwitzen gekommen ist. Schmierseife ist unter diesen Bedingungen nichts dagegen.
Unterm Strich hatten wir Glück, zwar war die Strecke nicht immer trocken, ließ sich aber meistenteils sehr gut fahren. Auf der amerikanischen Seite war die Straße doch schon sehr ausgefahren und so ging es teilweise nur im Schneckentempo voran. Kurz vor der kanadischen Grenze freuten wir uns über eine nigelnagelneue, frisch geteerte Straße und dachten schon das Schlimmste liege hinter uns.
An der Grenze ging es dann darum, ob wir nicht irgendwas gefährliches dabei hatten, wie zum Beispiel Obst, Gemüse, Feuerholz oder zu viel Alkohol. Ich hab gelogen das sich die Balken biegen. Stempel in den Pass und willkommen in Kanada. Nur wenige Meter hinter der Grenze wurde die schöne Teerpiste wieder zur Schotterpiste. Dafür wurden wir gleich mal von einer kleinen Caribouherde begrüßt.
So ging es dann auf den Top of the World Highway. Der hat den Namen daher, dass er immer auf einem Bergkamm verläuft, was uns immer wieder tolle Ausblicke bescherte.
Erst kurz vorm Yukon River und damit kurz vor unserem heutigen Ziel Dawson City durften wir wieder Asphalt unter den Reifen spüren. Aber nur kurz, denn dann mussten wir ja auch irgendwie über den Fluss. Mangels Brücke waren wir gezwungen zu schwimmen. Wie nett, dass die Kanadier hier eine kostenlose Fähre eingerichtet haben. Ratzsfatz waren wir auch schon auf der anderen Seite.
Dawson City selbst ist gemessen an den letzten Orten auf unserer Reise schon fast als Großstadt zu bezeichnen. Vom Midnightdome, dem Hausberg von Dawson hat man einen schönen Überblick über die Stadt.
Anschließend machten wir uns noch zu Fuß auf Entdeckungstour.
Jetzt werden wir den Abend gemütlich ausklingen lassen und schauen, wo es uns morgen hintreibt.
In diesem Sinne...