5. Tag Montag 6.9.2010 Labor DayHeute soll es weitergehen in den Bryce Canyon. Da die Strasse wegen Bauarbeiten teilweise gesperrt werden soll fahren wir früh los.
Nun heißt es zum ersten Mal tanken, das soll ja angeblich ziemlich kompliziert sein, aber der Automat akzeptiert die Kreditkarte sofort, dass man eine Postleitzahl eingeben muss haben wir schon gehört und tippen eine ein, es darf getankt werden…nur dass leider der Schlauch nicht bis zum Tank reicht, da kann man ziehen soviel man will der Schlauch wird nicht länger, also noch mal rein ins Auto genau passend geparkt so dass die 50 cm Schlauch ausreichen, das ist aber unpraktisch hier (und war an allen Tankstellen an die ich mich erinnere genauso). Außerdem hat unser Wagen kein Wischwasser und nirgends steht eine Wasserkanne, wir bitten einen Tankwart um Hilfe, er bringt uns schäumendes Waschwasser und mein Freund kann ihn in letzter Minute davon abhalten dieses Zeug in den Behälter für die Motorkühlflüssigkeit zu kippen…ich würde ja nichts sagen wenn wir mit einem VW unterwegs wären aber bei einem Jeep? Das machen wir nächstens lieber selber…
An den Bauarbeiten kommen wir trotz einspurigem Verkehr schnell vorbei, es sind zum Glück noch nicht viele Leute unterwegs. Es geht noch eine ganze Weile durch den Park und auch danach sieht die Landschaft nicht viel anders aus, man möchte eigentlich ständig anhalten. Auch die blühenden Wiesen faszinieren uns, hier muss man einfach anhalten und fotografieren:
diese hübsche Blume heißt Paintbrush
Die nächste Attraktion kurz vor unserem Tagesziel ist der Red Canyon, wir wandern zu einem der Felsen hin, aber hier sind nicht wirklich Wege zu erkennen, also kehren wir bald wieder um, das Panorama ist aber schon sehenswert:
In Bryce Canyon angekommen beziehen wir unser Hotelzimmer im Best Western Ruby's Inn, nach den leider ausgebuchten Lodges im Park ist dies das nächstgelegene Hotel. Es ist ein großer Komplex mit mehreren Nebengebäuden, unser Zimmer ist nach der wunderschönen Anlage in Springdale eine echte Enttäuschung: ein vollkommen schmuckloses Zimmer in einem etwas schäbigen Nebengebäude, die 149 $ sind wirklich nur wegen der Nähe zum Bryce Canyon gerechtfertigt.
Auch hier fährt wieder ein kostenloser Shuttlebus in den Park, er fährt aber nur in den vorderen Teil und auch nicht so häufig wie im Zion, da heißt es erst mal warten. Das Shuttle hält am Sunset Point, hier bleiben wir erst mal 10 Minuten stehen und staunen, ich habe das Gefühl ich bin auf dem Mars wenn jetzt kleine grüne Männchen mit Antennen am Kopf ums Eck kommen würde mich das nicht wundern so spacig schaut es hier aus.
Nun geht es runter durch die sogenannte Wall Street
auf den Navajo Loop Trail und anschließend Queens Garden Trail, er endet am Sunrise Point und von hier aus kann man am Rim entlang zum Sunset Point zurück gehen. Eine unglaublich schöne Wanderung! In meinem nächsten Leben möchte ich bitte als Ranger wiedergeboren werden. Am besten gefallen mir die stark verwitterten Gebiete man fühlt sich wie in einem Bild von Dali:
Bei einer Pause haben wir wieder tierischen Besuch:
Nein du kriegst nix von meinem Müsliriegel!
Und endlich gelingt es mir einen der schönen blauen Vögel (Stella’s Jay?) die hier überall rumfliegen zu fotografieren, sie bleiben nie länger als drei Sekunden auf einem Ast sitzen
Wir lassen uns vom Shuttle noch bis zur Endhaltestelle fahren dem Bryce Point, hier sehen die Felsen wie römische Bauten aus:
Danach geht es mit dem Shuttle zurück ins Hotel.
Zum Abendessen bleibt einem nicht viel Auswahl außer dem Hotelrestaurant. Es gibt in der Nähe eine Veranstaltungshalle wo abends eine Countryband zum Essen aufspielt – nicht gerade unser Geschmack. Also bleiben wir im Ruby’s Inn, das Essen war okay aber das Restaurant hat eher Kantinencharme und es ist eine ziemliche Massenabfertigung (aber immerhin ist die Klimaanlage auf normale Temperaturen eingestellt).
Beim Hotel gibt es noch eine kleine Westernstadt mit Andenkenläden, vor allem Steine aller Art auch versteinertes Holz kann man kaufen, das ist wirklich nett gemacht aber spätestens nach einer halben Stunde hat man das auch gesehen. Für einen Abendspaziergang ist sonst nichts geboten, die Gegend um das Hotel ist öde kein roter Felsen weit und breit zu sehen.