Tag 12 Ich hab Büffel gesehen (11.10.2022)
Tag 12 dieser unvergesslichen Reise, es geht vom Bryce Canyon zum Zion Nationalpark.
Ehrlicherweise hatte ich den Zion NP nicht auf dem Schirm und bin letztlich unfassbar froh das wir ihn auf unserer Tour eingebaut haben.
Den Zion NP wollen wir auf jeden Fall auch wieder sehen.
Vielleicht sogar der schönste der von uns besuchten Parks. Nicht so riesig?, dafür einzigartig und wunderschön.
Dazu diese beeindruckende Anfahrt und das Konzept des mehr oder weniger Auto freien Parks. Man kann im Zion Park nicht die einzelnen Stationen mit dem Privat PKW abfahren sondern sucht sich an zentraler Stelle einen Parkplatz.
Das ist mitunter gar nicht so einfach und man sollte unbedingt früh da sein!!!
Und von dort geht es entweder zu Fuß oder mit dem Shuttle Bus zu den einzelnen Trails. Aber so weit sind wir noch nicht.
Die Fahrt von Bryce nach Zion ist in gut unter 2 Stunden machbar und bietet wie eigentlich immer eine wunderschöne Natur
und ein paar kleinere Ortschaften die ganz nett oder zumindest interessant wirkten.
Und für mich eines der Highlights, ich konnte kurz vor der Einfahrt zum Zion NP eine Büffelherde sehen.
Sofort auf die Bremse getreten, das Vehicle an den Straßenrand gestellt und aus sicherer Entfernung ein paar Fotos gemacht.
Wie gerne wäre ich diesen tollen Tieren noch näher gekommen, aber so unvernünftig sollte man dann doch nicht sein.
Diese Bisons erreichen eine Höhe von bis zu 2 Metern und ein Gewicht von bis zu 1000 Kilo.
Dazu sind diese Viecher oftmals schlecht gelaunt
.
Keine gute Kombination für dümmliche Touris, die sich den Tieren unbedarft nähern.
Die Büffelsichtung hat mich tatsächlich nochmal emotional sehr gepackt, da gerade die Natur und die Tierwelt für mich der wichtigste Faktor für diesen Urlaub waren.
Ja ok, das NFL Spiel hat mich natürlich komplett gekickt. Aber diese Landschaft, so traumhaft und abwechslungsreich, dazu solch eine wunderbare Tierwelt. WOW einfach WOW!
Nach der Büffelsichtung ging es in den ersten Nationalparkstau.
Eine ganze Weile im Stop and Go bis wir das innere des Nationalparks erreichten.
Die Strecke führte durch Tunnel und schlängelte sich durch Serpentinen entlang der steilen, roten Felsformationen.
Der Weg in diesen Nationalpark ist wirklich traumhaft und war trotz einer Vielzahl an ganz besonderen Eindrücken nochmals ein Highlight.
Auch hier war uns schon bei der Anreise klar, Zion bleibt auf der Bucketliste und wird irgendwann nochmal besucht.
Spoileralarm => Im Oktober geht es wieder in den Zion NP
Nachdem wir unser Kutsche abgestellt hatten ging es an die nächste Wanderung.
Mit dem Shuttle Bus bis zur gewünschten Haltestelle und von dort aus starteten wir, wie einige andere Besucher (die meisten verschlug es aber eindeutig in die Narrows des Virgin Rivers), unseren Trail, der uns zu den 3 Emerald Pools führen sollte.
Wir überquerten nach kurzer Strecke bereits den Virgin River und steuerten zielsicher den Lower Emerald Pool an.
Leider wie vieles um diese Jahreszeit fanden wir nur noch ein vertrocknetes Flussbett. Schön anzusehen war es trotzdem.
Nach dem trockengelegten Lower Pool machten wir uns an den Aufstieg. Ganz schön steil, ganz schön heiß. Aber mit Bravour gemeistert.
Nach ca. 1 Stunde erreichten wir die Middle Emerald Pools und das sah schon ganz anders aus. Wenn es stark regnet und die Pools ordentlich Wasser tragen, wird man auf jeden seiner Schritte achten müssen.
Die mittleren Pools machten schon was her und wirkten in Teilen eher wie eine Wasserstelle in einem Regenwald
und boten schon einen extremen Kontrast zur restlichen Umgebung.
Generell ist dieser Trail zwar nicht karg, aber doch eher mit Kakteen und anderen Planzen und Baumarten besiedelt, die mit weniger Wasser klar kommen.
Interessant vielleicht noch, vor der Wanderung sind wir noch explizit vom Ranger auf die Gefahr von Klapperschlangen hingewiesen worden. Im Zion Nationalpark sind diese musikalischen Zeitgenossen angeblich gerade in dieser Jahreszeit regelmäßig anzutreffen, da sie oft am Wegesrand im Grün liegen.
Leider konnten wir (ok Daniela und die Kids waren froh drüber) keine Klapperschlange sehen oder hören.
Zurück zum Trail.
Nach kurzer Verweildauer am Middle Emerald Pool ging es nochmals ein gutes Stück weiter rauf zu den Upper Emerald Pools. Diese Teilstrecke war schon sehr herausfordernd, da sie maximal als Trampelpfad zu bezeichnen ist und es durch Gegenverkehr schon zu Wartezeiten und unangenehmen Situationen kommen könnte (allerdings nicht wirklich gefährlich).
Kein Vergleich und weit entfernt vom Angels Landing Spot, dem vielleicht schönsten aber sicherlich auch gefährlichsten Trail den man im Zion Nationalpark laufen kann.
Anbei noch interessantes Video für alle die diesen Trail mal laufen wollen
Emerald Pools Trail ist aber wie gesagt deutlich gechillter, aber der Weg zum Upper Pool war auch tricky 😉
Jan ist hier durchgeflitzt wie nichts und spielte gedanklich im Kopf die ein oder andere Ninja Warrior Episode durch.
Angekommen am Upper Emerald Pool war der anstrengende Aufstieg sofort vergessen.
Der Upper Pool für mich persönlich auch der schönste der 3 Pools und ein toller Ort zum Abschalten, Verweilen und um das ein oder andere tolle Foto zu machen.
Nach ausgiebiger Pause traten wir den Rückweg an, zum Glück bergab. Nach insgesamt ca. 4 Stunden Marsch erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, die Lodge. Zum Glück bekamen wir recht schnell einen Platz im Schatten und gönnten uns einen kleinen Snack sowie ein kaltes Getränk.
Bei den heißen Temperaturen und der Anstrengung auch zwingend erforderlich, ich bin da schon auf der letzten Rille an der Lodge angekommen und war wirklich ziemlich am Ende.
Frisch gestärkt und bestens erholt ging es im Anschluss per Shuttle wieder zurück zum Parkplatz und von dort mit dem Auto Richtung Hotel nach Springdale.
Springdale, der nächste traumhafte Ort. Wie oft habe ich das in diesem Bericht schon geschrieben, vielleicht hier und da auch mal als Floskel.
Bei Springdale trifft das aber sicherlich nicht zu. Direkt am Ausgang des Nationalparks, liegt dieser Ort mit durchgehend traumhafter Aussicht in einem Kessel zwischen typischer Felsformationen.
Unser Hotel für die bevorstehende Nacht ist das La Quinta Inn & Suites by Wyndham at Zion Park, nicht ganz günstig aber absolut zu empfehlen.
Das Motel mit toller Aussicht war bereits in Halloween Deko geschmückt. Es liegt zentral in Springdale und bietet neben einer kleinen Pool Landschaft die Möglichkeit die örtlichen Restaurants und Shops problemlos zu Fuß zu erreichen.
Zimmer bezogen, alle geduscht und dann ging es in das kleine Örtchen. Das Speiselokal unserer Wahl war das Porters, nette und preislich richtig gute Lokalität und wenn man draußen einen Platz bekommt hat man zum Essen eine Aussicht die seinesgleichen sucht. Das Essen war absolut top und eine Empfehlung sind die Zwiebelringe. Was ein geiler Scheiss.
Gut gesättigt und mega glücklich machten wir uns auf den kurzen Fußmarsch, durchs mittlerweile in Dunkelheit gehüllte Springdale, zurück Richtung Hotel.
Jan und ich sind dann noch kurz mit dem PKW zu einem kleinen Supermarkt gefahren und haben uns dort für den nächsten Tag mit Getränken und Snacks eingedeckt. In diesem Supermarkt (Name leider vergessen) fühlte man sich nach Castle Rock ins Jahr 1959 zurück versetzt. Auch wenn ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe, so war doch die Szene wo sich Gordie, Chris, Teddy und Vern in dem Film Stand by Me, für ihr bevorstehendes Abenteuer mit Snacks eindecken doch allgegenwärtig. Gefühlt zumindest!
Die Realität sah vermutlich schon was anders aus, aber ist mir total egal ist ja meine Geschichte.
Nichts desto trotz hat dort so ein abgefahren cooler Hinterwälder (an der Stelle echt liebevoll gemeint) die Kasse geschmissen und in einem echt derben Hillbilly Floskel Dialekt für Stimmung gesorgt. Herrlich
Im Anschluss zogen die Kids ihr Standard Abendprogramm durch und wir Eltern machten uns schön im Dunkeln auf den Weg zum Pool. Aussicht war leider nicht mehr aber dennoch war eine Abkühlung im Pool und eine chillige Zeit im Hot Tub sicherlich wieder eine tolle Erfahrung und man hatte einfach mal die Möglichkeit in Ruhe den Moment wirken und den bisherigen Urlaub Revue passieren zu lassen. Solche Augenblicke runden einen Urlaub meiner Meinung nach erst wirklich ab.
Danach ging es nur noch ins Bett und ein weiterer schöne Tag ging zu Ende. Leider waren wir zu dieser Zeit auch schon deutlich über dem Bergfest und man realisierte das am nächsten Tag die letzte Station des Urlaubs angesteuert wird. 😥