17.09.2011 Samstag - Wave Lottery - Juuuuchuh - Old Paria Movie Set mit RettungsaktionSo heute gehts mal wieder zeitig aus den Motelbetten und unbedingt an den Zeitunterschied zwischen Arizona und Utah denken. Es ist noch ziemlich finster als wir in Richtung BLM Büro aufbrechen, aber wir haben wie immer bald ausgeschlafen und können so unterwegs noch etwas Sunrise festhalten.
An der US 89 kurz hinter dem Glen Canyon Damm haben sich schon eine ganze Fotografenschar aufgebaut um dort den Sonnenaufgang festzuhalten. Wir fahren zur Wahweap Marina runter und genießen dort den Sonnenaufgang.
Dann geht es zügig zum BLM Büro wo wir fast die ersten sind, es gesellen sich dann wieder ziemlich viel zu uns. Die Unterhaltungen sind ganz interessant und vom Rangervoluntier erfahren wir viel über die aktuellen Straßenzustände. Ich erfahre auch, dass die wiederholte Teilnahme nun keine Erhögung der Chancen mehr bedeutet wie früher. Da bekam man bei wiederholter Lotterieteilnahme dann 2 Kugeln in die Trommel, das wurde abgeschafft. Es gab da wohl Ärger mit dieser Lösung. Ich muss meinen Lotterie Antrag nicht neu ausfüllen, da er von gestern aufbewahrt wurde. Ich bekomme aber eine neue Nummer, die 1. Sch..... denke ich mir, wann wird denn schon mal die 1 gezogen. Es versuchen wieder so cica 70 Leute an Permits zu kommen, die Aussichten sind also nicht rosig.
Als die Ziehung los geht sind die ersten 3 Gewinner "Gott sei Dank" immer nur 2er Anträge und dann wird die 4. Kugel gezogen und ich kann es kaum glauben, es ist die 1. Ich könnte einen Luftsprung machen. Herbert ist draußen geblieben, denn da drinnen ist bei der Verlosung immer ein Gedränge. Ich gehe also raus, mit einem möglichst neutralen Gesichtsausdruck und dann lass ich die Bombe platzen: Wir haben Permits
. Wow da freut er sich aber wie ein Schneekönig (wie freut sich ein Schneekönig) eigentlich
Ich bin natürlich ganz still und erzähle nicht, dass es schon unser 2. Wavebesuch wird, denn es gibt ja die Vielen die wieder mal leer ausgehen und ich will niemanden ärgern. Ein Amerikaner bietet mir glatt 100 Dollar für die Permits. Nö, nö wir wollen da nochmal hin.
Nach Abzug der Glücklosen gibt es dann die ca 20 Minütige Instruktion für die Wanderung und natrlich die begehrten Zettel. Die Rangerin gemahnt zur Vorsicht, es hat wohl dieses Jahr schon einen Toten gegeben. Er ist zu lange dort geblieben und hat sich auf dem Rückweg dann verlaufen und ist abgestürzt.
Als alles erledigt ist beschließen wir uns das in der Nähe liegende Paria Movie Set mal anzusehen und fahren in total euphorischer Stimmung dorthin. Das Wetter ist ein Traum und für uns wird morgen ein Traum war. Wiedersehen mit der Wave. Die Wetteraussichten sind bestens, es scheint also kein Anlass zu irgendwelchen Sorgen.
die Straße nach Old Paria
Blick von unterwegs, leider weiß ich nicht wie diese markante Felsformation heißt.
Die Straße dorthin ist in einem perfekten Zustand und wir genießen die Fahrt. Am abgebrannten Movie Set ist ein großer Parkplatz und ein Picknick Area, dort parken wir und gehen dann auf Entdeckung. Herbert in die eine, ich in die andere Richtung.
wieder fast perfekt getarnt
es gibt noch ziemlich viele Wasserpfützen vom vorhergegangenen Regen
Ich mache mich auf die Suche nach dem Friedhof und finde dabei nicht gleich die Straße. Was nämlich zuerst wie eine Straße aussieht entpuppt sich dann als Wash, welcher noch ziemlich feucht ist. Ich finde dann aber den rechten Weg, will schließlich schauen ob wir da nachher weiter fahren wollen. Und ich finde bald den Friedhof.
Ich marschiere durch den Friedhof, er ist wohl kürzlich von den Nachfahren der ersten Siedler renoviert worden. Als ich genug geknipst und geguckt habe mache ich mich auf den Rückweg, denn mein Magen meldet sich. Erst mache ich mich noch auf die Suche nach meinem Angegrauten, er hat sich in einer anderen Ecke umgesehen. Nach dem wir wieder vereint sind machen wir picknick im möglichst schattigsten Bereich. Es hat davon allerdings nicht viel.
Während wir also schmausen, kommt ein weiteres Auto auf den Parkplatz, bisher waren wir mutterseelen alleine. Ein Pärchen schaut sich die Infotafeln an und erkundet die Umgebung, dann steigen sie ein und fahren weiter. Nicht weit allerdings. Ich denke noch: " die werden doch nicht...... und schon sind sie drin". Mitten in den Wash gefahren, welchen ich zuerst auch für den Weg gehalten habe. Und sie stecken fest. "Fuck" klingt es als der Fahrer aussteigt und ich denke noch "aha - ein Ami". Herbert meint: abwarten, wenn sie Hilfe brauchen, dann kommen sie schon!
Sie kommen nicht mehr frei und ich kann mir das nicht länger ansehen und laufe in ihre Richtung, die Frau kommt mir schon entgegen. Wir quatschen erst mal in Englisch, doch ich merke gleich das könnten Deutsche sein und sie sind es. Nicht nur Deutsche, nein auch noch Bayern. Nicht nur Bayern, nein auch noch Unterfranken, wie wir später dann erfahren.
Herbert gesellt sich dazu und die Männer begutachten die Lage. In der Zwischenzeit hat sich noch ein Womo mit 3 Amerikanerinnen dazugefunden und eine der Frauen gesellt sich ebenfalls zur Lagebesprechung. Dann werden Äste und Steine zum Unterlegen gesucht und es wird geschoben. Beim 3. oder 4. Versuch klappt es endlich und das Auto (kein 4x4) ist wieder frei und die Schieber einschließlich des Fahrers, sehen aus wie
Schweine Kinder die im Lehm gespielt haben. Ich bin sauber, denn ich halte die Aktion bildlich fest, ist doch schließlich auch wichtig
.
das Schlachtfeld danach
Die netten Womo Damen ermöglichen dann eine Dusche für die Schmuddeligen und alle sind wieder glücklich. Wir unterhalten uns noch etwas über die Reise und tauschen e-mail aus, wegen der Bilder.
Hier dann noch ein paar Impressionen von dem wirklich wunderschönen Platz und unseren Picknickfreuden.
Wir machen uns dann auf den Weg nach Kanab, denn Herbert würde gerne noch fototechnisch etwas aufrüsten, doch das erweist sich als Fehlinvestition. In Kanab gibt es kein Geschäft mit nennenswerter Ausstattung. Deshalb geht es wieder den langen Weg zurück nach Page, wir haben schließlich morgen einen großen Tag vor uns und da gilt es einiges für die Rucksäcke vorzubereiten.Also Safeway einkaufen, bei Walmart die Fotoabteilung durchstöbern usw. Nachdem das so weit erledigt ist, unternehme ich noch einen Versuch mit dem Antelope Canyon. Doch der ist immer noch nicht frei. Man kann halt nicht alles haben.
Wir gehen abends noch chinesisch Essen und dann bald in die Kiste, Energie für die Wave tanken.
Meilen: 244 (glaub ich, habs nicht ganz korrekt notiert)
Wetter: Sonnenschutz ist nötig gewesen
weitere Aussichten: ein Traumtag in der Wave