20.09.2011 Dienstag Subway Tour Teil 1
Um 5:15 Uhr wird Santa H gestartet, es hat 58° F (14,4444° C) und Adieu Kanab. Zügig geht es durch den Zion, kein Stau am Tunnel
und keine Viecher nirgendwo. Um 6:45 Uhr sind wir am Trailhead. Bei düstester Nacht durch diese Landschaften zu fahren ist schon immer ein biserl gespenstig und ich bin immer ein wenig angespannt, ist aber noch immer gut gegangen, höchstens mal ne Maus totgefahren. Na ja die Viecher verstecken sich glaub ich vor uns (außer Bisons).
Am Trailhead steht doch glatt schon ein Auto aber kein Mensch zu sehen. Wir machen uns also startklar und gehen dann auch sofort los.
Es geht erst mal gemächlich nur leicht abfallend durch sogenannten Wald (so Gestrüpp halt) und dann geht es aber gewaltig in die Tiefe des Left Fork.
die Kletterei beginnt
ich habe mein GPS dabei und mache mir einen Waypoint als wir unten am Creek ankommen, denn es heißt in Berichten, es wäre schwierig auf dem Rückweg den Punkt wo es hochgeht wieder zu finden. Wenn man den dann verpasst, dann kann man ziemlich lange weiter wandern bis man wieder irgendwo hochkommt. Es ist allerdings auch ein Zeichen angebracht, welches ich aber leicht übersehen hätte (am Rückweg dann).
Dann ist Spurensuch angesagt, es gibt zwar immer wieder Steinmännchen und man kann die Fußspuren der Vorläufer sehen, doch manchmal ist es gar nicht leicht zu finden wo es weiter gehen soll.
Gut das Herbert, mittlerweile für uns beide, Walkingsticks Marke Nature geschnitzt hat. Die können wir hier wirklich gut gebrauchen, vor allem bei den häufigen Creekquerungen.
es ist noch recht frisch jetzt so früh am Morgen aber solche Wanderungen, mit Bachspringen und rauf und runter klettern machen mir ja fast so viel Spaß wie Wavewanderungen (aber nur fast) und halten warm.
Also es dauert schon eine Weile bis wir an die ersten schönen Steinstufen kommen, so schnell wie das für Euch hier geht ist es für den wirklichen Wanderer nicht.
Ich übe mich ein wenig in der Fließwasserfotografie und es gibt natürlich viel zu knipsen, denn der Canyon ist sehr abwechslungsreich.
wenn man/frau an diesen schönen Steinstufen ist, dann ist man/
frau (ok - ich lass den emanzipatorischen Sch....) schon fast an der Subway angekommen, dass heißt in unserem Fall, wir waren 4 Stunden unterwegs und haben natürlich schon mal ne Pause eingelegt und uns langsam aber sicher Klamottentechnisch entblättert. Die Fahrenheits sind nämlich nach oben geklettert, während wir hier rumgeklettert sind. Herbert testet seine neu erworbenen Wassertreter, ich bin mit Trekkingsandalen dabei, schleppe aber meine festen Wandertreter am Rucksack mit rum.
Nach Angaben dauert der HInweg so 3 Stunden, gut für die welche unterwegs wohl keine Fotos machen, keine Pause und wohl recht schnell sind. Wir brauchen volle 4 Stunden einfach.
Hier sieht es schon langsam etwas Subwaymäßig aus
und es wird immer schöner
und dann kommen bekannte Features
hier meine Version der Milchstraße
und dann sind wir endlich dort, hier geht es rein
ein junger Mann, der hat uns glatt überholt unterwegs, sitzt schon fotosatt am Subwayeingang und macht Pause, wie sollte es anders sein, ein Deutscher.
So sieht es aus wenn man reingeht und wieder raus schaut
ich kann mich natürlich nicht bremsen und stürme gleich in die berühmte Röhre, Herbert lässt sich erst mal bei dem jungen Mann nieder und macht Konversation
und dann kommen sie die schönen Pools, hier mal so wie der normale Betrachter es sehen würde
dann übe ich mich in der Langzeitbelichtung um auch die schönen Farben zu bekommen
ich marschiere mit meinem Stativ gleich mal ganz in die Röhre hinein, es ist schon irgendwie ein komisches Gefühl für mich. Die Vorstellung, wenn hier jetzt eine Flashflood kommen würde, dann gäbe es absolut kein entkommen, drängt sich mir auf und macht mir fast etwas Gänsehaut. Also Wettertechnisch ist alles bestens, aber ich habe halt eine lebhafte Fantasie. Hier geht es praktisch nur noch ganz feucht weiter, will heißen nass werden.
ein Traumplatz für Canyoniering Freaks
bevor ich die meisten der vorangegangenen Subwaybilder geschossen habe, habe ich erst mal eine unfreiwillige Rutschpartie unternommen und sah mich schon fast mitsamt der Kamera in einem der Pools landen. Wie ihr euch denken könnt ist dort drinnen alles etwas rutschig und ich mit Kamera und Stativ in der Hand bin ja gleich ganz nach hinten gestürmt. Als ich dann wieder vor wollte, über ein etwas abschüssiges Stück, ist es dann auch passiert. Ich lande auf dem Hosenboden und gleite dem Pool entgegen. Mein einziger Gedanke - die Kamera - ich halte sie samt eingefahrenem Stativ in die Höhe und rutsche, rutsche, rutsche. Kurz vor der Badewanne komme ich Gott sei dank zum Stillsitzen. Mir und der Kamera ist nix passiert, nur nass bin ich halt jetzt. Nachdem die Temperaturen aber badetauglich sind, ist das nicht weiter tragisch.
im folgenden Bild könnt ihr sehen, das hinten eine Canyoniering Truppe angekommen ist und sich zum Abseilen bereit macht. Da konnte ich dann mit Freuden beobachten, dass meine Rutschpartie Methode hat. Ich glaube kein einziger der Truppe ist ohne Hosenbodenrutschen über die Stelle gekommen, die meisten haben sich gleich freiwillig hingesetzt und sind runter gerutscht.
Der junge Deutsche ist schon zum 2. mal hier und sagt der Rückweg wäre schon sehr hart und man sollte sich rechtzeitig auf den Weg machen. Nachdem der Fotohunger gestillt ist, stillen wir unseren echten Hunger und machen uns für den Rückweg startklar. Mittlerweile ist hier ein regelrechter Auflauf, zur Canyonierer Truppe gesellen sich noch mehrere andere Ankömmlinge, eine amerikanische Familie.
Ein letzter Blick zurück und Adieu Subway du Schöne.
Ja, dann heißt es 4 Stunden zurück wandern und die brauchen wir auch, obwohl wir jetzt Fotosatt sind und nur kurze Pause machen. Wir versuchen mit den Canyonierern Schritt zu halten, was nicht immer gelingt. Die laufen vor allem, wo es geht, fast immer im Wasser und Herbert macht das mit seinen Wadingboots nun nach. Ich bleibe lieber auf dem Trockenen, hatte heute schon genug nass
Ab und an ist es nicht so leicht den rechten Weg zu finden und eine ganze Kletterpartie war für die Katz und ich muss wieder zurück. Herbert hat da im Creek ab und an einen Vorteil, aber auch er muss mal wieder umkehren. Es ist auf jeden Fall wirklich recht anstrengend, vor allem weil man ja eh schon sehr lange unterwegs ist und der Rückweg zieht sich. Es ist toll, wenn dann langsam diese Ansicht kommt.
mein GPS meldet dann auch den Ausstiegspunkt, wäre wirklich leicht zu übersehen gewesen. Rückwärts sieht alles wieder ganz anders aus und ich wäre glatt noch weiter gegangen. Im Canyon hat mein Delorme übrigens mal den Satelitenkontakt verloren.
Jetzt kommt allerdings noch das Härteste, der Aufstieg aus dem Canyon. Es geht 20 Minuten steil bergauf und das bei Hitze, ist schon echt heavy. Die amerikanische Familie (erwachsene Kinder) mit Grandpa steigt mit uns hoch und sie warten immer mal auf den Grandpa (absolut bewundernswert, der Gute ist mindestens 70). Oben angekommen brauchen wir doch tatsächlich noch mal meine Waypoint Hilfe um den Weg zum Parkplatz zu finden. Bei Ankunft dort war es 16:45 Uhr, wir waren also 10 Stunden unterwegs gewesen. Wir sind müde, glücklich, zufrieden, stolz. Wir haben die Subway mit eigenen Augen gesehen. Es war klasse. Sicher kennt Ihr dieses Gefühl wenn man so etwas Anstrendendes aber total Schönes gemacht hat.
Den Rest vom Tag gibt es dann noch separat, sonst wird das hier zu viel.
Also dann bis später mal, außerdem muss ich heute noch ne Geburtstagspartie schmeißen. Na denn mal tschüss.
oh Mann - jetzt bin ich auf absenden gelandet und wollte doch nur in die Vorschau - also nu ist der Bericht halt doppelt geteilt - vielleicht kann Angie das ja reparieren