Sonntag, 11.08.2019
Nürnberg (HBH) - Frankfurt (FRA) - Los Angeles (LAX) - Thousand Oaks
Yiippie Ya Yeah - endlich war es so weit. Der Wecker klingelte um 05:30Uhr, eine für mich gewohnte Zeit. Birgit war sogar schon vor mir wach und auch unsere beiden Jungs - Tom und Paul - waren aufgrund der Freude und Aufregung ratz fatz aus den Federn gesprungen. Nach etwas mehr als einer Stunde standen wir dann um 06:45Uhr abfahrbereit in unserer Garageneinfahrt. Mein Dad holte uns - wie jedes Jahr - pünktlich auf die Sekunde ab und brachte uns dieses Mal ausnahmsweise nicht zum Nämbercher „Albrecht Dürer Airport“, sondern zum Nämbercher Hauptbahnhof. Die Flüge ab Nürnberg waren für die 2019er Saison aus unerfindlichen Gründen leider unerschwinglich, daher entschieden wir uns zähneknirschend den „kleinen Hüpfer“ nach Frankfurt mit der „Deutschen Bahn“ zu überbrücken.
Für etwas mehr als 200 Euro buchten wir im Vorfeld der Reise die Tickets für die „Holzklasse“ der „leicht“ anfälligen ICE- Baureihe, immerhin mit Sitzplatzreservierung und Fensterplatz- Garantie. Die folgende Fahrt bis zum Bahnhof dauerte aufgrund der morgendlichen Leere auf den Straßen gerade einmal 35 Minuten. Auch ein Parkplatz war im neuen Parkhaus direkt neben dem Bahnhof schnell gefunden und so standen wir - nachdem wir uns beim Bäcker ein kleines Frühstück gekauft hatten - bereits um 07:40Uhr am Gleis 7 des Nürnberger Hauptbahnhofes. Aus der Erfahrung der letzten Zugreise 2016 heraus, warteten wir dieses Mal auch an der richtigen Stelle, um direkt in unseren Wagen 23 einsteigen zu können.
Nürnberg Hauptbahnhof
Unser ICE mit der Nummer 738 fuhr mit nur 5 Minuten Verspätung dann auch fast pünktlich im Durchgangsbahnhof Nürnberg ein. Nach kurzer Verabschiedung von Opa stiegen wir in unser Abteil ein und was soll ich sagen: die Deutsche Bahn wäre nicht die Deutsche Bahn, wenn nicht wenigsten irgendwas kaputt wäre. So kam es, das der komplette Wagon 23 “theoretisch“ wegen einer defekten Klimaanlage gesperrt war. Nur gut, dass der Zug schon seit Tagen im Internet als „sehr stark ausgelastet“ angepriesen wird. Wie schon 2016 platzte mir kurzerhand der Kragen, dies war definitiv das letzte Mal , das ich mich freiwillig in einen Zug der DB setze. Nachdem die anderen Wagons schon mehr oder weniger voll waren, rissen wir kurzerhand die Absperrbänder auseinander. Bevor wir unsere Koffer verstauen konnten, ging es dann auch schon los und wir fuhren in Richtung Frankfurt Fernbahnhof.
…gesperrt aufgrund defekter Klimaanlage
Nach etwas mehr als 2 Stunden kamen wir mit sage und schreibe 6 Minuten Vorsprung überpünktlich dort an. Der erste Weg führte uns dann zu einem der vielen Check- In Schalter der Lufthansa. Eigentlich mussten wir nur noch die Koffer abgeben, den eigentlichen Check- In hatte ich bereits gestern Mittag am heimischen Computer hinter mich gebracht. Die beiden Jungs wollten ja unbedingt wieder Fensterplätze, und da ich nicht bereit war pro Sitzplatzreservierung 25 Euro an die Lufthansa abzudrücken, blieb nur der pünktliche Online Check-In. Problemlos konnte ich jeweils zwei Plätze in den Reihen 37 und 38 reservieren.
…Frankfurt Fernbahnhof
Anyway, als wir die Koffer aufgegeben hatten, fuhren wir mit dem SkyTrain ins Terminal 2 und besuchten den 2015 neu gebauten Bereich mit Deutschland’s größten McDonald’s, Europa’s größtem McCafe sowie dem großen Spielbereich. Nachdem sich die Jungs eine Zeit lang dort ausgetobt hatten, machten wir uns langsam auf in Richtung unseres Abflug- Gate’s Z62. Dort statteten wir dem großen Duty- Free Shop einen kurzen Besuch ab. Meine Vorräte an Parfüm waren aufgebraucht und so verließen wir - nachdem wir dutzende von Proben im Selbstversuch getestet hatten und mittlerweile vermutlich wie ein Iltis stanken - um 120 Euro ärmer - dafür aber zwei Flakons reicher - den Duty- Free Shop. Birgit wollte nix - das sieht man bei Frauen auch nicht oft, aber irgendwo muss man ja das Sparen anfangen
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…SkyTrain, Frankfurt International Airport
Frankfurt International Airport
Frankfurt International Airport
Dann stand das erste und kleine Highlight des diesjährigen Urlaubes an. Bis zum Boarding hatten wir noch etwas mehr als eine Stunde Zeit und so überraschten wir Tom und Paul mit einem Abstecher in eine der vielen Lufthansa Business Lounges am Frankfurter Flughafen. Von einem Freund und Nachbarn hatten wir nämlich vier Gutscheine für einen Besuch der Business Lounge geschenkt bekommen. Mein letzter Besuch dürfte mittlerweile etwas mehr als 15 Jahre her sein. Die erste halbe Stunde verbrachten wir damit, uns die Bäuche mit allerlei Schnickschnack vollzuschlagen. Mein Hinweis, das es doch dann im Flieger noch was geben würde, wurde dezent mit einem „…aber hier schmeckt es besser“ abgeschmettert.
Lufthansa Business Lounge
Die Zeit in der Lounge verging wie im Fluge und als das Boarding für LH450 nach Los Angeles anstand, machten wir uns langsam auf in Richtung unseres Gate’s Z62. Das anschließende Boarding verlief problemlos, dann saßen wir auch schon im hinteren Teil unserer Boeing 747-8. Der fromme Wunsche, ob denn vielleicht der Platz neben mir leer bleiben würde, wurde nach genau zwei Minuten jäh zerstört. Eine kleine, dafür aber mit geschätzten 110kg umso schwerere junge Dame nahm neben mit Platz. Ich muss aber zugeben, ihr Gewicht und die daraus resultierende Platzangst meinerseits machte die gute aber mit ihrer Freundlichkeit wieder wett. Da hatte ich schon weitaus nervigere Sitznachbarn im Flieger. Der rund 11,5 stündige Flug zog sich dann trotzdem wieder wie Kaugummi, aber wie schon alle Flüge zuvor überstanden wir auch diesen unbeschadet.
Boeing 747-8, Thüringen
Boeing 747-400
Frankfurt International Airport
Frankfurt International Airport
Boeing 747-8, Thüringen
Grönland
Yosemite National Park
Los Angeles, California
Los Angeles, California
Los Angeles, California
Die folgende Immigration war aufgrund eines netten Gespräches mit dem zuständigen Officer relativ kurzweilig (es ging darum, ob unsere beiden Jungs aufgrund meines amerikanischen Passes ein Anrecht auf eine zweite Staatsbürgerschaft hätten oder nicht - nach seiner Meinung dürfte es kein Problem sein), obwohl wir natürlich lieber etwas eher Richtung Autovermietung weitergezogen wären.
Am „Belt 6“ des „Baggage Claims“ ankommen, hatten wir unsere Koffer relativ zügig beisammen - ärgerlicherweise war aber der Größte unserer drei „Rimowa“ Koffer beschädigt. Nach den Koffern und unserer Schuhtasche fehlte eigentlich nur noch die Sitzerhöhung für Paul. Nach einigen hin,- und her Gelatsche zwischen Kofferband und der Abladestelle für Sperrgepäck hatten wir irgendwann aber auch diese eingesammelt. Aufgrund der Beschädigung des Koffers liefen wir noch - als zusätzliche Fleißaufgabe - den Weg bis zum „Baggage Service“. Der Schaden wurde hier offiziell aufgenommen und angeblich würde sich die Lufthansa nun zeitnah melden. Mal schauen, wie das ausgeht….
Vom „Baggage Service“ war es dann nur noch ein Katzensprung bis zur „Ground Transportation. Im Sekundentakt fuhren hier die Busse aller großen Mietwagenanbieter vor, um dann die Kundschaft einzuladen und zu den großen Vermietstationen zu karren. Einzig ein Bus kam geschlagene 25 Minuten nicht: der von „Budget“. Wir hatten bereits von Deutschland aus für einen Tag einen Mietwagen gebucht. Der Plan war nämlich folgender:
Ich hatte am Donnerstag vor dem Abflug bei „RoadBear“ angerufen und wegen der Möglichkeit einer frühen Übernahme angefragt. Und so wie es ausschaute, sollte dieser Plan auch funktionieren. Das bedeutete nämlich, dass wir statt „Abholung durch RoadBear am Flughafenhotel gegen 11:00Uhr“, dann einer rund einstündigen Fahrt bis Agoura Hills zur besten Uhrzeit und der dann geschätzten Übernahme des Wohnmobiles gegen frühestens 14:00Uhr mit viel Glück bereits um 09:00Uhr vom Platz kommen würden. Für 90$ hatten wir dann fast einen ganzen, geschenkten Urlaubstag.
Na ja, um 19.20Uhr kamen wir dann also auch bei Budget vom Platz und fuhren über die relativ vollgestopften Highway’s bis „Thousand Oaks“. Hier hatte ich eine Nacht im örtlichen „Hampton Inn“ vorreserviert. Nachdem wir trotz Navi und genauer Zieleingabe das Hotel noch kurz suchen mussten - das Teil war irgendwie doch ganz gut versteckt - kamen wir gegen kurz nach 20:00Uhr dort an. Das Zimmer war groß, sauber und das Internet flutschte. Leicht übermüdet wurde als erstes der ganze Technikkram ans Netz gehängt, dann wurden die Kinder ins Bett verfrachtet und schlußendlich liefen Birgit und ich noch in den in spuckweite entfernten „Neighborhood Walmart“. Dort kauften wir noch ein bißchen Knabberzeug für die Nacht - nur für den Notfall, wenn jemand aufwachen und Hungerattacken bekommen sollte. Im Hotel zurück ratzte Birgit dann auch im Schweinsgalopp ihren ersten Urlaubsträumen entgegen - bei mir wurde es dann doch wieder fast 23:00Uhr, bis auch bei mir nach fast 27 Stunden auf den Beinen die Lichter ausgingen.