Samstag 19.08.2006
Nach dem Aufstehen packte ich die Koffer und Seesäcke, Wolfgang fuhr zum Flughafen und gab das Auto ab. Der Transfer nach Whittier mit dem „Magic Bus“ erfolgte erst um 10.45 Uhr und wir nutzten die Zeit für ein ausgiebiges Frühstück im „Flying Machine Restaurant“ des Millennium Hotels...... weil es die nächsten sieben Tage garantiert nichts zum Essen geben würde

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Wir wurden fast pünktlich abgeholt und um 11 Uhr ging es ab Richtung Whittier. Mit uns im Bus waren keine weiteren Kreuzfahrtpassagiere, sondern ein Gruppe von Leuten, die in Whittier an einem Ausflug (26 Glacier cruise) teilnahmen.
Und es kam, wie es kommen musste: Bei Meile 116 auf dem Seward Highway sahen wir einen Elch. Der stand ganz gemütlich am Rande eines kleinen Tümpels. Ideal zum Fotografieren, nur leider hielt der Bus an dieser Stelle nicht an. So ein Schrott.....
Der Busfahrer legte eine Pause von zehn Minuten am Bird Point ein, bevor wir um 12.30 Uhr durch den Tunnel nach Whittier fahren konnten.

Der Tunnel wird von Autos und Zügen genutzt, allerdings nicht gleichzeitig, dazu ist die Durchfahrtsbreite zu gering. Der Tunnel wird nicht durchgehend für den Autoverkehr frei gegeben, es gibt bestimmte Durchfahrzeiten für die beiden Richtungen und für Züge.
Und nach dem Tunnel sahen wir unser „Zuhause“ für die nächsten acht Tage, das Kreuzfahrschiff „Sapphire Princess“.
.... Auf unseren bisherigen Reisen sahen wir oft in den verschiedensten Häfen weltweit diese sehr großen Schiffe. Und es kam der Wunsch auf, irgendwann an einer Kreuzfahrt teilzunehmen. Uns war klar, dass das eine vollkommene andere Art des Reisens ist. Deshalb beschlossen wir, die Inside Passage einmal auf diese Art zu bereisen. Durch die Inside Passage fuhren wir vor einigen Jahren mit einer Alaska Fähre. Dabei legten wir mehrtägige Stopps in einigen Städtchen entlang des Panhandles ein, z.B. Sitka, Juneau, Ketchikan. Den Panhandle besuchten wir ein zweites Mal vor sechs Jahren. Für uns stand während dieser Kreuzfahrt nicht das Kennenlernen dieses Teils von Alaska im Vordergrund, sondern die Annehmlichkeiten, die ein solches Schiff bietet. Natürlich buchten wir einige Landausflüge bereits von zu Hause aus. Dabei stellten wir fest, dass sehr interessante Touren angeboten werden, die nicht nur die absoluten Highlights und einkaufen beinhalteten.....
Die Koffer und Seesäcke gaben wir am Gepäck-Check-In ab. Diese Abgabestelle war nicht sehr groß, denn es gab nur wenige Individualtouristen, die an Bord gingen. Die Teilnehmer unternahmen meistens mit dem Reiseveranstalter Princess eine Landtour und zum Schluss dieser Rundreise eine Kreuzfahrt. Das Gepäck wurde hier gleich nach Ankunft des Busses in große Container geladen.
Das Gepäckpersonal sagte, wir hätten die schwersten Koffer der Saison 2006. Das Einchecken am Terminal verlief reibungslos. Ab 12 Uhr konnte man an Bord gehen und somit befanden wir uns unter den ersten Passagieren.
Uns überwältigte die Größe des Schiffes. Unser stateroom lag auf dem Caribe (10) Deck. Zimmer C753, mit Balkon, lag ganz hinten rechts.

Gerado, der Steward aus Mexiko, begrüßte uns und teilte uns mit, dass das Gepäck im Laufe des Nachmittags in die Kabine geliefert wird. „Leinen los“ war für 21.30 Uhr geplant.
Bevor wir uns das Schiff ansahen, fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf das Lido Deck (14) und gingen an das Büffet Restaurant Horizon Court. Dieses ist das Restaurant an Bord, welches vierundzwanzig Stunden geöffnet hat. Kaffee, Tee, Wasser und Iced Tea kosteten nichts, all inklusive soft drinks gab es für $ 3.75 pro Tag. Für die anderen Getränke musste bezahlt werden. Nach dem Essen begutachten wir ausgiebig unser schwimmendes Hotel.
Als wir in unserem Zimmer ankamen, standen nur die zwei Seesäcke im Schrank, die Koffer wurden erst viel später geliefert. Wir weihten sofort unseren Balkon ein, setzten uns nach draußen und beobachteten das Treiben in Whittier.

Zum Glück war der Balkon überdacht, denn es regnete mal wieder. Bei den späteren Streifzügen übers Schiff stellten wir fest, dass es nur wenige überdachte Balkone gibt.
Als Essensoption wählten wir bei der Buchung der Kreuzfahrt nicht das „traditional dining“ sondern „anytime dining“. Wir konnten in jedes Restaurant des Schiffes gehen, wann immer wir wollten. Auch natürlich in einen Diningroom, allerdings hätten wir uns dazu am jeweiligen Tag anmelden müssen.
Ausnahme war der erste Abend. Der international dining room war für alle geöffnet. Die Essenswahl war sehr groß und das Essen schmeckte hervorragend. Allzu lange konnten wir nach dem Essen nicht sitzen bleiben, denn um 20 Uhr fand die Rettungsübung statt.

Die Übung entsprach nicht ganz meinen Erwartungen. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich alle Passagiere mit angezogener Schwimmweste an der Reling aufreihen, so wie man es eben im Film sehen kann

. Nichts mit Reling, jeder musste zu seinem Sammelplatz, der Muster Station. Wir durften in den Club Fusion gehen, der im Normalfall als Bar und Disco diente.

Vor dem Abendessen teilte der Kapitän über die Bordlautsprecher mit, wegen schlechten Wetters in Alaska seien viele Passagiere noch nicht an Bord und die Abfahrt wurde von 21.30 Uhr auf Mitternacht verschoben.
Beim mittäglichen Erkundungsgang hatten wir die Wheelhouse Bar entdeckt.

Eine total gemütliche Bar, duster, braune Ledersessel und alte Bilder an der Wand. Die Einrichtung erinnerte stark an eine alte englische Bibliothek. Unsere Bedienung hieß Allitayo und kam aus Thailand. Mit diesem sehr netten Mann kamen wir schnell ins Gespräch und zu erzählen gab es genug. Gegen 23 Uhr wechselten wir die location und gingen in den Skywalker Nightclub auf dem Sky Deck.

Hier war es total leer. Die Wände des sich ganz hinten auf dem Schiff befindlichen Skywalker waren aus Glas. Von hier oben genossen wir den tollen Blick entlang des gesamten Schiffes.

Wir suchten uns einen Platz, von dem wir das Ablegen gut beobachten konnten. Allerdings tat sich um Mitternacht und auch danach gar nichts. Wir harrten bis kurz vor eins aus und gingen in unser Zimmer zurück. Wir erfuhren am nächsten Tag, dass das Schiff erst gegen 3 Uhr startete.
Kapitän Attilio Guerrini ist Italiener, in der Toskana geboren. Er war schon Chef auf einigen Schiffen der Princess Cruiseline, wie z.B. der Star, Crown und Regal Princess. Die Regal Princess ist das Schwesterschiff der Sapphire Princess.
Die Lieblingsurlaubsgebiete des Kapitäns sind das Mittelmeer und der Südpazifik.