Mittwoch 16.08.2006
Nach dem Frühstück bei „Fast Eddy“ (Riesenportionen), fuhren wir zum Burnt Paw Gift Shop. Dieser Laden liegt genau gegenüber dem Westmark Hotel. Hinter dem Geschäft, dessen Inhaber Bill Arpino ist, ein Musher, der u.a. 1973 am Iditarod teilnahm, befindet sich ein Kennel mit Welpen zum Verkauf. Ein Puppy kostet $ 200 mit allen Impfungen und Papieren. Natürlich gehörte auch ein genauer Stammbaum dazu.
Auf dem Gelände befinden sich noch Cabins, die man buchen kann. Die Burnt Paw Cabins sind neu und sahen von außen und innen sehr gut aus. Allerdings lagen sie preislich weit über dem Übernachtungspreis unseres Motels.
Wir setzten unsere Fahrt Richtung Westen fort. Die nächsten zweihundert Meilen durchfuhren wir, wie schon auf dem Hinweg, eine Baustelle nach der anderen. Zum Glück hatten wir heute nicht allzu viel im Besichtungsprogramm stehen. Über die Nabesna Road fuhren wir in den Wrangell-St.Elias National Park. Die gravel road ist zweiundvierzig Meilen lang und führt von Slana nach Nabesna. Diese Straße wurde 1933 als Versorgungstrasse zur Nabesna Mine gebaut. Die ersten dreißig Meilen sind mit einem normalen PKW befahrbar, die restlich zwölf Meilen wegen einiger Flussdurchfahrten nur mit einem Allradauto. Wir fuhren bis zum Caribou Creek Trailhead bei Meile neunzehn und liefen diesen Wanderweg für ca. eine Stunde. Außer uns war auf diesem Weg niemand mehr unterwegs. Überhaupt sahen wir auf Nabesna Road nur sehr wenige Fahrzeuge.
Auf der Rückfahrt hielten wir bei Meile siebzehn. An dieser Stelle stand ein Holztisch mit zwei Holzbänken. Während des Essens genossen wir den Ausblick auf den Kettle Lake.
Wie so oft in diesem Urlaub, sah man von den Bergen wegen starker Bewölkung nicht sehr viel.
In Glenallen ergänzten wir unsere Vorräte. Dreißig Meilen westlich von Glenallen hatten wir am Lake Louise in der dortigen Lodge ein Zimmer gebucht. Nach Angaben in der Milepost handelte es sich bei der „Lake Louise Road“ um eine ungeteerte Straße. In diesem Jahr wurden die zwanzig Meilen lange Straße gerade geteert. Zuerst konnten wir noch außerhalb der Baustelle an einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Tazhina Gletscher anhalten.
Innerhalb der Baustellen war kein Anhalten mehr möglich. Nachdem wir heute schon sehr viel Zeit vor „flag-men bzw. flag-women“ mit Stopp Schild zugebracht hatten, fiel es uns sehr schwer die Geduld zu bewahren, als wir hier mal wieder fünfzehn Minuten auf das pilot-car warten mussten grrr................
Die Lake Louise Lodge stand zum Verkauf (4 Lakeside acres zum Preis von $ 195000).
Die Lodge liegt direkt am See und der Ausblick war großartig.
Der Speisesaal war ok, die Zimmer, na ja, sehr klein und etwas spartanisch eingerichtet.
Für eine Nacht ging es. Leider konnten wir von den Liegestühlen auf der Wiese keinen Gebrauch machen, denn mittlerweile schüttete es draußen.
Wir gingen ins Restaurant zum Essen. Das Essen schmeckte ganz gut. Während des Essens kam ein Angestellter der Lodge zu uns an den Tisch und fragte, welches Auto wir fuhren. Nachdem wir unseren Trailblazer beschrieben hatten, teilte er uns mit, dass unser linker Vorderreifen platt sei. Mit der „Reifenplatt-Situation“ waren wir ja mittlerweile bestens vertraut, so dass mein Mann beschloss, erst zu essen und dann nach dem Auto zu schauen. Ich wollte nicht nass werden und blieb im Restaurant. Nach wenigen Nanosekunden erschien Wolfgang zurück im Restaurant und erzählte, dass nicht nur vorne links, sondern zusätzlich auch noch hinten rechts der Reifen platt sei.
Oh Mann, so eine Sch......, das darf doch nicht wahr sein, von Dienstag Woche 1 bis Mittwoch Woche 2 hatte das Auto insgesamt vier Plattfüße. Wir können uns diese Tatsache bis heute nicht erklären. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass auf dem Auto überlagerte Reifen waren.
Ein platter Reifen ist noch zu händeln, aber bei zweien wird die Sache schon schwieriger. Wir riefen beim AAA an und ließen uns die Telefonnummer der nächstgelegenen Werkstatt geben. Die Frau des Besitzers von Grizzly Country Towing sagte uns am Telefon, ihr Mann sei unterwegs und käme erst am nächsten Morgen zurück. An diesem Abend unternahmen wir nichts mehr. Einen Reifen im strömenden Regen zu wechseln, dazu hielt sich unsere Lust in engen Grenzen. Das Reifenspray konnten wir auch nicht in den Reifen sprühen, dann hätten wir sofort fahren müssen, damit sich die Masse gut im Reifen verteilt.
Und wie sagte schon damals Scarlett O´Hara: Schließlich, morgen ist auch ein Tag.