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Autor Thema: Von Verspätungen zu Wundern: Eine herbstliche Odyssee durch den wilden Westen  (Gelesen 18094 mal)

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Culifrog

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montag, 2. oktober 2023
the landworlds largest pistachio
Das Frühstück war gut, der Check-out herzlich und schnell. Bei Murphy tankten wir für 3.139 Dollar die Gallone das günstigste Benzin dieser Reise. Bald schon waren wir wieder in New Mexico. Wir schlenderten etwas durch Mesilla und fuhren nach Las Cruces zur grössten Chile Pepper der Welt. Lange hielten wir uns dort nicht auf. Es ging für eine Stipvisite in den White Sands National Park. Vorher mussten wir an einer Border Control die ESTA erwähnen und kurz unsere Pässe zeigen.

Mesilla

Mesilla

Mesilla

Mesilla

Mesilla

World's Largest Chile Pepper Las Cruces
 
Im Visitor Center des Nationalparks war viel los. Ich fragte nach dem Grund für den Halbmast der Fahnen und erfuhr, dass in Kalifornien ein Ereignis war. Irgendwas war wohl immer in Amerika. Nach einer Runde auf dem dreizehn Kilometer langen Dunes Drive verliessen wir vorerst den Park. Die Sonne stand zu hoch für schöne Fotos und für Wanderungen auf weissem Gipssand war es uns zu heiss.

Nach der grössten Chile besuchten wir die «landworlds largest Pistachio» im McGinn’s Pistachioland etwas ausserhalb von Alamogordo. Es war kurz vor zwei, gleich würde die Farmtour starten. Mit einem Open-Air-Fahrzeug fuhren wir am Weinberg und am Pistaziengarten entlang. Die begeisterte Führerin erzählte uns die Geschichte des Familienbauernhofs und darüber, wie der Wein und die Pistazien angebaut wurden. Die Tour dauerte eine halbe Stunde und kostete pro Person drei Dollar. Eine Investition, die sich gelohnt hatte.

McGinn's Pistachioland Alamogordo

McGinn's Pistachioland Alamogordo

McGinn's Pistachioland Alamogordo

McGinn's Pistachioland Alamogordo

McGinn's Pistachioland Alamogordo

Nun war es Zeit, sich den Laden unter die Lupe zu nehmen. Die verschieden gewürzten Pistazien konnten probiert werden, wovon wir regen Gebrauch machten. Am liebsten hätte ich den Laden leergekauft, doch ich konnte mich einigermassen beherrschen. Ein paar Produkte hatten sich doch in unser Körbchen verirrt. Zum Abschluss teilten wir uns noch ein Pistazienglace, was Reiner besser schmeckte als mir.

noch ein gewitter
Zurück in Alamogordo checkten wir im Super 8 ein. Die Rezeptionistin gab uns den Eindruck, als ob wir stören würden. Wir bekamen ein Zimmer im zweiten Stock. Dafür nahmen wir die schmuddlige Aussentreppe. Abgesehen davon, dass die eine Bettseite fast an der Wand stand und man entweder von vorne oder über die gesamte Bettbreite einsteigen musste, war das Zimmer einigermassen okay.

Für ein frühes Abendessen kehrten wir bei D.H. Lescombes Winery ein. Der Merlot, den wir zum Probieren kriegten, war mir etwas zu jung, aber ansonsten ganz gut. Ich freute mich auf ein Ceviche zur Vorspeise, doch leider war das nicht vorbereitet und wir hätten eine Stunde darauf warten müssen. Wir verzichteten bedauernd und warteten gespannt auf den hochgelobten Hackbraten mit Kartoffelstock und Bohnen. Naja. Der Hackbraten war trocken und fad. Der Riesling dazu schmeckte gut, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu lieblich war. Trotzdem assen wir auf und gingen mit vollen Bäuchen zum White Sands National Park.

Viertel vor sechs kamen wir beim Park an. Es war 29 Grad Celsius, die Sonne schien und es windete stark. Vor uns war es schwarz und sah aus, als ob es regnen würde. Wir kletterten auf eine Düne. Was für ein Anblick: Links schwarz, rechts Sonnenuntergang, dazwischen weisse Dünen. Weil es zu tröpfeln begann, kehrten wir zum Auto zurück und suchten den besten Platz, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Als wir ihn gefunden hatten, begann es zu schütten. Die Stimmung war unglaublich. Im Westen ging die Sonne unter und im Osten zeigte sich ein Regenbogen. Die Temperatur sank erst auf 25, dann auf 20 Grad.

Erst wollten wir den Park verlassen, entschieden uns jedoch, vorher noch eine Runde auf dem Dunes Drive zu fahren und liessen den Rest des Sonnenuntergangs auf uns wirken.

White Sands National Park

White Sands National Park

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Doreen & Andreas

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White Sands ist immer gut für tolle Fotos. Ihr habt aber in diesem Jahr offenbar die Witterung für spektakuläre Bilder gebucht.  :zwinker:
Gewitterstimmung sorgt aber immer für mehr Abwechslung als polfilterblauer Himmel im Hintergrund.
Tolle Fotos jedenfalls, vielen Dank.
Viele Grüße,
Andreas
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Jack Black

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Mit White Sands haben wir immer Pech. Wir hatten inzwischen drei Mal das gleiche Problem, dass der Park nur zur Hälfte geöffnet hat (der hintere Teil ist gesperrt), weil es in den Tagen davor schwere Unwetter gab mit "Flash Flood", so dass die Parkstraße anscheinend überschwemmt wurde. Aber wir fahren trotzdem immer wieder mal in die Richtung, u.a. weil wir auch den Business Loop von Alamogordo mögen, das ist ein besonders amerikanischer Loop mit sehr vielen Motels, Restaurants und Leuchtreklamen. So richtig USA Feeling kommt da bei uns auf.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '24
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Culifrog

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White Sands ist immer gut für tolle Fotos. Ihr habt aber in diesem Jahr offenbar die Witterung für spektakuläre Bilder gebucht.  :zwinker:
Gewitterstimmung sorgt aber immer für mehr Abwechslung als polfilterblauer Himmel im Hintergrund.
Tolle Fotos jedenfalls, vielen Dank.
Stimmt, das Wetter war uns gut gewogen. Meist waren fotogene Wölkchen am Himmel und zweimal diese spektakulären Gewitter. Wir waren sehr zufrieden mit dem Wettergott.

Culifrog

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Wir lieben White Sands. Etwas abseits vom Schuss aber die bisherigen Besuche haben sich zu 120% gelohnt und auch die Jungs waren immer wieder begeistert. Und man kann selbst bei größter Hitze noch barfuß über die Dünen laufen :-). Das letzte Foto hat eine tolle, fast schon mystische Stimmung....
Grüße,
Michael
Wir lieben diesen Nationalpark auch! Deshalb hätte es uns auch so gefuxt, wenn er geschlossen gewesen wäre. Kann allerdings auch ohne Shutdown passieren, wenn sie meinen, Raketen testen zu müssen. Aber wir hatten Glück.

Culifrog

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Mit White Sands haben wir immer Pech. Wir hatten inzwischen drei Mal das gleiche Problem, dass der Park nur zur Hälfte geöffnet hat (der hintere Teil ist gesperrt), weil es in den Tagen davor schwere Unwetter gab mit "Flash Flood", so dass die Parkstraße anscheinend überschwemmt wurde. Aber wir fahren trotzdem immer wieder mal in die Richtung, u.a. weil wir auch den Business Loop von Alamogordo mögen, das ist ein besonders amerikanischer Loop mit sehr vielen Motels, Restaurants und Leuchtreklamen. So richtig USA Feeling kommt da bei uns auf.
Oh wie schade. Das heisst aber, den Boardwalk konntet Ihr gehen, der ist noch im vorderen Teil, oder? Oder schaffst Du den auch nicht? Alamogordo selbst hat mir weniger gefallen - die Gegend allerdings schon. Dazu morgen mehr.

Jack Black

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Oh wie schade. Das heisst aber, den Boardwalk konntet Ihr gehen, der ist noch im vorderen Teil, oder?

Ganz genau. Und dort ist dann auch die Grenze. Weiter hinein kommt man nicht. Aber wir waren auch einmal bis hinten durch (immerhin), wir sind eben schon oft dort gewesen, aber drei von vier mal ist Flash Flood angesagt....
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Culifrog

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dienstag, 3. Oktober 2023
zu früh gefreut
Bereits um zehn vor sechs standen wir vor dem verschlossenen Tor zum White Sands National Park. So ein Mist aber auch – hätten wir bloss besser nach den Öffnungszeiten geschaut. Och nö!

Statt eines schönen Sonnenaufgangs auf den Dünen frühstückten wir im Denny’s. Die Portionen waren kleiner als ich sie in Erinnerung hatte und es standen die Kalorien dabei. Sonja, die Bedienung war grossartig, das Essen sehr gut und der Kaffee scheusslich.

Beim nächsten Versuch hatte der Nationalpark geöffnet. Wir wanderten den Dune Life Nature Trail. In diesem Gebiet treffen die Buschgemeinschaft der Wüste und die Gipsdünen aufeinander und bilden eines der vielfältigsten Ökosysteme im Park. Obwohl viele Tiere hier leben, sahen wir auf unserer Wanderung keine. Dafür begleitete uns Katie the Kit Fox, das Maskottchen des Dune Life Nature Trail, auf vierzehn Schildern am Wegesrand. Wir erfuhren mehr über die Tiere, die im Park leben und was sie gerne fressen. Leider waren einige Schilder von der Sonne so stark ausgebleicht, dass man sie nicht mehr lesen konnte.

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

Ich schwitzte, obwohl es nicht einmal zwanzig Grad warm war. Der weisse Gips reflektierte die Sonne. Beim Alkali Flat Trail kletterten wir auf eine Düne. Was für ein Spass das machte und welch schöne Aussicht uns geboten wurde! Für die gesamte Wanderung war es uns mit knapp dreissig Grad zu warm, deshalb fuhren wir nach Alamogordo zurück. Im Lowe’s Signature Market, einem hübsch gestalteten Laden, deckten wir uns mit Lebensmitteln ein.

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park
https://gaby.ch/images/travel/2023_usa/10_Alamogordo/10-04-WSNP-10-03Morgen-8.jpg
White Sands National Park

warten auf godo – äh reiner
Nördlich von Alamogordo zweigte die U. S. Highway 82 Richtung Osten ab und führte in die Sacramento Mountains. Es wurde allmählich kühler. Beim Aussichtspunkt, von dem aus Reste des Mexican Canyon Trestle zu sehen waren, hatten wir nur noch 18 Grad. Wir standen auf rund 2'500 Metern Höhe. Eine Gedenktafel mit der Aufschrift «The Cloud Climbing Railroad» beschrieb die Geschichte des verbliebenen Bauwerks der Alamogordo and Sacramento Mountain Railway, die von 1899 bis 1947 unter verschiedenen Namen verkehrt war. Vertikale Holzstützen trugen die Längsträger, auf denen die Querschwellen und die 1948 entfernten Schienen angebracht worden waren.

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Wir fuhren Richtung Cloudcroft und bogen kurz vor der Ortschaft rechts zur Trestle Depot Recreation Area ab. Ein Wegweiser zeigte eine Viertelmeile bis zum Trestle. Ohne nachzudenken, liefen wir los. Der anfänglich befestigte Weg wurde bald steinig und ging ordentlich bergab. Teilweise waren Schwellen angebracht. Das artete in eine Wanderung aus. Wir hatten weder Geld noch Handy oder Getränke dabei. Sollten wir umkehren? Nein, da vorne war die Plattform, von der aus wir den Trestle sehen würden.

Der Ausblick auf die umliegenden bewaldeten Hügel vom Devil’s Elbow Overlook aus war wunderbar. Aber auf einem Wegweiser war zu lesen, dass der Trestle eine weitere Viertelmeile von hier entfernt war. Reiner drückte mir wegen des Windes sein Käppi in die Hand und zog lediglich mit der Canon R5 bewaffnet los. Ich blieb beim Aussichtspunkt zurück und wartete geduldig auf seine Rückkehr. Nach einer halben Stunde wartete ich nicht mehr so geduldig und nach einer weiteren halben Stunde verlor ich den letzten Rest der Geduld. Ich gab ihm nochmals eine Viertelstunde und überlegte, was ich tun sollte. Unterhalb des Weges zog, sich lautstark unterhaltend, eine Gruppe Wanderer vorbei. Was, wenn Reiner sich verlaufen hatte? Ohne Handy konnte er mich nicht kontaktieren.

Wanderweg zum Mexican Canyon Trestle
 
Eine Frau mit Hund kam von unten herspaziert. Wir tauschten ein paar Worte aus, ehe sie und der Hund weiterliefen. Hätte ich sie nach Reiner fragen sollen? Der Ungeduld folgte Angst. Was sollte ich tun? Sollte ich zum Auto zurückkehren? Aber was wollte ich dort ohne Autoschlüssel? Dieser hatte Reiner in seiner Tasche. Sollte ich den Weg hinabfolgen? Der Weg war steil, was meinem Knie nicht zuträglich gewesen wäre und ausserdem fragte ich mich, was tun, wenn Reiner sich verlaufen hätte oder gar verunfallt wäre. Als ich es nicht mehr aushielt, stieg ich zögerlich hinunter. Nach der ersten Biegung konnte ich Reiner erblicken. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Er hatte es bis zum Trestle geschafft, der nach jeder Viertelmeile immer wieder eine Viertelmeile entfernt war. Er hatte gedacht: «Nur noch diese Kehre». So wurde aus einer Viertelmeile mehrere Kilometer Wanderung. Die Frau mit Hund war ihm auch begegnet und auch sie hatten kurz geplaudert. Hätte ich sie doch gefragt, dann wäre ich beruhigt gewesen.

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

Mexican Canyon Trestle

wie kleine kinder
Gegen Abend setzten wir uns im White Sands National Park an einen der vielen Picknicktische. Während wir unseren am Morgen gekauften Salat assen, beobachteten wir die Kinder beim Sandschlitteln. Sie quietschten vor Freude und wurden nicht müde, die Düne hinaufzulaufen und herunterzurutschen. Die grossen Jungs hatten derweil ihren Spass, mal schneller, mal langsamer durch die vom gestrigen Gewitter entstandenen Pfützen zu fahren. Ich schüttelte den Kopf und Reiner machte es ihnen nach.

Die Sonne näherte sich dem Horizont. Wir parkierten beim Alkali Flat Trail, schnappten unsere Picknickstühle und setzten uns auf eine Düne. Der Moment war magisch, als die Sonne langsam hinter den weissen Dünen unterging. Was für ein schöner Park!

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park


partybombe

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Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍

Culifrog

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Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍
Es sieht aus wie Schnee. Wenn Du noch nie dort gewesen bist, musst Du das unbedingt nachholen. Leider liegen die Dünen etwas ab vom Schuss.

Saguaro

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In den White Sands NP haben wir es leider noch nie geschafft.

Merke: Dem Partner stets den Autoschlüssel abnehmen, wenn er alleine on tour geht :socool:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)



Culifrog

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mittwoch, 4. oktober 2023
noch ein letztes mal weissen sand unter den füssen
Während wir gestern das Motelfrühstück ausgeschlagen hatten, machten wir heute den Fehler, hier das traurigste Frühstück, was man sich vorstellen kann, zu uns zu nehmen. Der Kaffee war grusig und als ich beobachtete, wie zuerst die Stühle und danach die Frühstückstheke mit demselben Lappen gereinigt wurde, verging mir der Appetit. Das passte zum Rest. Es schien zwar alles bis auf die Aussentreppe oberflächlich sauber zu sein, aber beim genauen Hinschauen war vieles im Argen. Die Duschbrause sowie der Wasserhahn waren komplett verkalkt. Und als wir nach dem Frühstück unser Gepäck aus dem Zimmer holen wollten, funktionierte weder meine noch Reiners Karte. An der Rezeption wurde Reiner mitgeteilt, dass die Karten abgelaufen seien, weil wir heute auszuchecken hätten. Ja, um elf, aber doch nicht schon um sieben!

Ein letztes Mal ging es in einen unserer Lieblingsparks, den White Sands National Park. Diesmal fuhren wir direkt zum Alkali Flat Trail. Ich mit Wanderstöcken, Reiner ohne, wanderten wir die Dünen hoch und runter. Ich war hin und weg. Auf jeder Düne veränderte sich der Blick auf die Landschaft. Ein Traum! Zwar waren sowohl mein Knie wie auch Reiners Rücken wieder in Ordnung und es funktionierte gut mit Wandern, trotzdem waren wir noch nicht ganz fit und wollten es nicht übertreiben. Deshalb kürzten wir den eigentlichen Weg ab, nicht ohne noch ein paar der wundervollen Dünen zu erklimmen und immer wieder neue Aussichten zu geniessen.

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

White Sands National Park

Anschliessend liefen wir den Boardwalk. Auffallend war, dass hier ein anderes Publikum anzutreffen war als auf den Wanderwegen in den Dünen. Elegantes Schuhwerk und teure Kleidung war auszumachen. Wanderausrüstung war auf dem rollstuhlgängigen Holzsteg auch nicht erforderlich.

Zum Abschluss veranstalteten wir ein kleines Shooting mit dem Hyundai als Fotomodell. Wir montierten die GoPro am Auto und fuhren langsam und auch einmal schnell durch eine grosse Pfütze. Eine Border Patrol mit zwei Personen hielt an und schaute kurz, was wir trieben. Ohne auszusteigen, verschwanden sie wieder. Unser Auto sah aus wie die Sau. Weisser Sand klebte am Radkasten. Reiner fand es lustig und ich schämte mich.

hauptsache hände waschen

Die nächste Station war The Shed in Las Cruces, wo sich Reiner einen Las Cruces Burger und ich mir Fish Tacos auf der Terrasse schmecken liessen. Die Service-Angestellten waren top. Auch unsere Bedienung war nett, wenn auch etwas weniger aufmerksam als alle anderen. Als ich ins Innere trat, wurde mir sofort der Weg zu den Toiletten gedeutet. Auf der Tür war ein Schild angebracht mit vier Strichmännchen. Das eine trug Hosen, das eine ein Röckchen, das dritte auf der einen Seite eine Hose und auf der anderen ein Röckchen und das vierte Männchen war ein Alien. Darunter stand: Whatever, Hauptsache, du wäschst dir die Hände!

Eine letzte Border Control war das Spannendste auf der Interstate 10 Richtung Westen, wobei selbst die uns lediglich einen schönen Tag wünschte und nichts von uns wissen wollte.

Bereits um drei checkten wir im Comfort Inn & Suites Lordsburg Interstate 10 ein. Gemäss Booking.com seien keine Parkplätze verfügbar, was ich mir aber bei einem Hotel direkt an der Interstate nicht vorstellen konnte.

Wie vermutet, waren rund um das Hotel Plätze in genügender Anzahl vorhanden. Ich versuchte mit der Revolut zu bezahlen, doch der Betrag wurde nicht angenommen. Beim zweiten Versuch funktionierte es. Auf der Revolut-App war der Betrag doppelt vorhanden. Der Rezeptionist versicherte mir, dass der Zimmerpreis nur einmal abgebucht würde. Das bewahrheitete sich auch. Trotzdem blieb das Geld blockiert, was ärgerlich war, denn pro Monat kann bloss 1'000 Franken kostenlos getauscht werden. Bis mir der Wert gutgeschrieben würde, wären wir längst zu Hause und bräuchten keine Dollar mehr.

Eine grosse Auswahl an Restaurants war in Lordsburg nicht zu finden, weshalb wir ins bestbewertete Lokal der Stadt essengingen. Bereits einige Kilometer vor der Ausfahrt befanden sich einige Werbeplakate für das Kranberry’s Chatter am Strassenrand. Der Eingang war mit einem Skelett für Halloween dekoriert. Zwei Kellnerinnen bedienten die Gäste. Die eine war charmant, aufmerksam und flirtete mit den männlichen Gästen, die andere war desinteressiert und hektisch. Letztere servierte mir ein trockenes Hühnchen und geschmackloses, fast rohes Gemüse. Wenigsten war der Eistee gut.


partybombe

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Die Dünen sind ja wirklich total weiß. Und die Bilder sind wunderschön - es muss dort supersuperschön sein👍👍👍👍
Es sieht aus wie Schnee. Wenn Du noch nie dort gewesen bist, musst Du das unbedingt nachholen. Leider liegen die Dünen etwas ab vom Schuss.

Die neusten Bilder zeigen es: so weiss ist hier noch nicht einmal der Schnee. Tolle Landschaft 👍