Telefongeschichte Teil III
Ich bin in Seattle. Mein Telefon ist kaputt. Ein Smartfon will ich mir sowieso irgendwann zulegen also warum nicht heute und hier in Seattle?
Aber wo kauft man so etwas? Mein erster Gedanke und auch das einzige was mir einfällt ist Radio Shack. Davon habe ich schon gelesen, das scheint ja so etwas wie der Media Markt der USA zu sein.
Ich bin also in Downtown Seattle und mit Hilfe meines Navigationsgerätes im Fußgängermodus auf dem Weg zum nächsten Radio Shack. Das ist gar nicht so einfach, denn durch die vielen Hochhäuser ist das Navi ganz konfus. Aber mit meinem angeborenen Ortssinn finde ich den Radio Shack.
Ja hier bin ich richtig die haben Telefone in Hülle und Fülle. Als gebildeter USA-Reisender Frage ich natürlich nicht nach einem Handy sondern nach einem Cellphone. Aber es gibt natürlich noch viele Randbedingungen es muss vertragsfrei, für eine Standart Simkarte geeignet und simlockfrei sein. Da wird es natürlich schwierig aber mit einer Engelsgeduld lotet der Verkäufer alle Möglichkeiten aus. Schließlich befragt er noch einen Kunden der im laden ist und offensichtlich ein Experte zu sein scheint und behauptet die LG Handys würden auch Standart Simkarten schlucken. Der Verkäufer begibt sich ins Lager um das Telefon zu holen und kehrt mit der schlechten Nachricht zurück, dass das Cellphone nicht am Lager ist.
Nun ist er mit seinem Latein am Ende. Er empfiehlt mir doch einen Verizon Laden aufzusuchen und dort zu fragen. Von einer Kundin bekomme ich noch anschaulich den Weg dorthin erklärt.
Tatsächlich finde ich schnell den Verizon Shop. Dort guckt man mich mit großen Augen an als ob ich vom Mars käme. Große Simkarten, so etwas gibt es schon lange nicht mehr.
OK, das war auch nichts. Da ist guter Rat teuer. Ich suche meine deutsche Simkarte heraus und stelle fest, dass man eine kleine Karte heraustrennen kann, ebenso bei der Cellion Card. Warum also sollte ich nicht ein Telefon für kleine Simkarte kaufen?
Also nichts wie zurück zu Radio Shack. Mein Verkäufer von vorhin hat leider Kundschaft, doch bald wird ein anderer Verkäufer frei dem ich meine Geschichte noch einmal erzähle.
Vertragsfrei würden sie nur das Samsung Galaxy S III verkaufen das würde um die 700 $ kosten. Na gut Smartphones ohne Vertrag sind sicher nicht billig ich nehme es. Aber wenn es geht nicht in der Farbe weiß.
Nach gefühlten 10 Minuten kommt er Zurück leider hat er das Galaxy S III nur in weiß, na gut.
Es geht ans zahlen meine Kreditkarte ist gut gedeckt also alles kein Problem. Doch der Kassencomputer sieht das anders. Der Kollege von vorhin klärt auf, er müsse die Servicenummer von Mastercard anrufen um dort die Zahlung freigeben zu lassen.
Nach einer gefühlten halben Stunde und einigen „wir verbinden Sie weiter“ scheint er endlich eine kompetente Gesprächspartnerin zu haben. Nun muss ich mein innerstes nach außen kehren von meiner Heimatadresse über Geburtsort und –datum bis zum Mädchennahmen meiner Mutter wurde alles abgefragt und in buchstabierender Weise weitergegeben.
Endlich klappt die Zahlung.
Nun bitte ich den Verkäufer noch die Simkarte einzulegen und auszuprobieren ob es funktioniert.
Natürlich funktioniert es nicht. Er sagt zu mir kein Problem er würde das hinbekommen und verschwindet im Lager.
Nach weiteren fünf Minuten kommt er zurück und bespricht sich mit dem Kollegen, anscheinend funktioniert es nicht.
Beide verschwinden wieder im Lager.
Einige Zeit später erscheint er freudestrahlend mit einem weinroten Telefon und erklärt mir, dieses würde funktionieren er habe das ausprobiert und außerdem sei es auch noch 10 $ günstiger. Hinten drauf steht AT&T.
Allerdings dauerte es jetzt noch mal 15 Minuten die Kreditkartenbuchung zu ändern, dafür erhielt ich als Draufgabe noch eine Displayschutzfolie und eine Handytasche.
Der Verkäufer entschuldigte sich bei mir, dass alles so lang gedauert habe und ich versicherte Ihm, dass noch genug Zeit sei Seattle zu besichtigen.
Glücklich verlasse ich nach geschätzten 2 Stunden den Radio Shack Laden.
Fortsetzung folgt…………