usa-reise.de Forum

Autor Thema: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Wochen  (Gelesen 38107 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Utah

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.477
  • All Good Things Come To An End.
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #60 am: 25.10.2006, 17:49 Uhr »
Hallo Anette!

Allein schon wegen der tollen Innen-Bilder eurer verschiedenen Lodges lohnt sich dein Bericht (nicht nur deshalb!!!), alles sieht richtig urgemütlich aus  :daumen:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Angie

  • Forever Hawai'i !!
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 20.816
    • Angie's Dreams
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #61 am: 26.10.2006, 01:49 Uhr »
Zitat von: Anette
Angie, dann auf nach Hawaii!!

Meinst du etwa, vom Forentreffen gleich weiter fliegen :?: :lol: :D
Eine gute Idee, die aber leider nicht machbar ist. Hawaii muss noch ein wenig warten, naja, sagen wir - lt. derzeitigem Plan - ein paar Monate :wink:

Zitat von: Anette
Du schreibst, es wäre etwas früh. Wann ist der normale Zeitpunkt für das Eintreffen der Wale?

Die Wale sind üblicherweise von Dezember bis Februar, mit etwas Glück März, vor Hawaii. Und deshalb ist der Oktober, auch wenn er bald vorbei ist, früh.
Einzelne Wale werden vor Hawaii fast das ganze Jahr hindurch gesichtet, aber dazu braucht man seeeehr viel Glück.
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Anette

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.657
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #62 am: 26.10.2006, 18:56 Uhr »
Mittwoch 09.08.2006

Das Frühstück schmeckte wie das gestrige Abendessen sehr gut. Neben Müsli, Obst, Eiern, Marmelade und vielem mehr, gab es Salami, Landjäger, Schinken, Käse und frisch gebackenes Brot mit knackiger Kruste. Von den Köstlichkeiten die am Frühstückbüffet serviert wurden, durften sich die Gäste ein Lunchpaket zusammenstellen. Als ich Trix sah, fragte ich nach, ob noch Schnitzel von gestern Abend über seien. Natürlich gab es noch einen Schnitzelvorrat und sie stellte einen Teller mit Schnitzeln an das Büffet. Die fanden reißenden Absatz und ich packte mir das letzte fürs Mittagessen ein.
Gegen 9 Uhr starteten wir. Das ATV befand sich schon auf dem Pick-up. Wir legten unsere Seesäcke auf die Ladefläche, Tyrell sprang auf, wir stiegen ein und die Fahrt ging los. Bis zum Trailhead fuhren wir ca. 15 Minuten. Lucas lud das ATV ab.



Tyrell durfte nicht unangeleint gehen. Lucas fragte Wolfgang, ob er Tyrell nehmen würde. Natürlich ging Wolfgang zusammen mit Tyrell. Einen Wanderstock von Wolfgang verstauten wir im Fotorucksack. Und endlich ging es los. Lucas fuhr mit dem ATV immer ein Stück voraus und wartete auf uns. Die Etappenstücke betrugen zu Fuß ca. 10 – 20 Min. So störte uns das Geknatter des Motors nicht. Einen Nachteil hatte das Wandern mit dem angeleinten Tyrell, er zog wie toll. Wolfgang ermahnte ihn oftmals mit „heel“ (bei Fuß). Daran hielt er sich zwanzig Millisekunden und das Ziehen ging erneut los.



Der Weg, der durch Wald führte, war in den ersten neunzig Minuten in einem „normaler“ Zustand. Teilweise war es etwas schlammig, aber locker begehbar. Doch dann gelangten wir an eine sehr sumpfige Stelle. Wir zogen die Wathosen an, Lucas fuhr mit dem ATV vor und erklärte uns, wo wir am besten laufen. Für Tyrell stellte das kein Problem da, wir benötigten etwas länger, das Wasser reichte Wolfgang bis über die Knie, mir bis weit zu den Oberschenkeln. Gute Dienste taten auch hier unsere Wanderstöcke. Damit konnten wir den nächsten Schritt gut ausloten. Die Länge dieser Passage betrug ca. 100 m. Lucas kannte sich in der Natur gut aus, redete aber sehr wenig. Es schwirrten einige Mücken um uns herum und er gab uns 3 Stöße Mückenspray, welches wir auftragen konnten. Meine Flasche „Off“ befand sich im Seesack auf dem ATV. Wie schnell oder langsam wir unterwegs waren, wussten wir nicht. Darüber bekamen wir von Lucas keine Infos. Der Weg wies zwar ein paar kleinere Hügel auf, aber alles in allem keine wilden Steigungen und/oder Gefällstrecken. Von der der Landschaft sahen wir im dichten Wald nicht viel. Nach einer weiteren Stunde Wanderzeit kam wieder ein sumpfiger Teil. Den Weg, den Lucas mit dem ATV fuhr, konnten wir nicht laufen. Lucas zeigte uns einen alten ATV Trail, den wir benutzen sollten. Na ja, wir fragten uns, ob das die bessere Alternative sei. Der neue ATV Trail war extrem matschig. Der Weg, den wir einschlugen, war außer matschig noch total zugewachsen und mit umgefallenen Bäumen übersät. Diese Hindernisse stellten für Tyrell keine Probleme da. Locker hüfte er über die Baumstämme oder kroch einfach unten durch. Wir hatten Probleme beim Durchqueren dieses Waldstückes. Außer der Gefahr im unten im Matsch zu versinken, mussten wir auch oben nach den Ästen gucken, wenn wir keinen im Gesicht haben wollten. Aber auch diese zweite Extremstelle meisterten wir letztendlich doch. Nach vier Stunden um 13.30 Uhr legten wir eine Lunchpause ein. Wir kamen aus dem Wald und unter uns lag ein See.



Tiere hatten wir bisher keine gesehen. Und keine heißt wirklich keine, nicht einen Vogel oder ein Hörnchen. Lucas hielt während der Pause mit dem Fernglas Ausschau, entdeckte aber nichts.



Ich frage Lucas, welche Wegstrecke wir mittlerweile zurückgelegt haben (vier Stunden unterwegs, Durchschnittsgeschwindigkeit 3-4 km/Stunde, ich schätze 12-15 km). Normalerweise trägt mein Mann  bei Wanderungen immer einen Schrittzähler. Genau an diesem Tag, wie sollte es anders sein, gab dieses Teil seinen Geist auf. Große Enttäuschung stellte sich ein, als Lucas sagte, wir hätten noch nicht die Hälfte des Weges geschafft, wir waren bei km zehn angelangt. Nach der Lunchpause führte der Weg sofort wieder in den Wald. Landschaftlich bot der trail bisher null Besonderheiten, nur Wald, Wald, Wald.....
Wir kamen an einer alten Trapperhütte vorbei und uns kamen vier ATVs entgegen. Diese beiden Ereignisse waren die einzigen Abwechselungen, die diese Wanderung bot.
Am Nachmittag erreichten wir die nächste schwierige Sumpfpassage. Diesmal gab es für uns kein „Außenherum“ gehen. Dieser Teil war so sumpfig, dass sich Lucas mit dem ATV fest fuhr. Er befreite das Gefährt mit der eingebauten Seilwinde. Bis wohin wir beim Durchqueren dieser Stelle im Matsch standen, brauche ich  nicht weiter auszuführen.
Gegen 16 Uhr sahen wir in weiter Entfernung den Frederick Lake. Wolfgang tat mittlerweile durch das ständige Gezerre von Tyrell die Schulter mächtig weh. Er bat Lucas, den Hund selbst zu nehmen. Wir staunten nicht schlecht, als Lucas den Hund einfach die Leine abnahm und er nun frei laufen konnte. Warum ging das die ganze Zeit nicht? Gleichzeit bat ich bei diesem Stopp Lucas um eine Flasche Wasser. Er gab mir eine, mit der Bemerkung, dies sei die letzte Flasche Wasser. Ich dachte ich höre nicht recht oder litt ich an Halluzinationen?. Wir hatten noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt und kein Wasser mehr!!!
Bei der Getränkebestellung am Vorabend sind wir davon ausgegangen, dass es sich um die Getränke handelt, die wir zu den Mahlzeiten konsumieren. Dass unser Getränkevorrat für die kompletten zwei Tagen ausreichen mussten, wussten wir nicht. Uns war klar, dazu war es viel zu wenig. Trix hätte uns darauf aufmerksam machen müssen, dass wir viel zu wenig zum Trinken dabei hatten.Ich frage nochmals nach, wie weit es noch sei. Lucas meinte eine Stunde. Wir nahmen noch einen Spritzer Mückenspray und weiter gings. Unsere gute Laune war verflogen, wir waren ziemlich sauer..... keine Tiere, ein total blöder und anstrengender Weg, ein schweigender guide, kein Wasser mehr.......
Natürlich waren wir nach einer Stunde nicht am Ziel, wir brauchten noch 1.5 Stunden bis wir an der Cabin ankamen. Die lag aber nicht am See, wie es in der Beschreibung stand, sondern wie sollte es anders ein, mitten im Wald. Wie weit es zum See war, weiß ich nicht, um die Ecke lag er jedenfalls nicht. Unweit der Cabin floss ein Bach, weder Wolfgang noch ich hatten Lust, Laune und Interesse dorthin zu gehen. Wolfgang schmerzten außer der Schulter noch die Füße. Der gesamte Weg war bisher total für die Katz. Wir liefen diesen Weg nicht um des Laufens wegen, sondern um schöne Landschaften und Tiere zu sehen. Der Weg glich eher einer Aufnahmeprüfung in die Fremdenlegion. Wir wissen natürlich, dass es für Tiere keine Garantie gibt, aber ehrlich, wir hatten in Chicago am Hotel immerhin einen Hasen gesehen und hier nichts. Wolfgang setzte sich in die Hütte und las in seinem Buch. Ich trank eine Dose Bier und fragte nach, wie lange Lucas mit anderen Leuten für diese Tour brauchte. Die Antwort von 5.5 Stunden kann ich einfach nicht glauben. Wir benötigten für 25 km 8 Stunden. Ich holte die Kamera aus der Hütte und knipste ein paar Bilder. Unterwegs hatten wir keine gemacht (es gab nichts) und somit hatten wir wenigstens die Fotoausrüstung nicht umsonst mitgeschleppt.



Und Tyrell schaffte das Unmögliche, er entdeckte ein Tier. Es handelte sich um ein Hörnchen, welches sich in einem Baum aufhielt. Das Hörnchen zirpte von oben und Tyrell bellte von unten. Dieser Baum war an diesem Abend Typrells Lieblingsplatz.
Lucas grillte am Abend T-Bone Steaks, kochte Bohnen und Kartoffeln.



Das Abendessen war soweit ok. Wir dinierten im Freien mit einem schweigsamen Lucas. Die Lust auf Konversation mit ihm hielt sich auch bei uns in engen Grenzen. Wir waren müde und wütend. Um 21 Uhr zogen wir uns die Cabin zurück. Lucas und Tyrell schliefen in einem Zelt.
Das Innere der Hütte hätte auch etwas ansprechender sein können.





Es stand unwahrscheinlich viel Gerümpel drinnen.



Auch die alten Zeitschriften die stapelweise im Regal lagen, hätte man entsorgen können.
Wir zogen die Schlafsäcke über und schliefen in dieser Nacht sehr gut. Einmal wurde ich durch Geknister geweckt. Ich dachte sofort an ein Tier welches sich draußen aufhält. Wahrscheinlich handelte es sich eher um eine Maus im Inneren der Hütte. Erstaunlicherweise befand sich in der Hütte keine einzige Stechfliege, die unseren Schlaf störte.

Westernlady

  • Gast
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #63 am: 26.10.2006, 20:02 Uhr »
:shock: Anette, obwohl ich diese Story ja schon vom Telefon kannte - das ist gerade der reinste Krimi bzw. Horrorfilm.
Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn ich erfahren hätte, dass dies die letzte Wasserflasche ist...

Wirklich unglaublich, was Ihr bei dieser Tour erleben musstet  :shock:  :evil:

Zati

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.464
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #64 am: 26.10.2006, 20:16 Uhr »
Hallo Anette,

diese Wanderung war ja wohl der absolute Hammer  :evil:  :evil: . Die Auskunft mit dem Wasser ist einfach nur unglaublich, was haben die sich eigentlich gedacht????

Ich glaube, ich hätte vor Wut nicht schlafen können  :twisted:  :twisted: .

Wie ist denn dann wohl der Rückweg verlaufen????

Der Preis ist bei dem "Komfort" nur als unverschämt zu bezeichnen.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


tom22

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.966
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #65 am: 26.10.2006, 21:49 Uhr »
Schade - die Hütte sieht ja von außen noch ganz passabel aus. Da hätte man doch sicherlich etwas raus machen können.

Ich frage mich mittlerweile, wo die ganzen Bären sind, die angeblich in so großer Dichte dort leben sollen wie sonst nirgendwo in Kanada. Bisher habe ich noch keinen Bären dort zu Gesicht bekommen und ihr ja offensichtlich auch nicht. Die Bären müssen ja auch von etwas leben oder handelt es sich nur um ein Gerücht für Touristen?

Gruss Tom

User1211

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.502
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #66 am: 27.10.2006, 12:22 Uhr »
Ist ja wirklich blöd für so einen Hammerpreis so etwas anzubieten. Gabs am End wenigstens Geld zurück?

Zitat von: tom22
Ich frage mich mittlerweile, wo die ganzen Bären sind, die angeblich in so großer Dichte dort leben sollen wie sonst nirgendwo in Kanada. Bisher habe ich noch keinen Bären dort zu Gesicht bekommen und ihr ja offensichtlich auch nicht. Die Bären müssen ja auch von etwas leben oder handelt es sich nur um ein Gerücht für Touristen?

Ich gehe mal davon aus, dass das ATV die mögichen Tiere verscheucht hat. Das jedoch noch nicht mal Vögel zu sehen waren wundert mich extrem :roll:
Gruß
Thorsten


Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #67 am: 27.10.2006, 17:49 Uhr »
Hallo Anette,

puh, da kann man nur hoffen, dass jemand, der diese Wanderung plant, vorher ein bisschen googelt und auf Deinen Bericht trifft.

Wieso habt ihr gedacht, dass die Bestellungen für Getränke nur zum Essen sind? (Bitte nicht als Kritik verstehen, ist einfach nur eine neugierige Frage!)   8)

Ähm, und nächste Frage: Wann geht es weiter???  :lol:

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #68 am: 28.10.2006, 02:05 Uhr »
Wann gehts weiter?
:groove:  :pferd:  :pferd:  :pferd:
Gruß

Palo

Anette

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.657
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #69 am: 28.10.2006, 17:28 Uhr »
Zitat von: Efty
Hallo Anette,

diese Wanderung war ja wohl der absolute Hammer  :evil:  :evil: . Die Auskunft mit dem Wasser ist einfach nur unglaublich, was haben die sich eigentlich gedacht????

Ich glaube, ich hätte vor Wut nicht schlafen können  :twisted:  :twisted: .

Wie ist denn dann wohl der Rückweg verlaufen????

Der Preis ist bei dem "Komfort" nur als unverschämt zu bezeichnen.

Gruß

Efty  :wink:


Efty, vor Wut nicht schlafen können, genau diese Befürchtung hatte ich auch. Allerdings diesen Weg unausgeschlafen zurück zu gehen, das hätte ich nicht geschafft.

Zitat von: tom22
Schade - die Hütte sieht ja von außen noch ganz passabel aus. Da hätte man doch sicherlich etwas raus machen können.

Ich frage mich mittlerweile, wo die ganzen Bären sind, die angeblich in so großer Dichte dort leben sollen wie sonst nirgendwo in Kanada. Bisher habe ich noch keinen Bären dort zu Gesicht bekommen und ihr ja offensichtlich auch nicht. Die Bären müssen ja auch von etwas leben oder handelt es sich nur um ein Gerücht für Touristen?

Gruss Tom


Tom, von außen sah die Hütte ok aus, ich meine dass man in der Wildnis nicht Luxus erwarten kann, ist mir klar. Wenn der Weg toll gewesen wäre, ob ich dann im Zelt oder in der Hütte schlafe, wäre uns egal gewesen.
Allerdings ob ich in der Wildnis eine Hütte in die Ritzen der Bretter Bauschaum sprühen muß um sie abzudichten möchte ich bezweifeln.

Wenn ich an die Einführung von Thomas auf der Lodge denke, konnte man davon ausgehen, dass es von Bären nur so wimmelt. Wohl in jeder anderen Gegend, außer hier  :D  :D

Zitat von: User1211
Gabs am End wenigstens Geld zurück?

Ich gehe mal davon aus, dass das ATV die mögichen Tiere verscheucht hat. Das jedoch noch nicht mal Vögel zu sehen waren wundert mich extrem :roll:


Geld zurück?????????????????????????????

Thorsten, ich denke das war nicht nur das ATV sondern auch noch Tyrell.
Aber an anderen Orten lassen sich die Bären doch auch nicht vom Lärm eines ATV verscheuchen. Es muß nicht immer Bär sein, allerdings sahen wir wirklich kein einziges Lebewesen. Ehrlich, wir verstehen es bis heute nicht.


Zitat von: Kauschthaus
Hallo Anette,

puh, da kann man nur hoffen, dass jemand, der diese Wanderung plant, vorher ein bisschen googelt und auf Deinen Bericht trifft.

Wieso habt ihr gedacht, dass die Bestellungen für Getränke nur zum Essen sind? (Bitte nicht als Kritik verstehen, ist einfach nur eine neugierige Frage!)   8)

Ähm, und nächste Frage: Wann geht es weiter???  :lol:

Liebe Grüße, Petra



Petra, wenn ich CAN $400 pro Tag bezahle, kamen wir gar nicht auf die Idee, dass es sich um alle Getränke handelt. Wir haben uns darüber auch keine Gedanken gemacht, sind einfach davon ausgegangen.
Und den größten Vorwurf mache ich Trix, die hätte das wissen und uns unbedingt sagen müssen. Ihr ist doch bestimmt aufgefallen, dass wir anstelle 10 l Wasser nur einen Bruchteil davon dabei hatten.


Anette

Anette

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.657
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #70 am: 28.10.2006, 17:55 Uhr »
Donnerstag 10.08.2006

Um sieben Uhr standen wir auf. Mich beschäftigten an diesem Morgen zwei Dinge:
1. Die Frage, wie kommen wir an Wasser?
2. Woher die Motivation für den Rückweg nehmen?

Punkt zwei löste ich schnell, einfach das Ziel, den Trailhead, in max. acht Stunden erreicht zu haben. Zu der Wasserfrage fiel mir nicht viel ein.
Tyrell leckte nach dem Aufstehen die noch vorhandenen Spuren der Steaks von dem Grillrost ab. Anschließend gab es für ihn Trockenfutter und für uns bereitete Lucas das Frühstück zu. Es gab Tee, Eier, Speck und Brot. Ah, für die Teezubereitung braucht man Wasser und Lucas holte einen Kanister Wasser aus dem Bach. Was wir vom Frühstück über ließen, lässt sich anschließend Tyrell schmecken.



Wolfgang und ich waren nach dem Frühstück starklar für den Rückweg. Lucas gab uns je zwei kleine Flaschen gefüllt mit frischen Wasser (woher?). Vier Flaschen würden uns für den Rückweg nicht reichen. Lucas, heute morgen noch wortkarger als gestern, sagte zu uns, wir sollen unterwegs ganz einfach die Flaschen an den Bächen auffüllen. Wir fragten nach Tabletten zum Entkeimen bzw. nach einem Filter. Beides gab es natürlich nicht. In jedem Wanderbuch steht auf der ersten Seite: Niemals Wasser direkt aus einem Fluss oder Bach trinken.
Wir standen an diesem Morgen vor der Wahl: Entweder Dehydration oder uns evtl. Giardia (beaver fever) einzufangen. Wir wählten, wie nicht schwer zu erraten, die zweite Möglichkeit.
Wolfgang und ich liefen los, Lucas folgte uns mit dem ATV und Tyrell um 9.30 Uhr. Heute vergrößerte er die Abstände auf 45 – 60 Minuten, an denen er auf uns wartete. Sah er uns, fuhr er sofort weiter. Mückenspray gabs heute auch keins mehr. Wolfgang zog sein Moskitonetz über, meines befand sich im Seesack.
Ich bekam allmählich einen Zorn. Ich durfte nämlich ins Gelände, Wasser suchen und die Flaschen auffüllen. Teilweise musste ich eine Böschung hinunter, teilweise durch tiefen Matsch.
Bei dem Tagespreis von CAN $400 für den guide, war das Auffüllen der Flaschen nicht im Preis enthalten. Das zu verlangen, wäre von uns wirklich eine Unverschämtheit gewesen ;-).
Die übrigen Getränke, von denen nur noch das Bier vorhanden war, mussten wir natürlich extra bezahlen.
Vielleicht hätte ich das restliche Bier trinken sollen, dann wäre meine Laune wahrscheinlich besser geworden.
Lucas fuhr sich irgendwann in einem Schlammloch wieder fest. Uns war das mittlerweile vollkommen egal. Wir wollten nur möglichst schnell am Ziel sein.
Nach 3 Stunden und 45 Minuten erreichten wir den Platz, an dem wir gestern die Mittagspause einlegten. Auch heute stand hier eine längere Pause auf dem Plan. Viel aßen wir nicht, der Appetit war uns längst vergangen.
Die Stimmung erreicht den Höhepunkt, als Lucas uns vor dem letzten Sumpfloch wortlos die Wathosen vor die Füße legte. Wir sagten natürlich auch nichts mehr. Er fuhr wie üblich voraus und wir durften uns selbst einen Weg durch den Sumpf suchen.
Ok, ich wusste vom Hinweg, von dieser Stelle bis zum Ziel durften wir noch 1,5 Stunden laufen. Ich verlor jegliches Zeitgefühl und fragte nach Ablauf dieser Zeit bei Lucas nach, wie lange wir zum Trailhead noch laufen müssen. Die Antwort ließ mich fast aus den Schuhen kippen. Ging allerdings nicht, denn die Matsch-Schlammkruste an Schuhen und den Klamotten hielt mich davon ab. Er teilte uns knallhart mit, wir wären sehr langsam unterwegs und er rechne, dass wir bestimmt noch eine Stunde laufen müssen. Ob man so Gäste motiviert, die an zwei Tagen 50 km durch schweres Gelände gelaufen sind, wage ich zu bezweifeln. Wolfgangs Beine und Füße taten sehr weh, er war ziemlich kaputt. Ich war noch etwas frischer und mein Hals wurde dicker und dicker. Ich war dem Platzen nahe. Die Wut und Enttäuschung war das Einzige, was mich noch aufrecht hielt!
Als wir nach ziemlich genau acht Stunden am Auto eintrafen, brachte Lucas kein Wort über die Lippen. Uns war es egal, wir hatten das Ziel erreicht. Das ATV wurde aufgeladen, das Gepäck verstaut und schweigen fuhren wir zur Dalton Trail Lodge zurück.


Landschaftlich bot der Weg null Reize und Tiere sahen wir keine. Den Preis für den guide, fanden wir hinsichtlich dessen, was er tat, eindeutig zu hoch.
Normalerweise wäre zu erwarten gewesen, dass Thomas/Trix/Hardy uns von diesem Ausflug wegen Unbegehbarkeit des Weges abraten.

Aber CAN$ 800 in der Kasse haben oder nicht......
[/size]

Als Gegenbeispiel sei die Silver Salmon Creek Lodge genannt, die guides und die Besitzer taten ihr Bestes, sie boten einen hervorragenden Service.  [/u]

Außer auf der Dalton Trail Lodge erlebten wir vor Jahren auf der Tanque Verde Ranch in Tucson ebenfalls total unfreundliche guides. Ob es bei beiden Lodges damit zusammenhängt, dass vorwiegend europäisches Publikum dort absteigt?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Amerikaner oder Kanadier sich eine solche Behandlung gefallen lassen würden.

Und über mich selbst ärgerte ich mich auch. Warum brach ich die Wanderung am ersten Tag, nachdem wir uns auf dem alten ATV-Trail durchs Gebüsch schlagen mussten, nicht einfach ab?

Später zu Hause schaute ich auf der Homepage der Dalton Trail Lodge nach und stellte fest, dass die dort abgebildete Cabin am Frederick Lake nicht die Blockhütte ist, in der wir übernachteten!!![/i]

Während ich diese Zeilen der letzten beiden Tage schrieb, musste ich manchmal lächeln. An diesem Mittwoch und Donnerstag war es uns nicht zum Lachen zumute.
Soviel zu der Wanderung zum Frederick Lake, ich werde später noch ein paar Mal  darauf zurückkommen.


An unserem Lake House angekommen, knallten wir die total dreckigen und matschverkrusteten Seesäcke, Schuhe und Klamotten ins Zimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche gönnten wir uns vor dem Abendessen eine Ruhepause.
Zum Abendessen gab es Entenbrust, Schweinelende, Reis, Blumenkohl, Sauce Hollandaise und als Nachtisch Apfelstrudel. Während des Essens kam Thomas mit dem morgigen Aktivitätenplan zu uns an den Tisch. Wir ließen alle beiden vorgemerkten Ausflüge von dieser Liste nehmen.
Sowohl der Ausflug ins Alsek Valley, Zitat der Homepage:

Alsek Valley
Another exciting trip follows the Dezadeash River into the Alsek valley. This is the only major river valley flowing from the Yukon to the Pacific and our favorite spot to watch grizzly and dall sheep.


als auch zum Mush Lake, Zitat von der Homepage:

Mush Lake Trail
Mush Lake trail follows an old mining road for 21.6 km through a wide forested valley. Abundant wild flowers and a variety of wildlife are the main attractions of this hike. This is an ideal 3 day trip. We have a motor boat on Mush Lake and a canoe on Bates Lake to explore the area.

konnten uns gestohlen bleiben.

Bemerkenswerter Weise fragte weder Thomas, Trix noch Hardy wie der Zustand des Weges gewesen sei und welchen Tieren wir begegnet sind.

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #71 am: 29.10.2006, 02:16 Uhr »
Oh Gott, hoffentlich hat der da nicht noch das Frühstück zubereitet nachdem der Hund auf dem Grill rumgelekeckt hat

Gruß

Palo
Gruß

Palo

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #72 am: 29.10.2006, 02:27 Uhr »
Tanque Verde überrascht mich ein wenig, wir hatten dort exzellentes Service
Gruß

Palo

Kauschthaus

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.572
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #73 am: 29.10.2006, 08:20 Uhr »
Hallo Anette,

die Beschreibung des Ausflugs auf der HP der Lodge

"Frederick Lake:
An experience of a lifetime is a 3 day trip to Frederick Lake. "

stimmt eigentlich, von positiver Erinnerung ist ja nicht die Rede.  :roll:  :wink:

Habt ihr Trix nicht gefragt, ob ihr bei der Getränkebestellung für den Trip was aufgefallen ist? Ich hätte ihr das sofort an den Kopf geschmissen, glaube ich.  

Jetzt hoffe ich mal, dass Eure nächsten Erlebnisse in Alaska positiver sind und wir wieder Tierbilder bewundern dürfen.

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Doreen & Andreas

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.002
    • http://www.neef-online.de
Re: Von Bären, Lachsen und der Hohen See - Alaska 2006-4 Woc
« Antwort #74 am: 30.10.2006, 09:42 Uhr »
Also die Beschreibung Eurer Wanderung liest sich ja ungeheuerlich.
Die nächsten Trips wortlos zu canceln war ja noch eine sehr milde Reaktion.
Ich glaube, ich hätte den Leuten doch einige sehr hochnotpeinliche Fragen an den Kopf geworfen, betreffend des Wassers, des schweigsamen Guides, der nicht am See gelegenen Hütte etc.  :evil:

Ich hoffe, daß der weitere verlauf des Urlaubs doch wieder erfreulicher wird...
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de