4.Tag
Von Lone Pine nach Las VegasKunstwerkeNach zwei Waffeln mit Rührei machten wir uns auf den langen Weg nach Las Vegas.
Da der direkte Weg durchs Death Valley aufgrund der im August weggespülten Straßen
(siehe Video) noch nicht möglich war, hatten wir uns für die nördliche Umleitung entschieden.
In Big Pine bogen wir auf den Highway 168 ab, der anfangs in vielen Serpentinen durch eine reizvolle, bewaldete Gegend auf einen Pass führt. Auf den umgerechnet 62 km bis Oasis, das fast an der Grenze zu Nevada liegt, begegneten uns anfangs nur zwei Fahrzeuge. Ortschaften gibt es dazwischen keine und auch kein Mobilfunknetz. Im weiteren Verlauf zwischen Oasis und dem Highway 95 (umgerechnet 74 km) begegneten uns erst am Schluss vier Fahrzeuge. Dazwischen ist nur Lida, eine Geisterstadt. Die Fahrt durch das Niemandsland zog sich nicht nur wie Kaugummi, sondern ich musste auch ständig mein Kopfkino ausschalten. Nicht auszudenken, wenn man in dieser Einöde eine Panne hat.
Entlang dem Highway 95 befindet sich die Area 51 mit der gleichnamigen Raststätte.
Die nutzten wir für einen WC-Stop und trafen auf Chuck und Larry.
Fünf Meilen vor Beatty stoppten wir am verblassten Schild der Angel's Ladies. Das damals größte Bordell des Südwestens wurde 2014 geschlossen.
Davor liegt das Wrack eines Flugzeugs, das 1978 bei einem Stunt verunglückte. Und wie es im Wilden Westen üblich ist, blieb das Teil einfach liegen und wurde in diesem Fall zum Kunstobjekt.
Die ehemalige Goldgräberstadt Beatty animiert nicht zur Rast und deshalb fuhren wir nach Rhyolite weiter. Eigentlich zum Goldwell Open Air Museum.
Hier wurden folgende Kunstwerke in die Amargosa Wüste gestellt.
The Venus of Nevada (1992 von Dr. Hugo Heyerman)
The Last Supper by Leonardo da Vinci (1984 von Albert Szukalski)
The Serving Ghost (1984 von Albert Szukalski)
The Ghost Rider (1984 von Albert Szukalski)
Sit Here! (2000 von Sofie Siegmann)
Tribute to Shorty Harry, einem legendären Goldgräber (1994 von Fred Bervoets)
Icara (1992 von Der Peeters)
Vorerst genug der Kunst und auf nach Sin City
.
Kurz nach Beatty wurden wir einmal ausgebremst. Da säugte diese Mami mit einer Eselsgeduld ihr hungriges Fohlen
mitten auf dem stark befahrenen Highway.
In Las Vegas staunten wir nicht schlecht. Die haben in den letzten drei Jahren einige mehrstöckige Highway-Brücken gebaut und damit ein Wirrwarr an Straßen verursacht. Das war sogar dem Navi zu viel, doch wir erreichten unser Ziel.
Wir checkten im Southpoint Hotel & Casino ein und der nette Herr an der Rezeption verfrachtete uns ganz nach oben in den 24. Stock. Nach dem mageren Frühstück und der langen Fahrt durchs Niemandsland hatten wir solch einen Hunger, dass wir nur die Koffer abstellten und sofort wieder mit dem Lift hinunterfuhren.
Die Schlange vor dem Garden Büffet war sehr lange. Wir schafften es gerade noch, kurz vor Schluss einen Sitzplatz zu ergattern. Da Sonntag war, wurde leider nur Brunch statt Lunch angeboten. Dafür mit bottomless Champagne oder Mimosas (Sekt/Orange) aus dem Plastikbecher. Ansonsten gab es eine große Auswahl an Speisen vom immer noch guten Büffet.
Pappsatt machten wir uns auf den Weg zu den Seven Magic Mountains. Die Kunstinstallation befindet sich entlang dem Las Vegas Boulevard South in Richtung Los Angeles und ist ca. 14 Meilen vom Southpoint Hotel entfernt.
Ugo Rondinone, ein Schweizer Künstler, der vielleicht beim Schaschlik essen auf die Idee kam, stapelte die bunt bemalten Kalksteinklötze aufeinander. Wir erreichten den Parkplatz kurz vor Sonnenuntergang und staunten über den Andrang. Bestimmt wurden an dem Abend viele Bilder auf Insta & Co. hochgeladen.
Doch nun Schluss mit der Kunst, denn wir wollten noch schnell in die Las Vegas Outlets South. Dort kaufte ich ein paar Mitbringsel. Anschließend tankten wir Mary voll. Der Spritpreis war in Nevada mit 5,39 $/Galone etwas günstiger als in Kalifornien.
Zurück im Hotel tauschten wir an der Bar unsere Gutscheine gegen zwei Getränke und setzten uns zum Zeitvertreib an die 1-Cent-Automaten. Heiko holte immerhin 10 $ bei einem Einsatz von einem Dollar raus. Mein Einsatz von 3 $ ging an die Bank.
Übernachtung: Southpoint Hotel & Casino
Preis: 127,57 $ inkl. Tax
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