1. Tag
Von Frankfurt nach Los Angeles AnreiseMitte Oktober war es endlich so weit. Wir fuhren wieder um 6 Uhr früh los, aber ohne einen Stopp beim Bäcker einzulegen
. Auf Butterbrezeln und Neuigkeiten verzichteten wir diesmal
.
Nach 30 km Fahrt standen wir plötzlich auf der A6 im Stau. Auf der Gegenfahrbahn brannte ein Auto. Ich hatte schon Schweißausbrüche, aber nach 50 Stoßgebeten und 20 Minuten Schleichfahrt waren wir durch. Auf der anderen Seite waren drei Fahrbahnen gesperrt. Puuhh, was hatten wir für ein Glück. Trotz einer Umleitung in der Nähe des Flughafens erreichten wir fast pünktlich das Parkhaus.
Der Shuttle fuhr uns zum Terminal 1 und dank Online-Check in waren die Koffer schnell aufgegeben. Jedoch kostete uns die Security so viel Zeit wie noch nie. Das Personal arbeitete auf Sparflamme und betont langsam. Dazu wurde jeder zweite Rucksack gefilzt.
Für die Lounge blieb nicht viel Zeit. Aber für einen kleinen Happen zum Frühstück
und was zum Nachspülen reichte es.
Diese Fotos habe ich mit meiner kleinen Canon IXUS gemacht. Leider bemerkte ich erst beim Überspielen der Bilder, dass in der Einstellung das Datum und die Winterzeit aktiviert war. Ihr dürft somit jeweils eine Stunde dazurechnen, dann passt es.
Jedenfalls stand um 10:00 Uhr die Königin der Lüfte
bereit.
Am Gate erfolgte die Durchsage, dass sich das Boarding um eine Stunde verschiebt. Der Grund war angeblich das Catering, denn das Brathendl mit Kartoffelsalat für die Business Class war aus. Stattdessen wurde Kalbsgulasch geliefert. Nach einer Stunde durften wir endlich einsteigen.
Wenigstens trocknet man in der Business Class nicht aus.
Nach dem Winzersekt wurden die Menükarten gereicht.
Mein Sitz und vor allem der Tisch waren nur oberflächlich sauber. Das gereichte, heiße Tuch nahm ich erst für die Hände und dann entfernte ich damit irgendwelche Essensreste. Schließlich musste ich 12 Stunden auf dem Sitz verbringen.
So ließ sich das etwas besser aushalten
.
Wir hatten uns bei der Vor- und Hauptspeise für den Fisch entschieden.
Beides war sehr lecker und auch der Nachtisch war prima.
Trotz der meist klaren Sicht verging die Zeit nicht wie im Flug.
Es dauert halt, auch wenn sich die 12 Stunden bequemer in der Business Class absitzen. Die Filmauswahl war nicht besonders. Ich schaute mir Moonfall und später Top Gun Maverick an.
Eine Stunde vor der Landung wurde entweder Rinder-Pastrami (das hatte Heiko)
oder ein indisch-vegetarisches Gericht (meine Wahl) angeboten.
Das sah zwar zermatscht aus, war aber erstaunlich lecker.
Währenddessen kam der Lake Mead in Sicht
und die Solarparks entlang der I-15.
Der Pilot hatte Vollgas gegeben und wir landeten nach einem absolut ruhigen Flug just-in-time in Los Angeles. Leider stautet es sich mal wieder vor der Immigration. Sechs lange Reihen und die Schlangen wurden immer länger. Als wir endlich in der 3. Reihe standen, waren die US-Bürger abgefertigt und diese Schalter wurden für alle freigegeben. Dadurch sparten wir eine Stunde. Die Koffer drehten schon Ehrenrunden und wir machten uns schnell auf den Weg zum Alamo-Shuttle.
Bei Alamo schickte uns eine afroamerikanische Angestellte zum Automaten. Sie half uns anfangs, doch sie hatte einen fürchterlichen Slang und fuchtelte herum wie Louis de Funes, so dass wir nur Bahnhof verstanden. Wahrscheinlich stammt sie aus den Südstaaten, denn es hörte sich ziemlich niederbayerisch an. Letztendlich spuckte der Automat unseren Beleg aus und keiner versuchte, uns irgendwas aufzuschwatzen. Wir zeigten den Beleg am Außenschalter vor und durften uns in der zweiten Reihe einen Standard SUV aussuchen. Tja, leider stand da kein Fahrzeug, das uns auf Anhieb begeisterte. Alle hatten mindestens 52000 Meilen auf dem Buckel.
Dann kam auf einmal ein roter Jeep Grand Cherokee mit schwarzer Motorhaube angefahren. Das Fahrzeug hatte zwar schon 69734 Meilen drauf, aber die Reifen überzeugten durch ein gutes Profil. Wir schnappten uns das Auto und machten uns auf den Weg nach Westminster.
Der Mietwagen war nicht besonders gut gereinigt. Es lag ein Desinfektionstuch drin und das nutzte ich gleich, während sich Heiko auf den grausigen Verkehr konzentrierte. Die Vormieter sind nicht gerade pfleglich mit dem Jeep umgegangen und hatten bestimmt Pizza im Auto gegessen, denn ich entfernte unter anderem einige Tomaten-Käse-Reste. Dazu fand ich im Fach unter der Armablage eine angepiekste Capri-Sun und das Auto roch fürchterlich nach Gras. Somit taufte ich den SUV gleich auf den Namen Mary Huana
.
Unser Navi war etwas wirr und kam mit den vielen Baustellen und Umwegen nicht zurecht. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir das Best Western Westminster Inn und checkten ein. Neu war, dass die Kreditkarte mit einem Deposit von 100 $ belastet wurde. Wir hatten zwar nicht vor, das Zimmer zu zerlegen, aber wir mussten die Kaution akzeptieren.
Nach dem Einchecken machten wir uns frisch und schnappten unsere Reisetasche, die voller Mitbringsel war. 15 Minuten später standen wir vor dem Haus einer entfernten Verwandten, die sich seit zweieinhalb Jahren auf unseren Besuch freute. Sie ist mittlerweile 87 Jahre alt und ihr Mann 90. Schon deshalb war es uns wichtig, diese Reise anzutreten. Wir verbrachten dort zwei schöne Stunden. Die drei erwachsenen Kinder freuten sich auch über die mitgebrachten Goodies aus Deutschland. Bevor uns die Augen zufielen, verabschiedeten wir uns in Richtung Motel.
Übernachtung: Best Western Westminster Inn
Preis: 96,22 $ inkl. Tax
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